Zecken

Zeckenschutzmittel selber machen

Im Frühling und Sommer werden auch Zecken wieder aktiv und können gefährliche Krankheiten übertragen. Wie Sie sich vor Zecken schützen und wie Sie Zeckenschutzmittel selber machen, lesen Sie hier.

Zecke entfernen
Verwenden Sie unbedingt eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenschlinge, um eine Zecke zu entfernen.© mirkograul - stock.adobe.com

In Deutschland kommen etwa 20 Zeckenarten vor, darunter die Igelzecke, die Schafzecke und die Auwaldzecke. Seit einiger Zeit breitet sich auch die Hyalomma-Zecke immer mehr aus.

Menschen werden besonders häufig vom Gemeinen Holzbock befallen. Alle Zeckenarten haben jedoch gemeinsam, dass sie gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, übertragen. Letztere kann beim Menschen zu einer gefährlichen Hirnhautentzündung führen.

Besonders Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg sind FSME-Risikogebiete, zunehmen sind jedoch auch Regionen in Mittel- und sogar Norddeutschland betroffen.
Zeckenschutz selber machen
Die von Zecken übertragene Erkrankung FSME breitet sich immer weiter nach Norden aus.© biggi62 - stock.adobe.com

Während es gegen FSME eine Schutzimpfung gibt, hilft zur Vorbeugung von Borreliose nur ein schnelles Entfernen der Zecke, da die Erreger erst nach 12 Stunden aus dem Mitteldarm der Zecke in die Bisswunde wandern. Deutlichstes Warnzeichen ist ein roter Ring, der sich nach einigen Tagen oder Wochen um die Bisswunde herum zeigt.

Im Frühjahr werden die Zecken aktiv, sobald die Tagestemperaturen dauerhaft 10 Grad Celsius übersteigen. Nach Regentagen sind Zecken sogar besonders aktiv. Ein nasser, warmer Sommer führt dazu, dass Zecken besonders gefährlich werden können.

Vor allem im hohen Gras oder im Unterholz halten sich die Zecken häufig auf. Im Vorbeigehen beim Spaziergang streift man die Zecken von Halmen und Blättern ab. Die weit verbreitete Meinung, dass Zecken sich von Bäumen auf Spaziergänger und Tiere fallen lassen, entspricht dagegen nicht den Tatsachen.

Einmal auf dem Körper, suchen sich die Zecken eine geeignete Stelle, um zuzubeißen. Besonders betroffen sind die weichen Hautstellen an Leisten, Achseln, Knie- und Ellenbeuge. Bleibt sie ungestört, saugt eine Zecke für 8 bis 10 Tage Blut, bis sie komplett vollgesogen ist.

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Schutz vor Zecken

Um sich vor Zecken zu schützen, können Sie bestimmte Vorkehrungen treffen:

  • Tragen Sie geschlossene, helle Kleidung: Je weniger Haut Sie zeigen, desto länger muss die Zecke nach einer Stelle zum Festbeißen suchen. Auf dem hellen Stoff erkennen Sie die rötlich-braunen bis schwarzen Tiere leichter.
  • Wiesen und Gebüsche meiden: Bleiben Sie nach Möglichkeit auf sauberen, lichten Waldwegen ohne starke Vegetation. Meiden Sie Wiesen mit hohem Gras und wandern Sie nicht durch das Gebüsch oder das Unterholz. Wenn Sie Rast machen, halten Sie sich fern von Heuhaufen und Waldrändern.
  • Den Körper absuchen: Suchen Sie sich unmittelbar nach dem Spaziergang am ganzen Körper ab. Oft können Sie die Zecken noch krabbelnd erwischen. Legen Sie besonderes Augenmerk auf Armbeugen, Leisten, Kniebeugen und die Zwischenräume von Fingern und Zehen. Untersuchen Sie auch die Kopfhaut und die Augen und Ohren.
  • Wechseln Sie die Kleidung: Wechseln Sie direkt nach dem Spaziergang die Kleidung, besonders die Socken.

Lesen Sie hier, wie Sie sich vor der Auwaldzecke schützen.

Zecken entfernen

Um Zecken zu entfernen, gibt es eine Reihe guter Tipps, von denen einige geradezu gefährlich sind.

Vermeiden Sie es unbedingt, die Zecke mit Öl oder Kleber zu ersticken: Dies führt nur dazu, dass besonders viele Krankheitserreger in die Wunde wandern. Auch ein Quetschen der Zecke sollte vermieden werden.
Zecke entfernen
Verwenden Sie unbedingt eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenschlinge, um eine Zecke zu entfernen.© mirkograul - stock.adobe.com
  • Greifen Sie besser zu einer speziellen Zeckenzange oder Zeckenkarte, mit denen Sie die Zecken schnell und sicher entfernen können.
  • Setzen Sie das Werkzeug knapp über der Haut an und ziehen Sie die Zecke mit einem gleichmäßigen Zug aus der Haut.
  • Desinfizieren Sie die Wunde anschließend und beobachten Sie die Bissstelle.

Zeckenschutzmittel selber machen

Um Zecken abzuschrecken, gibt es im Handel eine Auswahl an Zeckenschutzmitteln zu kaufen. Sie können aber auch ganz einfach ein Zeckenschutzmittel selber machen.

Zeckenschutz selber machen
Kokosöl und verschiedene ätherische Öle wirken abschreckend auf Zecken.© Caito - stock.adobe.com

Als Basis eignet sich besonders Kokosöl: Das Fett enthält das natürliche Insektizid Caprylsäure, außerdem Caprinsäure, die gegen Bakterien und Viren wirkt sowie die antimikrobielle Laurinsäure, die Zecken zusätzlich abschreckt.

Ausgewählte ätherische Öle verstärken die Wirkung noch. Dazu gehören

  • Zitronen-Eukalyptus-Öl
  • Rosengeranienöl
  • Grapefruitöl
  • Thymianöl
  • Rosmarinöl
  • Lavendelöl
  • Teebaumöl

Zeckenschutzmittel-Rezept

Um Zeckenschutzmittel selber zu machen, benötigen Sie:

  • 100 Gramm reines Kokosöl
  • 10 Tropfen Zitronen-Eukalyptus-Öl
  • Ein Schraubglas

Uns so machen Sie Ihr Zeckenschutzmittel selbst:

  1. Bringen Sie einen halben Liter Wasser auf dem Herd zum Kochen, schalten Sie die Hitze aus und stellen Sie das Schraubglas in das heiße Wasser.
  2. Geben Sie das Kokosöl ins Glas und lassen Sie es schmelzen.
  3. Fügen Sie nun das ätherische Öl hinzu und verrühren Sie die Mischung gut.
  4. Nehmen Sie das Glas aus dem Wasserbad und lassen Sie das Zeckenschutzmittel bei geöffnetem Deckel abkühlen.
  5. Rühren Sie während des Abkühlens regelmäßig um, damit sich das ätherische Öl gut im Kokosöl verteilt.
Tipp: Statt Zitronen-Eukalyptus-Öl können Sie auch eines oder mehrere der anderen ätherischen Öle verwenden.

Das Zeckenschutzmittel kann sofort verwendet werden. Verteilen Sie einfach eine ausreichende Menge in den Händen und reiben Sie Ihre Haut damit ein. Die Schutzwirkung hält etwa 4 Stunden an, dann müssen Sie nachcremen.

Das Zeckenschutzmittel allein ist nur eine zusätzliche Schutzmaßnahme und stellt keinen ausreichenden Schutz vor Borreliose und FSME dar. Kontrollieren Sie sich selbst, Kinder und Haustiere nach jedem Spaziergang auf Zeckenbefall, achten Sie auf eine aktuelle FSME-Impfung und suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn ein Zeckenbiss sich entzündet.

Zecken abschrecken mit Hausmitteln

Neben ätherischen Ölen gibt es auch einige Hausmittel, die Zecken abschrecken können.

  • Dazu zählt zum Beispiel Knoblauch: Der reichliche Verzehr von rohem Knoblauch kurz vor der Wanderung soll besonders wirksam gegen Zecken sein. Es kann allerdings sein, dass Sie damit nicht nur die Zecken abschrecken, sondern auch Ihre Mitwanderer.
  • Noch wirksamer als Knoblauch ist Schwarzkümmelöl, welches Sie einfach direkt auf die Haut auftragen können. Es wirkt besonders pflegend bei rissiger Haut und soll durch sein Aroma als natürliches Zeckenschutzmittel wirken.

Wofür auch immer Sie sich entscheiden: Verlassen Sie sich nicht nur auf eine Methode, sondern seien Sie umsichtig und aufmerksam, so dass sie die Zecken frühzeitig entdecken und entfernen können. Gehen Sie außerdem unbedingt zum Arzt, wenn Sie sich nach einem Zeckenbiss unwohl fühlen.

Neben Zecken machen uns im Sommer oft auch andere Insekten wie zum Beispiel Mücken zu schaffen. Welche Hausmittel gegen die Plagegeister helfen können, lesen Sie in unserem Text Mückenschutz selber machen.

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