Essigessenz: Tausendsassa in Haushalt und Werkstatt

Ein Minibagger kann die Gartenarbeit erheblich erleichtern, vor allem wenn man es mit großen Mengen an Material wie Kies, Sand oder Schotter zu tun hat. Hier erfahren Sie, auf was es bei der Miete eines Minibaggers ankommt und wie man das schwere Gerät bedient.
Die erste Hürde ist die Auswahl des richtigen Vermieters, schließlich zahlt man für die kleinsten Minibagger bereits zwischen 80 und 100 Euro pro Tag. Der Vermieter sollte den Bagger anliefern und wieder abholen. Das kostet meist extra, lohnt aber, da die Beschaffung von Hänger und geeignetem Zugfahrzeug – so ein Bagger wiegt 1,5 bis 2 Tonnen – meist teurer wird. Ein Tipp zur Auswahl des Vermieters: Schauen Sie zuerst, ob es in Ihrer Umgebung Mietmöglichkeiten gibt. Oft sind sie günstiger als große, überregionale Mietstationen für Profis. Grundsätzlich gibt es günstige Wochenend- und Wochenpreise.
Ist die Wahl getroffen und der Bagger an Ort und Stelle, ist die nächste Hürde zu nehmen: Man wird in wenigen Minuten zum Baggerfahrer ausgebildet. Danach sollte man gleich loslegen, um das Baggern zu üben und die Bedienelemente zu verinnerlichen. Schon nach einer halben Stunde haben Sie aber das Gefühl, sie würden das täglich machen.
Vor dem Graben steht noch das Einmessen und markieren des Baggerlochs mit den richtigen Abständen zum Haus. Das Auslöffeln der Grube geht relativ schnell, etwas Zeit braucht es aber, den Erdaushub abseits des Lochs zu lagern, damit sich der Bagger an seinem Arbeitsplatz frei bewegen kann. Geht es so eng zu wie bei uns, sollten Sie vorm Losbaggern die Standpunkte des Baggers festlegen und freihalten, denn sein Arm hat meist nur einen Aktionsradius von gut 2 m – wir mussten die letzen 40 cm dann doch schaufeln. Bei einem tiefen Loch (2m und mehr) und einer flachen Böschung müssen Sie wenigstens von zwei oder drei Positionen aus arbeiten, um das gesamte Loch ausheben zu können.
Ganz besonders wichtig ist der richtige Böschungswinkel. Er hängt von der Beschaffenheit und Festigkeit des Bodens ab. Würden bei Felsboden fast senkrechte 80° ausreichen, erfordern weiche Böden maximal 45° Böschungswinkel. Das heißt aber auch, je flacher der Winkel, desto größer wird das Loch auf Geländeniveau. Wenn anschließend in der Grube gearbeitet wird, verhindert die richtig angelegte Böschung (Zeichnung), dass der Boden unangekündigt abrutscht – das wäre lebensgefährlich. Unser Tank jedenfalls kam mit Hilfe des Minibaggers und viel Spaß bei der Arbeit in anderthalb Tagen ins Loch.
Aber die reine textliche Vorstellung der Bedienelemente ist natürlich nur die graue Theorie. Wie man einen Minibagger bedient, sieht man am besten in einem Video. Die Kollegen von der Verleih-Firma Klarx haben eine sehr anschauliche Anleitung verfilmt:
Skizze Böschung© SelbermachenDie Zeichnung zeigt, dass je nach Bodenbeschaffenheit die Grubenböschung einen bestimmten Winkel haben muss. Bei tiefen Löchern muss spätestens alle 3 m eine sogenannte Berme, ein Absatz, von wenigstens 1,5 m Tiefe eingebaut werden. Wo genug Platz ist, sollte dies auch bei weniger tiefen Löchern gemacht werden. So kann die Böschung nicht abrutschen und bringt Menschen in der Grube nicht in Lebensgefahr.
Skizze Böschungswinkel© SelbermachenDamit man den Böschungswinkel beim Baggern von Zeit zu Zeit kontrollieren kann, baut man sich eine große Winkellehre aus einer 2,5 m langen Dachlatte und einem 2,1 m langen Brett. Die Unterkante des Bretts wird in 2 m Höhe an der Latte verschraubt und je nach gefordertem Winkel vom Fuß der Latte eine Schnur zum Brett gespannt und befestigt. Dieses zeigt nun den Winkel an, wenn das Brett waagerecht und die Latte senkrecht gehalten werden (Wasserwaage).
Baggerlöffel© SelbermachenGruben graben oder Kellerwände freilegen ist mit einem Minibagger schnell zu erledigen. Mit Raupenfahrwerk und zwei Fahrhebeln ist die Bedienung zwar gewöhnungsbedürftig, aber in kurzer Zeit zu erlernen (Einweisung des Vermieters).
Je nach Art des künftigen Lochs oder Grabens können unterschiedliche Löffel oder Greifer angebaut werden. Wenn Sie unterschiedliche Löffel benötigen, hilft eine Schnellwechseleinrichtung am Bagger. Wer beispielsweise einen Stellplatz anlegen will und Erdreich in der Fläche abtragen muss, der mietet einen kompakten Radlader. Er wird wie ein Auto gefahren und hat einen Joystick für die Schaufel. Die Radladermiete ist etwas höher als bei Minibaggern.