Minibagger mieten
Wenn im Garten Schaufel und Spaten versagen, weil das Loch für einen Teich oder einen Regenwassertank richtig groß sein muss, wird schnell schwereres Gerät benötigt. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie einen Minibagger mieten möchten und wie man ihn bedient.
Ein Minibagger kann die Gartenarbeit erheblich erleichtern, vor allem wenn man es mit großen Mengen an Material wie Kies, Sand oder Schotter zu tun hat. Hier erfahren Sie, auf was es ankommt, wen Sie einen Minibagger mieten möchten und wie man das schwere Gerät bedient.
Alles Wichtige zum Minibagger mieten im Überblick
- Worauf muss man beim Minibagger mieten achten?
- Minibagger bedienen
- Minibagger mieten - der richtige Böschungswinkel
- Minibagger mieten - den richtigen Bagger wählen
- Mit dem Minibagger fahren und arbeiten
Worauf muss man beim Minibagger mieten achten?
Die erste Hürde ist die Auswahl des richtigen Vermieters, schließlich zahlt man für die kleinsten Minibagger bereits zwischen 80 und 100 Euro pro Tag. Der Vermieter sollte den Bagger anliefern und wieder abholen. Das kostet meist extra, lohnt aber, da die Beschaffung von Hänger und geeignetem Zugfahrzeug – so ein Bagger wiegt 1,5 bis 2 Tonnen – meist teurer wird. Ein Tipp zur Auswahl des Vermieters: Schauen Sie zuerst, ob es in Ihrer Umgebung Mietmöglichkeiten gibt. Oft sind sie günstiger als große, überregionale Mietstationen für Profis. Grundsätzlich gibt es günstige Wochenend- und Wochenpreise.
Vor dem Graben steht noch das Einmessen und Markieren des Baggerlochs mit den richtigen Abständen zum Haus. Das Auslöffeln der Grube geht relativ schnell, etwas Zeit braucht es aber, den Erdaushub abseits des Lochs zu lagern, damit sich der Bagger an seinem Arbeitsplatz frei bewegen kann. Ist der Platz sehr beschränkt, sollten Sie vor dem Losbaggern die Standpunkte des Baggers festlegen und freihalten, denn sein Arm hat meist nur einen Aktionsradius von gut zwei Metern. Bei einem tiefen Loch (zwei Meter und mehr) und einer flachen Böschung müssen Sie wenigstens von zwei oder drei Positionen aus arbeiten, um das gesamte Loch ausheben zu können.
Ganz besonders wichtig ist der richtige Böschungswinkel. Er hängt von der Beschaffenheit und Festigkeit des Bodens ab. Würden bei Felsboden fast senkrechte 80° ausreichen, erfordern weiche Böden maximal 45° Böschungswinkel. Das heißt aber auch, je flacher der Winkel, desto größer wird das Loch auf Geländeniveau. Wenn anschließend in der Grube gearbeitet wird, verhindert die richtig angelegte Böschung (siehe Skizze unten), dass der Boden unerwartet abrutscht – das wäre lebensgefährlich.
Minibagger bedienen
- Fahrhebel: Je ein Hebel für das linke und das rechte Fahrwerk. Beide Hebel mit den Funktionen vorwärts – Leerlauf (Mittelstellung) – rückwärts. Man kann auch über Pedalwippen mit dem Fuß steuern.
- Linke Pedalwippe: zum Steuern von hydraulischen Anbaugeräten
- Rechte Pedalwippe: zum Schwenken des Bagger-Auslegerarms nach links und rechts
- Linker Joystick: zum Aus- und Einfahren des Löffelstiels (vorderer Teil des Arms) und zum Drehen des Baggers
- Rechter Joystick: zum Anheben und Absenken des Auslegers (hinterer Arm) und zum Bewegen des Löffels
- Fahrstufenknopf: Durch Drücken des Knopfes wechselt man zwischen schnellem und langsamen Fahren.
- Bedienhebel: zum Heben und Senken des Räumschilds und zur Fahrwerksverbreiterung
- Gashebel: Er regelt die Motordrehzahl und so die Grundgeschwindigkeit des Baggers.
- Zündschloss: Wie beim Auto – mit einem Schlüssel den Dieselmotor vorglühen und starten.
Aber die reine textliche Vorstellung der Bedienelemente ist natürlich nur die graue Theorie. Wie man einen Minibagger bedient, sieht man am besten in einem Video. Die Kollegen von der Verleih-Firma Klarx haben eine sehr anschauliche Anleitung verfilmt:
Minibagger mieten - der richtige Böschungswinkel
Die folgende Zeichnung zeigt, dass je nach Bodenbeschaffenheit die Grubenböschung einen bestimmten Winkel haben muss. Bei tiefen Löchern muss spätestens alle drei Meter eine sogenannte Berme, ein Absatz, von wenigstens 1,5 Metern Tiefe eingebaut werden. Wo genug Platz ist, sollte dies auch bei weniger tiefen Löchern gemacht werden. So kann die Böschung nicht abrutschen und bringt Menschen in der Grube nicht in Lebensgefahr.
Damit man den Böschungswinkel beim Baggern von Zeit zu Zeit kontrollieren kann, baut man sich eine große Winkellehre aus einer 2,5 Meter langen Dachlatte und einem 2,1 Meter langen Brett. Die Unterkante des Bretts wird in zwei Meter Höhe an der Latte verschraubt und je nach gefordertem Winkel vom Fuß der Latte eine Schnur zum Brett gespannt und befestigt. Dieses zeigt nun den Winkel an, wenn das Brett waagerecht und die Latte senkrecht gehalten werden (Wasserwaage).
Minibagger mieten - den richtigen Bagger wählen
Gruben graben oder Kellerwände freilegen ist mit einem Minibagger schnell zu erledigen. Mit Raupenfahrwerk und zwei Fahrhebeln ist die Bedienung zwar gewöhnungsbedürftig, aber in kurzer Zeit zu erlernen (Einweisung des Vermieters).
Je nach Art des künftigen Lochs oder Grabens können unterschiedliche Löffel oder Greifer angebaut werden. Wenn Sie unterschiedliche Löffel benötigen, hilft eine Schnellwechseleinrichtung am Bagger. Wer beispielsweise einen Stellplatz anlegen will und Erdreich in der Fläche abtragen muss, der mietet einen kompakten Radlader. Er wird wie ein Auto gefahren und hat einen Joystick für die Schaufel. Die Radladermiete ist etwas höher als bei Minibaggern.
Mit dem Minibagger fahren und arbeiten
Schritt 1/11: Bagger abladen
Lassen Sie sich den Bagger anliefern. So bekommen sie Ihre Einweisung direkt vor dem Baggereinsatz.
Schritt 2/11: Loch markieren
Bevor es losgeht, markiert man das benötigte Loch und berücksichtigt dabei genug Raum für die Baggerbewegungen.
Schritt 3/11: Mindestabstand markieren
Mit einer Richtschnur wird der Mindestabstand zum Haus markiert.
Schritt 4/11: Minibagger fahren
Jetzt kommt der Minibagger zum Einsatz. Mit rund 1,1 m Breite und etwa 1,5 t Gewicht reicht ein schmaler Weg oder eine Lücke in der Hecke als Fahrweg aus.
Schritt 5/11: Baggern beginnen
Ein fester Stand ist die Voraussetzung für sicheres Baggern. Hier hat der Bagger zwei Arbeitspositionen an einem abfallenden Gelände.
Schritt 6/11: Grube ausheben
Der Aushub wird zunächst an einem Punkt zwischengelagert und später weiter transportiert.
Schritt 7/11: Fester Stand
Hier wird auf zwei Arbeitsebenen gleichzeitig gebaggert. Wichtig ist, dass der Minibagger zu jeder Zeit einen festen Stand hat. Andernfalls kann es schnell gefährlich werden.
Schritt 8/11: Grubensohle nivellieren
Dort wo der Bagger nicht mehr hinreicht, wird mit der Schaufel weiter gearbeitet. Dabei wird die Grubensohle grob nivelliert.
Schritt 9/11: Boden abziehen
Mit einem Richtscheit wird die Sohle anschließend planeben abgezogen, und – da später 7 Tonnen Wasser hierauf lasten, ...
Schritt 10/11: Boden verdichten
... wird der durchs Schaufeln und Abziehen lose gezogene Boden mit einem Handstampfer verdichtet!
Schritt 11/11: Grube füllen
Sobald der Sammeltank im Loch steht und ausgerichtet ist, wird die Grube verfüllt und dabei alle 30 Zentimeter von Hand verdichtet.
Wofür man eine Minibagger mieten kann oder sogar sollte
- Schwimmteich selber bauen
- Eigenen Gartenteich anlegen
- Baum pflanzen: So kommen Bäume in den Garten
- Wasserleitung verlegen