Dachboden ausbauen Schritt für Schritt
Ein ausgebautes Dach schafft zusätzlich Platz und kann zur echten Wohlfühloase werden. Dabei ist jedoch einiges zu beachten. Lesen Sie hier, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen und Ihr Dach richtig ausbauen.
In einem ausgebauten Dachboden lassen sich tolle Räume unterbringen. Egal, ob Sie ein weiteres Schlafzimmer, eineen Erholungsraum, ein Homeoffice oder ein Spieleparadies für die Kinder möchten. Wichtig ist nur, dass der Dachboden nicht zu winzig ist. Zumindest in der Mitte sollte man problemlos stehen können. Ein Kriechboden, auf dem nur die Weinachtsdeko und andere Gegenstände gelagert werden, eignet sich leider nicht unbedingt zum Ausbau.
Riesig muss der Raum zum Dachausbau allerdings auch nicht sein. Im gezeigten Beispiel wurde ein Dachboden mit der Grundfläche von knapp sechs mal sechs Metern ausgebaut. Dort finden ein gemütliches Schlafzimmer sowie ein komfortables Badezimmer Platz.
In diesem Fall haben uns von Ausbau-Profis zeigen lassen, wie die das Dachboden ausbauen so angehen. Bei einigen der Gewerke, wie etwa dem Anbringen der luftdichten Schicht für die Wärmedämmung oder beim Verlegen der Wasserleitungen, müssen Sie besonders sorgfältig und am besten mit Muße arbeiten.
Hier müssen Sie beim Dachboden ausbauen Profis rufen:
- Beim Einbau der Dachfenster übernehmen einige Hersteller nur dann die Garantie, wenn das Fenster von einem zertifizierten Fachmann (Dachdecker oder Zimmerer) eingebaut wurde.
- Beim Strom gilt: Leitungen verlegen und Steckdosen setzen dürfen Sie selbst, den Anschluss an den Hausstrom übernimmt dann besser der Elektriker.
1. Dachboden ausbauen: Dämmung
Etwa 30 % der Heizenergie eines Einfamilienhauses geht über ein ungedämmtes Dach flöten. Grund genug, um beim Dachboden ausbauen die Sparrenzwischenräume zu nutzen und eine gute Dämmung einzubauen. Standard für den Selbermacher ist eine Kombination von Zwischensparrendämmung (200 Millimeter) und Untersparrendämmung (50 Milimeter).
Die braune Mineralwolle von Knauf Insulation juckt übrigens erheblich weniger auf der Haut als andere. Einen ausführlichen Vergleich verschiedener Dämmstoffe finden Sie hier.
Dachboden ausbauen: Dämmwolle verlegen
Dämmspezialisten empfehlen mittlerweile, die Dachflächen nicht nur bis in die Spitze zu dämmen, sondern auch den Raum zwischen den Kehlbalken. So verhindern Sie, dass im Winter ein Teil des Daches im Kalten liegt, sowie im Sommer einen Wärmestau unter dem First.
Schritt 1/10: Sparrenabstand messen
Messen Sie den Sparrenabstand immer pro Feld und an mindestens drei Stellen in verschiedenen Höhen.
Schritt 2/10: Glasfaserwolle auspacken
Die Folienverpackung der Rollen sollten Sie nicht mit dem Cutter aufschneiden, sondern aufreißen.
Schritt 3/10: Glasfaserwolle schneiden
Schneiden Sie die Dämmrolle quer zur Länge auf Ihre gemessene Breite plus einen Zentimeter. Ein Dämmstoffmesser und ein Richtscheit sind hilfreich.
Schritt 4/10: Glasfaserwolle einsetzen - erste Bahn
Beginnen Sie mit dem ersten vollen Sparrenfeld am unteren Ende. Wichtig: Die Dämmung so weit wie möglich hinter die Pfette schieben, sie sollte sich nicht durchbiegen.
Schritt 5/10: Glasfaserwolle - Wand streichen
Bevor Sie den Dämmstreifen zwischen Sparren und Giebelwand schieben, sollten Sie Letztere mit einem Primer für die Klebung der Luftdichtschicht vorbehandeln.
Schritt 6/10: Glasfaserwolle einsetzen - schmalen Streifen einpassen
Erst nach der Trocknung des Primers den Dämmstreifen eindrücken. So bleibt die Kontaktfläche auf der Giebelwand frei von Fasern.
Schritt 7/10: Glasfaserwolle einsetzen - kleine Teile einpassen
Den engeren Raum zwischen den Kehlbalken füllen Sie mit Passstücken.
Schritt 8/10: Abstand messen am Dachfenster
Auch an den Dachfenstern muss gedämmt werden. Messen Sie den Abstand zwischen Sparren und späterer Beplankung mit Gipskartonplatten.
Schritt 9/10: Glasfaserwolle - Fenster
Eine passgenau gehobelte Latte schrauben Sie an die Sparren und füllen den Zwischenraum bis zum Fensterrahmen mit Dämmung.
Schritt 10/10: Dachboden Glasfaserwolle Gesamtansicht
Die Dämmschicht muss lückenlos sein, sonst entstehen Wärmebrücken
Falls Ihre Giebelwände des Dachbodens auf der Oberfläche zu rau sind, könnte die luftdichte Haftung der Klebemasse oder -raupe leiden. In diesem Fall sollten Sie einen sogenannten "Glattstrich" an der Wand vornehmen, um eine optimale Haftung zu erzielen.
- Dazu grundieren Sie einen Streifen von etwa 20 Zentmeter mit Universalgrundierung.
- Ziehen Sie dann einen Flächenspachtel auf.
- Lassen Sie diesen trocknen und grundieren abermals mit Tiefengrund.
- Erledigen Sie diese Arbeiten am besten vor dem Dämmen.
2. Dachboden ausbauen: PE-Folien gegen Feuchtigkeit
Ohne eine luftdichte Schicht, die unter der Dämmung des Dachbodens angebracht wird, nutzt die beste Mineralwolle nichts. Diese Schicht aus einer Dampfbremsfolie und zugehörigen Klebebändern und Manschetten verhindert, dass im Winter warme und feuchte Luft in die Dämmung diffundiert, dort kondensiert und die Dämmwirkung mindert.
Die Folie wird an die Sparren getackert, was relativ einfach ist. Sie muss an die angrenzenden Bauteile (Giebelwände und Boden) sorgfältigst angeschlossen werden. Dazu bekommen Sie die zum Programm gehörenden Klebebänder, -masse und -raupen. Passend dazu: 30 Fragen über Kleber - was hätten Sie gewusst?
Schritt 1/9: Folie festtackern
Tackern Sie die Folie von unten an die Sparren, und zwar alle 20 Zentimeter.
Schritt 2/9: Folie an Fußpfetten
Nicht vergessen: Auch an der Fußpfette muss die Folie anliegen, die überlappende Folie fixieren Sie später.
Schritt 3/9: Folie unter Kehlbalkenlage befestigen
Die obere Folienbahn ziehen Sie (ohne Spannung!) unter die Kehlbalkenlage und tackern sie dort fest. Überlappung: jeweils mindestens zehn Zentimeter.
Schritt 4/9: Fenster isolieren
An der Dachfensterlaibung schneiden Sie die Folien bündig ab.
Schritt 5/9: Folienstöße sauber abkleben
Die Folienstöße müssen Sie mit dem passenden Klebeband sauber und lückenlos abkleben.
Schritt 6/9: Löcher abkleben
Die Tackerklammern und sonstige bei der Montage entstandenen Löcher ebenfalls sorgfältig abkleben.
Schritt 7/9: Fenster abdichten
Von Velux bekommen Sie passend zu jedem Dachfenster eine Dampfsperrschürze. Die drücken Sie mit dem mitgelieferten Stift in die Fensterrahmennut
Schritt 8/9: Abdichtung am Fenster festschrauben
Zusätzlich wird die Schürze in den vier Ecken mit je zwei Schrauben fixiert.
Schritt 9/9: Mittiges Passstück verkleben
Bei großen Fenstern sind die Schürzen zu verlängern. Das mittige Passstück sauber verkleben.
3. Dachboden ausbauen: Dampfbremsfolien abkleben
Richtig dicht wird die Schicht erst, wenn alle Anschlüsse sauber abgeklebt sind. Das geschieht mit einer dauerelastischen Klebemasse, die auf nahezu jedem Untergrund dicht hält.
- Die Masse kommt aus der Kartusche.
- Aus ihr ziehen Sie einen geraden, lückenlosen Strang auf dem verputzten Drempel und an die (geprimerte) Giebelwand
- Drücken Sie die Folie durchgängig ein.
- Ist der Untergrund zu porös, müssen Sie ihn vorher verspachteln ("Glattstrich") und trocknen lassen.
Die Kleberaupe ist ein vorgefertigter Doppelstrang Klebemasse, den Sie einfach von seiner Schutzfolie befreien und auf alle Baumaterialien aufkleben können. Dann wird die Folie eingedrückt.
Für die Durchdringungen, also für Rohre und Kabel, gehören passende Manschetten zum Knauf-Insulation-Programm. Auch die müssen mit einem Klebeband an die Dampfbremsfolie angeklebt werden.
Ob Sie lieber mit der Klebemasse "Solimur" oder mit der Kleberaupe arbeiten – für beide empfehlen wir, den Untergrund vorab für eine bessere Haftung zu primern. Nutzen Sie nicht irgendeinen Primer, sondern bleiben Sie im System.
Schritt 1/6: Silikon auftragen
Die Silikonmasse drücken Sie in einem geraden Strang auf den Drempel. Vorsicht: Die Masse klebt sehr stark.
Schritt 2/6: Folie in Silikon drücken
Die Folie drücken Sie mit einem grosszügigen Faltenwurf in die Masse ein, auf keinen Fall darf Spannung auf der Folie sein.
Schritt 3/6: Rohrdurchführung mit Manschette abdichten
Für die Rohrdurchführung (hier: Entlüftung des Fallrohres) legen Sie eine luftdichte Manschette um das Rohr.
Schritt 4/6: Rohrdurchführung - Stoß mitKlebeband abdichten
… ziehen es stramm und klebenden Stoß per Klebeband ab.
Schritt 5/6: Kamin-Abzug
So sieht eine sauber angeschlossene Durchdringung aus.
Schritt 6/6: Dachboden isoliert
Ist die Luftdichtschicht fertig, können Sie zur Kontrolle der Dichtheit vom Profi einen "BlowerDoor"-Test machen lassen. Infos dazu finden Sie auf im Internet.
4. Dachboden ausbauen: Zweite Dämmschicht
Der nächste Schritt beim Dachboden ausbauen ist das Anbringen der Direktabhänger. Dabei handelt es sich um belastbare Metallstreifen, die Sie von unten an die Sparrenschrauben und rechtwinklig aufbiegen.
Die Abhänger tragen die Metallprofile, an denen die Gipskartonbeplankung hängt, und sie dienen auch der provisorischen Fixierung der 50-Millimeter-Untersparrendämmung.
- In der Dachschräge darf der Abstand der Abhänger (und damit der Tragprofile) nicht größer als 50 Zentimeter sein, an der Decke sogar nur 40 Zentimeter.
- Den genauen Abstand legt die Länge der eingesetzten Gipskartonplatten fest (bei uns 260 Zentimeter bei 12,5 Millimetern Stärke).
- Fixieren Sie die Abhänger immer mit je zwei Schrauben, und kleben Sie die Schrauben mit Klebeband ab.
Schritt 1/13: Abhänger festschrauben
Schrauben Sie die Abhänger mittig auf die Sparrenunterseite. Beginnen Sie unten am Drempel. Achtung: Sie müssen die Tragprofile von unten noch verschrauben können.
Schritt 2/13: Wand verkleiden
Mit einer geraden Holzlatte können Sie die Richtung der untersten Abhänger-Reihe sauber fluchten und kontrollieren.
Schritt 3/13: Profilabstand markieren
Markieren Sie sich den Profilabstand entlang der Dachschräge auf der Giebelwand. Die Markierungen brauchen Sie später für die Verschraubung mit den Gipskartonplatten – dann wissen Sie, wo die Profile verlaufen.
Schritt 4/13: Abstände messen
Zum Verschrauben der Abhänger markieren Sie sich die Abstände am jeweils äußeren Sparren.
Schritt 5/13: Untersparrendämmung umbiegen
Schieben Sie die Untersparrendämmung auf die Abhänger, und biegen Sie sie wieder um.
Schritt 6/13: Glasfaserwolle schneiden
Mit dem Cutter erleichtern Sie das Aufschieben auf die Abhänger. Nicht in die Folie schneiden!
Schritt 7/13: Glasfaserwolle anbringen
Mit Blechschrauben fixieren Sie die Tragprofile an den Abhängern. Montieren Sie zunächst das unterste und oberste Profil.
Schritt 8/13: Dichtband aufkleben
Ein sogenanntes UD-Profil nimmt die Tragprofile an den Giebelwänden auf. Dichtband für den Schallschutz aufkleben …
Schritt 9/13: Tragprofil verschrauben
… und mit Drehstiftdübeln zwischen oberem und unterem Tragprofil verschrauben.
Schritt 10/13: Tragprofile zuschneiden
Die Tragprofile selbst schneiden Sie mit einer Blechschere auf Maß. Erst beide Schenkel einschneiden, dann den Steg biegen, bis er bricht.
Schritt 11/13: Profile koppeln
Zum Koppeln zweier Profile bekommen Sie Multiverbinder, die Sie in die Profilenden einschieben
Schritt 12/13: Glasfaser mit Latte fixieren
Fixieren Sie eine gerade Latte am oberen und unteren Profil. Sie dient als Richtscheit für die übrigen Profile.
Schritt 13/13: Tragprofile veschrauben
Profile über die Latte schieben, Abhänger aufbiegen und verschrauben.
5. Dachboden ausbauen mit Gipskartonplatten
Um die Dachschrägen zu beplanken, haben wir uns die grünen Gipskartonplatten von Knauf-Bauprodukte ausgesucht. Grün sind sie deshalb, weil sie imprägniert und damit auch für Feuchträume wie unser Badezimmer geeignet sind.
Die Imprägnierung hat aber auch den Effekt, dass die so gefürchtete Dampfdiffusion auf dem Weg in die Dämmung noch zusätzlich durch die Platten gebremst wird. Mit 260 Zentimetern Länge haben die großen Platten durch ihre enorme Fläche in den Dachschrägen Verlegevorteile gegenüber kleineren Platten.
- Grundsätzlich sollten Sie die Platten immer quer zu den Tragprofilen verschrauben, um die Stabilität des Dachbodenausbaus zu erhöhen.
- Das Gleiche bewirken Sie auch, wenn Sie die Platten mit einem Mindestfugenversatz von 40 Zentimetern verlegen.
- Plattenstöße sollten nicht direkt in den Ecken von Tür- oder Fensterausschnitten liegen – auch wenn es aufwendig ist, die Platten entsprechend auszuklinken.
An der Dachfensterlaibung müssen Sie sorgfältig arbeiten: Hier können auch Profis sich nur durch Probieren an den richtigen Plattenzuschnitt annähern. Wichtig ist, dass Sie die Platten am oberen Fensterrahmen waagerecht und am unteren Rahmenende senkrecht anbringen, damit Luft am Fenster vorbei zirkulieren kann.
Schritt 1/13: Erste Platte verschrauben
Die erste Platte verschrauben die Profis mit fünf Millimetern Abstand zur Giebelwand als Dehnungsfuge. Da die Platte lotrecht ausgerichtet wird, die Giebelwand aber nicht unbedingt gerade sein muss, kann ein Anschnitt der Längsseite nötig werden.
Schritt 2/13: Dachwand verschrauben
Die nächste Platte ist auf das Rastermaß der Tragprofile gekürzt, damit ein ausreichender Fugenversatz entsteht. Sie sollte auf der halben Profilbreite enden, damit Sie die nächste Platte auch noch problemlos und bündig daran verschrauben können.
Schritt 3/13: Markierung einzeichnen
Messen Sie die Passstücke bis zum Deckenknick von den beiden Plattenecken aus. Sie werden auf der nächsten Platte angezeichnet.
Schritt 4/13: Karton anritzen
Der obere Karton wird mit dem Cutter entlang der Markierung angeritzt. Nutzen Sie dazu ein Richtscheit.
Schritt 5/13: Platten gerade brechen
Die Platte können Sie so über eine gerade Kante brechen. Anschließend müssen Sie noch den unteren Karton mit dem Cutter durchtrennen.
Schritt 6/13: Schnittkanten hobeln
Fassen Sie alle Schnittkanten mit dem Surformhobel auf etwa 45° an – das erleichtert später das Verspachteln der Fugen.
Schritt 7/13: Rechtwinkliger Ausschnitt
Rechtwinklige Ausschnitte in einer Platte können Sie ganz einfach mit einer Gipsplattensäge oder dem Fuchsschwanz herstellen. Eine Seite einschneiden, die andere Seite wie gehabt anritzen, brechen und durchtrennen.
Schritt 8/13: Abstand messen
An der Fensterlaibung misst der Profi zunächst die Laibungstiefe und schneidet sich eine Schablone aus Gipskarton.
Schritt 9/13: Platte anhalten
Durch Anhalten, Übertragen und Nacharbeiten entsteht die passende Schräge für den oberen Fensterrahmen, die die Profis dann auf eine große Platte übernehmen.
Schritt 10/13: Laibungsplatte einpassen
Mit viel Probieren und Feinarbeit wird die Laibungsplatte zugeschnitten. Die Platte wird in die Fensterrahmennut eingeschoben und an der selbst gehobelten Aufdopplungslatte verschraubt. Zum Raum hin lassen sie die Platte ein paar Zentimeter überstehen.
Schritt 11/13: Platte zurecht schneiden
Genauso verfahren Sie mit der Winkelplatte für den Übergang von der Schräge zur Laibung.
Schritt 12/13: Überstände abschneiden
Die genauen Zuschnitte der überstehenden Laibungsplatten nehmen Sie mit der Säge erst an den eingebauten Platten vor. Sägen Sie immer von innen nach außen, dann reißt die Sichtseite nicht so aus.
Schritt 13/13: Fertige Dachwand
Die schräge Dachfläche ist schließlich fertig beplankt. Es fehlt aber noch die Deckenbeplankung. Erst wenn alle Platten verschraubt sind, können sie mit Uniflott-Fugenmasse verspachtelt werden.
6. Dachboden ausbauen: Gipsplatten verspachteln
Zu einer ebenen Fläche werden die verschraubten Gipskartonplatten durch die Spachtelmasse.
- Der erste Spachtelgang dient dazu, die Fugen zu füllen und die Platten so zu einer belastbaren Scheibe miteinander zu verbinden. Die Konsistenz sollte in etwa quarkähnlich sein.
- Nach ungefähr einer Stunde Trocknungszeit stoßen Sie die Überstände mit dem Schraubgriffspachtel ab und beginnen den zweiten Spachtelgang mit Uniflott Finish. Das ist schon gebrauchsfertig angemischt, etwas dünner in der Konsistenz und füllt so die noch vorhandenen kleinsten Fehlstellen.
- Ein Nachschleifen der Fugen ist damit zwar nicht mehr zwingend nötig, bringt aber ein besonders glattes Ergebnis beim Dachboden ausbauen.
Schritt 1/11: Platten verkleben
Die kurzen Plattenkanten mit dem offenliegenden Gipskern und alle angefasten Schnittkanten müssen mit Tiefengrund vorbehandelt werden. Das mindert die sehr ausgeprägte Saugfähigkeit des Gipses.
Schritt 2/11: Kleber
Sollte eine der Schnellbauschrauben nicht bis unter die Plattenebene eingedreht sein, können Sie das beim Spachteln mit dem Schraubgriff im Knaufspachtel nachholen.
Schritt 3/11: Schraublöcher abspachteln
Sämtliche Schraublöcher werden sauber abgespachtelt.
Schritt 4/11: Fugen sorgfältig verspachteln
Bringen Sie die Spachtelmasse sorgfältig in die Fugen ein. Wichtig ist, dass die Fugen vollständig gefüllt sind. Überstände werden glatt abgezogen.
Schritt 5/11: Eckschutzschiene anbringen
An allen Außenecken müssen Sie eine sogenannte Eckschutzschiene anbringen, die in die Fugenmasse eingearbeitet wird. Mit Tackerklammern fixieren Sie die Leiste provisorisch.
Schritt 6/11: Spachtelrichtung einhalten
Gespachtelt werden die Schienen dann immer von der Ecke weg zur Fläche hin. In die andere Richtung reißen Sie die Leiste wieder ab.
Schritt 7/11: Kanten vorspachteln
An den schrägen Stoßkanten passen keine rechtwinkligen Leisten, hier wird Gewebeband eingearbeitet. Verspachteln Sie dazu als Erstes die Kante auf ganzer Länge.
Schritt 8/11: Gewebeband verkleben
... dann das Gewebeband einlegen und andrücken.
Schritt 9/11: Flächen glätten
Die unweigerlich entstehenden Grate an den Kanten schleifen Sie mit einem Schleifgitter vorsichtig ab.
Schritt 10/11: Wand verputzen
Mit dem Glätter wird nun großflächig verfugt. Damit werden alle Fehlstellen und Riefen gefüllt. Anschließend die Fugen mehrere Stunden gut trocknen lassen.
Schritt 11/11: Fugen nachschleifen
Schleifen Sie die lassen sich die Fugen mit einer Trockenbau-Schleifmaschine nach.
7. Dachboden ausbauen: Knackpunkte der Dachschräge
Der Drempel (auch Kniestock oder Abseite genannt) hat auch in einem aufgemauerten Dachgeschoss noch eine Aufgabe: Er verbirgt und schützt die Anschlüsse der Luftdichtschicht an die gemauerten Drempel, und er bietet Platz für Wasser- und Elektroinstallationen.
Um Platz zu sparen, greifen die Profis beim Dachboden ausbauen auf die schmalsten, nur 50 Millimeter breiten Metallprofile zurück. Die UW-Profile werden an Boden und Dachschräge verschraubt, die CW-Profile dann dazwischengestellt. Der maximale Profilabstand liegt bei 62,5 Zentimetern.
Schritt 1/7: Dichtband auf UW-Profil kleben
Zur Schallentkopplung klebt man den UW-Profilen, die an Boden und Giebelwand verschraubt werden, ein Dichtband auf die Unterseite.
Schritt 2/7: Bodenprofil befestigen
Schnellbauschrauben mit Grobgewinde halten das Bodenprofil auf den OSB-Platten. Die im Profil eingestanzten Löcher sind für die Schrauben zu groß.
Schritt 3/7: Gipskartondübel eindrehen
Gipsplattendübel fixieren das obere UW-Profil in der Dachschräge: Bodenprofil hochloten, Löcher durch das Schrägenprofil vorbohren, Dübel eindrehen.
Schritt 4/7: Schrauben eindrehen
Schrauben werden durch eine Profilkante in die Gipsplattendübel eingedreht.
Schritt 5/7: Beplankung am Fenster beginnen
Beginnen Sie mit der Beplankung am Fenster, und schneiden Sie die erste Platte winkelförmig zu. Dann liegt an der Fensterkante kein Plattenstoß.
Schritt 6/7: Gesamtansicht
Beginnen Sie mit der Beplankung am Fenster, und schneiden Sie die erste Platte winkelförmig zu. Dann liegt an der Fensterkante kein Plattenstoß.
Schritt 7/7: Tiefengrund auftragen
Die Gipskartonfläche behandeln Sie abschließend mit einem Tiefengrund.
8. Dachboden ausbauen: Die Übergänge abdichten
Anschlussfugen zwischen Wand und Wand oder Wand und Schräge sind deshalb kritisch, wenn Sie Ihren Dachboden ausbauen, weil sich die angrenzenden Bauteile bei Temperaturschwankungen immer in ihrer Längsebene ausdehnen und deshalb in verschiedene Richtungen arbeiten, wobei Risse entstehen können.
Diese verhindern Sie, indem Sie am Übergang von Gipsplatte zu Gipsplatte (Innen- und Außenecken) ein Gewebeband in die Spachtelmasse einarbeiten, das diese Zugspannung aufnimmt. Bei Übergängen verschiedener Materialien (Giebelwand) füllen Sie die Fuge mit einer dauerelastischen und überstreichbaren Masse – nicht mit Silikon!
Schritt 1/4: Gewebeband einarbeiten
Für das Einarbeiten des Gewebebands spachteln Sie die Ecke vor, drücken das Band ein und spachteln vorsichtig nach.
Schritt 2/4: Silikon einspritzen
Anschlussfugen zur Giebelwand spritzen Sie mit einer dauerelastischen Masse sauber aus. Schneiden Sie die Kartuschenspitze etwa auf Fugenbreite ab, am besten schräg.
Schritt 3/4: Fugenmasse abziehen
Mit einem Abzieher lässt sich die noch frische Masse sauber ausrunden oder anfassen. Wichtig: Die Masse sollte nur an zwei Flanken haften, nicht die Fuge komplett ausfüllen.
Schritt 4/4: Verfugter Dachboden
Die Anschlussfugen müssen sorgfältig ausgeführt werden, das machen Sie am besten ganz zum Schluss.
9. Dachboden ausbauen: Zwischenwände ziehen
Zum Stellen der Zwischenwand beim Dachboden ausbauen benötigen Sie neben den Gipskartonplatten Metallprofile: Die UW-dB-Profile haben eine U-Form, werden an Boden und Decke geschraubt und halten die senkrechten CW-dB-Profile, an denen die Platten verschraubt werden.
Das "dB" (Dezibel) steht für erhöhten Schallschutz, der durch eine durchgehende Riffelung bei der Profilarten erreicht wird. Wie beim Drempel bekleben Sie die Unterseiten der UW-dB-Profile mit einem entkoppelnden Dichtband, bevor Sie sie an Boden und Decke verschrauben. Der Profilabstand der CW-Ständer liegt hier bei 60 Zentimetern, das entspricht der Plattenbreite.
Schritt 1/8: Stahl schneiden
Mit dem Knabberer haben die beiden Profis von Knauf die Profile exakt auf Länge gebracht. Für Selbermacher funktioniert eigentlich auch eine simple Blechschere.
Schritt 2/8: Wand Stahlträger
Bevor sie die UW-Profile verschrauben, stellen die Profis die CW-Profile ein. Bei hochkant verlegten Platten entspricht der Profilabstand der Plattenbreite (60 cm).
Schritt 3/8: Wand aufbauen
Das Passstück unter den Platten wird am Übergang zur Giebelwand verschraubt. Am freien Ende der Trennwand steht eine ganze Platte.
Schritt 4/8: Glasfaserwolle einsetzen
Ist eine Seite beplankt, wird der Hohlraum mit Trennwanddämmung für optimalen Schallschutz gefüllt.
Schritt 5/8: Platte einsetzen
Es folgt wieder eine raumhoch abgeschnittene Platte.
Schritt 6/8: Wand befestigen
Als kleine Trennwand innerhalb des Bades und Vorwandelement für das Waschbecken wird ein weiteres Ständerwerk mit Gipsplattendübeln an der Zwischenwand montiert.
Schritt 7/8: Wand einbauen
Bei der Beplankung geht es mit der oberen Abschlussplatte los.
Schritt 8/8: Trennwand
Der fertige Wandstummel ist nicht mit Trennwanddämmung gefüllt.
10. Dachboden ausbauen: Die Elektrik
Das Schöne an den Trockenbauwänden ist die Tatsache, dass Sie die Löcher für die Elektroinstallationen ganz einfach mit dem Akkuschrauber und einer Lochsäge herstellen können – kein mühseliges, schmutziges Stemmen und Bohren ist hier angesagt.
Auch die Leitungen selbst können Sie in den Hohlräumen gut verlegen, hier gibt es keine Vorschriften beim Ausbau des Dachbodens hinsichtlich der in Massivwänden einzuhaltenden Installationszonen. Die Steckdosen selbst sollten allerdings einen Bodenabstand von etwa 30 Zentimetern, die Lichtschalter von 105 Zentimeter haben.
Wollen Sie Lichtschalter und Steckdosen kombinieren, so gelten die 105 Zentimeter Bodenabstand für die mittlere Hohlwanddose. Schauen Sie sich die Spots und die Leitungslänge genau an, bevor Sie die Löcher bohren, um sich nachträgliche Verlängerungsarbeiten zu ersparen.
Die Leitungen, Dosen und Spots können Sie selbst installieren und verdrahten. Den Anschluss an den Hausstrom sollten Sie dem Elektriker überlassen.
Schritt 1/6: Loch bohren
Zeichnen Sie sich die Lage der Spots an der Decke an, und bohren Sie die dafür passenden Löcher (Durchmesser steht in der Montageanleitung Ihrer Spots). Beachten Sie unbedingt die Länge der Verbindungskabel der Spots, die ist meist kurz.
Schritt 2/6: Trafo einschieben
Ziehen Sie das stromführende Kabel aus einem der Löcher, und schieben Sie den Trafo der Lichtspots rein.
Schritt 3/6: Kabel verlegen
Die Verbindungskabel der Spots ziehen Sie sich mit einem gebogenen Draht durch die Löcher und verbinden sie mit dem Trafo. Den schließen Sie dann an das stromführende Kabel an.
Schritt 4/6: Löcher für Doppelhohlraumdose setzen
Wollen Sie eine Doppelhohlraumdose setzen, bohren Sie zunächst die beiden Löcher und schneiden die Stege mit dem Cutter heraus.
Schritt 5/6: Leitungen durchiehen
Das stromführende Kabel und die Leitung zum Licht ziehen Sie von hinten durch die Dose.
Schritt 6/6: Wanddose befestigen
... bevor Sie sie in der Lochlaibung mit den Aufklapphaken hinter der Dose fixieren.
Mit der richtigen Planung und hochwertigen Baustoffen steht dem Ausbau des Dachbodens so nichts mehr im Wege.
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Der Dachboden-Ausbau nimmt einige Zeit und Mühe in Anspruch, lohnt sich aber. Wir wünschen gutes Gelingen.