Garten

Nistkasten bauen

Der Frühling ist die Zeit, in der viele Tiere für Nachwuchs sorgen und dafür ein Nest bauen. Bei Vögeln ist das sogar wörtlich zu nehmen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Nistkasten bauen und so den Vögeln einen idealen Platz für die Aufzucht ihrer Jungen bieten.

Nistkasten selber bauen
  © David Dieschburg - stock.adobe

Vögel sind bei den meisten gern gesehene Besucher im Garten. Um es ihnen besonders gemütlich zu machen, kann man ihnen einen Nistkasten bauen. Dann hat man lange Freude an den Tieren.

Nistkasten bauen - diese Punkte sind wichtig

Das sollten Sie beim Nistkasten bauen beachten

Sie wissen am besten, welche Vogelarten sich in Ihrem Garten aufhalten. Schon bevor Sie das Vogelhaus bauen, sollten Sie darüber nachdenken, für welche Vogelart er bestimmt ist. Denn Meise, Rotkehlchen, Star & Co. haben unterschiedliche Ansprüche an die Gestaltung und Beschaffenheit des Nistkastens: Größe und Art des Nistkastens sowie das Einflugloch müssen zur Vogelart passen.

Eine Übersicht zu Maßen und Anforderungen 10 verschiedener Vogelarten können Sie hier herunterladen:

Nistkasten-Maße für zehn verschiedene Vogelarten
Jede Vogelart stellt unterschiedliche Ansprüche an Maße und Aufhängung ihres Nistkastens. Hier finden Sie eine Übersicht für zehn bekannt Gartenvögel.© Selbermachen Media
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Unsere Nistkästen sind in erster Linie auf Meisen zugeschnitten, können aber für andere Vögel angepasst werden.

Übrigens:Auch bei unserem Partnerportal Ein Herz für Tiere finden Sie eine tolle Anleitung für ein Vogelhaus zum selber bauen.

Material und Skizze zum Nistkasten bauen

Allgemein gilt: Für Nistkästen verwendet man üblicherweise Nadelholz. Sperrholz oder Pressplatten müssen sorgfältig behandelt werden, damit sie witterungsbeständig sind.

Für Ihren Nistkasten Sie ein Fichte-Glattkantbrett (1,8 x 19 x 150 Zentimeter). Dieses schneiden Sie auf die folgenden Maße zu:

  • Rückwand: 1 Stück 28 x 16 cm
  • Seitenwand: 2 Stück 28 x 14 cm
  • Boden: 1 Stück 12,4 x 12,4 cm
  • Vorderwand: 1 Stück 25 x 12,4 cm
  • Dach: 1 Stück 20 x 19 cm

Außerdem benötigen Sie Schrauben, Leim und Bildrahmenaufhänger sowie Farben, falls Sie Ihren Nistkasten noch bemalen und verzieren möchten.

Wichtig: Verwenden Sie nur Baumaterial, das für den Kontakt mit Tieren freigegeben ist!

Fordern Sie jetzt kostenlos das PDF der Bauplan-Skizze mit allen notwendigen Angaben an.

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Nistkasten bauen - Anleitung

Um die einzelnen Holzteile zu einem Nistkasten zusammenzubauen, gehen Sie wie folgt vor:

Bauanleitung für den Nistkasten
Nistkasten bauen - Bauteile zuschneiden
© Chris Lambertsen

Schritt 1/6: Bauteile zuschneiden

Sind alle Bauteile für den Nistkasten zugeschnitten (Maße siehe Zeichnung), auf der Tischkreissäge die angezeichnete Schräge der Seitenwände zuschneiden.

Nistkasten bauen - Rückwand verschrauben
© Chris Lambertsen

Schritt 2/6: Rückwand verschrauben

Die Rückwand mit vorgebohrten Schraubenlöchern bündig auf die Seitenwände schrauben. Die lose eingesetzte Vorderwand und der Boden dienen als Unterstützung. Anschließend den Boden bündig verschrauben.

Nistkasten bauen - Einflugloch bohren
© Chris Lambertsen

Schritt 3/6: Einflugloch bohren

Einflugloch – Größe nach Vogelart – in die Vorderwand bohren.

Nistkasten bauen - Kanten anfasen
© Chris Lambertsen

Schritt 4/6: Kanten anfasen

Die sichtbar bleibenden Kanten mit einem Hobel anfasen.

Nistkasten bauen - Klappe fixieren
© Chris Lambertsen

Schritt 5/6: Klappe fixieren

Beim Verschrauben der beweglichen Vorderwand dienen die zwei gegenüberliegenden Schrauben als Drehachse. Mit der unteren Schraube wird die Klappe fixiert.

Nistkasten bauen - Pultdach montieren
© Chris Lambertsen

Schritt 6/6: Pultdach montieren

Damit die seitlichen Dachüberstände gleich sind, das Pultdach mittig montieren.

Wenn Sie den Nistkasten bauen, sollten Sie außerdem auf zwei weitere Dinge achten:

  • Zur Lüftung und Entfeuchtung des Vogelhauses sind zwei Bohrlöcher von circa fünf Millimeter in der Bodenplatte notwendig.
  • Ungiftiger Holzschutz: Streichen Sie alle Hölzer vor der Montage mit einem umweltverträglichen Holzschutz, dann hält das Vogelhaus deutlich länger und die Vögel sind keinen Giftstoffen ausgesetzt. Durch farblose Holzlasur bleibt die frische, helle Holzfärbung erhalten und das Holz ist trotzdem witterungsbeständig.

Verschiedene Designs für Nistkästen

Sie können den Nistkasten in Natur-Optik belassen, ihn aber auch noch verschönern und nach Ihren Wünschen designen. Beachten sollten Sie dabei folgende Dinge:

  • Für die Gestaltung der Außenflächen sollten Sie lösemittelfreie Farben wie zum Beispiel Acryllacke verwenden.
  • Bei der Farbauswahl sind helle Farben besser geeignet, da sich Kästen mit dunklen Farben zu sehr aufheizen können.
So können Sie Ihr Vogelhaus gestalten
Vogelhaus im Postkasten-Style selber bauen
© Chris Lambertsen

Schritt 1/6: Posthäuschen

Schon von weitem leuchtet der Kasten im typischen Postgelb und lockt die Meisen mit seiner Signalfarbe förmlich an. So verpassen Sie Ihrem Nistkasten dieses Design:

  1. Das Nistkästchen wurde einmal mit verdünnter Farbe vorgestrichen und zweimal mit Hochglanzlack lackiert.
  2. Beide Klappen für die Briefschlitze sind nur angedeutet und bestehen aus dem Rest einer Abschlussleiste, die aufgeleimt wird.
  3. Die Briefmeise wird erst auf einem Bogen vorgezeichnet und dann mit Pauspapier auf den Kasten übertragen.
  4. Mit einem wasserfesten Filzstift zeichnen Sie die Konturen nach.
Vogelhaus selber bauen - Pressehaus
© Chris Lambertsen

Schritt 2/6: Pressehaus

Man muss nicht Chefredakteur sein, um dieses Haus zu besetzen. So verpassen Sie Ihrem selbstgebauten Nistkasten dieses Design:

  1. Damit die neuesten Nachrichten etwas länger lesbar sind, werden die Zeitungsschnipsel in eine Schale mit Acryllack ganz eingetaucht.
  2. Bringen Sie die Schnipsel dann nach und nach auf die Fläche und streichen Sie sie glatt. Das geht mit einem Pinsel oder per Hand (Gummihandschuhe sind ratsam).
  3. Kleben Sie ruhig mehrere Schichten übereinander, damit der Holzton nicht durchschimmert.
  4. Um die Klappe nicht zu verkleben, wird sie vorher herausgenommen.
  5. Überziehen Sie zum Schluss alles mit Klarlack, damit Wasser abperlt. Kleiner Gag: Versehen Sie die Anflugstange und das Schleifenband mit der Aufschrift "Presse".
Vogelhaus selber bauen - Strandkabine
© Chris Lambertsen

Schritt 3/6: Strandkabine

Meisen in maritimer Umgebung fühlen sich wahrscheinlich in der Strandkabine wohl. Um Ihren Nistkasten zur Strandkabine zu machen, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Die Lattenzaun-Optik wird einfach nur mit einem spitzen Schraubenzieher in das weiche Fichtenholz geritzt und mit einem Klarlack geschützt. Dadurch wird der Farbton des Holzes intensiver.
  2. Der obere Teil des Nistkastens wird mit weißem Acryllack zweimal komplett gestrichen und die Flächen mit hellem Blau ausgefüllt.
  3. Der Rettungsring besteht aus einem Gummi-O-Ring (Dichtungsring), der identisch mit dem Durchmesser des Einflugloches ist.
  4. Lackieren Sie das Pappschild "Besetzt" mit Klarlack und kleben Sie es zum Schluss einfach auf.
Vogelhaus im Fachwerstil selber bauen
© Chris Lambertsen

Schritt 4/6: Fachwerkhaus

Für Nesthocker, die die deutsche Gemütlichkeit lieben, ist ein Fachwerkhaus das optimale Zuhause. So gelingt es:

  1. Zunächst wird der Kasten rundum weiß grundiert.
  2. Die Fachwerkbalken werden mit Tesaband (2 Zentimeter breit) vorgeklebt, um die Konturen zu erhalten. Tragen Sie dann beigen Acryllack dünn auf die Flächen auf, sodass das Weiß durchschimmert.
  3. Ziehen Sie dann die Klebebandstreifen ab und ziehen Sie die "Balken" in Hellbraun mit einem feinen Pinsel nach.
  4. Malen Sie die Backsteine in Rot mit Fugen auf.
  5. Decken Sie das Dach mit Schleifpapier (wasserfest) ein.
  6. Streichen Sie das Pultdach mit PU-Leim ein und drücken Sie das Schleifpapier fest an.
Vogelhaus selber bauen im Hundertwasser-Stil
© Chris Lambertsen

Schritt 5/6: Hundertwasser-Stil

So gestalten Sie Ihren selbstgemachten Nistkasten im Hundertwasser-Stil:

  1. Für die Fassadengestaltung haben wir eine rote Fliese mit dem Hammer (in der Plastiktüte, damit die Stücke nicht herumfliegen) zerschlagen.
  2. Die Scherben werden vorn und an der rechten Seite aufgeklebt.
  3. Beide Säulen aus Kiefernholz am Portal haben 2 Zentimeter ∅ und sind in Ultramarinblau und Türkis gestrichen. Die Auskerbungen an der Dachkante werden mit der Stichsäge (feines Kurvenblatt) ausgesägt.
  4. Krönende Abschlüsse bilden Gardinenstangen-Endstücke aus Metall.
  5. Auf das Dach kann man Filz, aber auch Moos kleben. Aus Flaschenbürsten wurden Bäume.
Vogelhaus selber bauen im Japan-Look
© Chris Lambertsen

Schritt 6/6: Japan-Look

Bei der fernöstlichen Variante haben wir das Häuschen in Japanrot und Schwarz hochglänzend lackiert. So können Sie dieses Design nachmachen:

  1. Dazu den ersten Anstrich mit einem Drittel Wasser verdünnen, nach dem Trocknen wird alles geschliffen und zweimal mit unverdünnter Acrylfarbe gestrichen.
  2. Gehen Sie beim Dach ebenso vor.
  3. Die untere Hälfte der Fassade wurde mit einem Tischset aus Bambus verkleidet. Schneiden Sie dieses aufgerollt in der Gehrungslade auf Maß zu und kleben Sie es auf.
  4. Für  die schwarzen Essstäbchen am unteren Ende werden die Löcher vorgebohrt und die Stäbchen dann mit Flachkopfnägeln befestigt.
  5. Klemmen Sie das obere Ende unter die angenagelte Bambusstange am Dach.

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Anbringen und Pflege des Nistkastens

Beim Anbringen von Nistkästen können viele Fehler unterlaufen. Es ist allerdings wichtig, den richtigen Standort zu wählen. Folgende Punkte sollten Sie daher nicht außer Acht lassen:

  • Achten Sie bei der Aufhängung darauf, dass der Kasten nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt ist.
  • Ideal ist eine Platzierung, wenn das Einflugloch vor Regen geschützt gegen Osten oder Südosten ausgerichtet ist. Nach der Kühle der Nacht können sich die Vögel durch die Morgensonne wieder aufwärmen. Tagsüber lässt es sich im Halbschatten gut aushalten.
  • Montiert werden sollten die Nisthilfen im Vorfrühling, besser noch im Herbst. Die Vögel können sich so frühzeitig mit der Unterkunft vertraut machen. Sie bietet ihnen zudem im Winter Schutz vor Nässe und Kälte.
  • Die Reinigung kann zwischen September und Februar erfolgen. Dazu entfernen Sie das alte Nest und beseitigen Verschmutzungen mit kochend heißem Wasser und einer Bürste.

Je nachdem, wo der Nistkasten angebracht wird, wählt man die Art der Aufhängung. Werden die Kästen fest an Hauswand, Garage oder Pfosten montiert, bringen Sie eine senkrechte Leiste auf der Rückseite des Häuschens an. Diese ragt entweder oben und unten über das Dach hinaus und wird mit Nägeln oder Dübeln und Schrauben befestigt. Oder sie schließt wie bei unseren Nistkästen oben mit dem Dach ab und erhält einen stabilen Metallaufhänger. Am Baumstamm befestigt, sollten Sie verzinkte Nägel einsetzen, da Kupfer den Baum schädigt.

Um den Baum zu schonen, ist ein Drahtbügel, den man über einen starken Ast hängt, eine gute Lösung. Der Nistkasten muss frei hängen und darf nirgends gegenstoßen. Einen besseren Halt bieten zwei Drähte, die man der Stammstärke anpasst und die an den Seiten des Nistkastens fixiert werden. Damit die Drähte nicht einwachsen, muss der Kasten jedes Jahr neu befestigt werden.

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Nistkästen und vor allem der Inhalt sind auch für andere Tiere attraktiv. Um die Vögel vor Nesträubern wie Katzen zu schützen, sollten die Häuschen entsprechend hoch hängen. Sind die Nistkästen an Pfosten aufgehängt, kann man runde und kegelförmige Manschetten aus Aluminiumblech anbringen, an denen Marder und Eichhörnchen scheitern.

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