Pflanzen und Rasen

Flieder schneiden und pflegen – so geht’s

Der Hochsommer ist die beste Zeit, Ihren Flieder zu schneiden. Flieder blüht vor allem im Frühjahr und nach der Blüte müssen verblühte Teile und Ästchen abgeschnitten werden. Wir zeigen, was Sie beim Flieder schneiden beachten müssen und wie Sie Ihren Flieder pflegen und lange Freude daran haben.

Flieder
Der Edel-Flieder treibt üppige Blüten in Kerzenform in dunklem Violett bis hin zu Weiß.© HVPM dev - stock.adobe.com

Flieder gibt es in vielen Farben von dunklem Violett bis hin zu sehr zartem Rosa oder Weiß. Er gehört zur Pflanzengattung der Ölbaumgewächse und gliedert sich in 20 bis 25 Unterarten. Der gemeine Flieder (Syringa vulgaris) ist botanisch betrachtet übrigens nicht mit dem Sommerflieder (Buddleja) beziehungsweise dem Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii) verwandt. Beide Straucharten sehen sich jedoch recht ähnlich, erfreuen sich großer Beliebtheit bei Schmetterlingen und anderen Insekten und unterscheiden sich nur unwesentlich in der Pflege und dem Beschnitt.

Schmetterlingsflieder
Der Schmetterlings- oder auch Sommerflieder sieht dem echten  Flieder zwar sehr ähnlich, die Pflanzen sind botanisch betrachtet jedoch nicht miteinander verwandt.© Ania Zakrzewska - stock.adobe.com

Flieder schneiden und pflegen - diese Punkte sind wichtig 

Der richtige Standort für Flieder

Wenn Sie sich einen neuen Fliederstrauch gekauft haben, sollten Sie zunächst den perfekten Standort wählen. Flieder bevorzugt direkte Sonneneinstrahlung, um besonders üppig zu blühen. An einem schattigen oder halbschattigen Standort wächst der Strauch zwar, blüht aber weniger stark als bei direkter Sonneneinstrahlung.

Grundsätzlich ist Flieder recht unempfindlich und kann auch an nicht windgeschützten Stellen gepflanzt werden oder Sie verwenden den Flieder selbst als Windabwehr.

Flieder ist winterhart. Der beste Zeitpunkt, Flieder zu pflanzen, ist im Herbst. Heben Sie dazu ein ausreichend großes Loch aus. Dieses sollte etwa das doppelte Volumen des Wurzelballens haben. Achten Sie nach dem Einpflanzen darauf, Ihren Flieder ausreichend mit Wasser zu versorgen. Nass sollte der Flieder allerdings auch nicht stehen.

Übrigens: Einige Fliedersorten können bis zu sieben Meter hoch werden. Entscheiden Sie sich also entweder vor dem Kauf für spezielle Zwerg-Flieder-Züchtungen oder stellen Sie sicher, dass ein derart hoher Busch kein Problem darstellt.

Wie wird Flieder gedüngt?

Flieder gedeiht am besten in nährstoffreichem, kalkhaltigem Boden. Gelegentlich sollten Sie Ihren Fliedern also düngen. Flieder gehört zu den sogenannten Starkzehrern. Düngen Sie Ihren Flieder im Frühjahr vor der Blüte. Ältere Fliedersträuche können Sie auch im Hochsommer, wenn die Blütezeit vorbei ist, erneut düngen.

Besonders gut zum Flieder düngen eignet sich organischer Dünger oder frischer Kompost. Verwenden Sie einen eher stickstoffarmen Dünger mit hohem Kalium-Anteil. Ein höherer Stickstoffgehalt würde zwar direkt dazu führen, dass Ihr Flieder stark austreibt, im nächsten Jahr würde er sich jedoch deutlich weniger wuchsfreudig zeigen.
Ferner sollte der Dünger Phosphor enthalten. Damit fördern Sie die Blütenbildung Ihres Flieders. 

Entsprechend eignet sich organischer Dünger aus Hornspänen nicht zum Flieder düngen. Was Hornspäne-Dünger jedoch kann und wofür er sich durchaus eignet, erfahren Sie hier.

Tipp: Wenn Sie keinen Dünger kaufen möchten, können Sie Ihren Flieder auch mit Hausmitteln düngen. Beispielsweise eignet sich Kaffeesatz als Dünger sehr gut. Alternativ kann man auch zerkleinerte, ungespritzte Bananenschalen als Dünger einsetzen.

Wann und wie wird Flieder geschnitten?

Grundsätzlich ist Flieder sehr robust. Er ist allerdings kein allzu großer Fan von Gartenscheren und Co. Beim Flieder schneiden sollten Sie also eher zurückhaltend vorgehen. Am besten schneiden Sie stets nur trockene oder abgestorbene Äste ab, lassen den Flieder aber ansonsten in Ruhe.

Verblühte oder vertrocknete Blütenstände sollten Sie ebenfalls entfernen. Schneiden Sie dabei aber wirklich nur den vertrockneten Teil ab, sonst kann es passieren, dass Ihr Flieder im kommenden Jahr deutlich weniger üppig blüht. Die Anlagen für neue Blüten werden nämlich bereits im jeweiligen Vorjahr gebildet.

Flieder neigen mit den Jahren dazu, zu verholzen und eine Art dicken Stamm zu bilden. In diesem Fall ist ein etwas stärkerer Rückschnitt ratsam. Aber auch hier gilt es vorsichtig vorzugehen. Gegebenenfalls sollten Sie einen wirklich starken Rückschnitt über mehrere Jahre verteilt vornehmen.

Warten Sie, bis Ihr Flieder komplett verblüht ist und beginnen Sie erst dann mit dem Rückschnitt. Das sollte allerdings nicht zu spät im Jahr sein, damit Ihr Flieder vor dem Winter noch ausreichend Zeit hat, sich zu erholen. Nutzen Sie die Zeit nach der Blüte und vor dem ersten Frost bis Ende Oktober.

Alternativ können Sie den Rückschnitt auch erst im Frühjahr vornehmen. So umgehen Sie die Gefahr, dass Ihr Flieder den Winter nicht übersteht. Schneiden Sie Ihren Flieder jedoch im Frühjahr, wird er im betreffenden Jahr keine Blüten zeigen.

Flieder treibt immer wieder sogenannte Wurzelausläufer aus. Dabei wachsen neue Triebe aus dem Boden und der Flieder verbreitert sich langsam selbst. Wenn Sie eine Fliederhecke bevorzugen, müssen Sie nichts weiter tun. Wollen Sie allerdings nur einen örtlich beschränkten Fliederbusch, sollten Sie diese Wurzelausläufer regelmäßig entfernen.

Übrigens: Wenn Sie diese Wurzelausläufer vorsichtig mit einem Spaten* ausstechen und an einem anderen Ort oder vorübergehend in ein Pflanzgefäß pflanzen, können Sie Ihren Flieder ganz einfach vermehren.

Ob in dunklem Violett, Rosa oder Weiß. Flieder sieht in jeder Farbe toll aus. Während der Blüte können Sie Schmetterlinge und viele andere Insekten dabei beobachten, wie Sie Nektar und Pollen von Ihrem Flieder sammeln.

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