Hortensien pflegen, schneiden und vermehren
Hortensien sind eine wahre Pracht in jedem Garten. Das Tolle an Hortensien ist, dass sie fast den ganzen Sommer über blühen. Außerdem sind Hortensien winterhart und kommen im nächsten Jahr wieder. Wir erklären, wie Sie Ihre Hortensie richtig pflegen, schneiden und vermehren.
Hortensien erleben in der jüngeren Vergangenheit ein wahres Revival. Eine Zeit lang galten sie eher als altmodisch, doch inzwischen hält die Hortensie wieder Einzug in viele Gärten sowie auf Balkonen und Terrassen.
Hortensien pflegen - diese Punkte sind wichtig
- Der richtige Standort für Hortensien
- Hortensien richtig gießen
- Hortensien düngen
- Hortensien schneiden und überwintern
- Hortensien vermehren mit Stecklingen
- Hortensien vermehren durch Teilung
- Hortensie vermehren durch Absenker
Der richtige Standort für Hortensien
Wie bei jeder Pflanze ist auch bei der Hortensie die Wahl des richtigen Standorts entscheidend für das gute Gedeihen der Pflanze. Hortensien bevorzugen einen halbschattigen bis schattigen Standort. Selbst auf einem Nord- oder Nord-Ost-Balkon fühlt sich die Hortensie wohl. Ist für ausreichend Wasser gesorgt, können Sie Ihre Hortensie aber ebenso gut an einen Standort mit direkter Sonneneinstrahlung stellen beziehungsweise pflanzen.
Hortensien richtig gießen
Hortensien gehören zu den sogenannten Flachwurzlern. Die Wurzeln liegen also nicht sonderlich tief in der Erde, können damit allerdings auch kein Wasser von weiter unten hohlen. Sorgen Sie im Sommer also unbedingt dafür, dass die Hortensie nicht austrocknet.
Verwenden Sie zum Gießen im Idealfall Regenwasser. Leitungswasser enthält zu viel Kalk. Steht Ihnen nur Leitungswasser zur Verfügung, sollten Sie dieses vor dem Gießen am besten enthärten.
Hortensien benötigen einen eher lockeren, leicht sauren Boden. In jedem Fall müssen Sie darauf achten, dass die Wurzeln genügend Platz haben. Der Topf, in dem Sie die Hortensie gekauft haben, dürfte bald schon zu klein sein. Im Freiland wiederum sollten Sie dafür Sorge tragen, dass die Hortensie nicht eingeengt wird. Andere Flachwurzler sollten also nicht zu dicht an der Hortensie gepflanzt werden.
Hortensien düngen
Durch ihre flachen Wurzeln können Hortensien kein respektive kaum Wasser aus dem Boden ziehen, auch die Nährstoffversorgung gestaltet sich schwieriger als bei Pflanzen mit tieferen Wurzeln. Helfen Sie Ihrer Hortensie also mit ausreichend Dünger.
Der Handel bietet speziellen Hortensien*- beziehungsweise Rhododendrondünger* an. Ebenso gut können Sie jedoch auch abgelagertem Rindermist versorgen. Diesen Dünger bekommen Sie entweder beim Bauern nebenan oder im Fachhandel als Rinderdung-Pellets*.
- Verteilen Sie den Dünger ringförmig um Ihre Hortensie, halten Sie dabei ruhig etwas Abstand zur Pflanze.
- Arbeiten Sie den Dünger gut in die Erde ein, gehen Sie dabei aber nicht zu tief. Alternativ können Sie den Dünger auch lediglich ausbringen und mit einer dünnen Schicht Erde oder Laub bedecken.
Hortensien schneiden und überwintern
Hortensien sind winterhart und damit mehrjährig. Das bedeutet allerdings auch, dass die Hortensie von Zeit zu Zeit einen Rückschnitt benötigt. Hortensien schneiden Sie am besten im Frühjahr zwischen März und April.
Kurz vor dem ersten Frost sollten Sie Ihre Hortensien unbedingt in Sackleinen oder ein vergleichbares, vor Kälte schützendes Material hüllen. Stehen Ihre Hortensien im Topf oder Kübel, können Sie diesen zudem vorab mit Luftpolsterfolie umwickeln. Verhüllen Sie grundsätzlich die ganze Pflanze, nicht nur den Pflanzbehälter.
Noch besser lassen sich Hortensien im kühlen, jedoch nicht zugig-eisigen Keller überwintern. Achten Sie darauf, dass die Temperatur im Keller möglichst konstant bleibt und nicht über fünf und unter drei Grad Celsius liegt.
Wie Sie beim Hortensien Schneiden am besten vorgehen, lesen Sie hier.
Hortensien vermehren mit Stecklingen
Wenn Ihnen Ihre Hortensienpracht derart gut gefällt, dass Sie Ihre Hortensie vermehren möchten, haben Sie dafür grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Die einfachste davon ist die Hortensien Vermehrung mit Stecklingen. Dafür gehen Sie folgendermaßen vor:
- Schneiden Sie einen fünf bis zehn Zentimeter langen Steckling (etwas unterhalb des dritten Blattpaares) von Ihrer Hortensie ab. Wählen Sie dafür besser einen jungen Trieb ohne Blütenknospen.
- Entfernen Sie alle Blätter bis auf ein Blattpaar ganz oben an der Spitze.
- Halbieren Sie die beiden verbleibenden Blätter. Dazu schneiden Sie am besten mit einer Schere die Blattspitze ab. Das Entfernen sowie Halbieren der Blätter sind deshalb ratsam, weil diese Pflanzenteile nur unnötig Wasser benötigen würden, die der Setzling anderweitig besser gebrauchen kann.
- Stecken Sie den Setzling umgehend in ein geeignetes Pflanzgefäß mit Anzuchterde.
- In den ersten Wochen ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit für den Hortensien-Steckling essenziell. Am besten stülpen Sie eine durchsichtige Plastikfolie mit der Öffnung nach unten über den Setzling und gießen den Steckling, sodass die Feuchtigkeit auch in die Folie gelangt.
- Sobald sich erste Wurzeln gebildet haben, können Sie die Plastikfolie gelegentlich entfernen und den Hortensien-Steckling langsam an eine normale Umgebung gewöhnen.
- Hat sich ein vernünftiger Wurzelballen gebildet, können Sie den Hortensien-Steckling ins Freie oder in sein vorgesehenes Pflanzgefäß umtopfen.
Hortensien vermehren durch Teilung
Die Vermehrung durch Stecklinge, wie oben beschrieben, ermöglicht es Ihnen, gleich mehrere kleine Hortensien nachzuziehen. Wenn Sie hingegen nur eine weitere Hortensie möchten, haben Sie die Möglichkeit, Ihre Mutterpflanze einfach zu teilen und sozusagen einen eineiigen Zwilling zu kreieren. Diese Methode zur Vermehrung ist allerdings nicht für alle Hortensienarten geeignet. Rispen-Hortensien zum Beispiel vertragen diese Vermehrungsart nicht und gehen im schlechtesten Fall ein. Die Schneeball-Hortensie hingegen lässt sich in der Regel problemlos teilen. Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:
- Ziehen Sie einen Graben um die Mutterpflanze, etwa halb so weit vom Stamm entfernt, wie die Krone hoch ist.
- Graben Sie den Wurzelballen nun umfangreich und vorsichtig aus.
- Heben Sie die gesamte Pflanze aus der Erde.
- Abhängig von der Größe des Wurzelballens können Sie die Hortensie nun in zwei oder drei Teile teilen. Nutzen Sie hierfür am besten eine Säge, da die Wurzeln der Hortensie sehr robust sind und sich mit einer Schere oder einem Messer nur schwer durchschneiden lassen.
- Bedenken Sie, dass Sie bei dieser Maßnahme an einem sehr empfindlichen Teil der Pflanze arbeiten. Achten Sie also unbedingt darauf, dass die Säge sauber ist und desinfizieren Sie sie gegebenenfalls vorab.
- Wickeln Sie nach dem Zerteilen Sackleinen oder dergleichen behutsam um die neuen Wurzelballen.
- Graben Sie am neuen Standort ein ausreichend großes Loch für die Hortensie. Dieses sollte deutlich größer sein als der Wurzelballen. Zur Erinnerung: Die Hortensie ist ein Flachwurzler und durch ein besonders großes Loch haben die Wurzeln ausreichend Platz, sich in frisch aufgelockerter Erde auszubreiten.
- Nach dem Einsetzen füllen Sie das Loch wieder mit Erde.
- Treten Sie den Boden rings um die Hortensie fest und wässern Sie die Pflanze sowie die umliegende Erde ausgiebig.
- In den kommenden Wochen ist eine besonders sorgfältige Bewässerung der Hortensie enorm wichtig, damit die Wurzeln beziehungsweise die gesamte Pflanze wieder zu Kräften kommen kann.
Ein Beschnitt der Wurzeln ist immer ein Kraftakt für eine Pflanze. Möchten Sie Ihre Hortensie durch Teilung vermehren, ist der beste Zeitpunkt dafür entweder im Herbst, nachdem die Mutterpflanze bereits ihr Laub abgeworfen hat oder im frühen Frühjahr vor der eigentlichen Wachstumsphase. Dann müssen Sie allerdings davon ausgehen, dass Ihre Hortensie in diesem Jahr nicht oder zumindest nur sehr spärlich blüht.
Hortensien werden leider gerne mal von Schädlingen wie beispielsweise Wollläusen befallen. Hier erfahren Sie, wie Sie Wollläuse erkennen und was gegen sie hilft.
Hortensie vermehren durch Absenker
Eine weitere Methode, Ihre Hortensie zu vermehren, ist das Ziehen von sogenannten Absenkern. Dabei wird ein längeres Ästchen dazu verleitet, Wurzeln zu bilden. Diese Art der Vermehrung erfordert allerdings recht viel Geduld.
Dafür gehen Sie wie folgt vor:
- Suche Sie ein etwas längeres, nicht allzu verholztes Ästchen an Ihrer Hortensie, das im Idealfall keine Knospen oder Blüten hat. Es sollte sich außerdem um einen möglichst bodennahen Trieb handeln.
- Biegen Sie das gewählte Ästchen vorsichtig bis auf die Erde herunter.
- Entfernen Sie an dieser Stelle auf dem Boden etwa fünf Zentimeter der Erdschicht.
- Schneiden Sie nun die Rinde an der Triebspitze vorsichtig mit einem scharfen Messer ein.
- Fixieren Sie die so präparierte Triebspitze in der kleinen Aushebung mit einem Stein oder dergleichen.
- Füllen Sie die Kuhle mit Erde auf und häufen Sie etwas Erde rings um den Trieb an.
- Stabilisieren Sie den Trieb im Anschluss mit einer kleinen Rankhilfe, wie etwa einem Holzstab.
- Ab jetzt wird nicht nur die Mutterpflanze ausgiebig gegossen, sondern auch der Absenker. Behandeln Sie diesen so, als wäre er bereits eine eigenständige Pflanze. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist für das Gelingen dieser Vermehrungsmethode sehr wichtig.
Bis sich bei einem Absenker genügend Wurzeln gebildet haben, kann gut ein Jahr vergehen. Nach dieser Zeit können Sie die kleine Kuhle rings um den Absenker erneut und mit größter Umsicht, um die neuen Wurzeln nicht zu beschädigen, wieder ausheben. Hat sich ein ausreichend großer Wurzelballen gebildet, schneiden Sie das Ästchen in einer Länge von 25 bis 30 Zentimeter von der Mutterpflanze ab. Je nachdem, wie groß der Wurzelballen am Absenker bereits ist, empfiehlt es sich, den Hortensienableger zunächst in einen gesonderten Topf zu pflanzen und groß zu ziehen. Ist der Wurzelballen hingegen bereits deutlich zu sehen und groß genug, können Sie den Absenker auch direkt an seinen finalen Standort pflanzen.
Hortensien sind eine wahre Augenweide! Ihre Blüten verwandeln Ihren Garten oder Balkon im Sommer in ein richtiges Farbenmeer. Das A und O bei Hortensien ist eine ausreichende Wasserzufuhr. Daran scheitern viele Hortensienneulinge bisweilen.
Pflanzen & Rasen - das könnte Sie auch interessieren
- Salbei ist eine sehr vielseitige Pflanze, die nicht nur köstliches Aroma und kulinarischen Genuss bietet, sondern auch mit ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften beeindruckt. Lesen Sie hier, wie Sie Salbei pflanzen, pflegen und ernten.
- Mehltau ist als Pilzerkrankung an Nutz- und Zierpflanzen berüchtigt. Zur effektiven Bekämpfung von Mehltau können Sie in vielen Fällen auf umweltschonende Hausmittel zurückgreifen. Lesen Sie hier, wie Sie Mehltau bekämpfen!
- Pampasgras ist ein beliebtes Ziergras in vielen Gärten. Lesen Sie hier, worauf es ankommt, wenn Sie Pampasgras pflanzen möchten und wie Sie Pampasgras pflegen.