Schädlinge

Wollläuse natürlich bekämpfen

Wollläuse gehören zu den Schildläusen und werden wegen der wachsigen Substanz, die sie ausscheiden, auch Schmierläuse genannt. Wir erklären, woran Sie Wollläuse erkennen und wie Sie Wollläuse bekämpfen. 

Wollläuse
Wollläuse müssen schnell bekämpft werden, denn sie können Pflanzen empfindlich schaden.© praphab144 - stock.adobe.com

Wollläuse (Pseudococcidae) schädigen Pflanzen auf mehrere Arten gleichzeitig: Sie saugen Pflanzensaft aus und geben Gift in die Pflanze ab. Überdies sondern sie auf den Blättern Honigtau ab, der Pilzerkrankungen einen idealen Nährboden bietet.

Wollläuse sind eine ernstzunehmende Bedrohung für Pflanzen: Wir der Befall nicht behandelt, kann das dazu führen, dass die Pflanze eingeht.

Schmierläuse
Gelbe Blätter und weiße Gespinste sind ein deutliches Zeichen für Schmierläuse.© paisan1leo - stock.adobe.com

Wollläuse erkennen

Dass Ihre Pflanzen von Schmierläusen befallen sind, können Sie an unterschiedlichen Anzeichen erkennen:

  • Honigtau auf den Blättern
  • Blätter werden gelb und rollen sich ein
  • Weiße Gespinste
  • Blätter fallen ab

Manche Arten der Wollläuse halten sich fast ausschließlich in den Wurzeln der Pflanzen auf und werden daher Wurzelläuse genannt. Einen Befall können Sie an den weißen schmierigen Spuren an der Innenseite des Blumentopfes erkennen. 

Wollläuse bekämpfen

Wenn Sie feststellen, dass Wollläuse Ihre Pflanzen befallen haben, ist schnelles Handeln gefragt. Durch die doppelte Schädigung durch Aussaugen und Gift stellen Schmierläuse für Pflanzen eine enorme Bedrohung dar. Besonders gefährdet sind Zimmerpflanzen mit fleischigen, hartlaubigen oder krautigen Blättern, etwa

Im Freiland befällt die Wolllaus Hortensien, Olivenbäume, Zitronenbäume, Oleander und Buchsbaum

Besonders gefährlich sind Wollläuse für Orchideen. Meist ist die Ursache hier, dass bereits befallene Pflanzen gekauft und in den gesunden Bestand integriert werden, wo sich die Wollläuse ungehindert ausbreiten können. Auch Fehler in der Pflege können einen Wolllaus-Befall provozieren. Des weiteren befallen Wollläuse auch Hortensien oft.

Worauf Sie bei der Orchideen-Pflege sonst noch achten müssen, lesen Sie hier.

Wollläuse
Besonders empfindliche Pflanzen wie Orchideen leiden stark unter Wollläusen.© Mike - stock.adobe.com

Wollläuse: Befall vorbeugen

Damit Ihre Pflanzen nicht von Schmierläusen befallen werden, können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen: 

  • Achten Sie beim Kauf neuer Pflanzen auf Anzeichen für einen Befall mit Wollläusen und kaufen Sie nur gesunde Pflanzen. 
  • Stellen Sie neue Pflanzen nicht sofort zu den übrigen Gewächsen, sondern stellen Sie sie zunächst für 14 Tage unter Quarantäne
  • Auch der richtige Standort kann dazu beitragen, Wollläuse zu vertreiben: Ideal ist ein heller Standort mit viel Licht
  • Heizungsluft schwächt Pflanzen und macht sie anfälliger für Wollläuse. Positionieren Sie Ihre Pflanzen daher nicht direkt über der Heizung und lüften Sie außerdem regelmäßig.
  • Vermeiden Sie stark stickstoffhaltigen Dünger: Er fördert den Befall mit Wollläusen. 

Wollläuse natürlich bekämpfen

Wenn es doch passiert ist und Sie feststellen müssen, dass Ihre Pflanzen von Schmierläusen befallen sind, können Sie die Schmierläuse natürlich bekämpfen. 

  • Trennen Sie die befallenen Pflanzen von ihren gesunden Nachbarn und bringen Sie sie in ein separates Zimmer, das möglichst hell und kühl sein sollte.
  • Entfernen Sie gründlich alle betroffenen Pflanzenteile.
  • Tragen Sie ein Mittel zur Bekämpfung von Wollläusen* auf. Dieses können Sie im Handel erwerben oder selber machen. 

Mittel gegen Wollläuse selber machen

Zwar sind einige Insektenvernichtungsmittel zur Bekämpfung von Wollläusen im Handel verfügbar, allerdings sind diese Mittel hochgiftig und können für Menschen, insbesondere für Schwangere, Kinder oder ältere Menschen, gefährlich werden. Sie können ein Hausmittel gegen Wollläuse auch einfach selber machen

  1. Mischen Sie 15 Milliliter Kernseife*, 15 Milliliter Brennspiritus* und einen Liter Wasser.
  2. Sprühen Sie die Mischung direkt auf die befallenen Pflanzen. 
  3. Wiederholen Sie dies alle zwei Tage. 
  4. Topfen Sie die Pflanzen außerdem möglichst schnell um.
Orchideen sollten Sie nicht einsprühen, sondern die empfindlichen Blätter besser mit der Mischung vorsichtig einpinseln.

Brennspiritus wirkt gegen Wollläuse, indem er die Körperhülle der Schädlinge durchdringt und die Schmierlaus abtötet. Allerdings ist er pur auch für die meisten Pflanzen zu aggressiv und muss daher verdünnt werden. 

Eine Ausnahme bilden Kakteen: Ihre Haut ist so robust, dass Sie den Spiritus pur auftragen können, wenn Sie feststellen, dass Ihre Kakteen von Wollläusen befallen sind. 

Wollläuse
Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf einen Befall mit Wollläusen.© Michael Tieck - stock.adobe.com

Wurzelläuse bekämpfen

Wenn Sie beim Umtopfen weiße Schmierspuren an der Innenseite der Blumentöpfe bemerken, ist Ihre Pflanze wahrscheinlich von Wurzelläusen befallen. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt: 

  1. Befreien Sie die Wurzeln der Pflanze sorgfältig von Erde und Substrat.
  2. Reinigen Sie die Wurzeln gründlich unter einem direkten, starken Wasserstrahl.
  3. Entsorgen Sie das befallene Substrat keinesfalls im Biomüll oder auf dem Komposthaufen, sondern im Restmüll
  4. Sterilisieren Sie das frische Substrat, bevor Sie die Pflanzen einpflanzen: Breiten Sie die Erde auf einem Backblech aus und erhitzen Sie sie für 20 Minuten bei 200 °C im Backofen. Alternativ können Sie die Erde auch für zehn Minuten auf der höchsten Stufe in der Mikrowelle erhitzen. 
  5. Desinfizieren Sie den Blumentopf gründlich.
  6. Pflanzen Sie nun die Pflanze in die sterilisierte Erde in den desinfizierten Blumentopf.

Wollläuse bekämpfen mit Nützlingen

Bei starkem Befall können Sie auch Fressfeinde einsetzen, um Wollläuse natürlich zu bekämpfen. 

  • Florfliegen* dezimieren eine Wolllaus-Population innerhalb von zwei Wochen, übersehen aber auch häufig einzelne Schädlinge, sodass der Befall weiterhin besteht.
  • Wenn Sie Wollläuse an Zimmerpflanzen bekämpfen wollen, ist der Australische Marienkäfer gefragt: Er braucht eine Temperatur von mindestens 20 °C und wird daher vor allem eingesetzt, um Wollläuse in geschlossenen Räumen zu bekämpfen.
  • Ebenfalls besonders für den Einsatz an Zimmerpflanzen geeignet sind Schlupfwespen*

Die wachsartigen Spuren, die die Tiere hinterlassen, haben ihnen den Namen Schmierläuse eingebracht und auch als Wurzelläuse sind die Schädlinge geplagten Pflanzenfreunden bekannt. Wollläuse kommen weltweit vor, wobei sich die einzelnen Arten unter anderem durch die Länge der wolligen Behaarung unterscheiden. 

Wollläuse sind gefährlich für Zimmerpflanzen und können die Pflanze schnell abtöten. Mit etwas Aufmerksamkeit und unseren Hausmitteln können Sie Wollläuse aber natürlich bekämpfen.

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