Rasenmähen: Was ist die beste Methode für die Rasenpflege?
Mulchen gilt beim Rasenmähen als eine zeitsparende Alternative gegenüber dem Fangen oder Zusammenharken, da kein Grasschnitt zu entsorgen ist. Dennoch ziehen die meisten Hobbygärtner die Entsorgung des Schnittguts dem umweltfreundlichen Mähen vor.
Welches ist die beste Methode für die Rasenpflege? An dieser Frage unterscheiden sich die Hobbygärtner wie an kaum einer anderen. Die einen ziehen das Mulchmähen als zeitsparende, bequeme und vor allem natürliche Art der Rasenpflege vor. Die andere lieben die saubere, grüne Rasenfläche. Neben der Arbeitsersparnis beim Mähen, weil die Entsorgung des Schnittguts entfällt, hilft die natürliche Gründüngung durchs Mulchen teuren Kunstdünger einzusparen.
Einer Untersuchung der Universität für Bodenkultur in Wien konnte nachweisen, dass sich Rasen durch Mulchen auch ohne Dünger besser entwickelt und die Rasenzusammensetzung weitgehend erhalten bleibt, während auf der Vergleichsfläche mit wenig Dünger eine Artenverschiebung zu weniger robusten Rasensorten stattfand. Der mit natürlichen Nährstoffen gut versorgte Mulchrasen ließ kaum Raum für die Ansiedlung von Rasenunkräutern, was auch der Moosbildung vorbeugt. Die Forscher stellten außerdem fest, dass die Gefahr des Verfilzens auf der Fläche mit Schnittgutsammlung durch die Grasartenveränderung viel stärker war. Auch Bodenorganismen wie Bakterien und Pilze sowie Bodentiere, Einzeller, Regenwürmer und Maulwürfe entwickeln sich besser im gemulchten Rasen.
Rasen mulchen ist umweltfreundlich
Durch regelmäßiges Mulchmähen lässt sich zusätzliches Düngen der Rasenfläche komplett einsparen, wie die Wiener Forscher herausfanden. Da die abgeschnittenen Grashalme dem Rasen wieder als Dünger zugeführt werden, verkommt wie in einem perfekten Ökosystem nichts und auch ohne zusätzlichen Kunstdünger entwickelt sich der Rasen prächtig.
Es entsteht eine gleichmäßige und robuste Rasenfläche, geeignete Bodenverhältnisse (sandig bis mittelschwer) vorausgesetzt. Eine Zeitersparnis bietet das Mulchen übers Jahr gesehen aber kaum. Zwar entfällt beim Rasenmähen der Zeitaufwand fürs Entsorgen des Schnittguts, dafür muss aber in der Saison mindestens einmal die Woche gemäht werden. Wird seltener gemäht, kann zu viel Schnittgut anfallen, das bei dichtem Rasen dann schon mal Klumpen bildet. Optimal ist es, wenn die Grashalme um etwa ein Drittel gekürzt werden. Sind sie etwa sechs Zentimeter lang, sollte der Rasen nicht niedriger als drei bis vier Zentimeter gemäht werden. Ist der Rasen, zum Beispiel nach dem Urlaub, höher, muss man ihn stufenweise nach und nach auf die gewünschte Länge zurückschneiden.
Je perfekter der Rasenmäher das Schnittgut zerkleinert, desto leichter rutscht es auch zwischen den Halmen nach unten und schützt die Grasnarbe vor dem Austrocknen. Zu lange Schnipsel bleiben oft auf dem Gras liegen und können leicht von Kindern und Haustieren ins Haus getragen werden. Um diese Gefahr zu verringern, empfiehlt es sich, am besten abends vor einem Regenguss noch schnell den Rasen zu mähen. Alternativ können Sie den Rasen natürlich auch sprengen. Achten Sie dabei jedoch darauf, dass es nicht bereits zu heiß ist und das Wasser dann entweder zu schnell verdunstet oder die Wassertröpfchen gar als kleine Brenngläser fungieren.
Rasenmäher mit Fangkorb ist der Klassiker
In Deutschland benutzen die meisten Hobbygärtner einen Rasenmäher mit Fangkorb. Das Schnittgut wird mit dem vom Messer erzeugten Luftzug durch den Auswurfkanal in den in der Regel hinter dem Rasenmäher angebrachten Fangkorb geblasen. Je nach Gestaltung von Rasenmäher und Fangkorb gelingt das mehr oder weniger gut. Nach ein paar Bahnen muss der Fangkorb immer wieder entleert werden, denn wenn er voll ist, verstopft der Auswurfkanal und auch das Mähdeck.
Häufig ist das auch daran erkennbar, dass Schnittgut auf dem Boden liegen bleibt. Vor allem beim Mähen von feuchtem Gras kommt es sehr schnell zu Verstopfungen. Hier empfiehlt es sich dann eher, das Gras auszuwerfen und mit der Hand zusammen zu harken. Je nach Größe der Rasenfläche fallen im Laufe einer Saison schon einige Kubikmeter Schnittgut an. Normalerweise kann dies mit anderen Grünabfällen zusammen auf dem Kompost entsorgt werden.
Oft ist die Menge aber so groß, dass für einen Teil nur die externe Entsorgung bleibt. Der Vorteil des Fangens beim Rasenmähen ist das gleichmäßige Schnittbild und die perfekte Rasenfläche, die auch gut zum Spielen und Toben genutzt werden kann. Es sind kaum Schnittgutreste vorhanden, die ins Haus geschleppt werden können. Ein Vermoosen, zu dem der Rasen bei schlechtem Mulchen schon mal neigt, passiert weniger. Dennoch sollte man auch hier die Rasenfläche ein- bis zweimal im Jahr vertikutieren. Der wichtigste Vorteil des Fangens ist jedoch, dass man nicht so oft mähen muss wie beim Mulchen. Das macht den Zeitaufwand für die Entsorgung immer wieder wett.
Alles rund um die richtige Rasenpflege lesen Sie in unserem Artikel Mähen, düngen, vertikutieren - so pflegen Sie den Rasen richtig.
Das Rasenmähen ist eine Sache für sich. Wenn Sie ausreichend Platz haben, sollten Sie in Erwägung ziehen eine kleine Fläche gar nicht zu mähen. Bienen und andere Insekten freuen sich über Wiesenblumen, wie zum Beispiel Klee. Oder Sie streuen gleich Samen für eine "Bienenweide" aus.