Tipps zur Pflege

Rhabarber pflanzen, ernten und überwintern

Rhabarber ist eine beliebte Gemüsepflanze, die sich hervorragend als Kompott, als Kuchen sowie als Zutat in Süßspeisen eignet. Wir erklären, wie Sie Rhabarber pflanzen und jahrelang tolle Ernten erzielen.

Rhabarber
Bei guter Pflege wächst Rhabarber viele Jahre mit zunehmender Ergiebigkeit problemlos an derselben Stelle.© NtDanai - stock.adobeo.com

Ursprünglich stammt Rhabarber aus Russland. Der lateinische Begriff lautet Rheum barbarum und ist auf die Barbaren zurückzuführen, übersetzt heißt der Name nämlich in etwa Barbarenwurzel.

Längst ist Rhabarber auch in unseren Gärten heimisch und erfreut viele Hobby-Gärtner mit riesigen Blättern und die für den Verzehr geeigneten fleischigen Stielen.

Das Besondere an Rhabarber-Pflanzen ist, dass es sich dabei um Dauerkulturen handelt. Bei guter Pflege kann man Rhabarber für viele Jahre am selben Standort stehen lassen und bekommt zunehmend eine ertragreichere Ernte.

Der richtige Standort für Rhabarber

In der Natur bevorzugt Rhabarber einen sehr nährstoffreichen, gleichbleibend feuchten Standort mit zugleich viel Sonne. Im Garten hingegen ist für den Rhabarber auch ein halbschattiger Standort mit sandigem Boden völlig in Ordnung. Allzu schattig sollt es jedoch auch nicht sein. Das schmälert die Ernte, da die Stiele dann eher dürr bleiben.

Worauf müssen Sie beim Rhabarber pflanzen achten?

Rhabarber wird im Laufe der Zeit immer größer. Das bedeutet, dass Sie bereits beim Rhabarber pflanzen darauf achten sollten, dass dafür genügend Platz ist.

  1. Graben Sie den Boden vor dem Einpflanzen kräftig um.
  2. Ist der Boden nicht schon per se sandig, arbeiten Sie Sand und Laub mit ein.
  3. Da Rhabarber-Pflanzen einen nährstoffreichen Boden bevorzugen, können Sie auch direkt einen Langzeitdünger sowie Komposterde mit einarbeiten.
  4. Rhabarber kann ganzjährig gepflanzt werden, achten Sie jedoch unbedingt darauf, die frisch gesetzte Pflanze ausreichend anzugießen.

Für Rhabarber eignen sich Langzeitdünger aus Hornspäne besonders gut. Alternativ können Sie auch andere tierisch-organische Nährstofflieferanten zugeben. Hier lesen Sie, wie Dünger aus Blut und Knochen wirkt und wie Sie ihn anwenden.

Rhabarber gießen und düngen

In der Natur mag es der Rhabarber zwar durchgehend feucht, im heimischen Garten hingegen ist es sogar besser, den Boden vor dem nächsten Gießen leicht antrocknen zu lassen. Ganz austrocknen sollte Ihr Rhabarber jedoch auf keinen Fall.

In Bezug auf zusätzliche Düngergabe können Sie sich beim Rhabarber entspannt zurücklehnen. Haben Sie einen Langzeitdünger direkt in die Pflanzerde eingearbeitet, braucht die Rhabarber-Pflanze eigentlich nur noch einmal eine Nährstoffgabe nach der letzten Ernte, Mitte bis Ende des Sommers.

Danach geht es allmählich in die Winterruhe. Dünger braucht Rhabarber dann erst wieder im kommenden Frühjahr. Dazu können Sie Komposterde und Langzeitdünger in die Erde rings um die Rhabarber-Pflanze ein paar Zentimeter tief einbringen.

So wird Rhabarber geerntet

Auch, wenn Rhabarber riesige Blätter ausbildet, geerntet und verzehrt werden die Stängel. Dennoch sind die Blätter ein wichtiger Indikator dafür, wann überhaupt geerntet werden solle. In den Blättern einer Pflanze befindet sich das für die grüne Farbe verantwortliche Chlorophyll. Dieses absorbiert das Sonnenlicht und wandelt es in Energie um, was die Pflanze wiederum zum Leben und wachsen braucht.

Hat Ihre Rhabarber-Pflanze also noch wenige oder noch kleine Blätter, sollten Sie mit der ersten Ernte noch ein oder sogar zwei Jahre warten. So wird der Ertrag am Ende deutlich höher.

Rhabarber-Jungpflanzen
An der Größe und Farbe der Rhabarber-Blätter erkennt man, ob die Pflanze bereit ist für die erste Ernet oder ob man besser noch ein oder zwei Jahre damit warten sollte.© gabort - stock.adobe.com

Geerntet werden kann Rhabarber bereits kurz nach den Eisheiligen Mitte Mai. Und so gehen Sie dabei vor:

  • Brechen Sie die Stängel am Ansatz, kurz über dem Boden, mit kräftigem Griff und einer Drehbewegung heraus. Verwenden Sie dafür kein Messer oder keine Schere
  • Sie können mehrmals im Jahr ernten, jedoch niemals mehr als maximal ein Drittel der ganzen Pflanze pro Jahr.
  • Stellen Sie das Rhabarber-Ernten Ende Juni ein und geben Sie Ihrer Rhabarber-Pflanze ab dann die Möglichkeit sich bis zum Winter zu erholen.

Übrigens: Im Fortlauf der Saison und Zunahme der Sonneneinstrahlung auf die Pflanze steigt auch der Säuregehalt in den Stängeln. Je nachdem, ob Sie Rhabarber also eher mild oder kräftiger bevorzugen, sollten Sie den Erntezeitpunkt wählen. Gerade Ende des Sommers wird der Säuregehalt allerdings so hoch, dass man den Rhabarber eigentlich nicht mehr essen kann. Nicht nur, weil er einfach zu sauer oder bitter schmeckt, sondern weil der hohe Oxalsäure-Gehalt unter Umständen auch schädlich für die Gelenke ist und Rheuma sowie die Bildung von Nierensteinen begünstigen kann. Etwa ab 24. Juni ist die Rhabarber-Saison vorbei und Sie sollten von einer weiteren Ernte unbedingt absehen.

Rhabarber-Schädlinge

Rhabarber ist unter anderem deshalb mehrjährig, weil er relativ robust ist gegenüber Schädlingen. Für gewöhnlich ist das Gemüsebeet eine wahre Festtagstafel für Schnecken und Co. Die Säure im Rhabarber mundet den Plagegeistern jedoch offenbar nicht besonders, weshalb Schnecken dem Rhabarber eher fernbleiben.

Haben Sie auch ein Schneckenproblem in Ihrem Garten? Hier erfahren Sie, wie Sie Schnecken im Garten mit natürlichen Mitteln bekämpfen.

Einzig ein Auge auf einen möglichen Pilzbefall sollten Sie haben. Die warme Luft zusammen mit dem zugleich feuchten Boden, den der Rhabarber braucht, begünstigt das Wachstum von Blattfleckenpilzen. Untersuchen Sie Ihre Rhabarber-Pflanze regelmäßig darauf. Haben Sie einen entsprechenden Befall bemerkt, brechen Sie die betreffenden Stängel unbedingt heraus und entsorgen Sie sie. Werfen Sie die abgetrennten Teile besser nicht auf den Kompost, sondern in die Restmülltonne. Andernfalls könnte sich der Pilz weiter ausbreiten. Damit ist nicht nur die Qualität Ihrer Komposterde gefährdet, sondern der Pilz könnte auch noch andere Pflanzen befallen.

Wie überwintert man Rhabarber?

Dank seines ausgesprochen kräftigen Wurzelstocks, ist Rhabarber recht unempfindlich gegenüber Frost. Bei Jungpflanzen ist es allerdings ratsam, eine Schicht aus Reisig und Laub rings um die Pflanze zu verteilen, ehe es richtig kalt wird.

Halten Sie Ihren Rhabarber im Topf, können Sie diesen zusätzlich mit Luftpolsterfolie umwickeln und den Kübel auf eine Platte aus Styropor oder Holz stellen, damit kein direkter Bodenkontakt beseht.

Eine Überwinterung im Innenbereich ist hingegen nicht notwendig und sogar eher hinderlich. Rhabarber benötigt einige Wochen einen Kältereiz, um im nächsten Frühjahr überhaupt wieder richtig auszutreiben. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Rhabarber über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten nur Temperaturen von unter 10 °C ausgesetzt ist.

Rhabarber-Pflanzen sind unkomplizierte und ergiebige Nutzpflanzen, brauchen jedoch einigen Platz. Können Sie diesen bereitstellen, werden Sie bald schon mit einer reichen Ernte für leckeren Rhabarberkuchen und mehr belohnt.

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