Schnecken bekämpfen – diese Mittel helfen
Schnecken können zur echten Plage für Hobbygärtner werden. Sie fressen sich zu Hunderten durch die Beete und machen jungen und alten Pflänzchen den Garaus. Lesen Sie hier, wie Sie Schnecken bekämpfen können.
Besonders nach einem feuchten Frühling und Frühsommer treten Schnecken zahlreich auf. Hier erfahren Sie, mit welchen Hausmitteln Sie Schnecken im Garten bekämpfen können.
Alles Wichtige zum Thema Schnecken bekämpfen im Überblick
- Vorbeugen gegen Schnecken
- Hausmittel gegen Schnecken
- Wirksame Schneckenköder
- Schneckenzäune gegen Schnecken
- Igelfreundliches Schneckenkorn
Neben der einheimischen Großen Roten Wegschnecke und der dunklen Garten-Wegschnecke ist es vor allem die Spanische Wegschnecke, die Gartenbesitzern Kopfzerbrechen bereitet. In Süddeutschland hat sie die heimische Große Wegschnecke schon fast verdrängt.
Zwar ist sie der Großen Wegschnecke äußerlich sehr ähnlich, sie schmeckt jedoch bitter und wird deshalb von natürlichen Feinden wie Amseln, Drosseln, Mäusen oder Maulwürfen weitgehend verschmäht. Nur Igel nehmen es mit der spanischen Wegschnecken auf.
Neben Schnecken gibt es noch unzählige weitere Schädlinge im Garten, darunter Kartoffelkäfer, Wühlmäuse, Schildläuse, Thripse und mehr. Lesen Sie hier, welche Hausmittel Sie zur Schädlingsbekämpfung einsetzen können.
Schnecken bekämpfen: Vorbeugen hilft
Ein einfaches Mittel gegen Schnecken kann die Struktur des Bodens sein:
- Ein humoser, feinkrümeliger Unterboden bietet kaum Risse und Spalten, in die sich die Schnecken verkriechen können.
- Pflanzenschutzexperten empfehlen, den Boden auch in trockenen Zeiten zu hacken, damit sich die Feuchtigkeit verflüchtigt, die Schnecken benötigen. Gewässert werden sollte am frühen Morgen.
- Je nachdem, wie Sie Ihren Garten anlegen, können Rasenflächen ein gutes Hindernis sein, wenn das Gras kurz gehalten und das Mähgut abtransportiert wird. Beetumrandungen aus aromatischen Kräutern stellen hingegen kein Hindernis dar, schon gar nicht bei hoher Feuchtigkeit.
- Ist die Schneckenplage erst einmal ausgebrochen, hilft eigentlich nur noch das regelmäßige Aufsammeln. Lockmittel wie die berühmte Bierfalle, Kartoffelschalen oder Katzenfutter sind mit Vorsicht zu genießen, da sie auch die Schnecken aus der Nachbarschaft anziehen.
Hausmittel gegen Schnecken
Die meisten Hausmittel gegen Schnecken haben allerdings einen Haken: Sind die Fallen effektiv, locken sie auch die Schnecken aus den Gärten der Nachbarn in Ihren eigenen Garten.
- Feines Streumaterial wie Sägemehl, Steinmehl oder Branntkalk mögen die Tiere mit ihrer empfindlichen Sohle nicht, doch diese Barrieren halten nur bis zum nächsten Regen. Bei dauerhaft nassem Wetter – wenn Schnecken besonders gern unterwegs sind – haben sie gar keine Wirkung.
- Der Geruch von Duftpflanzen wie Lavendel oder Thymian beziehungsweise von Jauchen aus Farnkraut wird zur Abschreckung gepriesen. Leider halten die Schnecken sich oft genug nicht daran.
- Für eine Bierfalle sollte das Glas etwas aus dem Boden herausragen, um Käfer zu schonen. Am besten nur in einem abgegrenzten Beet einsetzen, damit nicht alle Schnecken der Nachbarschaft angelockt werden.
- Ein beliebter Trick ist es auch, ein sogenanntes Opferbeet anzulegen, um Schnecken zu bekämpfen. Bieten Sie auf einer kleinen Fläche einfach zugängliche Nahrungsmittel an. Setzen Sie zum Beispiel eingeweichtes Weißbrot, Gurkenscheiben oder Haferflocken gegen Schnecken ein: Die Tiere bevorzugen das leicht zugängliche "Buffet" und lassen die Gemüsebeete in Ruhe.
- Kaffeesatz gegen Schnecken ist ein Klassiker beim Schnecken bekämpfen. Der Geruch und die Bitterstoffe schrecken Schnecken ab, zugleich regt der Kaffeesatz die Schleimbildung der Schnecken an und das enthaltene Koffein kann tödlich wirken. Wenn Sie Schnecken mit Kaffeesatz bekämpfen wollen, lassen Sie den Kaffeesatz gut trocknen und streuen Sie dann einen dichten Schutzring um die Beete oder um einzelne Pflanzen.
Untersuchungen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau haben ergeben, dass besonders eine Mischung verschiedener Bekämpfungsmethoden Erfolg verspricht. Besonders erfolgreich ist demnach eine Kombination aus Absammeln, einem Schneckenzaun und dem gezielten, fachgerechten Einsatz von Schneckenkorn.
Schnecken bekämpfen mit Schneckenködern
Wer auf Schneckenjagd geht, hilft am besten mit einem Lockstoff nach.
- Ein in der Schweiz entwickeltes Rezept mischt Weizenkleie mit einem kleinen Anteil eingeweichtem Trockenfutter für Katzen. Mit einem Meter Abstand mehrfach im Beet auslegen.
- Alte Holzbretter, Rhabarberblätter und welker Salat auf das Beet gelegt, nehmen die Schnecken gerne an – um sich am nächsten Morgen mit dem Gärtner konfrontiert zu sehen.
- Zur Entsorgung überbrüht man sie am besten mit kochendem Wasser. Manche zerschneiden die Tiere auch mit der Gartenschere. Hauptsache, die Reste wandern in die Mülltonne: Das Aas zieht Artgenossen aus der Umgebung an.
Schnecken gibt es auch im Hochbeet. Lesen Sie hier, welche Fehler beim Gärtnern im Hochbeet sonst noch fast jedem unterlaufen.
Schnecken bekämpfen mit Schneckenzäunen
Schneckenzäune* sind ein wirksamer Schutz, wenn kein Blatt als Brücke über den Rand hinaus- oder hineinragt. Allerdings müssen auch die Schnecken, die sich innerhalb des Zauns befinden, konsequent abgesammelt werden.