Beet und Hochbeet

Kartoffelkäfer bekämpfen – so geht's

Der Kartoffelkäfer ist ein sehr anpassungsfähiger und für Pflanzen gefährlicher Schädling. Bei uns erfahren Sie, wie Sie einen Befall erkennen und vorbeugen können, und wie Sie die Kartoffelkäfer bekämpfen.

Kartoffelkäfer
Der Kartoffelkäfer ist für Pflanzen ein gefährlicher Schädling. © Oleksandrum-stock.adobe.com

Der Kartoffelkäfer gehört zur Familie der Blattkäfer. Ursprünglich in Amerika beheimatet, wurde er Ende des 19. Jahrhunderts mit einer Kartoffellieferung nach Europa eingeführt, wo er sich ausbreitete und teilweise auch zur Plage wurde.

Kartoffelkäfer sind so gefährlich für viele Pflanzen, weil sie sich relativ schnell vermehren und Pflanzen oft komplett kahl fressen. Sie können in Massen auftreten und gehören daher auch zu den gefährlichsten Schädlingen in der Landwirtschaft.

Kartoffelkäfer bekämpfen – diese Punkte sind wichtig 

Kartoffelkäfer erkennen

Anfang Mai kommen die Kartoffelkäfer aus ihren Überwinterungs-Verstecken im Boden hervor. Ein erwachsener Kartoffelkäfer ist an seiner auffälligen Färbung und Musterung schnell zu erkennen. Er…

  • … ist 7-15 Millimeter lang.
  • … hat je fünf dunkle Längsstreifen auf den sonst gelben Flügeln.
  • … hat eine rot-braune Unterseite mit schwarzen Punkten.
  • … hat einen orangen/rot-braunen Kopf mit schwarzen Punkten.

Im Juni legen die Kartoffelkäfer Eier an den Blattunterseiten von Pflanzen. Die Eier werden in „Paketen" von 20 bis 80 Stück abgelegt. Die Eier des Kartoffelkäfers sind lang, oval und orange.

Nach drei bis zwölf Tagen schlüpfen die Larven. Diese sind rotbraun bis gelb gefärbt (je nach Alter) und haben schwarze Punkte an der Seite. Nach zwei bis vier Wochen verpuppen sich die Larven und nach zwei weiteren Wochen schlüpfen die erwachsenen Käfer. Diese legen wiederum Eier und die Entwicklung geht von vorne los. In einem Jahr können mehrere Kartoffelkäfer-Generationen schlüpfen.

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© andrey - stock.adobe.com

Kartoffelkäfer-Befall erkennen

Ein Indiz für einen Befall von Kartoffelkäfern sind Löcher in den Blättern oder Einkerbungen an ihren Seiten. Der Kartoffelkäfer frisst auch ganze Blätter, oft bleiben nur die dickeren Blattadern stehen. Kartoffelkäfer können Pflanzen vollständig kahl fressen.

Der Kartoffelkäfer befällt in erster Linie Nachtschattengewächse. Dazu gehören zum Beispiel:

Kartoffelkäfer Larven
Vor allem die Larven des Kartoffelkäfers fressen die Pflanzen.© orestligetka-stock.adobe.com

Kartoffelkäfer vorbeugen

Am besten ist es, wenn Sie einen Befall von Kartoffelkäfern schon vorbeugen, damit sie sich erst gar nicht in Ihren Beeten ausbreiten können. Mit diesen Tipps gelingt Ihnen das:

  • Kontrollieren Sie ab Ende Mai regelmäßig, ob Kartoffelkäfer ihre Eier an Ihren Pflanzen abgelegt haben (an den Unterseiten der Blätter). Wenn ja, entfernen Sie die Eier sofort.
  • Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, denn es bietet den Käfern Schutz.
  • Pflanzen Sie neben Kartoffeln Pflanzen wie Minze, Kümmel, Meerrettich, Erbsen oder Spinat.
  • Selbstgemachte Brennnessel-Jauche beugt Kartoffelkäfer ebenfalls vor. Dafür einfach ein Kilo frische Brennnessel mit zehn Liter Wasser mischen und nach 10-14 Tagen absieben, täglich umrühren. Vor Verwendung im Verhältnis 1:10 mit Wasser mischen.
  • Zusätzlich können Sie Beete mit zum Beispiel Vlies abdecken.

Es kann auch hilfreich sein, frühe Kartoffelsorten zu pflanzen, um der Eiablage der Kartoffelkäfer voraus zu sein.

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Kartoffelkäfer bekämpfen

Wenn Sie bereits Kartoffelkäfer oder ihre Larven in Ihrem Beet haben, gilt es, diese so früh wie möglich zu bekämpfen, damit sie sich nicht explosionsartig vermehren. Wichtig zu wissen ist:

  1. Es ist wichtig, die Kartoffelkäfer gleich in der ersten Generation im Larvenstadium zu bekämpfen. Dann können sie gar nicht mehr so zahlreich nachkommen.
  2. Kartoffelkäfer-Larven machen vier verschiedene Stadien durch. In den ersten beiden Stadien sind sie am einfachsten zu bekämpfen und sind auch noch nicht so hungrig wie in den späteren Stadien.
  3. Mittel müssen in der Regel immer auf beiden Blattseiten – also oben und unten – ausgebracht werden.

Käfer und Larven absammeln

Wichtig, um Kartoffelkäfer zu bekämpfen, ist, Larven und Käfer an Pflanzen regelmäßig abzusammeln. Der optimale Zeitpunkt, die Larven abzusammeln ist am Morgen. Geben Sie die Tiere in einen Behälter mit Deckel. Lassen Sie das Gefäß anschließend einfach verschlossen stehen, bis die Käfer tot sind, oder füllen Sie Wasser hinein, sodass die Insekten ertrinken.

Mittel gegen Kartoffelkäfer kaufen

Neemöl hemmt die Entwicklung, Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme der Kartoffelkäfer und hilft daher, sie zu bekämpfen. Gute Neem-Mittel zur Bekämpfung von Kartoffelkäfern in Bio-Qualität sind zum Beispiel:

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Diese Mittel müssen in der Regel nur noch mit Wasser verdünnt werden und können dann auf die Pflanzen aufgetragen werden.

Achten Sie auf die Hinweise des Herstellers, wann Sie das Neemöl am besten verwenden, um eine möglichst hohe Effektivität zu erzielen.

Natürliche Mittel gegen Kartoffelkäfer

Chemische Mittel helfen bei Kartoffelkäfern nur wenig. Denn die Tiere sind extrem anpassungsfähig und können sogar gegen Insektizide Resistenzen entwickeln. Um Kartoffelkäfer zu bekämpfen, sind daher natürliche Mittel am effektivsten. So werden Sie Kartoffelkäfer wieder los:

  • Gesteinsmehl: Die Käfer fressen sich durch eine dünne Schicht Gesteinsmehl in der Regel nicht hindurch. Eine Alternative: Mondamin. Bei starkem Befall ist es allerdings eventuell nicht effektiv genug.
  • selbstgemachte Meerrettich-Jauche: Zehn Liter Wasser + ein Kilo frischer Meerrettich mischen, einige Tage stehen lassen und dann absieben
  • selbstgemachte Minz-Brühe: halber Eimer Minze mit fünf Litern Wasser mischen, 30 Minuten aufkochen, abkühlen lassen, Teile aussieben. Brühe im Verhältnis 1:10 mit Wasser aufgießen und verwenden
  • Rainfarn-Tee: Fünf Gramm getrockneter Rainfarn mit einem Liter kochendem Wasser mischen und aufkochen lassen, 15 Minuten ziehen lassen
  • getrockneten Kaffeesatz alle vier Wochen auf die Blätter geben

Achten Sie darauf, Resistenzbildung der Larven zu verhindern. Das funktioniert besonders gut, wenn Sie die Mittel, die Sie zum Bekämpfen verwenden, immer wieder abwechseln und bei der ersten Genreration zum Beispiel Neemöl verwenden, bei der zweiten Rainfarn-Tee.

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