Rollrasen verlegen - Schritt für Schritt
Wer einen Rasen neu anlegen will, steht vor der Wahl Rollrasen zu verlegen oder den Rasen neu anzusäen. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Wir erklären, worauf Sie beim Rollrasen verlegen achten müssen.
Wer träumt nicht auch vom satten Grün rund ums Haus? Als schicke Visitenkarte im Vorgarten oder als gemütlicher Teppich zum Spielen für die Kinder. Doch oft sieht die Realität beim Neueinzug oder nach Jahren schlechter Rasenpflege ganz anders aus: Der Rasen ist löchrig, verunkrautet und voller Fehlstellen.
Rollrasen kann all diese Probleme im Nu beseitigen. Das Verlegen des Rollrasens erfolgt in mehreren Arbeitsschritten:
- alte Grasnarbe entfernen, falls vorhanden
- Boden auflockern
- Boden präparieren
- Boden auf Säuregehalt und Nährstoffe testen
- Rollrasen verlegen
Der entscheidende Vorteil beim Rollrasen verlegen im Gegensatz zum Rasen ansäen besteht darin, dass die Fläche gleich perfekt aus. Bei der Aussaat von Rasen muss man sich hingegen rund drei Monate von der Fläche fernhalten, bis alles schön angewachsen ist.
Rollrasen verlegen - alte Grasnarbe entfernen
Beim Rollrasen verlegen sollten Sie darauf achten, die alte Grasnarbe wird komplett zu entfernt. Wichtig ist jedoch, nicht zu viel wegzunehmen und so viel Mutterboden wie möglich zu erhalten.
Entfernen Sie die Grasnarbe bei großen Flächen mit einer Rasenschälmaschine. Diese kann man sich in vielen Baumärkten ausleihen. Kleine Partien schält man von Hand mit einem Spaten*.
Die anfallenden Grassoden können entweder kompostiert oder einer Grünabfall-Entsorgungsstelle zugeführt werden. Möchten Sie die alten Rasenstücke selbst kompostieren, bietet sich folgendes Vorgehen an:
- Schichten Sie die Grassoden lagenweise mit etwas Hornspäne zwischen jeder Schicht an einer sonnigen Stelle auf.
- Decken Sie das ganze zum Schluss mit einer schwarzen Folie* ab.
- Entfernen Sie die Folie alle paar Monate und wässern Sie die Grassoden, dann decken Sie sie wieder ab.
Nach rund zwei Jahren erhalten Sie bei diesem Vorgehen beste Komposterde. Diesen lockern Sie dann nur noch mit einer Spatengabel* oder Bodenfräse* und entfernen Wurzelunkräuter und grobe Wurzeln oder Steine. Bei schweren Lehmböden arbeitet man groben Sand zum besseren Wasserabzug ein.
Eine dritte Möglichkeit, den Boden für das Verlegen von Rollrasen vorzubereiten, ist die sogenannte Rasen-Sandwich-Methode. Dabei wird die alte Narbe kurz gemäht und sehr tief vertikutiert. Dann werden die neuen Grassoden direkt auf der alten Fläche verlegt.
Rollrasen verlegen - Boden auflockern
Als Nächstes wird das Planum hergestellt. Der Boden wird geharkt und gewalzt, bis alles eben ist. Bei Übergängen zu Wegen und zum Terrassenbelag sollte man die Stärke der Rollrasen-Soden von zwei Zentimetern beachten. Dann wird noch Rasenstartdünger* aufgestreut und die Fläche per Harke aufgeraut, damit eine bessere Verbindung mit den Soden erfolgt.
In ländlichen Gebieten lohnt die Verlegung von einem Maulwurfnetz*, das jahrzehntelang ein gepflegtes Grün garantiert. Zumal die Tiere unter Naturschutz stehen und ein Bejagen verboten ist. Hat man alles vorbereitet, kann man auf die Anlieferung des Rollrasens warten und sich nach dem Verlegen, Anwalzen und Einwässern auf die weitere Pflege konzentrieren.
Schritt 1/15: Tonmehl ausstreuen
Tonmehl – auch Bentonit – gibt es im Gartenfachhandel. Es sorgt gerade auf leichten Sandböden für eine bessere Wasserspeicherfähigkeit der Erde. So verringert es später die Gießintervalle und spart eine Menge Wasser.
Schritt 2/15: Tonmehl einarbeiten
Auf kleinen Flächen oder im Gemüsegarten wird das Tonmehl intensiv mit der Holzharke eingearbeitet.
Schritt 3/15: Kalk ausstreuen
Streuen Sie auch den Kalk entsprechend des Bedarfs nach Packungsangabe aus.
Schritt 4/15: Motorhacke einsetzen
Bei größeren Neuanlagen lohnt sich der Einsatz einer Motorhacke. Sie garantiert die feine Verbindung der Hilfsstoffe mit dem Boden. Man kann die Geräte in vielen Baumärkten vor Ort mieten.
Schritt 5/15: Fläche mit Motorhacke bearbeiten
Mit ein wenig Übung und Druck auf den Führungsholm graben sich die Messer bis zu 15 cm Tiefe in die Erde.
Schritt 6/15: Boden einebnen
Ist alles gelockert, wird der Boden grob mit einer Holzharke eingeebnet.
Schritt 7/15: Mauerschnur spannen
Nun schlägt man Schnurnägel an den Seiten ein und spannt eine weiße (gut sichtbare) Maurerschnur über die Länge.
Schritt 8/15: Schnur auf Höhe bringen
Per Wasserwaage bringt man die Schnur auf Höhe.
Schritt 9/15: Entlang der Schnüre messen
Dafür misst man immer entlang der Schnüre, harkt mit der Holzharke zusammen und befördert überzähligen Boden in etwaige Dellen.
Schritt 10/15: Fläche harken
Das letzte Feintuning der Fläche erfolgt mit der Harke.
Schritt 11/15: Fläche walzen
Dann werden die Schnüre entfernt und mit der wassergefüllten Rasenwalze (Leihgerät) geht es kreuz und quer über die Fläche. Geben Sie sich dabei besonders viel Mühe! Hier entscheidet sich für die nächsten Jahre und Jahrzehnte, ob der Rasen schön eben wird.
Schritt 12/15: Boden harken
Nun glättet man mit der Metallharke Huckel und zieht die Erde in vorhandene Dellen. Mindestens fünfmal muss man über die Fläche walzen und harken, damit der Rasen später richtig eben wächst. Die Mühe lohnt in jedem Fall!
Schritt 13/15: Boden aufrauen
Ein letztes Mal wird alles per Holzharke aufgeraut.
Schritt 14/15: Maulwurfnetz ausrollen
Nun kommt das Maulwurfnetz aus Kunststoff auf die Erde – sichert die Mühe vor den geschützten Plagegeistern und Insektenlarven.
Schritt 15/15: Schachtdeckel ausschneiden
Schachtdeckel bzw. Leitungen schneidet man aus.
Schritt 1/4: Kalk-Bedarf ermitteln
Er gibt an, wie viel Kalk im Boden fehlt, damit die Rasengräser gut an- und weiterwachsen können. Mit einem Test-Set* ermittelt man den Bedarf.
Schritt 2/4: Kalk abwiegen
Dann wird die benötigte Menge Kalk pro Quadratmeter abgewogen.
Schritt 3/4: Einmachglas markieren
Markieren Sie sie in einem kleinen Einmachglas mit Kreppband.
Schritt 4/4: Quadratmeter markieren
Ein Rahmen aus zwei Zollstöcken erleichtert Ihnen das Augenmaß für einen Quadratmeter Fläche.
Schritt 1/6: Grasbahnen auslegen
Jetzt geht alles fix: Auf erdfeuchtem Boden beginnt man in einer Ecke und rollt die erste Bahn aus. Dabei wählt man die längste Senkrechte der neuen Fläche. Arbeiten Sie immer mit der Verlegerichtung und legen wieder neue Bahnen an. Ein langes Richtscheit oder eine gespannte Schnur sorgt für eine gerade Strecke. Legt man die zweite Reihe, wird diese um ein Drittel der Bahnenlänge versetzt angeordnet.
Schritt 2/6: Stoßkanten gerade schneiden
Die Stoßkanten schneidet man mit einem scharfen Messer gerade.
Schritt 3/6: Stoßkanten aneinander legen
Dann legt man sie aneinander und klopft sie kräftig fest.
Schritt 4/6: Stoßkanten festklopfen
Dann legt man sie aneinander und klopft sie kräftig fest.
Schritt 5/6: Boden überwalzen
Nach dem Verlegen wälzt man in diagonaler Richtung über die frischen Soden. Das ist wichtig für einen guten Bodenschluss und eine schnelle Einwurzelung der Rasengräser.
Schritt 6/6: Rasen befeuchten
Bleibt am Ende ein schmaler Streifen an der Längsseite über, legt man zuerst eine ganze Bahn entlang der Außenkante und schneidet schmale Keile zu, die man zwischen die beiden vollständigen Bahnen zwickelt. Nun muss der Rasen in den ersten drei Wochen abends an jedem zweiten Tag mit 20 Litern pro Quadratmeter gewässert werden. Stellen Sie eine Kaffeetasse auf den Rasen. Ist diese vom Sprengerregen zur Hälfte gefüllt, reicht die Menge.
Eine Woche nach dem Rollrasen verlegen wird das Gras bereits auf sechs Zentimeter gekürzt, danach wöchentlich auf vier. Nach drei Wochen darf er regulär bespielt werden. Als Faustregel für die Pflege gilt: je häufiger gemäht wird, desto besser. Außer beim Mulchmäher wird der Schnitt aufgefangen und verkompostiert. Düngen Sie Ihren Rasen nur mit einem Langzeitdünger*, und nutzen Sie einen Streuwagen* – dann wächst die Narbe dicht. Moos und Unkraut haben kaum eine Chance.
Vertikutiert wird ein Jahr nach der Verlegung zwischen Ende April und September. Dabei dürfen die Messer die Rasennarbe nur kurz anritzen. Wichtig ist die Bewässerung in Hitzeperioden: Alle fünf Tage lässt man den Regner in den Morgen- oder Abendstunden laufen. So bleibt Ihr neues Grün rund ums Jahr perfekt.
Alles rund um die richtige Rasenpflege lesen Sie in unserem Artikel Mähen, düngen, vertikutieren - so pflegen Sie den Rasen richtig.
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