Fliesenschneider elektrisch im Test
Fliesenlegen ist eine beliebte Heimwerkertätigkeit: Um die Fliesen maßgenau zuzuschneiden, kann man sie anritzen und über einer Kante brechen oder sie mit einer elektrischen Fliesenschneidemaschine nass trennen. Wir haben den Fliesenschneider von Rotwerk getestet!
Fliesen und Steinplatten lassen sich staubfrei bearbeiten, wenn etwas Wasser im Spiel ist. Außerdem verschleißt die mit Wasser gekühlte Trennscheibe deutlich weniger als beim Trockenschnitt. Die einfachen elektrischen Fliesenschneidemaschinen sehen aus wie eine kleine Tischkreissäge. Allerdings läuft die Diamanttrennscheibe in einem Wasserbad. Da die Kombination aus Wasser und elektrischem Strom zu einer großen Gefahr für den Benutzer der Maschine werden kann, muss der Antriebsmotor entsprechend gekapselt sein.
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Bei unserem Testgerät, der Fliesenschneidemaschine "FS 180 VE" von Rotwerk, handelt es sich um ein Sondermodell mit Edelstahlgehäuse und Edelstahltisch, das von vielen Baumärkten für 69,95 Euro angeboten wird.
- Die Maschine ist serienmäßig mit einem Parallelanschlag und einem Winkelanschlag für Diagonalschnitte von 45° ausgestattet.
- Das Edelstahlgehäuse gibt der Maschine einen noblen Touch.
- Der Blick unter das Gehäuse erweckt allerdings eher den Eindruck, als hätten hier Lehrlinge das Schweißen geübt.
Montage der Fliesenschneidemaschine
Die Montage der Maschine ist zwar relativ einfach, aber hin und wieder auch tückisch: So hat der Neuling ein Problem bei der Montage der Diamanttrennscheibe. In der Bedienungsanleitung wird darauf hingewiesen, dass die auf der Scheibe markierte Drehrichtung zu beachten ist. Allerdings fehlt eine entsprechende Markierung. Erst später findet der Anwender diesen Hinweis auf der Abdeckung für die Scheibe.
Die Schleifscheibenabdeckung muss bei jedem Scheibenwechsel entfernt werden. Dennoch wird sie nur mit zwei kleinen Schrauben befestigt. An einer hatten die Lehrlinge bei der Montage wohl zu fest gedreht, so dass der passende Kreuzschlitzschraubendreher nicht mehr fasste.
Fliesenschneidemaschine: Wasserbad mit Hindernissen
Zwar eignet sich die Fliesenschneidemaschine nach Angabe des Herstellers auch für den Trockenschnitt. Sinnvoller ist es jedoch, die Trennscheibe im Wasserbad laufen zu lassen. Als Kühlwasserbehälter dient eine flache Kunststoffwanne. Um diese einzusetzen, sollte der Benutzer die Maschine etwas anheben und die Wanne dann unter die Scheibenabdeckung schieben. Allerdings hatten die Konstrukteure dies wohl ohne die mitgelieferten Gummifüße geplant; denn jetzt sind sie im Wege, und das Einführen der mit Wasser gefüllten Wanne wird zu einer großen Planscherei.
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Fliesenschneidemaschine: Anschläge und Handhabung
Die Rotwerk-Maschine ist serienmäßig mit einem Parallelanschlag ausgestattet, der eine Schnittbreite bis etwa 19 mm erlaubt. Zwei aufgeklebte Skalen (vorn und hinten) sollen dabei eine genaue Einstellung ermöglichen. Allerdings war das Skalenband der bereits im Jahr 2004 hergestellten Maschine mittlerweile etwas runzelig geworden und nicht mehr maßhaltig, so dass ein Nachmessen von Hand erforderlich war. Für Diagonalschnitte wird der Winkelanschlag am Parallelanschlag entlanggeschoben. Die Breite reicht für quadratische Fliesen mit etwa 23 cm Kantenlänge.
Noch vorsichtiger muss man bei Gehrungsschnitten mit schräg gestellter Grundplatte hantieren. Solche so genannten Jollyschnitte (für Außenecken) sind sonst aber nicht anzufertigen. Auch eckige Ausschnitte aus Fliesen lassen sich auf dem Arbeitstisch sehr präzise erstellen.
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Fliesenschneidemaschine im Test: Details
Schritt 1/6: Diamanttrennscheibe
Richtig nass ist die Diamanttrennscheibe, weil sie im Wasserbad läuft. Das Wasser kühlt die Scheibe und bindet den Fliesenstaub.
Schritt 2/6: Wasserbad
So sauber wie hier geht es in der Praxis selten zu. Da die Gummifüße der Maschine beim Einsetzen der Wanne stören, gibt es meist eine Planscherei.
Schritt 3/6: Kippschalter
Unter der Haube aus Kunststoff befindet sich ein einfacher Kippschalter. Sinnvoller wäre hier ein großer Sicherheitsschalter mit Not-Austaste gewesen.
Schritt 4/6: Skalen
Die aufgeklebten Skalen für den Parallelanschlag werden mit der Zeit runzelig und ungenau.
Schritt 5/6: Fliesenschneidemaschine kippen
Für Gehrungsschnitte lässt sich der Tisch der Rotwerk- Fliesenschneidemaschine bis auf 45° kippen.
Schritt 6/6: Winkelanschlag
Mit dem Winkelanschlag gelingen Diagonalschnitte ganz einfach – jedoch nur bei Fliesen, die nicht größer als 233 x233 mm sind.
Fliesenschneidemaschine im Test: Auf den Punkt gebracht
Positiv: Ermöglicht Gehrungsschnitte und eckige Ausschnitte aus Wand- und Bodenfliesen. Edelstahlgehäuse, hochwertiges Gummikabel, Überlastungsschutz, relativ preiswert.
Negativ: Miserable Verarbeitung und Konstruktionsmängel, geringe Schnittkapazität (Breite), unpräzise Skalen.
Fazit: Die "FS 180 VE" von Rotwerk ist eine Fliesenschneidemaschine mit Edelstahlgehäuse. Für 69,95 Euro erhält man eine optisch schönes, aber dabei schlampig verarbeitetes Gerät, das helfen kann, Zuschnittsprobleme wie Jollyschnitte und Ausklinkungen beim Fliesenlegen zu lösen.
EXTRA: Einkaufstipp für Fliesenschneidemaschinen
Achten Sie beim Kauf einer elektrischen Fliesenschneidemaschine darauf, dass das Gerät die benötigte Schnittdicke auch noch bei 45°-Schnitten hat.
Die kleinen Fliesenschneider, die aussehen wie eine Tischkreissäge, haben eine sehr beschränkte Schnittkapazität. Wenn Sie mehr Schnittdicke oder -länge brauchen, empfiehlt sich ein Radialfliesenschneider, wie ihn Profis einsetzen. Bei diesen Geräten liegt die Platte fest auf dem Tisch, und der Schneidkopf wird über die Fliese geführt.
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