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Messer schärfen – so geht's

Stumpfe Messer verlängern die Arbeit und machen das Ergebnis oft unsauber. Lesen Sie hier, wie Sie Messer selber schärfen und was Sie beim Umgang mit Schleifsteinen und Schleifmaschinen beachten müssen.

Messer schärfen
Wir erklären, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Werkzeug und Messer selbst schärfen.© ABSURDOV - stock.adobe.com

Stumpfe Messer und schlecht schneidendes Werkzeug machen die Arbeit schwerer und das Endergebnis meist unsauber. Aber auch das teuerste Messer wird irgendwann unscharf. Dann ist es an der Zeit, das Messer zu schärfen. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.

Alles Wichtige zum Messer schärfen im Überblick

Messer schärfen mit dem Schleifstein

Messer schärfen an der Maschine
Messer schärfen – Winkel messen
© Ali Saheli

Schritt 1/5: Winkel messen

Mit einer Winkellehre messen Sie den Schneidenwinkel. Den stellen Sie ein, indem Sie die Höhe der Universalstütze verändern.

Messer schärfen – Schneide schleifen
© Ali Saheli

Schritt 2/5: Schneide schleifen

Schleifen Sie so lange mit der Körnung 220, bis auf der ganzen Schneidenlänge ein spürbarer Grat entstanden ist.

Messer schärfen – Feinschliff durchführen
© Ali Saheli

Schritt 3/5: Feinschliff durchführen

Stellen Sie mit Hilfe des Steinpräparierers den Schleifstein auf Körnung 1000 ein, und führen Sie den Feinschliff durch.

Messer schärfen – Abziehpaste auftragen
© Ali Saheli

Schritt 4/5: Abziehpaste auftragen

Imprägnieren Sie die Lederabziehscheibe mit dünnem Maschinenöl und tragen Sie die Abziehpaste auf.

Messer schärfen
© Ali Saheli

Schritt 5/5: Messer schleifen

Vergrößern Sie die Auflagefläche, indem Sie das Messer auf der Lederabziehscheibe diagonal zur Schleifrichtung führen. Achtung: Halten Sie die Messerschneide auf der Lederabziehscheibe nie gegen die Laufrichtung, um nicht in das Leder einzuschneiden.

Messer schärfen ohne Maschine – mit dem Wasserstein

Wenn Sie nur gelegentlich Ihre Messer schärfen, muss es keine Maschine sein, auch ein Satz Schleifsteine* schafft scharfe Klingen. Wollen Sie etwas schärfen, geht das ganz einfach auf einem stabilen Tisch. Achten Sie beim Kauf eines Schleifstein-Sets (auch Abziehstein genannt) am besten darauf, dass eine Winkelführung inklusive ist. Sie tun sich beim Messer schleifen damit deutlich leichter.

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Ihr Schärfwerkzeug besteht aus mehreren Schleifsteinen. Diese haben – ähnlich wie Schleifpapier – verschiedene Körnungen. Eine kleine Zahl steht für eine grobe Körnung mit hohem Abtrag, eine höhere Zahl für eine feine Körnung mit geringem Abtrag.

Tipp: Schützen Sie die Oberfläche des Tisches mit einer stabilen Kunststofffolie vor Kratzern und Nässe.

Wenn Sie Ihre Messer oder Ihr Werkzeug mit einem Abziehstein schleifen, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Wässern Sie den Schleifstein gut. Dazu nehmen Sie ihn aus der Halterung und tauchen ihn vollständig in Wasser. Meist steigen kleine Bläschen auf. Warten Sie, bis wirklich alle Bläschen verschwunden sind. Dann beginnen Sie mit dem Schleifen. Setzen Sie dazu den Abziehstein zunächst in die Halterung ein.
  2. Reinigen Sie das zu schleifende Messer gründlich. Fettrückstände können das Schleifergebnis beeinträchtigen und dem Schleifstein schaden.
  3. Legen Sie die Klinge auf die Winkelführung und führen Sie das Messer gleichmäßig auf dem Abzieher vor und zurück. Jede Seite des Messers sollte etwa zwei bis drei Minuten mit der jeweiligen Körnung so bearbeiten.
  4. Beginnen Sie mit der gröbsten Körnung, also der kleinsten Zahl auf dem Abzieher. Dieser Schruppstein dient dazu, grobe Beschädigungen, zum Beispiel Scharten, herauszuschleifen. Danach erfolgt der Feinschliff auf dem Schärfstein der Körnung 1000. Drehen Sie den Abzieher dafür einfach um. Mit jeder feineren Körnung schleifen Sie die Schleifspuren des vorherigen Steins heraus. Überprüfen Sie bei gutem Licht, ob bereits alle gröberen Schleifspuren herausgeschliffen sind.
  5. Nach dem Schärfen auf dem Schärfstein der groben Körnung bildet sich auf der gesamten Schneidenlänge ein Grat. Dies ist das Zeichen, dass Sie mit dem Grobschliff fertig sind.
  6. Wechseln Sie schließlich zu den Schleifsteinen mit Körnung 1000, dann 3000 und zum Schluss die feinste Körnung. Es entsteht eine spiegelpolierte Schneide von großer Schärfe. Für den Hausgebrauch sind "Kombisteine" sinnvoll. Zwei Körnungen sind zu einem Stein verklebt. Das spart bei den Anschaffungskosten.
  7. Wässern Sie den Stein zwischendurch immer wieder.
  8. Wenn Sie die Fasenseite Ihres Stemmeisens schleifen, richten Sie die Schneidelinie im 45-Grad-Winkel zur Vorschubrichtung aus. So verringern Sie die Gefahr des Verkippens.
  9. Zum Abschluss kommt der Test: Nehmen Sie ein Blatt Papier und versuchen Sie es in einem Zug zu zerteilen.

Messer schärfen mit dem Wasserstein – die Vorteile

Die wichtigste Grundregel lautet: Die Oberfläche des Wassersteins muss immer exakt plan sein. Überprüfen Sie die Ebenheit regelmäßig bei Gegenlicht mit einer geraden Aluminiumleiste. Sollten Sie eine Unebenheit feststellen, gehen Sie folgendermaßen vor: Legen Sie wasserfestes Schleifpapier auf eine Glasplatte, feuchten Sie es an, und halten Sie es mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand schieben Sie den Schärfstein so lange über das Schleifpapier, bis die Steinoberfläche wieder gerade ist. Ihre Wassersteine sollten sie vor Gebrauch mindestens 15 Minuten ins Wasser legen.

  • Wassersteine schleifen so gut, weil sie gleichzeitig hart und weich sind.
  • Harte Schleifkörner sind in einer weichen Bindung eingebettet. Während des Schärfens werden die Schleifkörner stumpf und brechen aus. Es entsteht ein Schleifschlamm aus Metallpartikeln und stumpfen Schleifkörnern, den Sie immer wieder mit Wasser wegspülen sollten. So werden kontinuierlich scharfe Schleifkörner freigelegt, die für einen zügigen Arbeitsfortschritt sorgen.
  • Auf Wassersteinen arbeitet man am besten mit viel Druck. Verringern Sie den Druck erst, wenn Sie auf dem Stein mit einer Körnung von mindestens 6.000 fast fertig sind. So erhalten Sie eine noch schärfere Schneide. Viele Wassersteine können und sollten dauerhaft im Wasser gelagert werden. Ob das geht, sollte man gleich beim Kauf fragen.
  • Trocknet ein Wasserstein aus, bleibt der im Wasser enthaltene Kalk im Stein zurück und kann den Schärfvorgang beeinträchtigen. Am besten werden die Steine deswegen in Regenwasser gelagert und möglichst auch damit gearbeitet, denn es enthält keinen Kalk.

Bewahren Sie durchfeuchtete Wassersteine unbedingt frostsicher auf.

Messer schärfen mit dem Wasserstein
  © Ali Saheli

Messer schärfen – mit der Schleifmaschine

Was das Tempo angeht, sind die Trockenschleifmaschinen* unschlagbar. Mit ihrer hohen Drehgeschwindigkeit schleifen sie in kurzer Zeit viel Material weg. Dabei entsteht jedoch auch viel Reibungshitze, was schnell zum zerstörerischen Ausglühen der Schneiden führen kann.

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Bei Nassschleifmaschinen* sorgt Wasser für die nötige Kühlung und transportiert stumpfe Schleifkörner und Metallpartikel in den Wasserbehälter, wo sie zurückbleiben. Der Materialabtrag geht zwar langsamer vonstatten als bei den Trockenschleifmaschinen, ist aber dafür besser zu kontrollieren. So schleifen Sie nur so viel Material weg, wie nötig.

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Nassschleifmaschine

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Wenn Sie sich nicht entscheiden können, ob Sie  eine Trocken- oder Nassschleifmaschine* bevorzugen, setzen Sie doch einfach auf ein Kombigerät.

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Nass- und Trockenschleifmaschine

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Nassschleifmaschinen werden mit vielen Zubehörteilen und Halterungen angeboten, die es ermöglichen, auf ein und derselben Maschine Messer unterschiedlicher Größe, Scheren, Stechbeitel, Hobeleisen und sogar Äxte zu schleifen. Die Werkzeuge werden in die Halter fest eingespannt. Damit kommen auch Ungeübte schnell zu einer scharfen Klinge.

Jedes Schneidwerkzeug hat einen bestimmten Schneidenwinkel, der auf den Verwendungszweck des Werkzeugs abgestimmt ist. Wenn Sie Ihre Schneidwerkzeuge schärfen, sollten Sie den ursprünglichen Schneidenwinkel so weit wie möglich erhalten.

Tipp: Färben Sie die Fasenfläche der Klinge mit einem wasserfesten Filzstift ein. Spannen Sie sie in den Halter und legen Sie die Fasenfläche an der Universalstütze an. Während die Fasenfläche am Schleifstein anliegt, drehen Sie diesen langsam mit der Hand, um möglichst wenig abzuschleifen. An der Art wie die Farbe durchgeschliffen wird, erkennen Sie, ob die Fase richtig aufliegt.

Extra: Die richtigen Winkel für jedes Werkzeug

Neben Messern haben viele Werkzeuge Schneiden, die regelmäßig geschärft werden müssen. Weil aber die Anforderungen an eine Axt eine andere ist als die an einen Stechbeitel, differieren die anzuschleifenden Schneidenwinkel erheblich. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Schneid- und Spaltwerkzeuge sowie deren korrekten Schneidenwinkel aufgeführt.

Zu jeder guten Nass- oder Trockenschleifmaschine gehört eine Winkelschablone (analog)* oder Winkelmesser (digital)*, anhand derer Sie den Winkelanschlag für Ihre Schleifarbeiten einstellen können. Grundsätzlich sind flache Winkel standfest wie größere Winkel.

  • Beil: 40 Grad
  • Forstaxt: 50 Grad
  • Drechslerwerkzeuge: 15 bis 25 Grad
  • Geißfüße: 20 Grad
  • Hobeleisen: 20 Grad
  • Meißel: 35 bis 40 Grad
  • Gemüse- und Filetiermesser: 25 Grad
  • Metzger- und Küchenmesser: 20 bis 40 Grad
  • Jagd- und Sportmesser: 40 Grad
  • Scheren: 60 Grad
  • Schnitzwerkzeuge: 15 bis 20 Grad
  • Stechbeitel: 25 Grad
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Achten Sie beim Schärfen Ihrer Werkzeuge auf die richtige Technik und den richtigen Winkel, dann können Sie schnell wieder mit scharfem Werkzeug arbeiten!

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Artikel aktualisier am 11.10.2024

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