Winterharte Kübelpflanzen für Ihren Balkon
Mensch und Pflanze haben eines gemeinsam: Sie frieren, wenn es kalt ist. Es gibt jedoch auch winterharte Kübelpflanzen, die niedrige Temperaturen auf dem Balkon oder im Garten überstehen.
Nicht nur Bäume wie Ahorn oder Tanne sind robust genug, den frostigen Winter zu überstehen. An der ein oder anderen winterharten Kübelpflanze, die im Sommer Ihre Terrasse in bunten Farben erstrahlen lässt, können Sie sich nach der kalten Jahreszeit ebenfalls wieder erfreuen.
Dabei spart man sich nicht nur die jährliche Neubepflanzung und das lästigeÜberwintern der Kübelpflanzen mit allerlei Aufwand, sondern sorgt auch dafür, dass der Balkon selbst im Winter von den grünen Mitbewohnern verschönert wird! Denn es gibt manche Pflanzen, die Ihren winterlichen Balkon als Winterblüher mit Blüten schmücken.
Winterharte Kübelpflanzen - diese Punkte sind wichtig
- Was muss man bei winterharten Kübelpflanzen beachten?
- Winterharte Kübelpflanzen für Ihren Balkon
- Wie pflegt man winterharte Kübelpflanzen
Was muss man bei winterharten Kübelpflanzen beachten?
Grundsätzlich eignen sich viele Stauden und kleine Sträucher als Kübelpflanzen für den Balkon. Bei der Auswahl im Baumarkt oder Gartenfachhandel sollten Sie jedoch darauf achten, dass die winterharten Kübelpflanzen mehr als eine kurze Blütezeit im Sommer zu bieten haben. Dazu gehört:
- Kompakter Wuchs macht die Pflanzen weniger frostanfällig
- Haltbare Blüten bringen Freude bis in den Herbst
- Blattschmuck sorgt auch in der kalten Jahreszeit für einen schönen Anblick
- Schöne Früchte sind Blickfang im Herbst und Spätherbst
- Außergewöhnliche Wuchsform macht sich auch ohne Laub und Blüten gut
- Leuchtende Herbstfärbung stiehlt den anderen Blüten die Schau
- Immergrünes Laub bringt Farbtupfer in den grauen Winter
Winterharte Kübelpflanzen für Ihren Balkon
Diese neun winterharten Kübelpflanzen eignen sich besonders gut:
Schritt 1/9: Winterheide (Erica) als winterharte Balkonpflanze
Die Winterheide wird auch Schneeheide genannt und verschönert Ihren Balkon als Winterblüherin auf eine andere Art und Weise: Schon im Januar kommen die ersten glockenförmigen, purpurnen bis rosafarbenen Blüten. Je nach Sorte kann der robuste Strauch dann bis in den Spätfrühling blühen. Außerdem verträgt auch diese immergrüne Pflanze Temperaturen bis zu -30 Grad Celsius. Die Erde sollte für die Winterheide immer leicht feucht und kalkhaltig sein. Gut zu wissen: Heidekraut ist sehr beliebt bei Bienen und anderen Insekten und sollte daher auf Ihrem Balkon nicht fehlen! Allerdings sind die meisten Sorten aus dem Baumarkt nur schön anzusehen und bieten den Bienen keinen Mehrwert. Achten Sie daher beim Kauf auf die echte Heide.
Schritt 2/9: Hortensie als winterharte Balkonpflanze
Die Hortensie verziert Ihren Balkon mit ihren zahlreichen Blüten in beinahe ebenso vielen Farben: weiß, rosa oder herbstlich rot - Auch helles Blau und kräftiges Lila sind vertreten. In welcher Farbe die Hortensie blüht, hängt dabei vom Boden ab. Besonders erfreulich ist ihre lange Blütezeit vom Hochsommer bis in den Herbst hinein. Wenn Sie die Blütenrispen über den Winter stehen lassen, sieht das mit Raureif und Frost sehr hübsch aus - die Hortensien werden dann im Frühjahr nach dem Frost zurückgeschnitten.
Schritt 3/9: Zwerg-Duftflieder als winterharte Balkonpflanze
Der Zwerg-Duftflieder zeichnet sich durch einen besonders kompakten Wuchs aus und ist dadurch sehr robust gegenüber kälteren Temperaturen. Nun könnte man meinen, Flieder eigne sich nicht für den Balkon. Doch weit gefehlt! Der Zwergflieder bleibt bei regelmäßigem Rückschnitt über mehrere Jahre klein und kompakt und beansprucht nicht zu viel Platz auf Ihrem Balkon. Die Blüten des Duftflieders sind lavendelrosa und duften süßlich – bis in den Spätsommer hinein! Vor allem Bienen wissen dies sehr zu schätzen und bedienen sich am Nektar.
Schritt 4/9: Purpurglöckchen als winterharte Balkonpflanze
Auch diese immergrüne Pflanze eignet sich sehr gut für einen kalten Winter auf dem Balkon. Das Purpurglöckchen gehört zur Familie der Steinbrechgewächse und wird auch Schattenglöckchen genannt. Die Blätter sind grün und rot bis violett gefärbt und auf dem Balkon ein echter Hingucker! Die Pflanze ist robust und hält niedrige Temperaturen gut aus.
Schritt 5/9: Zwergmispel als winterharte Balkonpflanze
Ebenso besonders ist die Zwergmispel: Sie trägt im Winter neben weißen oder roten Blüten auch beerenartige Früchte. Diese werden vor allem von Vögeln im Winter als willkommene Nahrungsquelle genutzt. Pflanzen Sie diese robuste und pflegeleichte Pflanze in lockere Erde, die humus- und nährstoffreich ist. Staunässe verträgt die Zwergmispel nicht. Aber Vorsicht: Die Früchte der Zwergmispel enthalten Blausäure! Daher ist die Pflanze leicht giftig und sollte von Kindern und Haustieren ferngehalten werden.
Schritt 6/9: Rote Teppichbeere als winterharte Balkonpflanze
Ein nicht-giftiger Beerenträger ist die Rote Teppichbeere. Der immergrüne, mehrjährige Kleinstrauch verschönert den winterlichen Balkon mit elliptischen, glänzenden Blättern und leuchtend rotem Beerenschmuck. Mit ihrem aromatischen Duft und dem anmutigen Farbenspiel steht die Rote Teppichbeere ganz oben auf der Beliebtheitsskala für pflegeleichte und winterharte Balkonpflanzen! Die eher kompakt wachsende Teppichbeere (Höhe etwa 10 bis 20 cm) eignet sich vor allem gut als Unterpflanzung großer, aufrecht wachsender Balkonpflanzen in einem großen Kübel.
Schritt 7/9: Immergrüne Schleifenblume als winterharte Balkonpflanze
Diese winterharte Balkonpflanze sorgt das ganze Jahr über für schönen Blattschmuck. Die Pflanze wächst eher horstig und zeichnet sich durch gute Winterhärte aus. Neben den schönen Blättern punktet die Schleifenblume von April bis Mai mit wunderschönen, schneeweißen Blüten – mit Fantasie könnte dies an Schnee erinnern. Daher wird die Schleifenblume oft auch Schneekissen genannt.
Schritt 8/9: Storchschnabel (Geranium) als winterharte Balkonpflanze
Die immergrüne Staude ist mit Blüten in vielen Farbvariationen erhältlich: von reinem Weiß bis zu kräftigem Blau ist fast jede Farbe dabei. Der Storchschnabel blüht zweimal im Jahr, nach der ersten Blüte im Frühjahr können Sie die Staude leicht zurückschneiden. Die zweite Blütezeit ist dann bis in den Herbst – auch danach sind die zierlichen Blätter immer einen Blick wert. Die Kältetoleranz hat der Storchschnabel übrigens seiner Heimat zu verdanken: Der aus Nepal stammende Himalaya-Storchschnabel erträgt bis zu -30 Grad Celsius.
Schritt 9/9: Echter Lavendel als winterharte Balkonpflanze
Der echte Lavendel erfreut Sie nicht nur im Frühling mit seinen nektarreichen, aromatisch duftenden und violetten Blüten, sondern ist auch in den kalten Monaten robust und pflegeleicht. Entfernen Sie nur im Herbst die verblühten Triebe und stellen Sie ihn an einen windgeschützten Ort auf dem Balkon – extremen Wind und starke Sonneneinstrahlung verträgt er nicht so gut. Nach einem leichten Schnitt im Frühjahr wächst der echte Lavendel wieder buschig und blüht schön auf.
Nur weil diese als winterharte Balkonpflanzen bezeichnet werden, heißt das nicht, dass sie im Winter keinerlei Pflege benötigen. Denn: Auch wenn einige Balkonpflanzen winterhart sind, halten sie die frostigen Temperaturen und Winterstürme nicht unbedingt unbeschadet aus. Im Freiland sind sie zwar zuverlässig winterhart, aber im Topf friert das Wurzelwerk mitunter komplett durch – und das vertragen die meisten Arten weniger gut.
Nicht nur Ihre Kübelpflanzen, sondern auch die Rosen in Ihrem Garten bedürfen vor dem ersten Frost der richtigen Pflege.
So pflegen Sie winterharte Kübelpflanzen richtig
Selbst wenn die Bezeichnung etwas anderes suggeriert: Auch winterharte Balkonpflanzen benötigen einen Winterschutz. Vor allem die empfindlichen Wurzeln im Kübel sind gefährdet: Isolieren Sie die Pflanzkübel daher von unten gegen die Bodenkälte. Weil die Wurzelballen von Topfpflanzen oft nur mit wenig Erde geschützt werden, ist eine zusätzliche Schicht Stroh, Tannengrün oder Reisig auf dem Kübel sinnvoll.
Wie Sie Kübelpflanzen im Winter schützen, lesen Sie hier!
Ebenfalls gut geschützt sind Ihre Pflanzen, wenn Sie die Töpfe mit Luftpolsterfolie, Bast oder Vlies einwickeln. Die verwendeten Stoffe sollten dabei luftdurchlässig sein. Kleinere Töpfe können Sie außerdem einfach in größere Töpfe oder Übertöpfe hineinstellen und die Zwischenräume mit dämmendem Material, wie zum Beispiel Laub oder Mulch, füllen.
Schützen Sie die winterharten Kübelpflanzen außerdem vor zu starker winterlicher Sonneneinstrahlung: Sie führt unter Umständen zum vorzeitigen Austrieb und kann bei Gehölzen Frostrisse und bei immergrünen Pflanzen Blattschäden verursachen. Den besten Schutz bietet hier eine Hülle aus dünnem Wintervlies*, mit der die gesamte Krone eingepackt wird.