Pflanzen und Rasen

Automatische Bewässerung für Zimmerpflanzen

Der häufigste Grund dafür, warum Zimmerpflanzen eingehen ist nicht zu wenig Wasser, sondern zu viel! Mit einer automatischen Bewässerung für Zimmerpflanzen gehört dieses Problem jedoch der Vergangenheit an.

Automatische Bewässerung für Zimmerpflanzen
© serebryannikov - stock.adobe.com

Das richtige Gießen von Zimmerpflanzen kann schnell zur Herausforderung werden. Während Blumen und Pflanzen draußen durch den Regen sowie oft tiefer wachsende Wurzeln einigermaßen gut mit der von der Natur gegebenen Wassermenge auskommen (sehr trockene Sommer selbstverständlich ausgenommen), sieht das ganze bei Zimmerpflanzen schon anders aus.

Im Sommer steht man unter Umständen vor dem Problem, in den Urlaub fahre zu wollen, aber keine Gießvertretung zu haben. Im Winter wiederum bringen trockene Heizungsluft sowie durch das Wetter draußen und gelegentliches Lüften bedingte schwankende Luftfeuchtigkeitsgehalte den Flüssigkeitshaushalt Ihrer Topfpflanzen gehörig durcheinander.

Während es einigermaßen robuste Pflanzen wie zum Beispiel die Yucca Palme gibt, die mit den unterschiedlichsten Begebenheiten zurechtkommt, gibt es deutlich empfindlichere Gewächse, die einfach eingehen.

Abhilfe schaffen können hier automatische Bewässerungssysteme für Zimmerpflanzen. Wir haben einige davon getestet und für Sie zusammengetragen:

Alles Wichtige zu Bewässerungssystemen für Zimmerpflanzen im Überblick

1. Batteriebetriebenes Bewässerungssystem

Die sorgloseste und bequemste Variante zu Bewässerung Ihrer Pflanzen stellt ein batterie- beziehungsweise Akku-betriebenes Bewässerungssystem* dar.  Dabei handelt es sich um kleine Pumpen mit einem minimalistische Steuermodul. Daran werden Schläuche angeschlossen. Je nach Konfiguration wird damit das Wasser aus einem Eimer oder Tank direkt in die einzelnen Töpfe gepumpt.

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Automatisches Bewässerungssystem für Topfpflanzen mit programmierbarem Timer

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Abhängig vom verwendeten Modell kann man damit seine Pflanzen zum Teil sogar mehrmals täglich bewässern lassen.

Tipp: Um sicher zu stellen, dass die Anlage genau nach Ihren Vorstellungen funktioniert und Ihre Pflanzen auch die erforderliche Wassermenge erhalten, sollten Sie das Bewässerungssystem vor Ihrem Urlaub zunächst für ein paar Tage austesten.

Einmal konfiguriert, liefert eine solche Gießvertretung zuverlässig Wasser an Ihre Pflanzen. Allerdings kann es manchmal etwas dauern, bis man das ideale Intervall gefunden und eingestellt hat.

Wer im Übrigen nicht auf ein Bewässerungssystem mit Batterie setzen möchte, kann sich auch für ein Modell mit Solarmodul* setzen. Damit entfällt auch die "Sorge", dass die Batterien leer sind, ehe man aus dem Urlaub zurück ist. Solarbetriebene Modelle benötigen allerdings direkte Sonneneinstrahlung. Durch die Fensterscheibe funktioniert das oft nicht oder nur sehr schlecht. Deshalb sind derlei Systeme vor allem für Balkon und Garten gedacht.

2. Der Selbstbewässerungs-Topf

Zahlreihe Händler bieten inzwischen selbstbewässernde Blumentöpfe* an. Diese sind häufig doppelwandige Kunststoff-Blumentöpfe mit einem Hohlraum zwischen der Innen- und der Außenwand. Andere Modelle haben das Wasserreservoir im oder am Boden des Topfes verbaut.

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Kunststoff Blumentopf mit Bewässerungssystem, 5er-Set

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Der Tank beziehungsweise Hohlraum wird mit Wasser gefüllt und gibt dieses bei Bedarf an die Pflanze ab. Häufig verfügen selbstbewässernde Blumentöpfe über einen integrierten Wasserstandsanzeiger* (auch Gießanzeiger genannt).

Selbstbewässerungs-Topf
Hightech wird die automatische Zimmerpflanzen-Bewässerung mit einem selbst bewässernden Blumentopf. Dieser verfügt über ein Wasserreservoir und kann (abhängig vom Hersteller) App-gesteuert eine individuelle Wassermenge an die Pflanze abgeben.© Parrot

3. Selbstbewässerung aus der PET-Flasche

Ein Kegel aus porösem Ton*, der auf eine Wasserflasche geschraubt wird, ist eine genial einfache Methode, um Topfpflanzen über einen Zeitraum von acht bis 25 Tagen mit Wasser zu versorgen. Die Flasche mit dem Aufsatz wird einfach in den Blumentopf gesteckt.

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Flaschen Adapter; Bewässerung für Pflanzen, 2er-Set

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Damit kein Unterdruck entsteht, muss in den Flaschenboden noch ein kleines Loch gemacht werden. Die Aufsätze gibt es für unterschiedliche Topfgrößen. Eine Zwei-Liter-Flasche reicht bei einem Topf bis 40 Zentimeter Durchmesser für etwa zehn Tage.

Automatische Bewässerung für Zimmerpflanzen - Tonkegel und PET-Flasche
Mit praktischen Bewässerungslösungen können Sie Ihre Topfpflanzen auch mal alleine lassen.© Aquasolo

 

Bewässerung aus PET-Flache selber bauen

Alternativ zum Ton-Kegel auf der Flasche können Sie ein ähnliches Bewässerungssystem für Ihre Zimmerpflanzen auch ganz einfach selber bauen. Dafür brauchen Sie lediglich eine PET-Flasche, und einen möglichst langen Nagel.

  • Versehen Sie den Plastikdeckel der Flasche mit einem bis drei Löchern, abhängig vom Wasserbedarf der Pflanze.
  • Füllen Sie dann die Flasche mit Wasser. Stecken Sie einen möglichst langen Nagel so durch eines der Löcher, dass er nach oben herausragt. Er hält die Flasche später aufrecht.
  • Verschließen Sie die Flasche und stecken Sie sie kopfüber in die Erde, bis die Flasche einen sicheren Halt hat.
Automatisches Bewässerungssystem selber bauen
Mit einer herkömmlichen PET-Flasche sowie einem langen Nagel können Sie sich ein automatisches Bewässerungssystem ganz einfach selber bauen.© Olivier Tuffé - stock.adobe.com

Wie lange dieses Urlaubsbewässerungssystem vorhält, hängt davon ab, wie groß die Flasche ist und wie groß Sie die Löcher im Flaschendeckel machen. Bedenken Sie jedoch: Je größer die Flasche, desto schwieriger wird es, ihr einen stabilen halt zu geben.

4. Bewässerungskugeln

Etwas eleganter als eine PET-Flasche sind sogenannte Bewässerungskugeln aus Glas*. Dabei handelt es sich um teilweise farblich gestaltete Kugeln in verschiedenen Größen (meist zwischen fünf und acht Zentimeter Durchmesser) mit einem langen Stiel an einem Ende.

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Bewässerungskugel aus Glas

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Die Kugel wird mit Wasser gefüllt und der Stil sodann mindestens die halbe Topfhöhe in die Erde gesteckt. Wie lange eine Füllung der Bewässerungskugel ausreicht, hängt von der Größe der Kugel sowie dem Wasserbedarf der Pflanze ab.

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5. Gießschnur als Bewässerungssystem

Gießschnur
Für eine kurzzeitige, automatische Bewässerung von Zimmerpflanzen eignet sich ein Konstrukt aus einer dicken Schnur sowie einem Wasserglas ganz hervorragend.© Alex Lindner

Geht es darum, Ihre Pflanzen für lediglich ein paar Tage zu bewässern, eignet sich ein simpler Bindfaden und ein Glas Wasser sehr gut. Diese Methode funktioniert recht zuverlässig für kleine Töpfe bis etwa 20 Zentimeter Durchmesser. Wenn Sie die Kordel durch einen Strohhalm führen, trocknet sie nicht aus und es kann kein Wasser daneben tropfen.

  • Füllen Sie einfach einen etwas erhöht stehenden Behälter mit Wasser und hängen Sie eine dicke Schnur wie zum Beispiel Schuhband oder dickes Garn hinein.
  • Das andere Ende der Schnur wird in die Erde der Pflanze gesteckt und nahe der Wurzeln bis zur halben Topftiefe eingraben. Wird das Erdreich im Topf trocken, "saugt" es automatisch über den feuchten Faden Wasser aus dem Speicher.

Tipp: Keine Schafwolle als Garn verwenden – dieses Material enthält viel Fett und saugt nur wenig Wasser an.

Achten Sie besonders in der Urlaubszeit auf Sicherheit und schützen Sie Ihre Wohnung in Ihrer Abwesenheit mit einer Alarmanlage:

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6. Der Handtuch-Trick

Im Handel gibt es spezielles Bewässerungsvlies*, welches aufgesaugtes Wasser lange halten und als wasserspendender Untersetzer für die Pflanze dient.

Eine preiswerte Lösung, um Pflanzen zu bewässern, ist der Handtuch-Trick:

  1. Legen Sie ein altes Handtuch in die Badewanne und tränken Sie es mit Wasser.
  2. Stellen Sie die Pflanzen ohne Übertopf direkt auf das Handtuch.
  3. So kann sich die Erde nach Bedarf vollsaugen.

7. Wasserreservoir für mehrere Pflanzen gleichzeitig

Gleich mehrere Pflanzen mit einem Wasserbehälter können Sie mit einem ganzen System aus Tonkegel* und Schläuchen installieren. Die Bewässerungs-Tonkegel werden dazu in die Erde gesteckt. Dieser wird durch einen Schlauch mit Wasser aus einem Tank versorgt und gießt so die Pflanze. Die Montage ist, im Gegensatz zu den PET-Flaschenaufsätzen, etwas aufwändiger. Außerdem ist ein ausreichend großer Wasserbehälter notwendig, der zwischen den Pflanzen steht. 

Wasserreservoir
Möchten Sie gleich mehrere Pflanzen zugleich bewässern, stellen Sie am besten ein kleines Wasserreservoir auf. Über Schläuche werden Tonkegel mit Wasser versorgt, die dieses wiederum an die Pflanzen abgeben.© Blumat

8. Bewässerungssystem für Zimmerpflanzen aus Granulat

Pflanzgranulat aus Blähton* oder Seramis* sind ideale Wasserspeicher und werden von vielen Pflanzenfreunden auch außerhalb der Urlaubszeit verwendet. Bei längerer Abwesenheit kann das Granulat auch einmalig eingesetzt werden.

  • Dazu eine mindestens fünf Zentimeter dicke Granulatschicht in eine große Plastikwanne füllen.
  • Die Töpfe ohne Übertopf daraufstellen und die Wanne weiter mit Granulat auffüllen, bis die Töpfe etwa zur Hälfte bedeckt sind.
  • Das Granulat dann wässern, bis es vollgesogen ist.
Pflanzgranulat
Blähton und Seramis haben beide die Eigenschaft, Wasser kurzzeitig aufzunehmen und dann kontinuierlich an die Umgebung wieder abzugeben. Deshalb eignen sich beide Pflanzgranulate gut als Urlaubsbewässerung für Pflanzen.© Ralf Geithe - stock.adobe.com

Mehr Wissenswertes über Blähton und wofür Sie ihn außerdem einsetzen können, erfahren Sie hier.

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Artikel aktualisiert am 11.12.2023

 


Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte
Die Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin) volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Frau Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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