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BlĂ€hton richtig verwenden – Das mĂŒssen Sie wissen

Blähton haben Sie vielleicht schon einmal als Pflanzsubstrat bei einer Blühpflanze gesehen oder Sie verwenden es bereits selbst. Wir haben uns das Naturmaterial einmal genauer angesehen und verraten Ihnen die Vor- und Nachteile sowie Verwendungsmöglichkeiten für Blähton.

BlÀhton
Blähton beschreibt ein Pflanzsubstrat aus rotbraunen, etwa erbsengroßen Tonkügelchen.© Firn - stock.adobe.com

Blähton* ist der Oberbegriff für kleine, etwa erbsengroße, rotbraune Tonkügelchen, die vorwiegend als Pflanzsubstrat, Pflanzsubstrat-Zugabe oder als Drainage-Schicht in Pflanzkübeln und Blumenkästen zum Einsatz kommen.

Dabei handelt es sich um ein Naturprodukt aus Ton. Für die Herstellung wird kalkhaltiger Ton mit organischen Bestandteilen fein gemahlen und auf 1.200 °C erhitzt und gebrannt. Durch diese enorme Hitze verbrennen die organischen Stoffe und setzen CO₂ frei, was wiederum dazu führt, dass sich der Ton aufbläht. Dabei entstehen Kügelchen, die vier- bis fünfmal so groß sind, wie das Ausgangsmaterial.

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Welche Eigenschaften hat Blähton?

Blähton hat viele nützliche Eigenschaften:

  1. keimfrei
  2. hilft gegen Schädlinge
  3. anorganisch/verrottet nie
  4. frostbeständig und wärmedämmend
  5. wasserdurchlässig

1. keimfrei: Da es sich bei Blähton* um ein Naturprodukt handelt, bei dem die organischen Zusätze bei der Herstellung verbrennen, haben Keime keine Chance, im oder am Blähton anzusiedeln und zu vermehren.

2. hilft gegen Schädlinge: Blähton ist für Schädlinge relativ uninteressant als Habitat oder Brutstätte. Da das Ton-Granulat selbst keinerlei organische Stoffe besitzt und damit keinen Nährboden bereithält, kann Blähton außerdem zur Vorbeugung gegen Schädlinge verwendet werden.

Viele Schädlinge wie Thripse und Spinnmilbe mögen keine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Blähton kann jedoch genau dafür rings um Ihre Pflanzen beziehungsweise im ganzen Raum sorgen. Anders als die Schädlinge begrüßen viele Pflanzen eine höhere Luftfeuchtigkeit. Sie schlagen damit also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wie Sie Schädlinge mit Hausmitteln bekämpfen, erfahren Sie hier.

3. anorganisch/verrottet nie: Ton ist ähnlich wie Stein. Verrotten ist also völlig ausgeschlossen.

4. frostbeständig und wärmedämmend: Bei der Herstellung von Blähton bildet sich im Inneren der Blähton-Kügelchen ein geschlossenporiger Kern. Da die Oberfläche jedoch vollkommen geschlossen ist (gesintert), kann Frost dem Material nichts anhaben. Umgekehrt dämmt Blähton jedoch auch vor Kälte und kann sogar gegen Frost schützen.

5.  wasserdurchlässig: Ton ist von Natur aus wasserdurchlässig, kann aber die Feuchtigkeit nicht aufsaugen. Die Oberfläche kann das Wasser zwar kurzzeitig aufnehmen, jedoch nicht speichern.

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Wofür verwendet man Blähton?

Blähton kommt unter anderem im Baugewerbe als Leichtbaumaterial zum Einsatz. Viel interessanter für den Hobby-Gärtner ist Blähton jedoch als Pflanzsubstrat oder Drainage-Schicht.

1. Verwenden Sie Blähton als Drainage-Schicht in Pflanzkübeln, Balkonkästen oder sogar im Hochbeet.

Füllen Sie dazu ganz unten im Behälter eine Schicht Blähton ein. Zwar können Sie direkt auf die Blähton-Schicht direkt die Erde auffüllen, besser wäre es jedoch, ein wasser- und wurzeldurchlässiges Pflanzflies* einzulegen.

Blähton als Drainageschicht
Um Staunässe zu vermeiden, können Sie Blähton als Drainageschicht in Blumenkästen und -kübel als Bodenschicht einfüllen.© 7monarda - stock.adobe.com

Das Gießwasser sickert bis in die Blähton-Schicht ab und diese verhindert durch seine Eigenschaften dann, dass die Wurzeln im Wasser stehen. Staunässe ist damit kein Problem mehr.

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2. Verwenden Sie Blähton als Beimischung im Pflanzsubstrat.

Die wenigsten Pflanzen mögen feste, wasserstauende Erde. Mischen Sie der Pflanzerde ein wenig Blähton bei, erhöht dies die Wasserdurchlässigkeit. Dadurch, dass die Oberfläche des Blähtons vorübergehend Feuchtigkeit aufnimmt, sorgt er gleichzeitig dafür, dass das Gießwasser nicht zu schnell durchfließt, ehe die Pflanzen es aufgenommen haben.

3. Verwenden Sie Blähton als Pflanzsubstrat

Gerade bei Büropflanzen sieht man häufig, dass gar keine Blumenerde, sondern nur Blähton als Pflanzsubstrat verwendet wird. Der Vorteil besteht darin, dass die Pflanzen dadurch weniger wahrscheinlich vertrocknen.

Die Tonoberfläche nimmt das Gießwasser auf, ohne sich dabei vollständig vollzusaugen. Das bedeutet, die Pflanze ist nach dem Gießen eine ganze Weile mit Feuchtigkeit umgeben, die die Wurzeln aufnehmen können, steht aber nicht völlig nass.

Blähton als Pflanzsubstrat
Blähton eignet sich perfekt als Zusatz oder sogar alleiniges Pflanzsubstrat.© LianeM - stock.adobe.com

Der Blähton gibt die Feuchtigkeit permanent ab, da er selbst keine langen Wasserspeicher-Eigenschaften hat. Damit wird die Pflanze auch bei trockener Raumluft mit Feuchtigkeit versorgt. Zugleich ist Staunässe bei Blähton als einziges Pflanzsubstrat annähernd ausgeschlossen.

Der Nachteil besteht allerdings darin, dass Blähton, anders als Blumenerde, keinerlei Nährstoffe hat. Eine regelmäßige Düngergabe ist also, abhängig von den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanze, dringend ratsam.

Tipp: Haben Sie gerade im Winter generell mit einer geringen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen, können Sie auch einfach ein Gefäß mit Blähton füllen und Wasser darüber gießen. Der Blähton gibt die Feuchtigkeit dann beständig an die Luft ab.

Natürlich können Sie auch zu Hause Ihre Pflanzen mit Blähton als einziges Pflanzsubstrat einpflanzen. Bedenken Sie jedoch die regelmäßige Nährstoffgabe und dass Blähton natürlich teurer ist als herkömmliche Blumenerde.

Andererseits verrottet Blähton nie. Wenn Sie Ihre Pflanzen also einmal umtopfen müssen, brauchen Sie den Blähton lediglich auszuwaschen und können ihn problemlos wiederverwenden. Anders als Blumenerde, die nach gewisser Zeit ausgetauscht werden sollte.

4. Verwenden Sie Blähton als zusätzlichen Feuchtigkeitsspender

Pflanzen Sie Ihre Topfpflanze wie gewohnt in Blumenerde in einen Untertopf. Füllen Sie dann jedoch etwas Blähton in den Übertopf, ehe Sie Ihr Pflänzchen dort hineinstellen.

Damit kann sich keine Staunässe bilden, da das überschüssige Wasser stets aus dem Untertopf abfließt und außerdem gibt der Blähton eben dieses Wasser wieder an die Luft ab, die die Pflanze umgibt.

5. Verwenden Sie Blähton als Mulch

Blähton ist lichtundurchlässig. Wenn Sie also ein Problem mit Unkräutern haben, können Sie Blähton großzügig in das Pflanzsubstrat drinnen, wie auch draußen, einarbeiten. Der Lichtmangel verhindert, dass Unkräuter gedeihen. Wollen Sie jedoch, dass unter Ihrem Baum Gras wächst, sollen Sie besser keinen Blähton als Mulch verwende. Auch Gras braucht Licht, um zu wachsen.

6. Blähton als Pflanzsubstrat von Hydrokulturen

Eine etwas spezielle, aber inzwischen durchaus verbreitete Form der Pflanzenhaltung ist die Hydrokultur.

Der Begriff Hydrokultur setzt sich aus dem griechischen Wort hydro für Wasser und dem lateinischen Wort cultura für Aufbau, zusammen. Kurz gesagt geht es dabei um die Pflanzenhaltung ohne Erde, sondern vor allem Wasser. Wird dem Wasser nun Blähton zugegeben, bekommen die Pflanzen Halt, statt nur im Pflanzgefäß „zu schwimmen“.

Wofür auch immer Sie Blähton einsetzen möchten, eine Anschaffung lohnt sich allemal. Besonders im Innenbereich braucht sich Blähton nie auf und Sie können ihn immer wieder verwenden.

Artikel aktualisiert am 10.09.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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