Laminat verlegen
Wer sich ein gutes Laminat aussucht, kann sich viel Arbeit sparen. Lesen Sie hier, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Laminat verlegen.
- Laminatboden in Dielenoptik bringt durch den Verlauf der Holzmaserung und das Fugenbild eine gewisse Richtung in den Raum.
- Grundsätzlich empfehlen wir, die Dielen immer in Richtung des größten Lichteinfalls zu verlegen, damit die Fugen nicht durch eine große Schattenbildung überbetont werden.
- Lange, schmale Räume erscheinen durch quer dazu verlegte Dielen optisch etwas breiter, durch längs verlegte hingegen noch länger.
Laminat verlegen: die Vorteile
Bei Laminat handelt es sich um aufgedruckte oder abfotografierte Holzdekore auf einer Faserplatte. Dieser Aufbau, insbesondere die eingesetzten Harze wie Melamin und Acryl, sorgt für eine sehr hohe Strapazierfähigkeit und Härte.
Wenn Sie eine edle Holzoptik ohne den damit verbundenen Pflegeaufwand zu einem erschwinglichen Preis suchen, ist Laminat für Sie die erste Wahl.
Laminat verlegen ohne Werkzeug
Klicklaminat erleichtert das Verlegen von Laminatböden. Eine heikle Stelle ist dennoch oft die Kopfkante. So nennt man die kurze Seite einer Laminatdiele, die bei billigen Modellen immer noch mit Hammerschlägen und Spezialwerkzeug wie Zugeisen eingeklickt wird.
Die ersten wirklich werkzeuglosen Kopfkantenverriegelungen gab es vor ein paar Jahren beim Mehrschichtparkett. Auch für viele Laminatböden gibt es inzwischen eine Kopfkantenverriegelung. Die Hersteller bauen dazu in die Kopfkanten oft neue Verriegelungselemente aus Kunststoff ein.
Diese Elemente übernehmen die Verriegelungsfunktion der Laminatdielen, ohne dabei das Kantenprofil der kurzen Seiten zu schwächen.
Laminat verlegen: die Vorbereitung
- Dielen akklimatisieren: Bevor Sie die Laminatdielen verlegen, lagern Sie die Packungen ungeöffnet für 48 Stunden im entsprechenden Raum.
- Werkzeug herrichten: Abstandskeile, 2 Arbeitsböcke, Bleistift, Cutter, Stichsäge mit Laminat- oder feinen Holzsägeblättern, Schreinerwinkel, Stellschmiege, Lineal, Zollstock oder Bandmaß
- Arbeitsplatz einrichten: Das Ausmessen, Anreißen und Zuschneiden funktioniert auf einem improvisierten Arbeitstisch auf Böcken viel besser.
Statt Zollstock oder Bandmaß können Sie auch einen modernen Laser-Entfernungsmesser verwenden. Eine Top-Auswahl der aktuellen Produkte auf dem Markt finden Sie hier:
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Laminat verlegen der richtige Abstand zur Wand
- Der Laminatboden braucht umlaufend einen zehn-Millimeter-Abstand zu den Wänden.
- Der Abstand gewährleistet, dass sich der Boden bewegen und der Luftfeuchte angleichen kann.
- Er ist so gewählt, dass er mit handelsüblichen Sockelleisten (15 Millimeter breit) abgedeckt werden kann.
- Um den Abstand auch der ersten Dielenreihe zu sichern, sollten Sie die rückseitige Profilierung an den Dielen mit der Stichsäge abschneiden. So hat die Diele über die gesamte Höhe den gleichen Abstand zur Wand.
Tipps zum Sägen von Laminat
- Frisches Sägeblatt: Setzen Sie für das Zuschneiden der Laminatdielen ein frisches Sägeblatt in die Stichsäge ein. Es muss nicht zwingend ein spezielles Laminat-Sägeblatt sein, ein Holz-Sägeblatt reicht ebenso gut aus.
- Höchste Hubzahl: Für einen sauberen und weitgehend ausfrissfreien Schnitt wählen Sie die höchste Hubzahl an der Säge. So werden die Fasern und die aufkaschierten Papiere tatsächlich geschnitten und nicht gerissen. Sie können so ohne Probleme die Dielen von der Oberseite schneiden.
- Pendelhub ausschalten: Alle modernen Stichsägen haben einen sogenannten Pendelhub, der das Sägeblatt nicht nur auf und ab, sondern auch vor und zurückbewegt. So schneiden Sie schneller, aber die Schnittkante reißt viel stärker aus. Deshalb sollten Sie den Pendelhub ausschalten.
Neben einer Säge können Sie auch einen speziellen Laminat-Schneider verwenden.
Laminat verlegen mit Trittschalldämmung
Um eine Schallübertragung durch Begehen in die Nachbarräume zumindest stark zu minimieren, braucht es eine Trittschalldämmung. Der Trittschalldämmung für die schwimmende Verlegung von Laminat wird im Allgemeinen eine eher untergeordnete Rolle beigemessen. Bei den neuen leim- und werkzeuglosen Verlegesystemen kann genau das aber eine teure und ärgerliche Entscheidung sein.
Die dünnen Kanten des Laminats büßen so ihre Stabilität ein und werden im Gesamtsystem zu einer Art Sollbruchstelle. Das gilt vor allem dann, wenn die darunterliegende Trittschalldämmschicht entweder zu dünn ist oder eine zu geringe Druckfestigkeit aufweist.
Die nötige Druckfestigkeit der Dämmschicht liegt zwischen 4,5 und 5 Tonnen pro Quadratmeter.
Wir empfehlen grundsätzlich, auf allen mineralischen Untergründen wie etwa Estrichen eine Dampfbremsfolie unter der Dämmung zu verlegen, um Feuchteschäden an Dämmung und Laminatboden vorzubeugen.
Ob Sie die PE-Folie einzeln oder als Kombiprodukt mit der Dämmung verlegen, ist dabei eher Geschmackssache. Die Folie müssen Sie an den Stößen überlappend verkleben.
Schritt 1/3: In einer Ecke beginnen
Beginnen Sie in einer Raumecke. Je nach Untergrund ist eine zusätzliche oder eine integrierte Dampfsperre vonnöten.
Schritt 2/3: Überlappende Kanten
Die zweite Bahn stößt direkt an die erste an und wird mit überlappender Alufolie verklebt.
Laminat verlegen
Die meisten Laminate verfügen über ein Klicksystem für die Verlegung. Dabei werden Feder und Nut ineinander geschoben. Anhand der folgenden Bildergalerie erfahren Sie, worauf Sie dabei achten müssen.
Schritt 1/6: Die erste Reihe
Die Laminatdielen der ersten Reihe schieben Sie an den Kopfkanten horizontal ineinander.
Schritt 2/6: Letzte Platte erste Reihe
Am Ende der ersten Reihe legen Sie die letzte Platte mit der Feder zur Wand an einen Distanzkeil an. Nun wird mit dem Winkel die richtige Länge angezeichnet und die Platte gekürzt.
Schritt 3/6: Letzte Diele einsetzen
Drehen Sie die Platte um und setzen Sie sie mit der Feder in die vorangegangene ein.
Schritt 4/6: Reststücke
Reststücke können oder besser sollten Sie unbedingt verwenden, um einen Versatz zu bekommen. Diese Stücke sollten allerdings nicht kürzer als 30 Zentimeter sein. Insbesondere nicht am Reihenanfang.
Schritt 5/6: Zweite Reihe
Die zweite Platte der zweiten Reihe stecken Sie zuerst in die Nute der ersten Reihe. Schieben Sie sie dann bündig an die danebenliegende Platte und schieben Sie sie nach unten.
Laminat an Ecken und Ausschnitten verlegen
Räume sind selten ohne Ecken und Kanten.
Schritt 1/4: Ausschnitt anzeichnen
Legen Sie die anzuschneidende Platte bündig an die bisherige Reihe an und übertragen Sie die Flucht der Ecke.
Schritt 2/4: Dehnungsfuge
Legen Sie die Platte im nächsten Schritt bündig an die Ecke und die Flucht der bisherigen Reihe und markieren Sie den Ausschnitt inklusive Dehnungsfuge.
Schritt 3/4: Ausschnittt sägen
Sägen Sie nun gemäß der Markierung den entsprechenden Ausschnitt heraus.
Wenn Sie mit der letzten Reihe Laminat exakt an der Wand ankommen, haben Sie Glück gehabt. In der Regel ist es jedoch so, dass die Paneele an der Wand angepasst werden müssen.
Schritt 1/7: Randstück anzeichnen
Nehmen Sie eine Platte und legen Sie sie mit der Feder gen Wand an zwei Distanzkeile an und markieren Sie die entsprechende Breite zur vorletzten Reihe.
Schritt 2/7: Überstand absägen
Sägen Sie den Überstand ab und setzen Sie das Stück ein. Verfahren Sie analog mit den restlichen Platten der Reihe.
Schritt 3/7: Türzarge zusägen
Sägen Sie aus der Türzarge einen der Dicke des Laminats entsprechenden Streifen heraus.
Schritt 4/7: Steg abschneiden
Messen Sie die Breite der Zarge und sägen Sie ein Stück mit zehn Millimetern Übermaß zurecht. Schneiden Sie den Steg an der Feder mit einem scharfen Messer ab.
Schritt 5/7: Leim auftragen
Schieben Sie das Stück in den Ausschnitt der Zarge und tragen Sie wasserfesten Leim auf die Feder auf.
Schritt 6/7: Stück an Zarge einsetzen
Das folgende Laminatstück wird bündig mit der Türzarge in das vorhergehende Stück eingeklickt.
Laminat an Heizungsrohren verlegen
Gerade ältere Heizungssysteme haben keinen Wand-, sondern Bodenanschluss. Hier müssen Sie jedoch nicht auf Laminat verzichten. Umbauen Sie die Anschlüsse vielmehr.
Schritt 1/6: Ausschnitte für Heizungsrohre markieren
Legen Sie die zuzusägende Platte bündig an und markieren Sie die Abstände der Heizungsrohre auf Abdeckband.
Schritt 2/6: Platte an Wand anlegen
Legen Sie die Platte im zweiten Schritt mit Distanzkeile an Wand und Heizungsrohre an und markieren Sie den entsprechenden Abstand.
Schritt 3/6: Durchgangslöcher bohren
Bohren Sie die Durchgangslöcher für die Heizungsrohre mit einem 30-mm-Forstnerbohrer*. Achten Sie darauf, einen scharfen Bohrer zu verwenden.
Schritt 4/6: Platten durchsägen
Durchtrennen Sie die Platte entlang der Mittellinie durch die Bohrlöcher mit einer Stichsäge und einem scharfen Laminatsägeblatt.
Schritt 5/6: Schnittkante einleimen
Geben Sie wasserfesten Holzleim auf die Schnittkante. Entfernen Sie herausquellenden Leim umgehend mit einem feuchten Tuch.
Schritt 6/6: Abdeckmanschette
Die Fugen zu den Rohren werden mit Abdeckmanschetten kaschiert oder mit Laminat-Fugenfüller* gefüllt.
Übergang zwischen Laminat und anderen Bodenbelägen
Für einen sauberen Übergang vom Laminat zu Teppichboden oder einem anderen Belag sogen Übergangsschienen.
Schritt 1/4: Übergangsprofil zusägen und entgraten
Längen Sie das Übergangsprofil der Zargenbreite entsprechend ab und entgraten Sie den Sägeschnitt sorgfältig.
Schritt 2/4: Löcher für Profile bohren
Bohren Sie die Löcher für die Lamellendübel des Übergangsprofils vor. Vorsicht bei Fußbodenheizungen. Im Zweifel sollten Sie besser Profile zum Kleben verwenden.
Schritt 3/4: Übergangsprofile einschlagen
Schieben Sie die Lamellendübel in die vorgebohrten Löcher und klopfen Sie diese mit leichten Schlägen ein.
Sockelleisten montieren
Für einen sauberen Wandabschluss wird eine Sockelleiste montieren. In der Regel haben Sie dabei auch die Möglichkeit, Kabel darin zu verstecken.
Schritt 1/4: Löcher für Clips markieren
Damit keine Schrauben an den Sockelleisten sichtbar sind, werde sie mit verdeckten Clips an der Wand montiert. Diese verteilen Sie grob in 40-50 Zentimetern Abstand zueinander und markieren die Stellen.
Schritt 2/4: Abstand der Clips an Stößen
Am Stoß zweier Sockelleisten werden zwei Clips im Abstand von etwa 15 Zentimetern für einen sauberen Übergang platziert. Auch an Innen- und Außenecken sollten Sie die Clips enger platzieren.
Schritt 3/4: Bohrlöcher für Clips markieren
Die Höhe der Bohrlöcher für die Clips werden mithilfe der Schablone angezeichnet.
Zum Weiterlesen: Diese Fehler sollten Sie beim Laminat verlegen unbedingt vermeiden.
Laminat ist schnell verlegt und dank seiner Oberfläche relativ pflegeleicht, robust und auch für Allergiker geeignet.
Laminatböden schaffen ein sauberes Flair und runden einen Raum schön ab. Und er ist allemal kostengünstiger als Echtholzparkett.
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