Bodenbeläge

Laminat verlegen – die schlimmsten Fehler

Laminat zu verlegen ist mit der Zeit immer einfacher geworden und für fast jeden machbar. Trotzdem passieren immer wieder Fehler beim Laminat-verlegen. Wir erklären, worauf es ankommt.

Laminat verlegen
  © andrey gonchar - stock.adobe.com

Den ersten Fehler beim Laminat verlegen begeht man bereits meist am Anfang. Oft bemerkt man diesen Fehler allerdings erst dann, wenn man bei der letzten Laminatdiele des Raums angekommen ist und diese weniger als fünf Zentimeter breit sein müsste.

Worauf muss man beim Laminat verlegen achten?

Laminat verlegen – Raumtiefe ausmessen

Daher sollte man vor der Verlegung die Raumtiefe ausmessen und errechnen, welches Maß wohl die letzte Paneelreihe haben müsste. Wird sie zu schmal, teilen Sie das zur Verfügung stehende Restmaß gleichmäßig auf die erste und die letzte Paneelreihe auf, sodass beide Reihen mit der gleichen Paneelbreite zugeschnitten werden.

Ist diese Frage geklärt, beginnen Sie mit der Verlegung des Laminats in der linken Raumecke. Bei Wänden, die nicht gerade verlaufen, übertragen Sie den Wandverlauf auf die erste Paneelreihe und sägen diese mit einer Stichsäge nach.

Laminat verlegen – Dampfbremse

Ein ebenso klassischer Fehler ist der Verzicht auf eine Dampfbremse (hier eignet sich beispielsweise eine PE-Folie) auf Untergründen, die Feuchtigkeit abgeben können. Dabei wird häufig die falsche Ansicht vertreten, dass dies nur bei neuem Estrich (Neubau) notwendig sei. Eine Dampfbremse aber ist auf jedem mineralischen Untergrund notwendig.

Von Herstellerseite aus gibt es unterschiedliche Ausführungen, wie etwa die klassische Variante der PE-Folie als Dampfbremse und PE-Schaum (ebenfalls von der Rolle) als Trittschallunterlage.

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Es gibt auch Produkte, welche beide technischen Anforderungen miteinander verbinden. Das ist die praktischste und sicherste Lösung beim Laminat verlegen.

Optional kommt Leim zum Einsatz, um den Boden gegen Feuchtigkeit resistenter zu machen. Dabei sollten Sie darauf achten, den ausgetretene Leim mit einem Kunststoffspachtel abzuheben, wenn er gallertartig aussieht. Wischen Sie den Leim besser nicht mit einem feuchten Tuch ab. Damit verschmieren Sie ihn nur auf dem Boden!

Mit einem guten Holzleim erzielen Sie übrigens noch bessere Ergebnisse: Diese Leime sind bei Heimwerkern besonders beliebt:

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Fehler beim Laminat verlegen

Laminat verlegen - die schlimmsten Fehler
Laminat verlegen ohne Dampfbremse
© Chris Lambertsen

Schritt 1/9: Verlegung ohne Dampfbremse

Verlegung Sie Laminat auf mineralischen Untergründen nie ohne geeignete Dampfbremse wie zum Beispiel PE-Folie. Die vollflächig verlegte Dampfbremse sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit von unten in das Laminat eindringt – sie zerstört den HDF-Träger.

Laminat verlegen – Dehnungsfuge
© Chris Lambertsen

Schritt 2/9: Keine Dehnungsfuge

Verlegen Sie Laminat nicht ohne ausreichenden Abstand von mindestens acht Millimetern zur Wand. Auch Laminat unterliegt Maßschwankungen aufgrund von klimatischen Veränderungen. Daher braucht es eine umlaufende Dehnungsfuge.

Laminat verlegen – Bewegungsfuge
© Chris Lambertsen

Schritt 3/9: Keine Bewegungsfuge

Vergessen Sie die Bewegungsfuge in den Türübergängen nicht. Der Grund liegt auch hier im Ausdehnungsverhalten des Laminats und ist bei großen, zusammenhängenden Laminatflächen unerlässlich. Die Fuge deckt ein Übergangsprofil ab.

Laminat verlegen – Laminat verschrauben
© Chris Lambertsen

Schritt 4/9: Laminat verschrauben

Laminat darf auf dem Untergrund nicht befestigt werden. Verschraubungen oder Verklebungen des Laminats auf dem Boden sind verboten! Das Laminat muss "schwimmen" und sich bei klimatischen Veränderungen bewegen können.

Laminat verlegen – Türstopper anschrauben
© Chris Lambertsen

Schritt 5/9: Türstopper anschrauben

Befestigen Sie den Türstopper nicht mit Schrauben und Dübeln durch das Laminat im Fußboden. Auch wenn es nur eine einzige Schraube ist, so gilt das Gleiche wie bei der Verschraubung oder partiellen Verklebung des Laminatbodens.

Laminat verlegen – zu große Wandfuge
© Chris Lambertsen

Schritt 6/9: Zu große Wandfuge

Achten Sie auf das richtige Maß bei Rand- und Wandfuge und vermeiden Sie deutlich sichtbare Spalten. Die Randfuge muss genau so breit sein, dass auch in den Wintermonaten das Schwinden des Laminats unter der Sockelleiste verborgen bleibt.

Laminat verlegen – Randfuge
© Chris Lambertsen

Schritt 7/9: Keine Randfuge

Planen Sie ausreichend Abstand zur Türzarge sowie eine Randfuge ein. Bei der Türzarge lässt sich keine Sockelleiste einsetzen. Legen Sie das Laminat dennoch nicht zu dicht an die Zarge, sondern verlegen Sie es unter die Türzarge. Kürzen Sie die Zarge dafür gegebenenfalls mit einer Japansäge oder dergleichen.

Laminat verlegen – Rohrmanschetten
© Chris Lambertsen

Schritt 8/9: Keine Rohrmanschetten

Die Ausschnitte um Rohre herum dürfen nicht zu klein sein und sollten im Anschluss mit Rohrmanschetten abgedeckt werden. Ausschnitte für Heizungsrohre sollen Rohrdurchmesser plus 30 Millimeter groß sein. Sie werden mit Forstnerbohrern gebohrt, zum Rand freigesägt und mit Manschetten abgedeckt.

Laminat verlegen auf PVC
© Chris Lambertsen

Schritt 9/9: Verlegung auf PVC-Böden

Verlegung Sie Laminat nur auf vollflächig verklebten PVC-Böden oder Teppichen. PVC-Böden liegen selten plan, und es entstehen Hohlräume, die Laminat nicht ausgleicht. Ein Teppich als Unterlage wiederum muss erst grundgereinigt werden und darf nicht hochflorig sein.

Laminat verlegen – das müssen Sie beachten

Mit etwas erweitertem Grundwissen macht das Verlegen von Laminat sogar richtig Spaß. Ersparen Sie sich unnötigen Stress dabei. Folgendes sollten Sie beachten:

  • Bei großen Verlegeflächen von mehr als acht Metern Länge oder Breite muss eine Dehnungsfuge von mindestens zwei Zentimetern eingeplant werden.
  • Das muss auch bei einer raumübergreifenden Verlegung berücksichtigt werden. Je größer die Bodenfläche ist, desto stärker verändern sich die Maße bei Ausdehnung oder Zusammenziehen des Materials. Die umlaufende Dehnungsfuge reicht als Ausgleichsraum nicht aus.
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  • Die Laminat-Verlegerichtung sollte quer zu den Holzdielen laufen.
  • Statt einer Dampfsperre können Sie optional auch Verlegeplatten aus OSB verwenden. Die Kombination aus beidem ist nicht zu empfehlen, da sich hierbei aufgrund der aufsteigenden Feuchtigkeit Schimmel bilden kann.
  • Verbinden Sie den Rohboden aus Verlegeplatten fest mit der Unterkonstruktion, um Knarrgeräusche zu vermeiden.
  • PVC und Linoleum eignen sich als Untergrund für Laminat nur, wenn sie vollflächig verklebt sind und keine Fußbodenheizung vorhanden ist. Diese würde durch die doppelte Belegung ansonsten behindert.
  • Soll der Boden auf Holzdielen verlegt werden, müssen lose oder bewegliche Dielen an der Unterkonstruktion festgeschraubt und Unebenheiten ausgeglichen werden.

Laminat verlegen Schritt für Schritt

Laminat richtig verlegen
Laminat verlegen – klimatisieren
© Chris Lambertsen

Schritt 1/12: Laminat dem Klima anpassen

Lagern Sie die Laminat-Pakete 48 Stunden vor der Verlegung in dem Raum, in dem das Laminat auch verlegt werden soll. Optimal sind 20 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 Prozent.

Laminat verlegen – Unebenheiten ausgleichen
© Chris Lambertsen

Schritt 2/12: Unebenheiten ausgleichen

Unebenheiten von mehr als drei Millimetern auf einem Meter Länge müssen fachgerecht ausgeglichen werden. Die Ebenheit des Bodens lässt sich mit einer langen Wasserwaage überprüfen.

Laminat verlegen – Dampfbremse
© Chris Lambertsen

Schritt 3/12: Dampfbremse verlegen

Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Boden ins Laminat zieht, wird eine PE-Folie als Dampfbremse auf dem Boden ausgelegt (an den Stößen 30 Zentimeter überlappend und verklebt).

Laminat verlegen – Dampfbremse-Trittschalldämpfer-Kombi
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Schritt 4/12: Dampfbremse-Trittschall-Kombination

Besonders gut eignet sich auch ein Kombiprodukt aus Dampfbremse und Trittschall für alle, die ihr Laminat schnell und sicher verlegen wollen. In der Regel wird dieses bahnweise ausgelegt.

Laminat verlegen – Stöße verkleben
© Chris Lambertsen

Schritt 5/12: Stöße verkleben

Damit wirklich keine Feuchtigkeit durch die Stöße ins Laminat gelangt, werden diese mit Klebeband verschlossen. Dabei werden Dampfbremse und Laminat quer zueinander verlegt.

Laminat verlegen – Wandabstand herstellen
© Chris Lambertsen

Schritt 6/12: Wandabstand herstellen

"Verlegekeile" garantieren die Dehnfuge von mindestens acht Millimeter Breite, damit der Belag "wachsen" kann. Bei breiten Fugen werden je zwei Keile gegeneinandergeschoben.

Laminat verlegen – Klickverbindung abdichten
© Chris Lambertsen

Schritt 7/12: Klickverbindung abdichten

Es gibt im Handel verschiedene Lösungen, mit denen Sie alle leimlosen Verlegesysteme abdichten und vor eindringender Feuchtigkeit von oben schützen können. Das Mittel sollte die Verbindung versiegeln, aber nicht verklebt.

Laminat verlegen – das letzte Stück
© Chris Lambertsen

Schritt 8/12: Das letzte Stück

Vermessen Sie den Raum, bevor Sie mit der Verlegung überhaupt beginnen und ermitteln Sie so, wie lang das letzte Stück voraussichtlich sein wird. Wäre es kürzer als 30 Zentimeter, sollten Sie das allererste Paneel kürzen, um das letzte zu verlängern.

Laminat verlegen – Laminat ineinanderklicken
© Chris Lambertsen

Schritt 9/12: Laminat ineinanderklicken

Auch wenn es simpel erscheint, so sollten Sie vor der Verlegung einen Blick in die Verlegehinweise werfen. Besonders das Profil an der Schmalseite wird unterschiedlich verriegelt!

Laminat verlegen – Heizungsrohre umbauen
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Schritt 10/12: Heizungsrohre umbauen

Mit einem Forstnerbohrer bohrt man die Aussparung für die Rohre, und ein v-förmiges "Einpassstück" wird ausgesägt und eingeleimt. Die Aussparung um das Rohr wird anschließend mit einer Heizkörperrosette verkleidet.

Laminat verlegen – Rohrmanschetten einsetzen
© Chris Lambertsen

Schritt 11/12: Rohrmanschetten einsetzen

Für die standardisierten Rohrdurchmesser der Heizungszuleitungen gibt es von vielen Herstellern schöne Rohrmanschetten, die die Löcher elegant abdecken.

Laminat verlegen – Türzarge kürzen
© Chris Lambertsen

Schritt 12/12: Türzarge kürzen

Kürzen Sie Holztürrahmen mit der Handsäge (zum Beispiel Japansäge) oder dem Multiwerkzeug so weit, dass ein Laminat-Paneel samt Trittschalldämmung darunter passt und der Laminatboden sich bei Klimaschwankungen auch hier ausdehnen kann.

Grundsätzlich gilt: Wer sich ein gutes Laminat aussucht, kann sich beim Verlegen viel Arbeit sparen.

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Artikel aktualisiert am 20.12.2023

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