Bodenbeläge

Edle Holzfußböden: Übersicht und Verlegetipps

Billigangebote für Holzböden und deren Imitate kennen Sie wahrscheinlich zur Genüge. Wir möchten Ihnen deshalb einmal eine Übersicht über das andere Ende der Qualitätsskala zeigen.

Pitchpine-Holzfußboden-Dielen
  © Michael Holz

Der klassische Holzfußboden in Altbauwohnungen ist Pitchpine, eine Kiefernholzart. Durch die hohe Dichte und eine Gesamtdicke von 22 Millimetern ist Pitchpine sehr robust und mehrfach abschleifbar.

Die Holzoberfläche ist stark gemasert und gelblich, allerdings nimmt Pitchpine sehr gut alternative Oberflächenbehandlungen mit Ölen, Laugen und Wachsen auf und kann so auf fast jeden Farbton getrimmt werden. Pitchpine-Dielen werden als vorbehandelte Ware, geölt oder lackiert, geliefert und kosten etwa 78 Euro/qm.

Alles Wichtige zu Holzfußböden im Überblick

Worauf muss man Verlegen von Holzfußboden zu achten?

Hobeldielen sind nicht schwimmend verlegbar, sondern sie müssen fest mit dem Unterboden verschraubt werden. Dieser muss folgerichtig ebenfalls aus Holz sein, entweder als durchgehende Schicht aus einer 22 mm starken Verlegespanplatte oder in Form einzelner Traglatten, die auf dem Estrich oder der Balkenlage verschraubt sind.

Holzfußboden-Dielen verschrauben
© Michael Holz

Bodenbeläge aus Massivholzdielen haben also immer eine sehr hohe Einbauhöhe, was sie für einen nachträglichen Einbau ungeeignet macht.

Geschraubt werden solche Dielen immer durch die untere Nutseite. Wichtig ist, dass Sie die Schrauben voll versenken, damit sich die Feder der nächsten Diele einschieben lässt. Von der ersten Diele schneiden Sie die Feder ab, damit Sie die umlaufende Randfuge von zehn Millimetern einhalten können.

Massive Holzfußboden-Dielen mit "Schüssel"-Schutz

Holzfußboden - massive Dielen
© Michael Holz

Massivholzdielen neigen stärker zum gefürchteten "Schüsseln" (Verformen) als Mehrschichtdielen, weil ihnen die stabilisierende Mittelschicht und der Gegenzug fehlen.

Ergebnis: Der Bodenbelag bietet auch nach Jahren eine ebene Optik und ist darüber hinaus bei Bedarf auch mehrmals abschleifbar. Der Preis: ab 190 Euro/qm.

Verlegetipps für massive Holzfußboden-Dielen

Massivholzdielen sind konstruktionsbedingt anfälliger für Schwund und Quellen. Dementsprechend hoch ist der Aufwand der Hersteller, durch eine gute Holzauswahl und sorgfältige Trocknung den Dielen das Arbeiten zu vermiesen. Sogar die Verlegung ist dadurch einfacher geworden, denn es gibt auch Massivhölzer mit leimloser Klicktechnik.

Aber auch als Verleger und Nutzer dieser sehr exklusiven Böden können Sie etwas für die Formstabilität der Dielen tun. In erster Linie sollten Sie für ausgeglichene klimatische Verhältnisse im Raum sorgen. Die ideale Umgebung für Holzböden ist etwa 18–22 °C warm und hat eine relative Luftfeuchte von 55–60 %. Zu erreichen sind diese Werte durch Luftbefeuchter*.

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Vorsicht bei Fußbodenheizungen! Schwimmend verlegte Massivholzböden sind empfindlicher als Fertigparkett. Am besten Hersteller nach der Eignung fragen.

Holzfußboden - Aufbau im Detail
© Tillman Straszburger

Holzfußboden – Mehrschichtparkett mit Handarbeit

Wer nicht jahrzehntelang darauf warten will, dass sein Bodenbelag Patina, Wurmfraß und sonstige Unregelmäßigkeiten zeigt, kann sie sich fachmännisch einarbeiten lassen: Expertenbetriebe können Mehrschichtparkett durch Hobel und Dremel ganz schnell alt aussehen lassen. Die Oberfläche wird, ebenfalls von Hand, geölt. So entstehen immer einzigartige Beläge, was sich aber auch im Preis niederschlägt: Böden aus der Parkettmanufaktur kosten zwischen 80 und 200 Euro/qm.

Hozfußboden - Mehrschichtparkett
  © Michael Holz

Die individuelle Bearbeitung der Dielen hat keinen Einfluss auf die Verlegbarkeit des Bodens.

Bei stark geschroppten Oberflächen ist das Abschleifen im Falle einer Renovierung aufwendiger, wenn man alle Kratzer auf der Fläche entfernen will. Aber Böden aus der Parkettmanufaktur sind eh nur für Menschen, die genau diese Kratzer wollen und daher nicht renovieren.

Holzfußboden im Badezimmer

Holzfußboden im Badezimmer
© Michael Holz

Holzböden im Bad waren lange tabu, weil Wasser als natürlicher Feind aller einheimischen Holzarten gilt. Doch durch eine besondere Verlegetechnik trotzen sie der zerstörerischen Wasserkraft auch auf Dauer. Trotzdem sollte auch hier stehendes Wasser auf der Holzfläche vermieden werden. Die Preise für das Badparkett bewegen sich zwischen 65 und 90 Euro/qm.

Verlegetipps für Holzfußboden im Bad

Auch ein noch so feuchteresistentes Holz funktioniert im Bad nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. So müssen Sie die Klickdielen unbedingt vollflächig auf dem Estrich verkleben, damit kein Wasser unter den Boden laufen kann. Aus dem gleichen Grund müssen Sie die obligatorische umlaufende 10-mm-Dehnungsfuge zu den Wänden mit einer speziellen Dichtmasse (ebenfalls von Haro) abdichten.

Sie bekommen die "Spa"-Dielen mit zwar geschliffener, aber unbehandelter Oberfläche geliefert: Nach dem Verlegen müssen Sie die Dielen daher mit einem speziellen Hartwachsöl behandeln.

Alles in allem ist die Verlegung aufwendiger als bei herkömmlichen Böden, aber für versierte Selbermacher problemlos machbar. Wichtig ist vor allem Sorgfalt bei allen Arbeitsschritten, damit das System funktioniert und das Wasser aus dem Holz hält.

Holzfußboden aus Wengé – Massiv und hart im Nehmen

Holzfußboden aus Wenge-Holz
© Michael Holz

Wengé ist eine afrikanische Holzart, die sich vor allem durch ihre hohe Dichte und Festigkeit auszeichnet. Die sehr dunkle und strukturreiche Färbung wirkt allerdings nur in großen Räumen wirklich edel, kleine lässt sie je nach Lichteinfall noch kleiner wirken.

Als kleinformatige Massivholzdiele ist das Wengéparkett einer der edelsten und teuersten Beläge, den Sie sich legen können. Die umlaufenden Fasen betonen den Dielencharakter. Wer stolzer Besitzer eines solchen Bodens werden möchte, muss mit einem Preis von 280 Euro/qm rechnen.

Holzfußboden-Dielen im XXL-Format

Holzfußboden aus XXL-Dielen
© Michael Holz

 Einige Händler bieten extragroße Bodendielen mit Breiten zwischen 14 und 35 Zentimetern und in Längen von 300 bis 800 Zentimetern (je nach Holzart) an. Häufig werden dafür einheimische Hölzer wie Fichte, Lärche und Eiche verwendet, die durch unterschiedliche Verfahren (farbige Öle, Bürsten, Räuchern) ganz unterschiedliche Färbungen und Strukturen bekommen. Die Quadratmeterpreise beginnen bei etwa 140 Euro.

Bei derartigen Dielenausmaßen (in der Regel raumlang) ist es klar, dass Sie selbst als versierter Selbermacher die Finger von der Verlegung lassen sollten. Gerade durch ihre enorme Breite sind derlei Dielen sehr schwind- und quellanfällig, was nur durch eine sorgfältige und fachmännische Verlegung dauerhaft verhindert werden kann.

Es ist aber nicht nur eine Frage der Ausführung, sondern auch eine des Preises. Der Profiverleger ist natürlich verantwortlich für die fachgerechte Ausführung, im Schadensfall haftet er deshalb auch. Gehen dagegen Ihre Selbstversuche schief, haften nur Sie, und die enorme Investition, die solch ein Boden bedeutet, ist rausgeworfenes Geld. Also: Rechnen Sie zum Quadratmeterpreis gleich den Verlegerlohn hinzu.

Holzfußboden aus Msasa

Msasa-Holzfußboden
© Michael Holz

Msasa ist der Name dieses Exoten aus Mosambik. Das Hartholz wird von der Firma Tarkett in eine 3,6 mm starke Nutzschicht für einen Schiffsboden umgeformt. Msasa ist sehr hart und nuancenreich in der rötlichbraunen Farbe.

Eine weitere Besonderheit: Anbau, Einschlagen und weitere Verarbeitung von Msasaholz wird von der "Tarkett Msasa Concepts" unterstützt, die illegalen Raubbau an Tropenhölzern bekämpfen und den Menschen faire Preise bieten will. Apropos Preis: Msasaparkett kostet knapp 70 Euro/qm.

Verlegetipps für Msasa-Holzfußboden

Auch bei den Schiffsbodendesigns, deren Vielzahl von unterschiedlich gefärbten Lamellen jede Stoßfuge unsichtbar machen, sollten Sie auf einen ausreichenden Versatz der Dielenreihen achten. Versatz heißt hier, dass die kurzen Stöße in jeder Dielenreihe um mindestens 40 cm versetzt zu den Stößen der nächsten Dielenreihe liegen sollten. Das ist gerade bei den leimlosen Verlegesystemen wichtig, um eine ausreichende Stabilität und Steifheit in der Fläche zu erreichen, die sonst der Parkettleim sichergestellt hat.

In der Praxis heißt das, dass Sie auch bei eigentlich verschnittarmer wandparalleler Verlegung immer gut 10 % Verschnitt bei Ihrer Bestellmenge einrechnen sollten, weil fast alle Reststücke unter 40 cm Länge Abfall sind.

Extralange Holzfußboden-Dielen im Landhausstiel

Bei Dielen von 2,20 Metern Länge wird auch die ansonsten unproblematische leimlose Verlegung etwas schwieriger. Das liegt zum einen daran, dass die Dielen nie zu 100 Prozent gerade sind, was das Einschwenken auf dieser Länge zur Fummelei werden lässt. Zum Anderen ist der Reibungswiderstand in der langen Fuge größer, was Sie beim anschließenden Zusammentreiben der kurzen Dielenkanten mit Hammer und Schlagklotz merken werden.

Wichtig ist, dass Sie nicht versuchen, etwa durch kräftigeres Schlagen diesen Widerstand zu überwinden, sondern nur durch exaktes Anlegen der kurzen Kanten und viele leichte Schläge. Andernfalls beschädigen Sie nämlich die Profilierung der Dielen, was das Zusammenfügen noch schwieriger macht.

Holzfußboden im Quadrat verlegen

Holzfußboden quadratisch verlegen
© Michael Holz

Dass die schönste Form des Holzes nicht immer zwingend die Diele ist, beweist die Firma Boxler mit ihrem "Castellana"- Programm. Hier handelt es sich um kunstvoll gefertigte und verlegefertige Parketttafeln von 80 x 80 cm Größe und 2 cm Dicke.

Als Holzarten kommen auch hier überwiegend die heimischen wie Eiche, Ahorn, Kirsche und Fichte zur Verarbeitung, und auf Wunsch können sie auch miteinander kombiniert werden. Das Tafelparkett kostet ab etwa 280 Euro/qm und ist nur über den Fachhandel zu beziehen.

Verlegetipps für quadratische Parketttafeln

Die Verlegung von besonders großen Parketttafeln ist reine Profisache. Die einzelnen Dielen werden in der Regel vollflächig auf dem Estrich verklebt. Für Laien, aber auch für geübte Selbermacher, ist die Beurteilung des Untergrundes und vor allem die fachmännische Vorbereitung, Grundierung und Kleberwahl einfach nicht zu machen.

Das Einlegen der Tafeln in den Kleber ist wesentlich anspruchsvoller als etwa bei kleineren Parkettstäben im Fischgrätmuster. Sind die Parketttafeln verlegt und nach einigen Jahren abgenutzt, ist das Abschleifen und Neuversiegeln für den Laien hingegen kein Problem. Die Gesamtstärke des Holzes von zwei Zentimetern erlaubt ein mehrmaliges Abschleifen der Fläche, die Lebenserwartung solch hochwertiger Böden beträgt also ohne Übertreibung mehrere Jahrzehnte.

Trittschalldämmung bei Holzfußböden

Ein schöner Holzfußboden soll nicht nur edel aussehen, sondern auch so klingen. Bei schwimmend verlegten Dielen muss dringend eine Trittschalldämmung drunter, damit die teuren Beläge beim Begehen nicht billig klacken.

Vermutlich kennen Sie als Trittschalldämmung die großen und meist unhandlichen Rollen aus dem Baumarkt. Unhandlich sind sie vor allem deshalb, weil Sie sie nach dem Ausrollen flugs mit Klebeband auf dem Boden fixieren müssen, um ein Wiedereinrollen zu verhindern.

Trittschalldämmung unter Holzfußboden verlegen
© Michael Holz

Es gibt jedoch auch Trittschalldämmungen die man entfaltet oder als Platte verlegt. Die Platten sind mit fünf Millimetern sehr dick, weisen deshalb eine hohe Wärmedämmung und ein gewisses Maß an Ausgleich auf unebenen Böden auf. Die Dicke macht die 50x80 Zentimeter großen Platten allerdings für Böden mit Fußbodenheizung ungeeignet.

Die Dämmung zum Entfalten ist dagegen ideal bei Fußbodenheizungen. Es gibt sie mit oder ohne integriertem Feuchteschutz (Aluminiumkaschierung).

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Fußbodenheizungen unter Holzfußböden

Fußbodenheizungen bieten unumstritten einen hohen Komfort, weil die Wärmeverteilung günstiger und angenehmer ist. Das führt dazu, dass Sie die Vorlauftemperatur um ein bis zwei Grad Celsius niedriger einstellen können als bei konventionellen Heizkörpern, bei gleichem Wärmeempfinden.

Fußbodenheizung unter Holzfußboden - Aufbauskizze
© Tillman Straszburger

Entscheidend für die Wärmewirkung der Heizung ist besonders der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand des Fußbodenaufbaus. Je geringer dieser Widerstand ist, desto besser kommt die Wärme vom Estrich in den Raum.

Grundsätzlich haben:
-  dichtere Materialien einen geringeren Widerstand als porige und
-  dünne Materialien einen geringeren Widerstand als dicke!

Holzfußboden und Dampfsperre – wozu?

Dampfsperre unter Holzfußboden - Aufbauskizze
© Tillman Straszburger

Grundsätzlich wird von allen Parkett- und Laminatherstellern empfohlen, auf mineralischen Estrichen, im Neubau und bei nicht unterkellerten Räumen als erstes eine Dampfbremse zu verlegen. Die soll verhindern, dass Feuchtigkeit, die aus der Restbaufeuchte beim Neubau oder aus Dampfdiffusion aus darunterliegenden Räumen entsteht, in die Dämmung und in den Bodenbelag gelangen kann. Feuchtigkeit macht Dämmmaterialien unwirksam und führt im Parkett und Laminat zu unschönen Verfärbungen respektive zu Schimmel.

Das Wort Dampfbremse ist bewusst gewählt, weil die aus PE (Polyethylen) bestehenden Folien nicht zu 100 Prozent dicht sind, sondern die Diffusion nur abbremsen, das aber erheblich. Dampfsperrfolien gibt es also im eigentlichen Wortsinne nicht.

Die PE-Folien sind nur dann wirksam, wenn auch die Stöße erstens zehn Zentimeter überlappend und zweitens mit einem Klebeband sauber zusammengeklebt werden. Lassen Sie Folie am Übergang zu Wänden etwa zehn Zentimeter hochstehen und schneiden Sie sie erst nach der Fußleistenmontage mit dem Cutter ab.

Bodenbeläge mit aufkaschierter Dämmung bieten einen Vorteil: Die Dämmwirkung ist besser, weil es zwischen Diele und Dämmung keine Luftpolster gibt. Die Materialdicke ist mit drei Millimetern genauso groß wie bei Rollen- oder Plattenware.

Dämmmaterialien für Holzböden in der Übersicht

  1. Dämmplatten mit Komfortrillen: fünf Millimeter starker extrudierter Polystyrol- oder kurz PS-Schaum; hervorragende Dämmwerte, gleicht Unebenheiten bis 3 mm aus. Geeignet für alle mineralischen Estriche.
  2. Polystyrol-Schwerschaum: 2 mm starke Rollenware, sehr gute Dämmwerte und Druckfestigkeit; flammhemmend ausgestattet, für alle Estriche geeignet.
  3. Polyäthylen- oder PE-Schaum: 3 mm stark, 30 kg/cbm; sehr elastischer und komprimierbarer Schaum, sehr preiswert, deshalb vor allem zum Verlegen in weniger frequentierten Räumen geeignet.
  4. Polystyrol mit Dampfsperre: Einseitig mit Aluminium beschichtet, spart so die separate PE-Folie, deshalb sehr gut geeignet auf allen mineralischen Estrichen, im Keller und Neubau, 3 mm stark.
  5. Wellpappe: Spezialwellpappe mit sehr niedrigem Raumgewicht (275 g/qm), 2,5 mm dick, zu 100 % recyclebar, gut geeignet auf Fußbodenheizung.
  6. Naturkork: Rollenkork, nur 2 mm stark, gute Zwischenlage für Holz-auf-Holz-Fußböden. Wegen der geringen Dicke auch gut für Fußbodenheizugen geeignet.

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Artikel aktualisiert am 04.09.2024

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