Bienen und Wildbienen im Garten – Tipps vom Imker
Fehlende Lebensräume und Nahrung erschweren Wildbienen das Leben. Doch Sie können etwas dagegen tun! Eine erfahrene Imkerin erklärt, wie man dabei am besten vorgeht.
Heute sind heimische Bienen und insbesondere Wildbienen durch die zunehmende intensive Landwirtschaft, den Klimawandel und die fortschreitende Vergrößerung von Städten immer mehr in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet. Es gibt immer weniger geeignete Pflanzen mit ausreichend Nektar und Pollen. Deswegen sind einige Arten bereits heute schon gefährdet!
Sie möchten den Bienen helfen? Wir zeigen Ihnen, wie es geht: Imkerin Barbara Strobl hat uns einige Tipps im Umgang mit den Insekten verraten.
Alles Wichtige zu Wildbienen im Garten im Überblick
- Wie kann man Wildbienen im Garten helfen?
- Wildbienen in den Garten locken
- So wird aus Ihrem Rasen eine Bienenweide
- Was braucht man zum Imkern?
- Insektentränke für Wildbienen
Wie kann man Wildbienen im Garten helfen?
selber machen: Wie kann man als Garten- oder Balkonbesitzer Wildbienen helfen?
Barbara Strobl: Man muss geeignete Lebensbedingungen für Wildbienen schaffen: Dazu gehören Nistmöglichkeiten wie ein Insektenhotel. Am wichtigsten sind aber Blumen, die als Bienennahrung dienen und Nektar und Pollen bereitstellen: Statt Rasen und Zierpflanzen sollten Sie Wildblumen im Garten ziehen; anstelle von Forsythien besser Kornelkirschen pflanzen, die haben Pollen und Nektar. Ziel ist, dass von ganz früh im Jahr bis spät in den Herbst und Winter immer etwas blüht.
Wildbienen in den Garten locken
selber machen: Wenn trotz Insektenhotel und Blumen keine Wildbienen kommen, woran liegt das?
Barbara Strobl: Meist stimmt dann das Nahrungsangebot nicht: Im Gegensatz zur Honigbiene, die beinahe jeden Nektar und alle Pollen sammelt, sind Wildbienen Spezialisten: Bestimmte Wildbienenarten haben sich auf eine ganz bestimmte Pflanzenart eingeschossen und besuchen nur deren Blüten. Wenn aber genau diese Pflanze in Ihrem Garten fehlt, wird diese Wildbienenart sich nicht bei Ihnen ansiedeln. Mit einer möglichst großen Blumenvielfalt, wie auf einer natürlichen Blumenwiese, locken Sie auch die Wildbienen in Ihren Garten.
So wird aus Ihrem Rasen eine Bienenweide
selber machen: Wie mache ich aus meinem Rasen eine Blumenwiese?
Barbara Strobl: Das größte Problem ist der magere Boden, den Sie für eine große Blumenvielfalt benötigen. Die Böden in unseren Gärten sind zu stark gedüngt:
- Verzichten Sie als Erstes auf das Düngen, lockern Sie den Boden leicht auf und säen Sie eine Wildblumenmischung.
- Mähen Sie die Wiese zwei- bis dreimal im Jahr und entsorgen Sie den Schnitt auf dem Kompost, so wird der Boden immer nährstoffärmer.
- Mit der Zeit werden sich auch regionale Blumen ansiedeln und selbst wieder verbreiten.
Was braucht man zum Imkern?
selber machen: Was brauche ich, um mit einem eigenen Bienenstock das Imkern zu erlernen?
Barbara Strobl: Für den Start als Imker benötigen Sie vieles:
- Die richtige Kleidung wie ein Hut mit Schleier,
- Werkzeuge wie Besen und Stockmeißel und
- eine passende Beute (der Bienen-Kasten), um nur ein paar Dinge zu nennen.
Das Wichtigste ist das Imker-Wissen: Wie funktioniert ein Bienenstock, wie überwintere ich die Bienen, was mache ich bei Krankheiten? Gerade in jüngerer Vergangenheit hat die Zahl derer zugenommen, die zwar einen Bienenstock haben, aber nicht damit umgehen können.
Der Imker-Verein hilft Ihnen auch bei praktischen Tipps weiter: Dort können Sie Kontakt zu anderen Mitgliedern und Imkern aufnehmen. Eventuell bildet sich auch eine Imker-Patenschaft. Dabei nimmt ein erfahrener Imker einen Jung-Imker als Paten. Er lässt ihn bei sich mitlaufen und betreut ihn später mit dem eigenen Bienenvolk.