Mit der Sense mähen: So geht es richtig
Die klassische Sense ist ein geeignetes Werkzeug, um Grünfutter zu ernten, eine Wildblumenwiese zu mähen oder im Garten einfach auf einen lärmenden und stinkenden Rasenmäher zu verzichten.
Auch heute noch ist die seit Jahrhunderten benutzte Sense oft einem modernen Rasenmäher oder dem motorbetriebenen Freischneider (Motorsense) überlegen. Mit ihr lässt sich problemlos, ja sogar besser bei feuchtem Gras arbeiten, sie schneidet auch hohes Gras, sie stinkt und knattert nicht und ist vor allem viel preiswerter als die motorbetriebenen Alternativen. Außerdem ist das Mähen mit der Sense zugleich ein Fitnessprogramm, das den Besuch der Muckibude ersetzt. Mit einer perfekt eingestellten Sense und der richtigen Technik lässt sich ohne übermäßig große Anstrengung selbst eine Fläche von mehreren 100 m2 mähen.
Alles wichtige zum Sense-Mähen im Überblick
Sensenmontage: Anleitung
Schritt 1/6: Sensenbaum
Das Sensenblatt ist mit einer Sensenschraube oder einem Sensenring am Sensenbaum (auch Worb genannt) befestigt.
Schritt 2/6: Lösen der Befestigungsschraube
Achten Sie beim Lösen der Befestigungsschraube darauf, dass Sie immer weg von der scharfen Schneide des Sensenblattes schrauben, um Verletzungen zu vermeiden.
Schritt 3/6: Gebogene Hamme
Das Sensenblatt liegt mit der gebogenen Hamme auf dem Sensenbaum an. Die dornartige Spitze (Warze) drückt dabei in das Warzenloch des Worbs.
Schritt 4/6: Befestigen des Sensenblattes
Achten Sie auch beim Befestigen des Sensenblattes wieder darauf, immer vom der Schneide weg zu schrauben, damit Sie sich beim Abrutschen des Schraubenschlüssels nicht verletzen können.
Schritt 5/6: Anzeichnen der Unterkante des Sensenblattes
Zum leichten Mähen muss das Sensenblatt im richtigen Winkel zum Baum angestellt werden. Um dies zu Prüfen, stellen Sie die Sense aufrecht an eine Wand und zeichnen Sie die Unterkante des Sensenblattes an.
Schritt 6/6: Perfekte Einstellung der Sense
Dann schwenken Sie die Sense so weit nach rechts, bis die Spitze an der markierten Position anliegt. Sie soll etwa drei Finger breit niedriger sein. Ist das nicht der Fall kann die Befestigung am Sensenbaum ein wenig korrigert werden. Andernfalls muss die Sense in einer Schmiede etwas nachgebogen werden. Ist die Sense perfekt eingestellt, liegt sie bei entspannter Haltung flach auf dem Boden auf. So verhindern Sie, dass die Spitze beim Mähen immer wieder ins Erdreich sticht.
Gras mit der Sense mähen
Zur Kontrolle der Einstellung der Sense stellen Sie sich aufrecht und entspannt hin und halten Sie die Sense an beiden Handgriffen. Das Sensenblatt sollte dabei flach auf dem Boden aufliegen. Bei Mähen stellen Sie sich etwas breitbeiniger auf und setzen die Sense möglichst weit rechts an, ohne sich dabei zu verbeugen.
Mit dem Schwung der beiden Arme und einer leichten Drehung in der Hüfte können sie dann die Sense durchs Gras ziehen. Danach schwingt die Sense leicht über den Boden gleitend wieder zurück, gehen Sie dabei mit dem rechten Bein etwas vor und ziehen das linke nach. Dann kommt der nächste Schnitt. Das Sensenblatt wird immer flach über dem Boden gehalten. Vermeiden Sie ein Hochziehen der Sense am Anfang und Ende des Mähschwungs. Wenn die Schärfe der Sense nach ein paar Metern spürbar nachlässt, muss die Sense mit ein paar Streichen mit einem feuchten Wetzstein immer wieder nachgeschärft werden.
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Wenn Sie lernen möchten, wie Sie eine Sense richtig benutzen, können Sie Sensenkurse besuchen. Der Sensenverein Deutschland bietet regelmäßig Kurse an.
Größe der Sense
Wichtig für entspanntes, aufrechtes Arbeiten mit der Sense ist die richtig Länge des Sensenbaums. Es gibt sie von 140 bis zirka 170 Zentimetern Länge. Die Höhe des hinteren Griffs sollte etwa 20 bis 25 Zentimeter weniger als die Körpergröße betragen. Ergonomisch besonders sinnvoll sind Worbs, bei denen sich der vordere Griff an einer langen Krücke befindet. Ideal ist es, wenn der vordere Griff in Hüfthöhe steht und der Baum mit montierter Sense an diesem in der Waage hängt.
Der Abstand beider Griffe sollte etwa eine Armlänge betragen. Sensenbäume aus Metall sind meist nicht optimal. Hier ist der Griffabstand zwar einstellbar, aber der vordere Griff liegt oft direkt am Metallbaum und verlangt deshalb meist eine gebückte Haltung beim Mähen. Für Anwender über 190 Zentimeter Körpergröße sind im Handel keine ergonomischen Sensenbäume erhältlich. Ihnen bleibt nichts weiter übrig, als sich selbst einen Worb zu fertigen.
Je nach Anwendung gibt es auch unterschiedliche Sensenblätter von der kurzen Forstsense bis hin zur langen Getreidesense. Für den Hausbedarf empfiehlt sich eine Sense mit etwa 65 cm langem Blatt. Auch wenn die Sense als mähfertig angeboten wird, muss sie vor dem ersten Einsatz ausgedengelt werden, um eine optimale Schärfe zu erhalten.
Artikel aktualisiert am 05.02.2024
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