Garten

Mähroboter ohne Begrenzungsdraht

Bisher war bei Mährobotern vor allem eine Aufgabe bei der Installation lästig und zeitintensiv: das Verlegen der Führungsdrähte. Damit ist mittlerweile Schluss. Wir zeigen die neuen Mähroboter ohne Begrenzungskabel und erklären, was es damit auf sich hat.

Mähroboter ohne Begrenzungskabel: "V3" von Sunseeker
© Sunseeker

Besitzer herkömmlicher Mähroboter kennen die Mühen der Erstinstallation. Bevor der „Greenkeeper“ seine Runden im Garten drehen kann, muss erst ein langer Draht verlegt werden – eingegraben oder mit Erdnägeln befestigt – der den Rasen von Beeten, Wegen oder der Terrasse abtrennt. Doch die Installation ist empfindlich: Sollte es später eine Beschädigung geben, durch Graben mit dem Spaten oder von Tieren, die daran knabbern, ist die defekte Stelle auf dutzenden Metern mühsam zu suchen. Im schlimmsten Fall müssen Sie sogar die ganze Installation erneuern, falls die optische Suche oder mit Zusatzgeräten erfolglos bleibt. All das entfällt mit einem Mähroboter ohne Begrenzungsdraht. Lange waren solche Geräte Exoten im Garten – doch das ist Geschichte. Heute haben auch namhafte Hersteller solche Geräte im Programm. Zeit, einen Blick darauf zu werfen, was sie können, wie sie funktionieren und wo ihre Grenzen liegen.

Wie funktioniert ein Mähroboter ohne Begrenzungsdraht?

Manche kabellose Mähroboter müssen zunächst angelernt werden, indem sie per App-Fernsteuerung einmal den Garten als ihr neues Einsatzgebiet gezeigt bekommen. Ihre Besitzer fahren sie dazu einmal an der Außenseite der Rasenflächen entlang. Einige Hersteller rühmen sich aber auch mit einer Out-of-the-box-Funktionalität wie Worx. Ihr Modell „Landroid Vision M600“ funktioniert vor allem per Kamerasystem und „neuronalem Netz“ und soll daher eigenständig Rasenflächen und Hindernisse ohne vorheriges Anlernen erkennen können. Gleiches gilt auch für den Goat von Ecovacs, auch er soll nach fünf Minuten einsatzbereit sein und automatisch kartieren, während man früher erst langwierig Strippen ziehen musste. Dritter im Bunde ist der Sunseeker „V3“ – beim ihm heißt die Schnellstartfunktion „ReadyGo“.

Von Laser über Kameras bis Mini-Baken – die Technik der neuen Mährobotern

Generell kommen beim autonomen Steuern verschiedene Techniken und ein vielfältiger Mix von ihnen zum Einsatz: Kameras, LiDAR (Laser-Radar, bei dem mit Laserimpulsen die Umgebung in 3-D gescannt wird), Satelliten-Navigation und KI. Wichtig ist auch ein Internet-Zugang per WLAN, der am besten den gesamten Gartenbereich abdeckt. Beim Satelliten-Empfang ist noch zu erwähnen, dass das einfache Satelliten-Signal, wie wir es aus dem Auto-Navi kennen, zu ungenau wäre, um zentimetergenau Rasen zu mähen. Daher kommt hier ein RTK-System (Real-Time Kinematic Positioning – dt. Echtzeitkinematik) zum Einsatz, dass neben der Empfangseinheit mit einem weiteren Empfänger arbeitet. Das kann eine zweite Antenne zum Beispiel auf der Basisstation sein oder die Referenz-Daten stammen aus dem Internet, um die notwendigen Korrekturen der Satellitendaten für die punktgenaue Steuerung zu erhalten. Weitere Hilfen zum Koordinieren sind mal Baken oder auch Magnetpunkte und -Bänder, um kurzfristig mal eine Hängematte oder ein anderes Hindernis unkompliziert auszuweisen oder den Korridor zu einem weiteren Arbeitsbereich im Garten sicher zu markieren. 

Was ist besser, Mähroboter mit oder ohne Begrenzungsdraht?

Wie immer kommt es auf den Einsatz an. Wer einen klar angelegten Garten sein Eigen nennt, bei dem Terrassen, Rasenflächen und Beete eindeutig voneinander abgetrennt sind, kann sich sicher sein, dass auch ein kabelloser Mähroboter diese Unterscheidung erkennt. Auch Modelle, die zunächst mit der App angelernt werden und dann mit Satellitendaten zentimetergenau navigieren, haben dann im Normalfall keine Probleme. Verschatten jedoch große Bäume das Satellitensignal, können hier die RTK-Geräte Positions-Probleme bekommen. Schwierig wird es bei einer rein optischen Navigation hingegen bei Rasenflächen, die nicht sauber abgetrennt, sondern in Beete, Hecken oder Baumflächen auslaufen. Hier kann es dann zu Fehlfunktionen kommen. Mähroboter mit Begrenzungsdraht sind in solchen Gärten klar im Vorteil. Anders verhält es sich bei Hindernissen: Da Mähroboter ohne Begrenzungskabel sehr viel intelligenter fahren und Kameras sowie zusätzliche Sensoren an Board haben, sind Hindernisse für sie kaum ein Problem. Sie werden erkannt und umsteuert. Im Zweifelsfall bleibt die Rasenstelle dann mal einen Tag ungemäht, bevor Gegenstände oder – viel wichtiger - Lebewesen zu Schaden kommen.
Die dahinter liegende Technik nennt sich „Visual SLAM“ – wobei SLAM für Simultaneous Localisation and Mapping steht, dass die Geräte also gleichzeitig wissen, wo sie sich befinden und noch eine Kartierung vornehmen. Das geschieht, indem aus Videodaten der Kameras eine präzise 3D-Form von Objekten erfasst wird. Weiterer Vorteil der Technik, gegen über LiDAR ist, dass sie günstiger ist. 

Was kostet ein Mähroboter ohne Begrenzungskabel?

Waren die bisher üblichen Mähroboter schon deutlich teurer als ein Standard-Rasenmäher, erreichen die neuen Geräte noch einmal neue Höhen. Unter 700 Euro gibt es keinen zu kaufen. Preise um 1000 Euro sind eher der Standard als die Ausnahme. Wer sich also solch ein elektrisches Schaf anschaffen möchte, sollte sich sicher sein, dass die Investition wirklich Arbeit abnimmt, weil der Garten mit Netzabdeckung, Beetbegrenzung und einwandfreiem Satellitenempfang alle Anforderungen erfüllt. 

Für wen lohnt sich ein Mähroboter ohne Begrenzungsdraht?

Die Geräte sind besonders vorteilhaft für Gartenbesitzer, die unregelmäßig geformte oder mehrere auseinanderliegende Rasenflächen besitzen, die jedoch klar abgegrenzt sind. Für sie ist keine zeitaufwendige Verlegung von Begrenzungskabeln mehr notwendig, da das Ansteuern und das Bearbeiten unterschiedlicher Gartenbereiche der Roboter allein bewältigt. Obwohl die Anschaffungskosten von Mährobotern ohne Begrenzungsdraht in der Regel höher sind als die ihrer kabelgesteuerten Pendants, kann sich hier die Investition lohnen. Langfristig gesehen spart der Einsatz eines kabellosen Mähroboters Zeit und Arbeitsaufwand bei Installation und Wartung, was die höheren Anfangskosten ausgleichen kann.

Welcher Mähroboter mäht systematisch?

Erst einmal zur Erklärung: Systematisches Mähen ist ein Mähen in Bahnen, die parallel zueinander liegen. So entsteht ein typisches Streifenmuster – man kennt es von einem Rasen im Fußballstadion. Viele herkömmliche Mähroboter haben solch einen Grünschmuck aufgrund eines eher zufälligen Abfahrens der Flächen bisher nicht ermöglicht. Bei der neuen Generation von Mährobotern ist das nun möglich. Doch nicht nur optisch ist ein Mähroboter, der systematisch mäht, vor allem für große Gärten interessant. Aufgrund der geordneten Wegfolgen erhöht sich die Flächenleistung eines Mähroboters enorm, weil er jeden Punkt auf dem Rasen nur einmal anfährt. Kapazitätsgewinne von bis zu 50 Prozent und mehr sind so möglich. Durch die systematische Bearbeitung des Areals können außerdem Mähzeiten besser geplant werden, je nach Sonnenstand zum Beispiel oder Bereiche um die Terrasse lassen sich nachmittags aussparen. Geräte die systematisch mähen sind „Mova 600“ von Dreame und „Goat O500 Panorama“ von Ecovacs. 

Wer systematisch mähen lässt, kann noch mehr als nur Bahnen zu ziehen. Insgesamt drei Gestaltungsmöglichkeiten gibt es dabei:

  1. Parallel: Klassische parallele Bahnen mit entgegengesetzter Schnittrichtung für die bekannten Streifen wie im Fußballstadion.
  2. Schachbrett: Beim Schachbrettmuster erfolgt erst ein Mähen in Streifen und dann im Winkel von 90 Grad ein zweiter Mähvorgang, wodurch farblich unterschiedliche Quadrate in der Rasenfläche entstehen.
  3. Dreiecke: Auch hier wird in zwei Schritten gemäht. Nur ist der Winkel der zweiten Mahd spitzer und liegt üblicherweise eher bei 60 Grad gedreht zum ersten Durchgang, dadurch entstehen Dreiecke auf dem Rasen.

Mähroboter ohne Begrenzungskabel im Überblick 

Sunseeker „V3“Einhell „Freelexo Cam Plus 600“Gardena “smart Sileno free Set”
Komfort steht beim Sunseeker „V3“* an erster Stelle. Als neuer Mitbewerber in den europäischen Gärten sollen die Eigentümer nichts vermissen. Von einer ReadyGo-Funktion, dass der Mähroboter sofort eigenständig loslegt, bis zu einer Hinderniserkennung und dem Bewältigen von Hängen mit einer Steigung von 42 Grad ist an alles gedacht. Selbst eine Regenerkennung und ein Scheibenwischer für die Kamera ist an Board. Ein binokulares Stereo-Kamerasystem ist das Herzstück, die intelligente Software kennt schon 160 Hindernisse von Anfang an und lernt kontinuierlich dazu, um Kollisionen zu vermeiden. Das Schneidwerk gleicht Unebenheiten von bis zu 4 cm automatisch aus. Auch der „Freelexo Cam Plus 600“* erfreut mit einem Rund-um-Sorglospaket. Die integrierte Kamera erkennt die Rasenflächen, in dem sie Strukturen und Farben wahrnimmt, während Ultraschallsensoren Hindernisse detektieren und der Roboter sie dann umfährt. Stoß-, Kipp und Hebesensoren sorgen für weitere Sicherheit, während ein Regensensor den Roboter bei schlechtem Wetter automatisch stoppt. Steuern lässt sich der Mähroboter auf Wunsch per App und zur schnellen Abgrenzung von Bereichen, die die Kamera nicht erkennt, liegt ein 5-Meter-Magnetabsperrband mit dabei. Damit die Software stets auf aktuellen Stand ist, erhält der Roboter seine Updates automatisch nachts per WLANDer Gardena “smart Sileno free Set”* setzt nicht auf Kameras, sondern auf punktgenaue Satelliten-Steuerung, in dem der Mähroboter die notwendigen Referenzdaten aus dem Internet per WLAN erhält. Darüber erhält er auch gleich seine Firmware-Updates. Mit seiner künstlichen Intelligenz kartiert und lernt der Mähroboter die individuellen Gärten und Rasenflächen beim Abfahren und mäht sogar nah einer Mauer und anderen Hindernissen. Per App lässt sich die erstellte Karte abrufen und in Zonen einteilen, mit denen sich auch Sperrbereiche und Mähzeiten einstellen lassen. In der App ist in Echtzeit die aktuelle Position des Mähroboters zu sehen.
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  • Flächen: bis 600 qm
  • Sensoren: Regenerkennung
  • Navigation: binokulare Stereo-Kamera
  • Steigfähigkeit: bis 42 %
  • Lautstärke: 55 dB
  • App-Steuerung für Zeitpläne und Echtzeitdaten zum Arbeitsstatus
  • Besonderheit: Floating Cut System für Unebenheiten von bis zu 4 cm
  • Passierbare Engstellen: 80 cm
  • Größe und Gewicht: 62,6 x 37 x 29,7 cm, 9,2 kg
  • Flächen: 600 qm
  • Sensoren: Magnet-, Regen-, Stoß-, Kipp und Hebesensoren
  • Navigation: Kamera, Magnetsensoren, Ultraschall  
  • Steigfähigkeit: 25 %
  • Lautstärke: 57 dB
  • App-Steuerung zum Einstellen der Mähzeiten und Mähmodi
  • Besonderheit: Mitglied der „Power X-Change“-Familie und daher mit allen Akkus kompatibel
  • Passierbare Engstellen: 1,2 m
  • Größe und Gewicht: 96 x 38 x 101 cm; 9,5 Kilogramm
  • Flächen: ab 600 qm
  • Sensoren: Frostsensor, optionaler Anti-Kollisionsradar
  • Navigation: KI-Kartierung und Satellitensteuerung mit Echzeitkinematik
  • Steigfähigkeit: 30 %
  • Lautstärke: 58 db
  • App-Steuerung für Kartierung und Zonenaufteilung, Echtzeitposition
  • Besonderheit: Beim Trim-to-Edge dreht sich der Mähroboter zum Kantenmähen um 180 Grad, um mit einem zweiten Schneidteller im Heck nah am Hindernis das Gras zu stutzen, mit Gartenschlauch zu reinigen
  • Passierbare Engstellen: 1 m
  • Größe und Gewicht: 63 x 43 x 26 cm; 11,82 Kilogramm

 

 

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