Schallschutzwand für den Garten selber bauen
Auch im Garten kann der Lärm von Nachbarn oder einer nahegelegenen Straße auf die Dauer ganz schön nerven. Hier bietet sich eine Schallschutzwand für den Garten an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine solche ganz einfach selber bauen können.
Endlich Ruhe vor Nachbarn und Straßenlärm? Unsere Zaunlösung ist mit 2,60 Metern nicht nur hoch, sondern birgt noch weitere Qualitäten: So ist das Ständerwerk hinter der Verblendung mit Steinwolle gegen Schall gedämmt. Auch optisch überzeugt die Schutzwand: Die exakt ausgeführte vertikale Lattung aus natürlichen Eichenholzleisten mit gleichmäßigen, dunklen Schattenfugen lassen den Zaun weniger wuchtig wirken.
Schallschutzwand für den Garten selber bauen – alles Wichtige im Überblick
- geeignete Holzarten
- Materialien und Werkzeug für die Schallschutzwand
- Holzrahmen mit Dämmung bauen
- vorbohren der Leisten
- jede fünfte Latte anbringen
- alle Leisten anbringen
- Zuschnitt nach Maß
Wichtig: Wenn Sie sich für einen sehr hohen Zaun interessieren, müssen Sie sich im Vorfeld erkundigen, welche Bestimmungen für Ihre Region gelten. Denn ab einer bestimmten Höhe kann ein größerer Abstand zum Nachbargrundstück nötig werden.
Geeignete Holzarten für die Schallschutzwand
Soll der Gartenzaun nicht nur einige Jahre halten, sondern im Idealfall auch noch für kommende Generationen bestehen, dann sollten Sie genau planen: Setzen Sie auf haltbare Materialien wie verzinkte Pfosten und druckimprägnierte Holzlatten. Auch das Fundament ist entscheidend: Mit einbetonierten Zaunpfosten brauchen Sie sich um die Stabilität keine Gedanken mehr zu machen.
- Eichenholzleisten sind kein Standardprodukt aus dem Baumarkt, können aber bei einem Sägewerk bezogen oder bestellt werden. Eiche ist eine robuste und harte Holzart. Wichtig ist, dass Sie zur Montage säurebeständige und rostfreie A4-Edelstahlschrauben verwenden, da sich sonst das Holz unschön verfärben kann.
- Wenn Sie eher auf dunkle Hölzer stehen, gibt es mehrere Optionen aus Hartholz, die auch gut für das deutsche Klima geeignet sind, zum Beispiel Teak und Robinie. Diese Holzarten haben typischerweise einen natürlichen Ölgehalt und können unbehandelt bleiben, sodass eine Pflege des Holzes nicht erforderlich ist.
- Sowohl Eiche als auch dunkles Hartholz gehören ans teure Ende der Preisskala. Wenn Sie einen Lattenzaun haben möchten, ohne allzu viel Geld auszugeben, ist auch kesseldruckimprägniertes Holz eine Option. Es ist leicht zu handhaben und hält gut, wenn man es mit Holzöl oder Holzschutzmittel behandelt.
Materialien und Werkzeug für die Schallschutzwand
Der Bau einer Schallschutzwand für den Garten ist ein etwas aufwändigeres Projekt. Umso wichtiger ist es, alle benötigten Materialien und Werkzeuge zur Hand zu haben.
Material
- Steinwolle-Dämmmatten 50 mm (für Außenbereich/Fassade geeignet)
- Konstruktionsvollholz 45 x 195 mm (Rahmenkonstruktion)
- Dachpappe (Unterlage auf Fundament)
- UV-stabile Fassadenbahn (Windsperre)
- A4-Edelstahlschrauben (säureresistent): 4 x 35 mm, 4,5 x 45 mm, 6 x 80 mm
- Holzlatten, Eiche: 20 x 40 mm (Verkleidung)
- Holzschutzfarbe, schwarz*
- Holzlatten, druckimprägniert (Querlattung): 25 x 50 mm
- Winkelverbinder, verzinkt
Werkzeuge
Abstandshalter 10 mm*| Akku-Bohrer | Bitaufsatz*| Bleistift*| Cutter*| Einhandzwingen*| Gliedermaßstab*| Handbohrer*oder Körner | Handkreissäge | Metallbohrer 4,5 mm*| Pinsel*| Schlagschnur*| Tacker | Wasserwaage
Holzrahmen mit Dämmung bauen
Das Holzgerüst wird aus Konstruktionsvollholz (hier: 45 x 195 mm) erbaut. Das Gerüst steht auf einem Sockel aus Fundamentsteinen aus Beton.
Schritt 1/8: Der Rahmen
Der Rahmen wird aus Konstruktionsvollholz KVH gebaut (45 x 195 mm). Er besteht aus einem oberen und einem unteren Querholz. Dazwischen stehen im Abstand von je 60 Zentimetern vertikale Ständer von 240 Zentimetern Länge. Der Rahmen ruht auf Betonfundamentsteinen
Schritt 2/8: Dachpappe gegen Feuchtigkeit
Um sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit vom Fundament in die Konstruktion eindringt, wird zwischen Holz und Beton eine Schicht aus Bitumen-Dachpappe gelegt. Die vertikalen Ständer werden mit Winkelverbindern und Schrauben (4 x 35 mm und 6 x 80 mm) am unteren und oberen Balken verschraubt.
Schritt 3/8: Dämmplatten zuschneiden
Steinwolle-Dämmplatten so zuschneiden, dass sie in der Breite zwischen die senkrechten Teile des Holzrahmens passen. Möglichst exakt zuschneiden.
Schritt 4/8: Dämmplatten einschieben
Die isolierenden Dämmmatten in zwei Lagen in den Holzrahmen stecken. Am einfachsten ist es, wenn Sie mit der Dämmung von unten beginnen. Wichtig: Immer Handschuhe tragen!
Schritt 5/8: Windsperre anbringen
Nachdem der Holzrahmen komplett mit Dämmmatten befüllt ist, kann die Windsperre angebracht werden. Dazu die Fassadenbahn vollflächig an der Dämmung festtackern. Auch hier von unten beginnen.
Schritt 6/8: Oberste Fassadenbahn anbringen
Die oberste Fassadenbahn wird abschließend so angebracht, dass sie die untere Bahn üppig überlappt. So stellen Sie sicher, dass keine Feuchtigkeit in die Dämmmatten eindringen kann.
Schritt 7/8: Querlattung festschrauben
Nun wird die querliegende Lattung (25 x 50 mm) befestigt. Die fünf Latten mit 60 Zentimetern Zwischenabstand und 50 Zentimetern Abstand zur Unterkante anbringen.
Fassadenbahn: Eine Windsperre, wie sie hier für den Schallschutzzaun verwendet wird, setzt man für gewöhnlich beim Fassadenbau ein. Die Windsperre, auch als Fassadenbahn bezeichnet, muss wechselhaftem Wetter standhalten können und schützt das Innenleben des Zauns – in unserem Fall die Dämmmatten aus Steinwolle – vor Feuchtigkeit. Beim Einkauf sollten Sie darauf achten, dass die Fassadenbahn nicht nur feuchtigkeits- und wasserbeständig ist. Da in unserem Fall die Holzverkleidung „offen“ bleibt, muss die Windsperre zudem UV-beständig sein. Nur so hält die Fassadenbahn auch den in die Zwischenräume eindringenden Sonnenstrahlen stand. Da die Fassadenbahn keinen extra Luftspalt benötigt, darf die Windsperre direkt an der Steinwolle anliegend angebracht werden.
Vorbohren der Leisten
Unsere Eichenlatten für die Verkleidung haben wir direkt aus dem Sägewerk bekommen. Dadurch haben sie alle eine unterschiedliche Länge. Im ersten Arbeitsschritt bringen wir sie auf ungefähr die gleiche Länge. Wichtig: Für das exakte Endergebnis schneiden wir die Zaunlatten noch einmal in montiertem Zustand zu.
Schritt 1/7: Latten einkürzen
Die Latten in etwa auf die gleiche Länge einkürzen.
Wichtig: Es muss Überstand für den finalen Zuschnitt bleiben.
Schritt 2/7: Latten ablängen
Die Latten gut einspannen. Jetzt entlang der Markierung mit der Handkreissäge ablängen.
Schritt 3/7: Leisten vorbohren
Alle Leisten an fünf Stellen vorbohren. Die Bohrlöcher liegen später zur Befestigung genau über den Querlatten. Für ein besonders sauberes Ergebnis fertigt man sich hierfür am besten eine Bohrschablone an. Dazu ...
Schritt 4/7: Höhe der Bohrlöcher markieren
... eine Eichenleiste an der Querlatte befestigen und die Höhe der Bohrlöcher mit einem Strich auf der Latte markieren.
Schritt 5/7: Bohrlochposition anzeichnen
Die Mitte der Leiste ausmessen. Hier wird die Stelle für die Bohrung angezeichnet.
Schritt 6/7: Bohrlochposition einkerben
Mit einem Handbohrer oder Körner die Bohrstelle tief einkerben. So hält der Bohrer später auch genau die richtige Position ein und verrutscht nicht.
Jede fünfte Latte anbringen
Damit das Lattenbild ruhig und gleichmäßig wird, befestigt man zunächst nur jede fünfte Latte. Die dazwischenliegenden vier Latten werden später in den Zwischenraum eingepasst.
Schritt 1/6: Schlagschnur spannen
Auf der obersten Querlatte mit einer Schlagschnur die Position der Schrauben markieren. So befinden sich später alle Schraubenköpfe in einer Reihe.
Schritt 2/6: Abstand einhalten
Der Abstand zwischen den vier Zentimeter breiten Latten beträgt einen Zentimeter. So ergibt sich hier ein Gesamtabstand von 25 Zentimetern.
Schritt 3/6: Zweite Latte ausrichten
Zweite Latte oben ausrichten und anschrauben, dann unten ausrichten und anschrauben.
Schritt 4/6: Position kontrollieren
Bevor die mittleren Schrauben (alle 4,5 x 45 mm) gesetzt werden, die Position der Latten kontrollieren und bei Bedarf mit etwas Kraft anpassen.
Schritt 5/6: Restliche Latten anschrauben
Jetzt jede weitere fünfte Latte anschrauben.
Wichtig: Das oberste Bohrloch immer genau auf der Kreidelinie positionieren.
Tipp: Für das Vorbohren der Löcher am besten einen neuen, scharfen Metallbohrer verwenden. Dann mit höchster Drehzahl bohren. Das ist auf lange Sicht am effektivsten.
Alle Leisten anbringen
Damit ein Zaun mit Lamellenverkleidung gut aussieht muss exakt gearbeitet werden. Montiert man nun die fehlenden vier Leisten in die Zwischenräume, ist es wichtig, auf die Höhe der Verschraubung und die gleichbleibenden Abstände von einem Zentimeter zu achten.
Schritt 1/7: Schrauben eindrehen
Bei jeweils vier Latten alle Schrauben mit der Hand in die vorgebohrten Löcher stecken.
Schritt 2/7: Stützbretter verschrauben
Die Latten in den Zwischenraum stellen. Unter die mittleren Schrauben ein Stützbrett anlegen und verschrauben.
Schritt 3/7: Abstandshalter ausrichten
Die Latten zunächst oben mit Abstandshalter von einem Zentimeter Dicke genau ausrichten, dann auch unten ausrichten.
Schritt 4/7: Verschraubung prüfen
Jetzt noch die Höhe der Verschraubung an der Kreidelinie prüfen. Wenn alles stimmt, die Latten oben verschrauben.
Schritt 5/7: Verschraubung fixieren
Im Anschluss können die Schrauben auch an der untersten Verschraubung fixiert werden.
Schritt 6/7: Abstände korrigieren
Jetzt die Abstände in der Mitte korrigieren, die Latten verschrauben. Bei Bedarf das Stützbrett eine Verschraubung hochschieben.
Tipp: Da viele Leisten krumm sind, ist es wichtig, an allen fünf Verschraubungen die Abstände genau zu kontrollieren. Bei Bedarf die Latten mit etwas Druck zurechtrücken.
Zuschnitt nach Maß
Sind alle Latten verschraubt, werden sie oben und unten beschnitten. Das untere Ende mit einer Handkreissäge mit einem 15-Grad-Winkel zuschneiden. An diesen schrägen Kanten tropft Wasser schneller ab, was die Lebensdauer des Holzes verlängert.
Schritt 1/6: unteres Ende markieren
Mit der Schlagschnur das untere Ende der Latten markieren. Als Anhaltspunkt kann man die kürzeste Leiste verwenden.
Schritt 2/6: Winkel einstellen
An der Handkreissäge den 15-Grad-Winkel einstellen. So bekommen die Latten alle eine schräge Unterkante.
Schritt 3/6: Latten kürzen
Entlang der Kreidelinie alle Latten kürzen. Arbeiten Sie sorgfältig, so entsteht eine gleichmäßige untere Abschlusskante.
Schritt 4/6: Höhe festlegen
Legen Sie fest, wie hoch der Zaun werden soll. Entsprechend mit der Schlagschnur die Latten markieren.
Schritt 5/6: Winkel schneiden
Auch hier können Sie einen 15-Grad-Winkel schneiden, alternativ eine Abdeckung aus Metall anbringen.
Tipp: Zierleiste Schützen! An der Oberkante ist das Holz anfälliger für Wasserschäden als an den Seiten. Besonders stehendes Wasser kann an der Stirnseite leicht eindringen. Um das zu verhindern, kann die Oberkante der Latten mit einer schrägen Kante im 15-Grad-Winkel versehen werden. Alternativ schützt man die obere Zaunkante auch mit einem Aluminiumprofil oder einem schrägen Abdeckbrett. Dieses Brett kann bei Bedarf leicht ausgetauscht werden.
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