Sonnenschutz

Sonnensegel selber bauen

Auf Terrasse, im Garten oder am Strand - Sonnensegel bieten flexiblen Sonnenschutz. Wir zeigen Ihnen, wie man ein Sonnensegel selber baut - nach Maß!

Sonnensegel für die Terrasse
Ein Sonnensegel über der Terrasse bietet auch im Sommer Schutz für der Sonne© contrastwerkstatt - stock.adobe.com

Sonnensegel haben den besonderen Charme des Unregelmäßigen: Sie erinnern eher an einen Zelturlaub als an eine Erweiterung des Wohnraums, wie es eine Markise leicht tut. Sonnensegel sind flexibel in ihrer Form und ihren Einsatzmöglichkeiten.

Ob mit ein paar Haltepunkten am Haus fixiert und mit zusätzlichen Stangen im Garten gespannt oder als mobiler Wetterschutz fürs Picknick mit Freunden: Sonnensegel sind praktisch und vor allem verhältnismäßig günstig in Baumärkten zu erstehen.

Alles Wichtige zum Thema Sonnensegel selber bauen im Überblick

Wer ein Sonnensegel ganz nach seinen Wünschen gestalten möchte, der kann es aus speziellem Kunststoffgewebe herstellen lassen - oder selbst nähen.

Sonnensegel selber bauen - Material

Bei Sonnensegeln unterscheidet man offenporigen und geschlossenporigen Stoffen. Erstere lassen immer etwas Sonne durch. Der UV-Schutz hängt also allein vom Grad der Schattierung ab. Dieser wiederum ist abhängig von Stoffdicke und Färbung: bei dunklen Stoffen ist die Schattierung höher als bei hellen.

Neben offenporigen Stoffen werden auch Sonnensegel-Stoffe mit extra UV-Filter angeboten. Dabei handelt es sich meist um geschlossenporige Materialien. Sie bieten unabhängig von der Färbung extra Schutz vor UV-Strahlung. Ob ein extra Sonnenschutz vorhanden ist, erkennt man an der Zertifizierung.

Ausgewiesen werden muss der UV-Schutz nach dem UV-Standard 801 und wird als Lichtschutzfaktor UPF (Ultraviolet Protection Factor) angegeben. Der UPF gibt ein Vielfaches der ungeschützt schadlosen Verweildauer in der Sonne an (5 Minuten).

Beispiel: Bei einem UPF von 50 können Sie 5 Minuten x 50 (4 Stunden und 10 Minuten) in der Sonnen verweilen, ohne dass Sie ihre Haut zusätzlich schützen müssen.

Geschlossenporige Sonnensegel sind regenfest, ihre geschlossene Struktur lässt Wasser nicht passieren. Diese extra versiegelten Sonnensegel bieten daher auch bei schlechtem Wetter guten Schutz.

Im Gegensatz dazu sind offenporige Stoffe nicht wind- oder regendicht. Das hat den Vorteil, dass ein Teil der Luft durch das Gewebe dringen kann, und sich daher nicht so schnell ein Hitzestau bildet. Daher bieten offenporige Sonnensegel bei großer Hitze meist einen besseren Komfort.

Sonnensegel-Form bestimmen

Sonnensegel gibt es in verschiedensten Formen. Allen gemein ist die konkave Einwölbung (Hohle) der Segelseiten. Diese spezielle Form gibt Sonnensegeln nicht nur ein dynamisches Aussehen, sondern ermöglicht ein festes und faltenfreies Aufspannen des Sonnensegels.

Ob Dreieck, Viereck oder Vieleck, die Form des Sonnensegels ist von den Befestigungsmöglichkeiten und der Form des gewünschten Schattens abhängig:

  • Sonnensegel mit Dreieck-Form haben den Vorteil, dass man nur drei Punkte zur Befestigung benötigt. Dreieckige Sonnensegel bieten zudem Wind und Wetter weniger Widerstand als viereckige Varianten. Dreiecks-Sonnensegel haben den Nachteil, dass ihr Schatten relativ klein ist, für einen größeren Schatten kann man jedoch mehrere Dreiecke miteinander kombinieren. Besonders für ein Hauseck mit rechtwinklig stehenden Wänden eignet sich ein Dreiecks-Tuch perfekt für eine gemütliche Sitzecke.
  • Vierecks-Sonnensegel werfen im Gegensatz zu dreieckigen Sonnensegel relativ große Schatten. Die Abspannung, besonders bei großen Segeln, ist relativ komplex: Es dürfen sich keine Falten bilden, zudem muss das Segel leicht geneigt sein, damit Regenwasser ungehindert abfließen kann. Soll das Sonnensegel an einer geraden Hauswand aufgespannt werden, ist idealerweise eine Seite des Segels nicht konkav, sondern gerade, damit das Segel zur Wand hin abschließen kann.
  • Trapezförmige Sonnensegel haben den Vorteil, dass zwei Ecken näher beieinander liegen, als bei einem rechtwinkligen Viereck. Das ist praktisch, wenn man relativ wenig Platz hat um das Segel zu befestigen (z.b. nur eine schmale Gartenhauswand) und die Befestigungspunkte nahe nebeneinanderliegen müssen.

Sonnensegel-Stoff auf Maß bringen

Sonnensegel selber machen
Sonnensegel selber bauen - Zuschneiden
© Tillman Straszburger

Schritt 1/4: Zuschneiden

Sonnensegel zuschneiden: Dreiecksegel legen sich beim Spannen schnell mal in Falten. Eine sogenannte Hohle, die beim Zuschnitt in die Kante eingearbeitet wird, verhindert das. Die sogenannte Hohle ist ein Bogen, der pro Meter Kantenlänge etwa vier Zentimeter ins Segel hineinragt.

Sonnensegel selber bauen - einfassen
© Tillman Straszburger

Schritt 2/4: Stoff einfassen

Sonnensegel einfassen: Ein Gurtband sorgt für Stabilität. Zum Nähen des Gewebes und als Ausreißschutz muss im Saum ein Gurtband mit der umgeschlagenen Außenkante vernäht, wieder umgeschlagen und nochmals vernäht werden.

Sonnensegel selber bauen - Befestigungsschlaufe einnähen
© Tillman Straszburger

Schritt 3/4: Befestigungsschlaufe einnähen

Befestigungsschlaufen einnähen: Eine Schlaufe zum Segelspannen entsteht aus dem umlaufend eingenähten Gurtband, wenn es an den Ecken locker umgelegt wird. So verteilt das Gurtband, das es in 2,5 und 5 cm Breite gibt, den Zug gleichmäßig auf die beiden anschließenden Kanten und verhindert, zumindest bei gleichmäßigen Segelformen, Faltenbildung. Für große Sonnensegel ab ungefähr 20 qm Fläche sollten auf jeden Fall breite Gurte eingenäht werden.

Sonnensegel selber bauen - Öse anbringen
© Tillman Straszburger

Schritt 4/4: Öse anbringen

Ösen anbringen: Ösen zum Einhaken der Spannseile gibt es in Warenhäusern und Baumärkten zum Selbstverarbeiten. Damit sie halten, wird 5 cm breites Gurtband genommen und auch an den Ecken eingenäht. So lassen sich auch unregelmäßige Sonnensegelformen perfekt verspannen.

Sonnensegel befestigen

Wie man ein Sonnensegel aufspannt, hängt meist davon ab, wie viel Platz Sie zum Befestigen des Sonnensegels Sie haben. Dass ein Sonnensegel nicht immer horizontal aufgespannt werden muss, sieht man an diesen Beispielen:

Sonnensegel selber bauen - Windschutz über Eck
© Tillman Straszburger

1. Windschutz über Eck: Ein langer Pfosten aus Gartenholz und zwei dreieckige Segel daran: So schaffen Sie sich ein windgeschütztes Terrassendeck. Die äußeren Ecken der Segel werden einfach mit Heringen im Boden verspannt. Wichtig bei allen hier gezeigten Konstruktionen sind stabile Ösen, die in den Stoff geschlagen werden. Für große Ösen benutzt man einen Ösenstanzer, für die Löcher ein Locheisen. Kleine, rostfreie Ösen bekommen sie in der Kurzwarenabteilung, und zwar gleich als Set komplett mit dem Loch- und Einschlagwerkzeug.

2. Schatten für die Sandkiste: Kinder müssen ganz besonders vor Sonnenbrand geschützt werden. Das dreieckige Segel deckt zwar nur einen Teil der Sandkastens ab, aber sobald die Sonne herumwandert, lässt sich das Tuch auf die andere Seite umschlagen. Bei der Befestigung eines Segeltuchs am Hering haben Sie zwei Möglichkeiten: Besonders einfach geht es mit einem Gummiring, der als Schlaufe durch die Öse gezogen und am Hering eingehakt wird. Oder Sie benutzen eine Nylonschnur mit einem Dreiloch-Schnurspanner vom Zeltbedarf.

3. Sonnensegel für die Terrasse: Zu viel Sonne auf der Terrasse? Die neugierigen Blicke Ihrer Nachbarn stören Sie? Ein Segel an der Terrasse kann gleichzeitig als Wind-, Sonnen und Sichtschutz dienen. Wird es mit einem Haken am Dach beziehungsweise am Sparren befestigt, können Sie es mit wenigen Handgriffen umsetzen. Ein Stab im Hohlsaum macht das Segel in sich stabiler.

Sonnensegel selber bauen - Zelt
© Tillman Straszburger

4. Sonnenschutz-Zelt: Ein rechteckiges Segel wird über eine Schnur gespannt, die von zwei Zeltstangen hochgehalten wird. Die Ecken werden mit einfachen Zeltheringen und -spanngummis am Boden befestigt. Unter diesem luftigen Dach bleiben Sie garantiert für sich.

Sonnensegel selber bauen - frei gespannt
© Tillman Straszburger

Wer feste Erholungszeiten im Garten hat, sucht Schutz vor der Sonne aus einer bestimmten Richtung. Schön ist ein quadratisches Segel für den ganzen Sommer, das sich, an vier Pfosten gehängt, diagonal zu einem Karo dehnt.

Wenn Sie kein Sonnensegel selber machen wollen, finden Sie hier ausgewählte Angebote zu fairen Preisen:

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Frei gespannte Sonnensegel

Nicht nur die Terrasse am Haus lässt sich mit einem Sonnensegel in den Schatten stellen, auch die Sitzecke im Garten oder der Liegeplatz auf dem Rasen kann auf diese Weise zur angenehm kühlen Oase werden.

Im Gegensatz zu Markisen oder anderen Beschattungssystemen, die immer eine Verankerung in der Hauswand brauchen oder nur kleine Schattenflächen bieten, spannen Sie die Segel einfach über zwei oder mehr Aufstellmasten. Je nach Form des Segels wird das Ganze zusätzlich zum Wind- und Sichtschutz.

Sonnensegel mit Verankerung am Haus

Wind und Wetter können kräftig am Sonnensegel zerren. Daher kommt es bei der Verankerung am Haus, aber auch bei frei stehenden Systemen auf gute Technik an.

So fängt ein Federsystem (Baumarkt) bereits einige Kräfte ab, die sonst direkt auf die Verankerung wirken. Ein Karabinerhaken dient als Bindeglied zwischen Segeltuchöse und Wandhalterung. So lässt sich das Segeltuch auch schnell von der Wand lösen.

Karabinerhaken sind nicht nur praktisch, wenn ein Gewitter aufzieht, sondern auch, wenn Sie mit dem Sonnensegel mal schnell in die freie Natur umziehen wollen.

Frei stehende Sonnensegel kann man an Bäumen oder über Stangen befestigen. Dabei ist es wichtig, ausreichend stabile Bäume/Äste auszuwählen.

Sollen extra Stangen oder Holzpfosten im Erdreich befestigt werden, dann muss auch hier auf eine stabile Verankerung geachtet werden. 

Ein Metallpfosten mit Gegenzugseil in einer Bodenhülse hält das Segel auf der anderen Seite. Ein Holzpfosten in einer Einschlaghülse kann ebenfalls zur Befestigung dienen.

Sonnensegel selber bauen - Mast bauen

Zusammen mit den Abspannungen halten drei einbetonierte Pfosten in Tontöpfen das dreieckige Segel mit Schenkellängen von 360 cm (um 30 Euro im Baumarkt). Für einen sicheren Stand – auch bei stärkerem Wind – sorgen die an den Kantholzpfosten befestigten Nylonseile, die mit Dünenheringen im Boden verankert werden. Eine individuelle Note erhalten die Tontöpfe und schlichten Kanthölzer durch die leuchtenden Farbtöne sowie die aufgesetzten Pfostenkugeln in Gold.

Sonnensegel
Sonnensegel selber bauen - Pfostenkugeln
© Christian Bordes

Schritt 1/6: Pfostenkugeln

Pfostenkugeln mit Dekogold besprühen.

Sonnensegel selber bauen - Kanthölzer lackieren
© Christian Bordes

Schritt 2/6: Kanthölzer

Dann streichen Sie die grundierten Kanthölzer mit Acryllack in der Farbe Ihrer Wahl.

Sonnensegel selber bauen - Kugel verleimen
© Christian Bordes

Schritt 3/6: Kugel verleimen

In die vorgebohrten Pfosten werden die Kugeln eingeleimt.

Sonnensegel selber bauen - Pfosten fixieren
© Christian Bordes

Schritt 4/6: Tontopf

Zunächst werden die Pfosten mit einer Schraube und einer Unterlegscheibe durch das Wasserabzugsloch mit dem Tontopf fixiert.

Sonnensegel selber bauen - Blumenkübel mit Beton ausgießen
© Christian Bordes

Schritt 5/6: Blumenkübel mit Beton ausgießen

Damit die Pfosten auch für längere Zeit standhaft bleiben, werden die Blumenkübel bis zu Dreiviertel mit Betonestrich ausgegossen. Nägel, die in den unteren Enden der Pfosten eingeschlagen werden, sorgen für eine dauerhafte Verbindung.

Sonnensegel selber bauen - Marmorkiesel einfüllen
© Christian Bordes

Schritt 6/6: Marmorkiesel

Zur Dekoration wird der gehärtete Beton in den Gefäßen mit weißen Marmorkieseln (erhältlich in Baumärten) abgedeckt.

Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Sonnensegel im Garten umplatzieren.

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