Backpulver als Hausmittel – hier besser nicht
Backpulver ist als Hausmittel vielfältig einsetzbar und kommt besonders als Reinigungsmittel zum Einsatz. Doch in einigen Bereichen kann Backpulver sogar Schäden anrichten und das Problem noch verschlimmern. Lesen Sie hier, wo Sie Backpulver nicht als Hausmittel anwenden sollten.
Backpulver gehört zu den vielfältigsten und beliebtesten Hausmitteln. Eine Hauptzutat des Backtriebmittels ist Natron, weshalb Backpulver bei Hausmitteln oft Natron ersetzen kann.
Allerdings ist dies nicht immer der Fall: In einigen Bereichen kann Backpulver die Probleme, die es lösen sollte, sogar noch vergrößern. Wir erklären, wo der Einsatz von Backpulver nicht angeraten ist.
Natron oder Backpulver
Natron ist eines der drei Bestandteile von Backpulvermischungen. Weitere Zutaten sind Stärke, meistens aus Mais, und eine trockene Säure, zum Beispiel Dinatriumdihydrogendiphosphat oder Monocalciumorthophosphat.
Durch die Zugabe von Flüssigkeit reagiert das Natron mit der Säure. Außerdem wandelt sich Natron durch die Wärme im Backofen zu Soda. Bei beiden Reaktionen wir CO2 freigesetzt, die Backwaren gehen auf.
Schimmel nicht mit Backpulver entfernen
Natron ist als Mittel gegen Schimmel im Bad beliebt. Doch hier können Sie Natron nicht ohne Weiteres gegen Backpulver ersetzen:
- Die Stärke im Backpulver quillt im Kontakt mit Wasser auf und wird klebrig.
- Stärke-Reste, die in den Badezimmerfugen zurückbleiben, bieten dem Schimmel eine zusätzliche Nahrungsgrundlage und können das Problem sogar noch verschlimmern.
Lesen Sie hier, wie Sie Schimmel erkennen und Schimmel entfernen.
Smartphone-Display nicht mit Backpulver glätten
Smartphone-Displays sind empfindlich und ziehen Kratzer förmlich an. Ein beliebter Tipp ist es hier, eine Paste aus Backpulver und Wasser zu mischen und damit das Display zu polieren, um so den Kratzer wieder auszugleichen. Doch Vorsicht: Die feinen Schleifpartikel im Backpulver zerkratzen das empfindliche Display noch mehr und können sogar die Touch-Funktion beeinträchtigen.
Silber nicht mit Backpulver reinigen
Auch zum Reinigen von Silber wird immer wieder Backpulver empfohlen. Dazu soll das Backpulver mit wenig Wasser zu einer Paste gemischt werden, die dann verwendet wird, um das Silber zu putzen. Zwar kann Backpulver durchaus die Patina auf dem Silber abtragen, doch auch hier zerkratzen die feinen Schleifpartikel im Backpulver die Oberfläche, sodass Besteck oder Schmuck aus Silber in der Folge schneller anlaufen.
Allerdings können Sie Backpulver durchaus verwenden, um Flugrost zu entfernen, zum Beispiel von Edelstahlbesteck.
Holz reinigen – besser ohne Backpulver
Auch als Reinigungsmittel für Holzoberflächen wird Backpulver hier und da empfohlen. Davon ist unbedingt abzuraten: Das Backpulver kann die Schutzschicht des Holzes angreifen und Versiegelungen beschädigen. In die feinen Schäden können Schimmel und Keime eindringen und das Holz schädigen.
Glas reinigen mit Backpulver – besser nicht
Glänzende Fenster, frei von Schlieren oder blitzsaubere Deko-Gegenstände aus Glas dank Backpulver? So einfach ist es leider nicht: Auch auf Glas hinterlässt Backpulver feine Kratzer, in denen sich Schmutz und Algen schneller ablagern.
Gefährliche Life Hacks mit Backpulver
Auf glatten Oberflächen hinterlässt Backpulver kleine Kratzer. Doch auch für die Reinigung strukturierter oder rauer Oberflächen ist Backpulver nicht unbedingt geeignet: Das Backpulver lagert sich in Rillen und Löchern ab und ist nur schwer zu entfernen.
Auch als natürlicher Zahnaufheller wird Backpulver häufig empfohlen. Zahnärzte raten jedoch dringend davon ab, die Zähne mit Backpulver zu putzen: Das Mittel schleift den Zahnschmelz ab und fördert die Bildung von Karies. Zudem lagern sich Verfärbungen im aufgerauten Zahnschmelz stärker ab, sodass die Zähne langfristig dunkler aussehen als vor der Backpulver-Kur.
So vielfältig einsetzbar Backpulver also ist, so vorsichtig muss man bei der Anwendung sein. Solange Sie die oben genannten Anwendungen meiden, kann Backpulver aber ein nützlicher Helfer im Haushalt sein.