Wohnen

Hitzeschutz im Sommer

Sommerhitze kann die Lebensqualität im Haus und der Wohnung erheblich einschränken. Lesen Sie, wie Sie die Wärme draußen halten – mit unseren Tipps zum Hitzeschutz im Sommer.

Hitzeschutz – Schutzfolie
Mit Schutzfolie, Rollläden und anderen Tricks halten Sie die Sommerhitze draußen.© New Africa - stock.adobe.com

Wenn die Sommersonne unbarmherzig scheint, klettern die Temperaturen in der Wohnung rasch auf über 30 °C. Um das zu verhindern, gibt es einige Tipps und Tricks. Wir haben die besten Ideen zum Hitzeschutz im Sommer für Sie zusammengefasst.

Alles Wichtige zum Hitzeschutz im Sommer in der Übersicht

Wie stark sich ein Raum aufheizt, hängt zunächst von seiner Ausrichtung zur Sonne ab: Rekordtemperaturen entstehen dort, wo die Sonnenstrahlen ungehindert im steilen Winkel auf Fensterflächen, Fassade oder Dach treffen. In Dachräumen ist Hitzeschutz daher besonders wichtig.

In den übrigen Etagen sind es gar nicht immer die nach Süden ausgerichteten Zimmer, in denen die Hitze steht: Sie werden durch den hohen Sonnenstand im Sommer von den Strahlen nämlich oft nur gestreift. Horizontal stehende Blenden wie Vordächer, Balkone oder tiefe Fensterlaibungen mindern die Sonnenstrahlung zusätzlich.

Ost- und Westräume des Gebäudes hingegen heizen oft rascher auf. Durch den tieferen Stand der Sonne dringen hier mehr flach einfallende Sonnenstrahlen tief in den Raum ein.

Nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung spielt eine Rolle: Von der Umgebung des Gebäudes – beispielsweise von einer nahen hellen Wand oder Glasfassade, aber auch von einem hellen Bodenbelag, werden sowohl die sichtbare Strahlung der Sonne, also das Licht, als auch ihre Wärmestrahlung reflektiert.

Mitternachtslüften führt Hitze ab

Ist die Hitze erst in der Wohnung, wird man sie nur mit viel Aufwand wieder los. Das beste und billigste Rezept ist richtiges Lüften. Solange die Sonne scheint, müssen die Fenster unbedingt geschlossen bleiben – auch bei geschlossenen Rollläden.

Tipp: Lüften Sie am besten morgens und abends ausgiebig.

Bewährt hat sich eine Kombination aus Quer- und Vertikallüftung: Warme Luft lässt man aus Dachfenstern entweichen, damit unten kühle Luft nachströmt.

Bei Problemen mit Insekten sorgen Fliegengitter* oder notfalls ein Moskitonetz* schnell für Abhilfe.

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Hitzeschutz im Sommer von innen

Auf der Innenseite der Fenster angebrachte Jalousetten* etwa können helfen. Je nachdem aus welchem Material Ihre Fenster gebaut sind (Kunststoff oder Holz) müssen Sie darauf achten, wie die Jalousie befestigt wird. Bei Kunststofffenstern beispielsweise ist es dringend ratsam, auf ein Klemmsystem zu setzen. Bohren ist hier weniger geeignet. Ferner sollten Sie bei einer Bohrbefestigung unbedingt Rücksprache mit Ihrem Vermieter halten.

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Noch einfacher zu befestigen sind Faltstores (auch Plissee genannt)* oder Vorhänge. Diese sind allerdings deutlich weniger wirksam als außen liegende Beschattungen: Sie müssten die bereits eingedrungene Strahlung wieder nach außen reflektieren. Dies ist besonders bei beschichteten Wärmeschutz- oder Sonnenschutzverglasung kaum möglich.

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Nützlich sind innenliegende Beschattungen dennoch. Laut Hersteller Warema verringern sie in Verbindung mit Wärmeschutzglas den Anteil der Wärme, die in den Raum gelangt, auf bis zu 30 Prozent.

Faltstores und Ähnliches sind in der Regel kostengünstiger und für den Heimwerker problemlos zu montieren. Sie dürfen nicht zu nah am Fenster befestigt werden, damit kein Wärmestau entsteht.

Wenn Ihnen dieser passive Hitzeschutz nicht reicht und Sie stattdessen aktive Abkühlung bevorzugen, führt kaum ein Weg an einem elektrisch betriebenen Kühlgerät vorbei. Eine verhältnismäßig kostengünstige Möglichkeit stellt hierbei ein Ventilator* dar. Wenn Sie das Gerät im Homeoffice oder sogar im Schlafzimmer verwenden möchten, sollten Sie unbedingt darauf achten, ein möglichst geräuscharmes Modell zu erwerben. Der Handel bietet eine ganze Reihe unterschiedlicher Ventilatoren an. Ein Turmventilator ist zum Beispiel besonders platzsparen und passt auch in kleinere Nischen.

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Turmventilator

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Soll der Ventilator seinen Platz im Schlafzimmer finden, muss allerdings unbedingt darauf geachtet werden, dass man auch im Schlaf nicht direkt dem Luftzug ausgesetzt ist. Sonst sind unangenehme Verspannungen oder lästige Sommererkältungen die Folge.

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Raumklimageräte als Hitzeschutz

Wenn Ihnen ein Ventilator zu wenig ist, da er genau genommen zwar für einen Luftzug, also für eine Bewegung der Luftmasse sorgt, diese aber nicht tatsächlich herunterkühlt, ist vielleicht eine Klimaanlage die richtige Wahl für Sie. Diese kühlen die Luft im Idealfall tatsächlich um einige Grad herunter, kosten dafür allerdings auch etwas mehr, als ein herkömmlicher Ventilator, braucht mehr Platz und benötigt in der Regel einen Abluftschlauch.

Ein Raumklimagerät* funktioniert im Prinzip wie ein Kühlschrank: Durch das Zusammenwirken von Verdampfer mit Ventilator, Kompressor, Verflüssiger und Kühlmittel wird die Wärme aus dem gekühlten Raum nach draußen transportiert.

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Raumklimageräte verbrauchen ferner mehr Strom, als Ventilatoren. Auch die Lärmentwicklung kann ein Nachteil sein. 

  • Eine Alternative ist ein Mini-Klimagerät*, das auch als Ventilator verwendet werden kann und das mit geringerem Verbrauch punktet.
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Zu bedenken ist, dass Klimageräte pflege- und wartungsbedürftig sind: Filterreinigung und Kondenswasserentsorgung gehören zum Betrieb dazu. Wer aber weder Kosten noch Mühen scheut, sorgt so am komfortabelsten für Hitzeschutz zuhause.

Hitzeschutz – Klimaanlage
Eine Klimaanlage regelt die Temperatur nach Ihren Wünschen.© LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com

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Zwölf Hausmittel zum Hitzeschutz

  • Alle zusätzlichen Wärmequellen – Elektrogeräte, Fernseher, Beleuchtung und Computer – bleiben aus, wenn sie nicht gebraucht werden. Auch der Stand-by-Modus sollte nicht aktiv sein.
  • Feuchte Tücher, vor dem Fenster aufgehängt, schaffen Linderung und halten gleichzeitig Mücken fern. Gegebenenfalls können Sie auch ihre Vorhänge zuziehen und befeuchten. Noch besser wäre es sogar, vorübergehend Außenvorhänge anzubringen. Beispielsweise könnten Sie einen Duschvorhang mittels Teleskopstange von außen vor den Fenstern anbringen.
  • Stellen Sie einen Ventilator so auf, dass Sie sich nicht direkt in der Zugluft befinden. Der Kühleffekt erhöht sich, wenn sie ein nasses Tuch über das Gebläse hängen.
  • Haben Sie in Ihrer Wohnung Teppiche beziehungsweise einen Läufer liegen, verfrachten Sie diese – wenn möglich – in den heißen Monaten in den Keller. Der Teppich verhindert, dass der Boden die Umgebungswäre aufnimmt und so zur Kühlung beiträgt.
  • Moderater Ausdauersport vor dem Schlafengehen macht müde.
  • Da ein überladener Magen schlecht schläft, sollte abends nur leichte Kost auf dem Tisch stehen. Idealerweise sollten Sie auf kalte Küche setzen. Warme Speisen heizen von innen. Alkohol macht zwar müde, sorgt aber für einen unruhigen Schlaf. Deshalb lieber maßvoll trinken.
  • Trinken sollten Sie übrigens besser warme oder gar heiße Getränke wie etwa. Tee. Eiskalte Getränke sollten Sie hingegen besser meiden. Anders als bei Speisen beginnt der Körper bei allzu kalten Getränken damit, die Temperatur auszugleichen und heizt nach.
  • Öffnen Sie in der Abkühlphase auch Ihre Schranktüren. Dort staut sich meist weitere Wärme.
  • Eine lauwarme Dusche öffnet die Poren. So staut sich die Hitze nicht so leicht im Körper. Trocknen Sie sich nicht gar so gründlich ab: Die Verdunstung des Wassers kühlt den Körper auf natürliche Weise. Auf keinen Fall ratsam ist eine kalte Dusche. Dadurch wird der Körper dazu animiert, nachzuheizen.
  • Dünne, leichte Bettwäsche schützt vor Zugluft, speichert jedoch die Körperwärme nicht unnötig. Einen angenehm kühlenden Effekt hat vor allem Bettwäsche aus Naturseide beziehungsweise mit einem hohen Naturseidenanteil. Synthetikfasern hingegen sind tabu. Vorgekühlte Gelkissen wirken wie kleine Kühlakkus.
  • Wenn die Nacht tropisch wird: Zum besseren Einschlafen die Nachtwäsche im Kühlschrank vorkühlen.
  • Den Kühlschrank oder gar den Tiefkühler als improvisierte Klimaanlage offen zu lassen bringt nichts. Im Gegenteil. Die Geräte können nur ihren isolierten Innenraum kühlen. Bleibt die Tür hingegen offen, muss das Gerät übermäßige Arbeit leisten und die dadurch entstehende Abwärme übersteigt den Kühlungseffekt bei Weitem.

Hitzeschutz am Fenster

Der beste Schutz gegen die Sommerhitze ist natürlich, diese gar nicht erst nach drinnen gelangen zu lassen. Dafür sorgt zum Einen eine gute Dämmung – mehr dazu weiter unten im Text – sowie die Richtigen Fenster. Welcher Anteil der Wärmestrahlung durch die Fenster hindurch in den Raum gelangen kann, hängt zunächst von der Art der Verglasung ab und ist am sogenannten g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) erkennbar.

Je kleiner dieser Wert ist, desto besser sind die Hitzeschutzeigenschaften einer Verglasung. Handelsübliches Wärmeschutzglas hat einen g-Wert von etwa 0,6. Das bedeutet, dass 60 % der Sonnenenergie durch das Fenster kommen.

Es gibt jedoch auch spezielles Sonnenschutzglas mit einem g-Wert von bis zu 0,18. Solches Glas verringert die Einstrahlung entweder durch Absorption oder durch Reflexion des Sonnenlichts.

Bei Absorptionsglas werden der Glasschmelze Farbstoffe (zum Beispiel Eisen- oder Kupferoxid) beigemischt. Im sichtbaren und nicht sichtbaren Bereich reflektierendes Glas ist mit einem fest haftenden Film beschichtet. Oft werden hierfür Metallverbindungen hauchdünn aufgedampft.

Der Einbau solcher Fenster liegt beim Wohnungs- beziehungsweise Hauseigentümer! Sind Sie hingegen lediglich Mieter, haben Sie dennoch eine Möglichkeit, Ihre Fenster gegen die Hitze zu wapnen.

Eine ähnliche Wirkung wie Sonnenschutzglas erzielen Sonnenschutzfolien*. Sie sind meist getönt und können auch nachträglich aufgebracht werden.

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Dabei muss allerdings bedacht werden, dass die Folien auch im Winter Wärme und Licht abhalten. Sonnenschutzfolien sind gut im Preis-Leistungs- Verhältnis, aber schwierig anzubringen.

Hitzeschutz – Jalousie
Durch Fenster dringt die Hitze in die Wohnung ein.© marilook - stock.adobe.com

Hitzeschutz durch Beschattung

Außenliegende Rollläden* und Jalousien sind besonders geeignet. Sie verhindern, dass Sonnenstrahlen auf die Scheibe treffen und verringern den Wärmeeintrag auf bis zu 5 %. Rollläden bieten außerdem guten Schutz vor Wärmeverlusten im Winter sowie vor Einbrechern.

Ein Nachteil: Die geschlossenen Rollläden lassen kein Licht durch. Hier bieten sich eher Außenjalousien an, die ebenfalls einfach nachgerüstet werden können.

Markisen hingegen haben deutliche Nachteile: Sie sind weniger effektiv und zudem windanfällig, was auch für die deutlich teureren Sonnensegel gilt.

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Alle außen am Gebäude angebrachten Sonnenschutzmaßnahmen müssen regelmäßig gewartet werden und verschmutzen leicht. Und: Sie verändern den optischen Gesamteindruck des Hauses. Mieter brauchen deshalb vor der Montage die Erlaubnis des Eigentümers.

Das beste Beschattungssystem nützt jedoch nur, wenn es effektiv genutzt wird. Wer morgens das Haus verlässt, muss bereits dann Rollläden oder Jalousien an allen Fenstern schließen, an denen die Sonne im Laufe des Tages vorbeiwandert.

Bedarfsgerechter wird die Beschattung eingesetzt, wenn sie mit Hilfe von Licht- und Wettersensoren* gesteuert wird. Bei windanfälligen Markisen sind solche Sensoren* sogar unverzichtbar.

Der Komfort hat allerdings seinen Preis und stellt auch an versierte Heimwerker gehobene Anforderungen. Lassen Sie den Hitzeschutz daher besser von einem Fachmann einbauen.

Fast perfekt sind Beschattungen, die zwischen den Fensterscheiben liegen. Sie sind effektiv, wartungsfrei und brauchen keine Reinigung. In sonnenexponierten Räumen ist eine ergänzende künstliche Beschattung besonders wirksam.

Diese Wärmeschutzgläser mit integrierter Beschattung sind kostspielig, jedoch wartungsarm und pflegeleicht. Die Lamellen sind zwischen den Scheiben eingebaut. Egal, wo die schattenspendenden Lamellen oder Flächen angebracht werden – sie sollten hell oder metallbeschichtet sein: So können sie Sonnenlicht und vor allem Sonnenwärme besonders gut reflektieren.

Hitzeschutz durch Wärmedämmung

Durch ein Dach oder eine Fassade mit guter Wärmedämmung dringt die Wärme weniger in das Gebäude ein als durch eine mangelhafte Wärmedämmung.

Dabei gibt es durchaus Unterschiede, was die Wirkung verschiedener Materialien angeht. Doch ganz gleich welches Material, eine zeitgemäße Dämmung ist die halbe Miete, die Wärmeaufnahme wird in jedem Fall reduziert.

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Artikel aktualisiert am 09.04.2024

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