Bodengleiche Dusche
Wer sein Badezimmer modernisieren möchte, legt mit einer bodengleichen Dusche den Grundstein für ein Bad, das durch die Barrierefreiheit auch im Alter noch bequem genutzt werden kann.
Die Menschen in Skandinavien machen es uns seit Jahrzehnten vor: Etwas Gefälle im Boden, ein Ablauf, Duschstange und Vorhang – fertig ist die bodengleiche, ebenerdige Duschkabine.
Bodengleiche Dusche einbauen: Wohin mit der Abflussleitung?
Bodengleiche Duschen werden beim Hausbau mit eingeplant, sodass Abflussleitungen und Estrich entsprechend angelegt werden. Aber auch bei einer Modernisierung gibt es Möglichkeiten. Wer das Badezimmer über dem Keller hat, geht mit dem Abfluss einfach durch die Decke und im Keller an die Abwasserleitung. Komplizierter wird es in Bädern oberhalb von Wohnräumen. Hier muss der Wasserablauf in der Decke verlegt werden, was aber nicht bei jeder Geschossdecke möglich ist.
Die meisten Ablaufsysteme, gleich ob Hartschaumträger mit Mittelablauf oder Duschrinne, gibt es nur im Fachhandel oder beim Installateur. Wenn Sie Gewährleistung wollen, sollte ein Profi die Ablaufsysteme einbauen. Inzwischen reagieren auch die entsprechenden Hersteller und Baumärkte auf den neuen Trend.
Bodengleiche Dusche: Lösungen für das Gefälle
Wer seine bestehende Dusche umrüsten möchte, sodass sie eben und ohne Schwelle begehbar oder befahrbar ist, der steht oft vor einem Problem. Denn der Anschluss an das entfernte Abwasserrohr erfordert ein ausreichendes Gefälle, damit das Wasser problemlos abfließt. Um dieses Gefälle zu ermöglichen, muss der Abfluss der Duschtasse daher etwas erhöht liegen.
Als Lösung für dieses Problem bieten einige Hersteller Pumpen an, die das Wasser vom dann tiefer gelegenen Abfluss ins Abwasserrohr fördern. Für den Einbau wird die Pumpe in eine vorbereitete Mulde im Estrich eingesetzt. Nachdem man sie an das Stromnetz und die Abwasserleitung angeschlossen hat, dient sie als Ablauf. Ihren Deckel können Sie anschließend überfliesen.
Sie wollen zusätzlich zu Ihrer begehbaren Dusche ein neues Duschsystem? Hier sind die beliebtesten Duscharmaturen für Ihr Zuhause:
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1. Ablaufset für die ebenerdige Dusche einbauen
Der Klassiker unter den bodengleichen Duschen hat sein Gefälle zur Mitte, wo der Wasserablauf sitzt, erkennbar am etwa 10 x 10 Zentimeter großen Rost. Hartschaumelemente mit eingearbeiteten Gefälle und Geruchsverschluss im Set machen die Montage einfach. Wir zeigen Ihnen wie es geht.
1/5: Duschablauf einbauen
Der tiefergelegte Abfluss liegt oft noch ein Stück in der Bodenplatte, da der Estrich bereits die 4 Zentimeter dicke Hartschaumplatte aufnehmen muss. Er wird mit Estrichbeton (Fertigmischung aus dem Baumarkt) abgedeckt. Selbstverständlich muss der Ablauf wasserdicht sein. Das prüfen Sie, indem Sie etwas Wasser in den Siphon gießen und schauen, ob irgendwo Leckagen auftreten.
2/5: Abdeckplatte einbauen
Das Gefälle ist schon in die Abdeckplatte eingearbeitet, die jetzt mit etwas Montagekleber auf der Unterseite eingesetzt wird.
3/5: Dichtungsvlies anbringen
Die Abdichtung aus Vlies zwischen Duschelement und Estrich wird einfach in üblichen Fliesenkleber eingebettet.
4/5: Vlies in den Ecken nicht abschneiden!
Ein Kniff in der Ecke sorgt für den wasserdichten Wandanschluss. Hier darf das Vlies nie geschnitten werden! Auch die Falte wird verklebt.
Wer sich entschieden hat, eine bodengleiche Dusche einzubauen, der muss zunächst prüfen, ob im Boden ausreichend Platz ist, um darin einen Duschablauf zu versenken.
Für alle, die auf eine Gewährleistung verzichten mögen und den Einbau selbst vornehmen wollen, gilt es, einen Grundsatz zu beherzigen: Alle Anschlüsse zwischen Wand, Boden und Duschablauf müssen wasserdicht ausgeführt werden!
Bodengleiche Dusche: Schnell, sauber und wasserdicht
Sauber und schnell geht es mit speziellen Vliesbahnen, die in ein übliches Fliesenkleberbett gelegt werden. Anschließend können sie übergefliest werden. Hier hat aber jeder Hersteller eigene Montageanweisungen.
Bei einigen Duschelementen ist schon ein Anschlussvlies aufkaschiert, was den Einbau noch einfacher macht.
2. Duschrinne in eine bodengleiche Dusche einbauen
Noch nicht so verbreitet und teurer sind Duschrinnen, die in den Boden der ebenerdigen Dusche integriert werden. Sehen Sie im Folgenden, wie Sie eine Duschrinne in Ihrer neuen bodengleichen Dusche einbauen:
Schritt 1/3: Duschrinnenmontage
In Waage wird die Duschrinne ausgerichtet und fixiert. Das Wandmodell wird einfach mit zwei Schrauben montiert.
Schritt 2/3: Duschrinnenablauf
Der Ablauf braucht Größe, damit er genug Wasser aufnimmt. Üblich sind Ablaufrohre mit 50 mm Nenndurchmesser. Ist der Siphonanschluss kleiner, kommt ein Übergangsstück dazwischen – den Durchmesser nie reduzieren!
Bodengleiche Dusche: Ablauf und Siphon
Schauen Sie sich bei der Auswahl Ihrer Dusche immer den Siphon und den Durchmesser des Abflussanschlusses an. Wer beim Modernisieren beispielsweise eine große Kopfbrause installieren lässt, braucht einen Abfluss der 40 bis 50 Liter in der Minute schlucken kann.
Neben einem Gefälle von 2 % (= 2 cm/m) braucht man dafür einen Siphon-Anschlussstutzen mit 50 Millimeter Durchmesser. Er schafft 0,8 Liter in der Sekunde (= 48 l/Min.) bei ∅ 40 Millimeter sind es nur 36 l/Min.
3. Stolperfallen beim Nachrüsten der bodengleichen Dusche
Beim nachträglichen Einbau einer bodengleichen Dusche kann es zu konstruktiven Problemen kommen. Wir haben die Lösungen für Ihr Badezimmer.
Der Umbau einer herkömmlichen Dusche zu einer bodengleichen ist etwas aufwändig, lohnt sich aber. Eine bodengleiche Dusche sieht nicht nur toll aus, sondern kann auch eine sinnvolle Investition für das Alter sein. Benötigt man zum Beispiel irgendwann einen Rollstuhl oder kann die Beine einfach nicht mehr sonderlich gut heben, ist eine bodengleiche Dusche eine sehr bequeme Möglichkeit.