Dachrinne aus Kunststoff montieren
Für kleine Dächer von Anbauten, Carports oder Gartenhäusern sind Dachrinnen aus Kunststoff die ideale Nachrüstlösung: kein Löten, kein Schleppen von schweren Metallrinnen. Wir zeigen, wie Sie die Regenrinnen selbst montieren.
Es gibt Dachflächen, bei denen denkt man nicht sofort an den Anbau einer Dachrinne. In unserem Fall war es ein Carport, der ans Haus angebaut wurde. Erst später fiel auf, dass eine Dachrinne praktisch wäre, um bei Regen nicht noch einen zusätzlichen Wasserschwall beim Weg ins Haus abzubekommen. Wenn Sie eine kleine Garage, einen Balkon oder ein Gartenhaus ohne Regenrinne haben, empfehlen wir, eine aus Kunststoff nachzurüsten.
Diese gibt es als praktische Stecksysteme, die man problemlos alleine installieren kann. Mit Verbindungsstücken werden sie auf die richtige Länge gebracht, aufwendiges Löten wie bei Metalldachrinnen fällt komplett weg.
Eine kleine Herausforderung ist das Montieren der Rinne mit einem Gefälle von 0,2 bis 0,3 Prozent. Wenn man am Anfang aber genau misst, ist auch das kein Problem, zumal man im Nachhinein noch leicht korrigieren kann.
Dachrinnensystem aus Kunststoff
Das Dachrinnenset RG 75 von Marley hat alles, was für das Nachrüsten oder Austauschen einer Regenrinne nötig ist. Alle Teile sind so ausgelegt, dass sie mit wenig Aufwand von einer Person montiert werden können. Dieses Modell ist für Dachflächen bis 25 m2 Grundfläche geeignet wie beispielsweise bei Carports, Garagen und Balkonen, Garten- und Wochenendhäusern. In unserem Fall haben wir uns für das braune Kunststoffmodell entschieden, da es am besten zu dem Carport passte. Ein Set mit einer 3 m langen Rinne kostet im Baumarkt circa 140 Euro.
Dachrinne montieren: Das brauchen Sie dazu
Material
Dachrinnen-Set RG 75 braun von Marley, bestehend aus:
- Dachrinnen-Teile
- Verbindungsstücke
- Endkappen
- Abflussstutzen
- Bogen
- Fallrohr
- Ringschellen
- Rinnenhalter
- Schrauben 5 x 40 mm
Werkzeuge:
Akkubohrschrauber, Filzstift, Leiter oder Gerüst, Lochsäge, Metallsäge, Schleifpapier, Schnur, Schraubendreher, Steinbohrer 8 mm, Stift, Wasserwaage, Zollstock
Kosten: ca. 150 Euro
Aufwand: 3 Stunden
Regenrinne montieren: Das richtig Gefälle
Pro laufendem Meter Dachrinne sollte etwa 3 mm Gefälle vorhanden sein, damit der Abfluss des Regenwassers sichergestellt ist. Das entspricht einem Gefälle von drei Prozent. Um später noch das Gefälle der Regenrinne nachjustieren zu können, wenn sich beispielsweise das Traufbrett verzieht, sollten die Schrauben der Rinnenhalter mittig in die Langlöcher geschraubt werden. So kann man jeden einzelnen Rinnenhalter etwa 5 mm nach oben oder unten korrigieren. Dies spart viel Zeit und Arbeit, wenn es ans nachjustieren geht.
1. Messen und montieren
Das Wichtigste bei der Dachrinne ist ein leichtes, mit bloßem Auge nicht erkennbares Gefälle von etwa drei Prozent. Deshalb heißt es am Anfang: genau messen! Gut zu wissen: Die Rinnenhalter besitzen Langlöcher für das Nachjustieren des Gefälles.
Schritt 1/11: Abstände überprüfen
Damit das Wasser später in die Regenrinne läuft und nicht daneben, prüft man zu Beginn, ob der Dachpfannenüberstand zum Rinnenhalterabstand passt. Bei einem zu geringen Abstand eine Holzlatte unterlegen.
Schritt 2/11: Rinnenhalter ausrichten
Die Rinnenhalter müssen alle senkrecht an der Dachtraufe angebracht werden. Dafür unbedingt eine Wasserwaage verwenden.
Schritt 3/11: Erster Rinnenhalter
Der erste Rinnenhalter wird bündig zur Unterkante der Dachziegel oder mit ein wenig Abstand darunter platziert.
Schritt 4/11: Äußerer Rinnenhalter
Bei der Positionierung des äußeren Rinnenhalters beachten, dass daneben noch genug Platz für den Ablauf bleibt.
Schritt 5/11: Rinnenhalter anschrauben
Dann montiert man die beiden äußeren Rinnenhalter. Die Schrauben noch nicht ganz festziehen.
Schritt 6/11: Abstand beim ersten Halter
Der erste Rinnenhalter wird mit etwa 5 cm Abstand zur Unterkante des Traufbretts montiert.
Schritt 7/11: Abstand beim äußersten Halter
Den äußersten Halter befestigt man dann mit 1,5 cm Abstand. So entsteht das nötige Gefälle in der 5 m langen Regenrinne.
Schritt 8/11: Höhe ermitteln
Um die korrekten Höhen der weiteren Rinnenhalter zu ermitteln, wird eine Schnur zwischen den beiden äußeren Haltern gespannt.
Schritt 9/11: Schnur spannen
Die Schnur wird mit einer Schlaufe am oberen Ende des Rinnenhalters befestigt und dann über die volle Traufenlänge gespannt.
Schritt 10/11: Gefälle überprüfen
Das Gefälle der Schnur kontrolliert der Selbermacher mit einer Wasserwaage nach, um sicherzustellen, dass das Wasser später auch wirklich abfließt.
2. Regenrinnenteile vorbereiten
Bei unserer Regenrinne aus Kunststoff müsse die einzelnen Teile vorab noch auf die richtige Länge gebracht und zusammengesteckt werden.
Schritt 1/6: Abschlussdeckel aufstecken
Die Regenrinnenteile montiert man vorab. Auf das Ende, welches an der Hauswand liegt, kommt dabei der Abschlussdeckel. Die Dichtung im Deckel hält ihn sicher an der Rinne.
Schritt 2/6: Rinnenteile verbinden
Beim Verbinden der Rinnenteile ist darauf zu achten, dass beide Seiten gleich lang in das Verbindungsstück ragen und mittig aufeinanderstoßen.
Schritt 3/6: Verbindungsstück einrasten
Das Verbindungsstück rastet am Rand der einzelnen Abschnitte der Rinne ein
Schritt 4/6: Rinne anschließen
Das vorbereitete Rinnenteil mit dem Verbindungsstück wird an das Ende des schon montierten Teils angeschlossen. Hierbei unbedingt vorsichtig arbeiten, um Rinne und Halter nicht zu beschädigen oder zu verschieben.
Schritt 5/6: Ende kürzen
Das letzte Stück der Regenrinne wird mit einer Metallsäge gekürzt.
3. Ablauf anfertigen und umleiten
Mit zwei Bogenstücken und einem geraden Mittelstück lässt sich bei jeder Bausituation das Wasser in das Fallrohr an der Wand umleiten. Das Loch in der Rinne und die Ablauföffnung müssen übereinander liegen, sonst läuft Wasser bei Starkregen über.
Schritt 1/14: Position ausmessen
Nun kann man den Ablauf anbringen. Die korrekte Position wird dann mit dem Zollstock ausgemessen und notiert. Danach das Ablaufteil wieder abnehmen.
Schritt 2/14: Mitte markieren
Die gemessene Ablaufmitte mit einem Lackstift von unten an der Rinne anzeichnen.
Schritt 3/14: Loch sägen
Mit einer Lochsäge wird ein Loch mit dem Durchmesser des Fallrohrs in den Rinnenboden geschnitten.
Schritt 4/14: Ablauf montieren
Jetzt kann man den Ablauf wieder montieren. Unbedingt darauf achten, dass die beiden Löcher übereinanderliegen.
Schritt 5/14: Fallrohrbogen aufstecken
Der Fallrohrbogen wird an den Ablaufstutzen gesteckt. Aufgrund der Überlappung ist keine Dichtung nötig.
Schritt 6/14: Abstand zum Gegenstück messen
Nun kann man den Abstand bis zum Gegenbogen messen, den man zu diesem Zweck an die Wand hält.
Schritt 7/14: Einstecktiefe addieren
Bei der gemessenen Rohrlänge müssen an beiden Enden jeweils 4 cm für die Einstecktiefe dazugerechnet werden.
Schritt 8/14: Fallrohrschräge und Gegenbogen aufstecken
Fallrohrschräge und Gegenbogen werden auf den Bogen am Ablaufstutzen gesteckt.
Schritt 9/14: Wandabstand ausmessen
Die Länge der Ringschraube messen, um die Bohrtiefe und den Wandabstand zu ermitteln.
Schritt 10/14: Optimaler Wandabstand
Der optimale Wandabstand beträgt 2 cm. So stehen die Laschen der Rohrschelle frei.
Schritt 11/14: Rohrschellen anzeichnen
Unter dem Gegenbogen zeichnet man die erste Rohrschelle an und etwa mittig am Fallrohr eine weitere.
Schritt 12/14: Löcher bohren
Die Löcher muss man ausreichend tief bohren, damit der Schaft der Schraube fast vollständig versenkt wird.
Schritt 13/14: Mit Unterlegscheiben montieren
Damit sich das Fallrohr bei Temperaturschwankungen bewegen kann, die Schelle mit Unterlegscheiben montieren.