Regenwassertank und Wassertonne im Garten
Alles Gute kommt von oben - das gilt auch für Regenwasser. Es ist viel zu schade, das kostbare Wasser durch Fallrohre in den Untergrund abzuleiten und versickern zu lassen. Wir erklären, wie Sie Regenwasser in Haus und Garten richtig nutzen.
Wer Regenwasser nutzt, spart kostbares Trinkwasser und Geld. Statistiken belegen, dass der Bundesbürger durchschnittlich etwa 150 l Trinkwasser pro Tag verbraucht. Doch nur etwa für die Hälfte der Anwendungen ist Trinkwasserqualität zwingend erforderlich.
Für Gartenpflanzen, die Toilettenspülung, die Waschmaschine und auch für die Autowäsche beispielsweise eignet sich Regenwasser sogar besser als kostspielig aufbereitetes Trinkwasser.
Alles zum Thema Regenwassertank und Wassertonne im Garten im Überblick
Wassertonne im Garten
Die einfachste Variante, Regenwasser aufzufangen, sind oberirdisch aufgestellte Wassertonnen, die an das Fallrohr der Dachrinne angeschlossen werden.
Wie Sie sich ganz einfach eine kleine Regenwasserzisterne selber bauen, finden Sie weiter unten im Text oder Sie klicken hier.
Es gibt mittlerweile neben der klassischen "Regenwassertonne"* viele andere Kunststoffgefäße unterschiedlichster Ausformung. Sie sind auf den ersten Blick kaum noch als Regenwassertanks erkennbar und können so zusätzlich als Sichtschutz oder Deko-Element im Garten eingesetzt werden.
- Damit das Regenwasser sauber in die Tanks gelangt, muss an der Regenrinne ein Wassersammler mit Filtersystem angebracht werden. Stellen Sie die Sammelbehälter möglichst an einem schattigen Platz auf und decken Sie die Gefäße ab, damit das Wasser nicht veralgt oder sich Mückenlarven ansiedeln.
- Eine sichere Abdeckung mit fest verschließbaren Deckeln ist natürlich auch wichtig, um Kinder und kleine Tiere vor dem Hineinfallen zu schützen. Frei aufstellbare Regentonnen* gibt es in Größen von 150 bis 1.000 Liter Inhalt. Einige Modelle können auch miteinander zu größeren Einheiten verbunden werden.
Regenwassernutzung im Garten
Doch wie kommt das gesammelte Regenwasser nun an die Pflanzen? Die einfachste Variante ist, das Wasser aus einem Zapfhahn im unteren Bereich der Tonne in Gießkannen* laufen zu lassen. Wer eine Wasserzapfstelle entfernt vom Tank an einer anderen Stelle im Garten haben möchte, zum Beispiel beim Gemüsebeet, kann an entsprechender Stelle eine Schwengelpumpe* als Zapfstelle für Gießwasser installieren und den Wassertank durch einen unterirdisch verlegten Gartenschlauch* mit der Schwengelpumpe* verbinden.
In größere Sammelbehälter ohne Auslauf hängt man am besten eine Tauchpumpe und kann die Pflanzen dann über einen an die Pumpe angeschlossenen Gartenschlauch mit Brausekopf* bewässern.
Filter für die Wassertonne im Garten
Mit einem Fallrohrfilter* wird das Regenwasser von Blättern und ähnlichem gesäubert.
Filtersammler aus Titanzink* und Kupfer* filtern das Regenwasser durch ein Sieb, das leicht zu reinigen ist. Mit einem variablen Ansatzstück kann man daran entweder ein DN-50-HT-Rohr, einen 3/4-Zoll-Gartenschlauch oder ein Regenfass mit 3/4-Zoll-Anschluss anschließen.
Regenwassertank für die Gartenbewässerung
Eine Wassertonne ist häufig nicht groß genug oder passt aus gestalterischen Gründen nicht zum Gesamtbild des Gartens. Anhand der folgenden Bildergalerien zeigen wir Ihnen, wie Sie einen Regenwassertank mit Anschluss an die Dachrinne ganz leicht selber bauen können:
Da ein gefüllter Regenwassertank ein erhebliches Gewicht aufweist, ist es vor dem Aufbau wichtig, einen stabilen, sicheren und ebenen Untergrund zu schaffen.
Schritt 1/3: Platte zuschneiden
Schneiden Sie die Granitplatte mit einem Winkelschneider auf das gewünschte Maß der Länge nach durch.
Schritt 2/3: Platte festklopfen
Damit die Wassertonne fest an Ort und Stelle steht, richten Sie die Granitplatte exakt aus. Nehmen Sie eine Wasserwaage zu Hilfe.
Eine Kunststoff-Dachrinne hat gegenüber der Zink- oder Blechrinne viele Vorteile, da sie sich ganz einfach zurechtsägen und zusammenstecken lässt. Außerdem ist sie formstabil, robust und wesentlich günstiger.
Schritt 1/10: Regenrinne montieren
Beim Befestigen der Rinnenhalter darauf achten, dass diese senkrecht ausgerichtet werden, damit das Gefälle stimmt.
Schritt 2/10: Regenrinne provisorisch ausrichten
Richten Sie die Regenrinne provisorisch in den Rinnenhaltern aus, um den korrekten Sitz und die richtige Länge des Fallrohrs zu ermitteln.
Schritt 3/10: Rinnenendstück montieren
Das Endstück der Regenrinne sollte etwas über dem Ende der Dachfläche herausragen, damit das Regenwasser nicht vorbeilaufen kann.
Schritt 4/10: Regenrinne zuschneiden
Nachdem Sie die Regenrinne auf Länge geschnitten haben, befestigen Sie die Rinnenböden.
Schritt 5/10: Regenrinne mit Gleitmittel bestreichen
Bevor Sie die Regenrinne zusammenmuffen, hilft es, etwas Gleitmittel auf die Dichtungen zu streichen.
Schritt 6/10: Rinnenbögen verbinden und verlängern
Je nachdem, wie weit der Einhangstutzen von Tonne und Wand entfernt ist, müssen Sie die Rinnenbögen verlängern oder direkt verbinden.
Schritt 7/10: Rinnenbögen an Fallrohr montieren
Die angepassten Rinnenbögen können Sie nun zusammen mit dem Fallrohr an den Einhangstutzen montieren und ausrichten.
Schritt 8/10: Fallrohrschellen montieren
Anschließend fixieren Sie das Fallrohr mit einer Fallrohrschelle an der Wand, um einen sicheren Halt zu gewährleisten.
Schritt 9/10: Wassertonne aufstellen
Nun wir die Wassertonne aufgestellt und der Abstand zum Fallrohr gemessen. Mit dem Regensammler in Verbindung mit dem flexiblen Schlauch ist auch eine Montage unter sehr beengten Verhältnissen problemlos möglich.
Um den Tank mit Regenwasser zu füllen, wird er mit einem Regendieb* verbunden. Dieser Einsatz befüllt den Tank bis zur maximalen Füllhöhe und filtert grobe Verschmutzungen aus dem Regenwasser.
Schritt 1/4: Regendieb
Bevor der Regendieb montiert wird, sollte die Anleitung genau studiert werden, damit nach der Montage alles dicht ist.
Schritt 2/4: Loch für Regendieb bohren
Jetzt bohren Sie mit der Lochfräse, die dem Regendieb beiliegt, das Loch für die Zuleitung in die obere Ecke der Tonne.
Schritt 3/4: Verbindung zwischen Regenrinne und Tank
Das Loch im Fallrohr, in das Sie den Regendieb montieren, sollte etwas höher liegen, um ein leichtes Gefälle zu erzeugen.
Regenwassernutzung dank unterirdischem Erdtank
Wer nicht nur den Garten bewässern will, sondern das Regenwasser auch für WC und Waschmaschine nutzen möchte, kann größere Beton- oder Kunststofftanks in der Erde versenken. Eine Investition, die sich nicht kurzfristig amortisiert, aber bei steigenden Trinkwasserpreisen zunehmend interessanter wird und ein gutes Umweltgewissen schafft. Abhängig ist die sinnvolle Nutzung auch von der jährlichen Niederschlagsmenge vor Ort.
Mit einer kompletten Regenwassernutzungsanlage können Sie Regenwasser nicht nur für die Gartenbewässerung verwenden, sondern auch die Toilettenspülung und die Waschmaschine im Haus daran anschließen.
Damit lässt sich der Trinkwasserverbrauch um bis zu 50 Prozent senken. Voraussetzung ist ein ausreichend großer Erdtank, an den alle Regenrinnen über Kunststoffrohre angeschlossen sind. Hochwertige Filter im Tankschacht sorgen für eine gute Wasserqualität.
- Den Erdtank kann man sowohl im Garten als auch in einer Auffahrt beziehungsweise unter dem Autostellplatz oder dem Carport verlegen. An der Oberfläche sichtbar ist nur der Deckel des Tankschachtes.
- Die Tankgröße richtet sich nach Familien- und Gartengröße. Am kostengünstigsten ist die Anschaffung natürlich gleich beim Hausbau. Der nachträgliche Einbau wird meist teurer.
- Schließen Sie alle Dachflächen über Rohre an den Wassertank im Garten an, auch Carport, Gerätehaus oder Gartenpavillon liefern ihren Anteil an der Regenwassersammlung. Bei einem erdverlegten Speichertank sitzt das Filtersystem im Tankschacht direkt unterhalb der Zulaufrohre.
Detailliertere Informationen, wie Sie beim Bau einer eigenen Zisterne vorgehen und was Sie dabei beachten müssen, lesen Sie hier.
Eine gute Filterung ist entscheidend für die Wasserqualität. Denken Sie beim Neubau rechtzeitig über eine Wassertank im Garten nach, bevor die Baugrube wieder aufgefüllt wird.
Kleinere Erdtanks mit bis zu 2.000 Liter Fassungsvermögen* kann man in der Regel noch selbst in die Erde befördern, bei größeren Tanks ist Maschinenkraft nötig.
Erdtanks gibt es in vielen verschiedenen Größen. Für einen Vierpersonenhaushalt empfiehlt sich der Einbau eines 3.000- bis 4.000-Liter-Tanks, wenn man Regenwasser auch für WC und Waschmaschine nutzen will.
Eine Regennutzungsanlage ist immer mit einer Trinkwassernachspeisung ausgerüstet, damit bei Regenwassermangel auf die Versorgung mit Trinkwasser umgestellt werden kann. Der Einbau eines Wassertanks im Garten ist nicht immer genehmigungsbedürftig. Sie kostet je nach Ausstattung und Tankgröße zwischen 2.500 und 4.500 Euro.
Langfristig lohnt sich die Regenwassernutzung auf jeden Fall. Schon nach kurzer Zeit wird sich die Anschaffung rechnen – vorausgesetzt natürlich, in Ihrer Region kommt es zu einer ausreichenden Menge an Niederschlag.
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