Holzhütte für den Garten bauen
Ein Gerätehaus sollte nicht nur praktisch sein, sondern auch gut aussehen. So bauen Sie relativ schnell eine geräumige und klassische Holzhütte für den Garten.
Für die meisten Gartenbesitzer ist ein Bausatz für eine Hütte, der schnell aufgestellt ist, genau richtig. Wenn aber das neue Gartenhaus etwas Besonderes werden soll, dann lohnt es sich, daraus ein DIY-Projekt zu machen. Unsere Schuppen bietet neben praktischen auch sehenswerte Details:
Eine schwarz gestrichene Traufe an der Vorderseite dient als konstruktiver Holzschutz für die Fassade und schützt sie vor Regen, und der Dachüberstand an der Rückseite bietet Platz für einen Anhänger und einen Kompostbehälter. Die Wände sind relativ dick, denn sie haben eine Dämmung und eine Windsperre bekommen. Außerdem haben wir neben der Außen- auch eine Innenverkleidung verbaut. Um das Dach und die Wände leichter aussehen zu lassen, haben wir ein wenig geschummelt und „falsche“ Seitenwände gebaut sowie die vorderen Dachsparren ausgeschnitten.
Außerdem haben wir das Haus zweifarbig gestrichen, um den Eindruck zu erwecken, dass die Fassade in einem schwarzen Rahmen aufgehängt ist. Für die Außenverkleidung verwenden wir Fichtenholz, das mit einer Kesseldruckimprägnierung oder als Thermoholz lange witterungsbeständig ist.
Alles Wichtige zu unserer Holzhütte für den Garten im Überblick
- Material und Werkzeug
- Holzrahmen vorbereiten
- Bolzenanker als Befestigung am Boden
- Seiten- und Rückseitenrahmen
- Vorderer Rahmen und Dachaufbau
- Isolieren, verkleiden und Dach decken
Material und Werkzeug
Am Anfang eines jeden Projektes steht das Bereitlegen beziehungsweise Besorgen aller benötigten Materialien und Werkzeuge:
Material
- ca. 90 m Konstruktionsholz, 45 x 95 mm, Fichte
- ca. 45 m Konstruktionsholz, 50 x 150 mm, Fichte
- ca. 55 m Bretter, 25 x 100 mm, Fichte
- ca. 15 m Bretter, 32 x 100 mm, Fichte
- ca. 45 m² Blockbohlenprofil, 26 mm, z.B. Thermofichte oder druckimprägnierte Fichte
- 9 OSB-3-Verlegeplatten, 1.250 x 2.500 x 22 mm
- 30 m Unterlegpappe
- 30 m Dachpappe
- 540 cm Trauf- bzw. Tropfblech, Aluminium
- Aluminiumnägel für Trauf- bzw. Tropfblech
- ca. 40 m² Fassadenbahn
- ca. 40 m² Steinwolle, 100 mm
- 40 m² Sperrholz, 5 mm
- 8 St. Bolzenanker ca. 20 mm, inkl. Unterlegscheiben
- 168 St. Winkelverbinder
- ca. 38 m Zugband/Rispenband
- ca. 21 m Dachpappestreifen oder Mauersperrbahn
Werkzeuge
Akku-Bohrschrauber | Bohrhammer, Bohrer für Stein und Holz | Handsäge | Kreissäge | Säbelsäge | Tacker oder Nagler | ggfs. Gasbrenner
Holzrahmen vorbereiten
Für die Rahmen werden nur 45 x 95 mm Balken verwendet. Damit ist es leicht, das Gerätehaus an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Der vordere Rahmen ist höher als die anderen, sodass das Dach eine Neigung von etwa fünf Grad hat. Je höher der vordere Rahmen ist, desto mehr Neigung erhält das Dach.
Schritt 1/3: Löcher in Querbalken bohren
In die unteren Querbalken (A, C und E) Löcher (12 mm) vorbohren. Seiten: je 4 Löcher, Vorder- und Rückseite: je 6 Löcher
Schritt 2/3: Fundament markieren
Balken auf die Bordsteine auflegen und mit dem Bohrhammer durch das Holz bohren und so das Fundament markieren.
Bolzenanker als Befestigung am Boden
Das Gartenhaus ist fest mit dem Fundament verschraubt. Um zu verhindern, dass starker Wind den Schuppen verschieben oder gar anheben könnte, haben wir Bolzenanker verwendet, die genau in die vorgebohrten Löcher passen. Wenn die Mutter angezogen wird, zieht sie die Spreizmuffe nach außen zu den Lochwänden. Der Bolzenanker wird dadurch im Bohrloch festgeklemmt. Alternativ können auch Klebeanker verwendet werden. Hauptsache, die Verankerung ist stark genug für die auftretenden Kräfte.
Der Untergrund vor oder hinter dem Schuppen ist identisch mit dem Aufbau des Bodens, liegt aber 10 cm tiefer.
Seitenwände aufstellen
Die Seiten- und der Rückseitenrahmen sind gleich hoch und werden vor dem Aufstellen mit Zugbändern stabilisiert, während die höhere Vorderseite aufrecht montiert wird.
Das Tragwerk besteht aus vier fast identischen Balkenrahmen. Drei Rahmen haben die gleiche Höhe. Der vordere ist jedoch höher, damit die gewünschte Dachneigung entsteht.
Hinter der Fassadenverkleidung werden Abstandshalter (K) und eine Fassadenbahn (V) angebracht. Das Gartenhaus ist mit 100 mm Steinwolle isoliert und innen mit 9 mm Sperrholz abgedichtet.
Die Sparren (G) werden 140 cm über die Rückseite des Gartenhauses hinaus verlängert, damit das Dach als Unterstand für den Anhänger und den Komposthaufen dienen kann. Um das Dach leicht aussehen zu lassen, die vorderen Sparrenenden auf 50 x 50 mm ausklinken.
Im vorderen Rahmen sind zwischen den vertikalen Balken Platz für eine Tür und ein Fenster berücksichtigt.
Die Abstandsbretter an der Seite wurden über die Front hinaus verlängert, da sie die Leichtbauwand an den Seiten stützen werden.
Auf dem Boden im Inneren sollen Fliesen verlegt werden. Wir hätten alternativ aber auch einen Boden mit Schotter-, Sauberkeits-, Trenn- und abschließender Betonschicht wählen können.
Seiten- und Rückseitenrahmen
Jeder der Rahmen besteht aus einem oberen und einem unteren Querbalken. Dazwischen stehen die vertikalen Ständer. Gekreuzt angeschraubte Zugbänder geben der Leichtkonstruktion genügend Stabilität, dass sich die Rahmen leicht aufrichten und positionieren lassen.
Schritt 1/8: Winkelverbinder festschrauben
Das Zugband an einer Ecke anschrauben und von einem Helfer an der diagonal liegenden Ecke positionieren lassen.
Schritt 2/8: Zugband befestigen
Das Zugband an einer Ecke anschrauben und von einem Helfer an der diagonal liegenden Ecke positionieren lassen.
Schritt 3/8: Zugband spannen
Das Zugband für die Rahmenstabilisierung mit einer Zange straff spannen und festschrauben.
Schritt 4/8: Löcher für Bolzenanker bohren
Mit dem Bohrhammer und einem Betonbohrer an den Markierungen in die Bordsteine Löcher für die Bolzenanker bohren.
Schritt 5/8: Bolzenanker einsetzen
Bohrstaub entfernen und Bolzenanker einsetzen. Werden die Muttern später angezogen, dehnt sich der Bolzen aus.
Schritt 6/8: Rahmen aufrichten
Rahmen aufrichten und über den vorgebohrten Löchern auf den Bordsteinen positionieren.
Schritt 7/8: Muttern festziehen
Eine Unterlegscheibe auf das Gewindestück setzen und die Mutter mit einem Ringschlüssel festziehen.
An der Grundstücksgrenze oder weniger als 2,5 m davon entfernt, darf der höchste Punkt des Gartenhauses 250 cm nicht überschreiten. In unserem Fall sind das 5 % Dachneigung.
Vorderer Rahmen und Dachaufbau
Jetzt ist nur noch die Vorderseite übrig, die „aufrecht“ zusammengesetzt und mit den Seiten verschraubt wird. An der Oberkante sind die Sparren befestigt. Je höher der Rahmen ist, desto steiler wird die Dachneigung.
Schritt 1/5: Querbalken festschrauben
Den unteren Querbalken (A) auf den Bordsteinen positionieren und mit den Bolzenanker festschrauben. Stellen Sie hierbei auch gleich sicher, dass sich die Dachpappe auf der Unterseite nicht gelöst hat.
Schritt 2/5: Balken verbinden
Vertikalen Balken (B), oberen Querbalken (A) und Stützbalken (B1) an den Außenseiten miteinander verbinden.
Schritt 3/5: Sparren mit Aussparung versehen
Sparren (G) an beiden Seiten mit Aussparungen versehen, damit er auf dem vorderen bzw. hinteren Rahmen aufliegt.
Schritt 4/5: Sparren ausrichten
Die Dachsparren im Abstand von 60 cm zueinander auflegen und beiden Seiten an den Markierungsschnüren ausrichten.
Damit die Dachsparren auf der Vorderseite 40 cm und auf der Rückseite 140 cm Überstand haben, längs der oberen Querbalken jeweils eine Schnur als Anschlag anbringen. Auf den vorderen 40 cm wird der Sparren auf 5 x 5 cm verschmälert, damit der Überstand nicht wuchtig wirkt.
Die vertikalen Balken (B), die höher als die Seitenrahmen (D) sind, positionieren und befestigen. Den oberen Querbalken (A) auflegen. Er muss bis zur Außenkante des Seitenrahmens reichen. Das Ende mit einem Stützbalken (B1) abstützen.
Isolieren, verkleiden und Dach decken
Zwischen die Holzständer der einzelnen Rahmen werden die exakt auf Maß geschnittenen Steinwolledämmmatten gesteckt. Die Fassadenbahn schließt die Isolierung ab. Abstandshalter sorgen für die Belüftung. Anschließend wird der Korpus mit den Außenbrettern verkleidet.
Schritt 1/8: Fassadenbahn festtackern
Die Fassadenbahn (V) von unten nach oben mit einer Überlappung von 20 cm vollflächig an der Dämmung festtackern.
Schritt 2/8: Schalungsbretter anschrauben
Über der Fassadenbahn werden Schalungsbretter als Abstandshalter zur Außenverkleidung angeschraubt.
Schritt 3/8: Außenbretter absägen
Die Unterseite der Außenbretter vor dem Einbau schräg absägen, dann läuft das Wasser besser von der Wand ab.
Schritt 4/8: Außenbretter festklopfen
Die Außenbretter (U) mit einem Hammer und einem dazwischen liegenden Holzklotz zusammenklopfen und und festnageln oder -schrauben.
Schritt 5/8: OSB-Platten festschrauben
Die OSB-Platten (22 mm) auf die Sparren legen und mit Holzbauschrauben (45 x 70 mm) festschrauben.
Schritt 6/8: Dachpappe verschweißen
Soll die erste Schicht Dachpappe verschweißt werden, den Gasbrenner vorsichtig einsetzen, ansonsten festnageln.
Schritt 7/8: Aluschiene festnageln
Eine Aluminiumschiene an die Kante nageln, wo der Regen vom Dach in die Dachrinne ablaufen soll.
Falsche Wand
Die Dachsparren wurden an der Vorderseite abgeschnitten, damit sie leichter aussehen. Aus demselben Grund wird an der Vorderseite eine falsche Wand angebracht, die nur halb so dick ist wie die echte Wand. Die seitliche Verkleidung wird auf den Abstandsbrettern nach vorne geführt, und auf der Rückseite werden einige Brettstücke angeschlagen, bevor die innere Verkleidung angenagelt wird. Schließlich wird die Vorderseite mit einem 32 x 100 mm großen Brett abgeschlossen.
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