Outdoorküche selber bauen
Lust auf Grillen mit Freunden und Familie? Mit dieser Holzküche für draußen kann die nächste Gartenparty steigen – das ideale Bauprojekt für geübte Selbermacher. Hier erfahren Sie, wie Sie eine Outdoorküche selber bauen.
Mit dem wärmeren Tagen geht die Grillsaison so richtig los – dank dieser selbst gebauten Außenküche sind Sie voll dabei! Stabile Rahmenhölzer und massive, selbst gegossene Betonplatten bilden das Grundgerüst und verleihen der Küche eine individuelle und hochwertige Anmutung.
- Material und Werkzeug für die Outdoorküche
- Gussform für die Arbeitsplatte
- Arbeitsplatte für die Outdoorküche gießen
- Seitengestell bauen
- Querverbinder und Gestellaufbau
- Regalbretter und Seitenwände für die Outdoorküche
- Outdoorküche fertigstellen
Unschöne Wein- und Colaflecke gehören der Vergangenheit an: Durch das Imprägnieren der Arbeitsplatten mit Beton-Öl (hier von Osmo) sind die Oberflächen schmutzabweisend.
Sie sollten die Küche allerdings vor Regen schützen – idealerweise decken Sie sie nach dem Grillfest ab oder lassen Sie unter dem Terrassendach stehen. Auch die Verkleidung aus stoßfesten und witterungsbeständigen HPL-Platten ist leicht zu reinigen.
Passend zu den Gestaltungselementen in Ihrem Garten können Sie diese in verschiedenen Farben auswählen: von Gelb, Rot, Blau, Grün bis zu Schwarz ist alles dabei.
Outdoorküche bauen
Material
• Gießform:
• 5x Latten 670x48x24 mm
• 28x Universalschrauben 4x40 mm
• Arbeitsflächen:
• 1x Bauplatte Do-it 2600x600x20 mm
• 1x OSB Spanplatte 205x625x12 mm
• ca .100 kg Fließspachtel; 2 kg Mörteldichtpulver; Styroporplatte 20 mm; Flex Fliesenkleber; Haftgrund;
• Beton-Öl, Armiergewebe; Silikon; Silikonspray
• Gestell:
• je 48x: Tellerkopfschrauben 6x100 mm, Konusplättchen
• Universalschrauben/Teilgewinde: 32x à 5x80 mm; 48 x à 4x30 mm
• 10x Universalschraube 3x30 mm
• je 8 mm: 72x Holzdübel, Marker Set
• je12x: Einschlagmutter M10x13 mm; V2A Sechskantschraube M10x40 mm
• 4x Scharnier 90x60 mm
• Abdeckkappe: 32x TX2; 16x PZ2
• 16x Senkkopf/Mutter M4x16 mm
• 2x Magnetdruckverschluss; Schutzkontakt-Steckdose; 8x Bodenträger weiß
• je 1x 1/2 Zoll: Wandscheibe, Innengewinde, Gartenschlauchanschluss, Doppelnippel; je 1x 3/8 Zoll: T-Stück, Muffe, Stahlflexleitung -150 mm
• Wasserhahn; Durchlauferhitzer; Spülbecken; Wetterschutzfarbe; Holzschutzgrund; PU-Kleber; Kartuschenpresse
Werkzeuge
Akkuschrauber|Exzenterschleifer| Kapp-/Stich-/Handkreissäge| Forstnerbohrer 20/25mm |Holzbohrer 5/12mm|Metallbohrer 4,5mm| Hammer |Cutter|Raspel| Zollstock |Schraubendreher PZ2| Gabelschlüssel 7/17mm|Zahnspachtel| Maschinenquirl | Maurerkelle| Silikonrakel
Gussform für die Arbeitsplatte herstellen
Für die Gussformen nutzen Sie glatte, melaminbeschichtete Spanplatten. Dank der Beschichtung bleibt die Oberfläche der Arbeitsplatte später glatt. Wichtig: Vermeiden Sie Kratzer auf der Spanplatte, da sich diese beim Gießen auf die Oberfläche der Betonarbeitsplatte übertragen.
1. Zuschnitt der Gussformen in mm: (1x) 2026 x 600, (2x) 2076 x 74, (4x) 638 x 74, (1x) 600 x 600, (2x) 600 x 74.
2. Die Löcher zum Zusammenschrauben der Gussformen anzeichnen und vorbohren, damit das Material nicht abplatzt.
3. Die Wände der Gussformen per 4 x 40 mm Schrauben mit den jeweiligen Bodenplatten verschrauben.
4. Mit Silikon alle Stoßfugen abdichten. Die Silikonfuge mit dem Rakel in die gewünschte Form bringen.
5. Über die Form der Fuge wird beim Abgießen die Form der umlaufenden Kante der Arbeitsfläche bestimmt.
6. Die Kontur des Spülbeckens auf Styroporplatte (20 mm) übertragen. Umlaufend 10 mm einrücken und ausschneiden.
7. Den Ausschnitt an die Stelle analog zur Küchenarbeitsplatte legen und den Bereich des Spülbeckens entfernen.
8. Die Gussformen auf einen planen, stabilen Untergrund legen und ausrichten. Bei Bedarf kleine Keile unterlegen.
9. Die zugeschnittene Styroporplatte für den Spülenausschnitt an die zuvor festgelegte Stelle kleben.
10. Die Gussformen mit Silikonspray besprühen. Das Trennmittel verhindert, dass der Beton später an der Form haften bleibt.
11. OSB-Platte zusägen (1966 x 540 mm) und als Vorlage für den Zuschnitt der gleichgroßen Do-It- Platte verwenden. Die Arbeitsplatte bekommt einen Kern aus einer OSB- und einer Do-It-Platte. Die Do-It-Platte besteht aus extrudiertem Hartschaum (XPS) und einer beidseitigen Beschichtung mit eingearbeitetem Glasfasergewebe. Die Platte ist leicht und stabil. Dadurch wird das Gewicht der Arbeitsplatte reduziert und gleichzeitig die Menge an Ausgleichsmasse verringert.
12. Die OSB-Platte sollten Sie vor dem Verkleben mit der Do-It-Platte mit Haftgrund behandeln.
13. Sobald der Haftgrund gut abgetrocknet ist, können Sie den Flex-Fliesenkleber mit dem Zahnspachtel auftragen.
14. OSB-Platte und Do-It-Platte miteinander verkleben. Bis zum Abbinden des Klebers die Platten beschweren.
Arbeitsplatte gießen und fertigstellen
Damit die Beton-Arbeitsfläche widerstandsfähiger wird und sich für den Einsatz im Freien eignet, wird dem faserverstärktem Fließspachtel Mörteldichtpulver hinzugefügt. Dieses erhöht die Widerstandsfähigkeit, Frostsicherheit und Wasserresistenz von Trockenmörtel oder Zement. Herstellerangaben beachten!
1. Fließspachtel und Mörteldichtpulver trocken (!) mischen. Verhältnis nach Herstellerangaben. Erst dann Wasser zugeben.
2. Nach einer kurzen Reifezeit eine 10 mm dicke Schicht Fließspachtel in die Form gießen und gleichmäßig verteilen.
3. Das zugeschnittene Armierungsgewebe in die Mörtelschicht legen und weitere 12 mm Fließspachtel in die Form geben.
4. Den Kern aus OSB- und Do-It-Platte mittig in die Form legen und mit Leisten an der Gussform fixieren.
5. Den Rand ringsum mit Fließspachtel füllen und anschließend glattstreichen. Lassen Sie die Arbeitsplatte mindestens einen Tag lang ruhen, bevor Sie die Form entfernen. Bis der Fließspachtel gut durchgehärtet ist, lassen Sie noch weitere 4 bis 5 Tage vergehen. Erst dann können Sie die Arbeitsplatte weiterbearbeiten.
6. Nach mindestens einem Tag die Schrauben der Gussformen entfernen und vorsichtig Wände und Bodenplatte lösen.
7. Hier können Sie schon sehr gut die schräge Kante der Betonplatte erkennen, die durch die Silikonfuge geformt wurde.
8. Nach dem Trocknen der Arbeitsplatte können Sie die Styroporplatte mit einem Spachtel entfernen.
9. Nach dem Trocknen der Arbeitsplatte können Sie die Styroporplatte mit einem Spachtel entfernen.
10. Als nächstes mit der Stichsäge aus der Do-It- und der OSB-Platte den Ausschnitt für das Spülbecken sägen.
11. Die Arbeitsplatte mit dem Beton-Öl satt bestreichen und einziehen lassen. Dann das überschüssige Öl mit einem Tuch abnehmen. Es darf kein nasser Glanz verbleiben. Zwei Mal wiederholen.
Seitengestell für Küchenzeile und Grillsäule
Das Gestell von Küchenzeile und Grillsäule wird aus 54 x 54 mm Rahmenhölzern gebaut. Zuerst werden die beiden Längsseiten angefertigt und schließlich mit den Querhölzern verbunden.
Zuschnitt Gestell
Zeile (Rahmenholz 54x54 mm)
Längshölzer: 2x 1976 mm (oben), 2x 880 mm (mittig), 4x 440 mm (kurz); 8x 910 mm Beine; 8x 442 mm Querhölzer
Säule (Rahmenholz 54x54 mm)
2x 550 mm Längshölzer; 4x 700 mm Beine; 6x 442 mm Querhölzer; 32x Montagedreiecke (63 x 44 x 44 mm)
Zuschnitt Böden
Zeile (Dreischichtplatte 19 mm)
Bodenplatte 1956 x 530 mm; Zwischenboden 1450 x 530 mm
Säule (Dreischichtplatte 19 mm)
Bodenplatte 530 x 530 mm;
Trennwand Spüle/Regal 736 x 442 mm; Montageplatte/Rückwand Spüle 500 x 440 mm
Zuschnitt Verkleidung
Zeile (HPL-Platte 6 mm, weiß)
2x 744 x 430 mm Seitenteile; 3x 744 x 428 mm Tür Spüle/kurze Frontblende; 1x 868 x 744 mm lange Frontblende
Säule (HPL-Platte 6 mm, weiß)
4x 534 x 430 mm Seitenteile (3)/Tür (1)
Die Höhe der Arbeitsplatte kann passend zur Körpergröße angepasst werden. Unsere Maße sind ideal für einen Menschen von 1,80 m.
1. Sägen Sie die Rahmenhölzer (54 x 54 mm) auf die benötigten Längen. Beine, Längs- und Querhölzer jeweils stapeln.
2. Die Schnittkanten mit der Raspel brechen und mit 120er Schleifpapier schleifen. Tipp: Mit der Oberfräse geht es schneller.
3. Für die M10x13 mm Einschlagmuttern an den Beinen die Mitte markieren. Mit dem 25-mm-Forstnerbohrer 5 mm tief bohren.
4. Mit einem 12-mm-Holzbohrer (Malerkrepp markiert Bohrtiefe) mittig ein 45 mm tiefes Loch bohren.
5. Am oberen Ende der Beine die Bohrpositionen diagonal anzeichnen. Mit dem 8
mm-Holzbohrer circa 20 mm tief bohren.
6. Die Beine (910 bzw. 700 mm) am Längsholz (1976 bzw. 550 mm) markieren und Dübelpositionen übertragen.
7. An den Längshölzern die Markierungen für die Dübel mit dem 8-mm-Holzbohrer 20 mm tief aufbohren.
Querverbinder und Gestellaufbau
Stoßstellen der Rahmenkonstruktion werden mit je zwei 8 x 40 mm Holzdübeln und einer mittig gesetzten 6 x 100 mm Tellerkopfschraube verbunden. Die unten mittig liegenden Verbindungsleisten der Seitenteile werden nur gedübelt und geleimt, eine Verschraubung ist nicht möglich.
1. In die Längshölzer mit dem 20-mm-Forstnerbohrer ein 15 mm tiefes Loch mittig gegenüber der Holzdübel bohren.
2. Alle Elemente mit Dübeln und PU-Leim ausstatten, zusammenstecken und mit den Tellerkopfschrauben verschrauben.
3. Sind die Seitenteile fertig, werden die Positionen der Querhölzer markiert und für den Zusammenbau vorbereitet.
4. Auch die Querhölzer werden mit zwei Dübeln verleimt und anschließend mit einer Tellerkopfschraube verschraubt.
5. In die Montagelöcher der Tellerkopfschrauben werden Konusplättchen eingeleimt. Plättchen vorsichtig einklopfen.
6. Nach dem Aushärten kann der herausgequollene PU-Leim mit einem Cuttermesser entfernt werden.
7. Abschließend das gesamte Gestell mit 120er Schleifpapier schleifen. Die Konusplättchen einebnen.
8. Dreiecke aus Rahmenhölzern (44 x 44 mm) schneiden. In die Ecken schrauben (5 x 80 mm). Abstandhalter einlegen. An den Dreiecken werden später die Verkleidungsteile aus HPL bündig zum Rahmen angelegt und befestigt.
9. Das Gestell mit Holzschutz gegen Bläue (hier: Osmo Holzimprägnierung WR) behandeln. Anschließend farbig streichen.
10. Jetzt können die M10 Einschlagmuttern in die Bein-Enden der beiden Gestelle eingeschlagen werden.
Regalböden herstellen
Alle Regalböden werden aus Dreischichtplatten hergestellt. Diese ähneln Brettsperrholz, bestehen jedoch nur aus drei dünnen Brettlagen, die zu vergleichsweise dünnen, jedoch sehr formstabilen Platten verleimt sind.
1. Dreischichtplatten zuschneiden. Für das Anzeichnen der Ausschnittpositionen das Gestell auf die Platte stellen.
2. Wenn an dieser Position vorhanden, ein Montagedreieck gerade oder ums Eck anlegen und Position nachzeichnen.
3. Mit der Stichsäge die Ausschnitte aussägen. Alle Schnittkanten brechen und die Platten
streichen.
4. Markieren Sie die Höhe des Einlegebodens und montieren Sie entsprechend die Bodenträger. Böden einlegen. Bodenträger mit 3 x 30-mm-Universalschraubeverwenden, um die Zwischenböden auf der gewünschten Höhe einzubauen.
Seitenwände einbauen
Für die Seitenwände sowie die Türen verwenden wir 6-mm-HPL-Platten. HPL steht für „High Pressure Laminate“. Diese Schichtstoffplatten aus Kraftpapier und Melaminharz sind witterungs- und UV-beständig und lassen sich leicht reinigen.
1. HPL lässt sich mit Hartmetall bestückten Holzwerkzeugen zuschneiden. Scharfe Kanten mit 120er Körnung brechen!
2. Bohrlöcher des Scharniers anzeichnen: Scharnier auflegen, 70mm von der Ecke einrücken, 6 mm überstehen lassen.
3. Die Löcher für die Scharnierbefestigung mit einem 4,5 mm Hartmetallbohrer an den Markierungen bohren und senken.
4. Die Scharniere festschrauben und montieren. Dann die restlichen Seitenteile mit 4 x 30 mm Schrauben montieren.
5. Den Magnetverschluss an der Rahmenkonstruktion und das Metallplättchen an der Tür montieren.
Fertigstellen
Die Schraubenköpfe der Befestigungsschrauben für die Seitenteile sowie der Scharniere werden mit Abdeckkappen versehen. Jetzt kann die Konstruktion aufgestellt werden.
1. Das Gestell ohne Arbeitsfläche an die gewünschte Position stellen und die Stellschrauben an den Beinen einrichten.
2. Arbeitsplatte auflegen und den Ausschnitt mit Silikon abdichten. Aushärten lassen und Spüle einbauen.
3. Das Grauwasser können Sie, sofern kein Spülmittel verwendet wurde, zum Blumengießen nutzen.
4. Fertig: Die Gartenküche benötigt einen stabilen Untergrund und eine Überdachung zum Schutz gegen Regen.
Diese Outdoorküche ist zwar kein Projekt für DIY-Anfänger, belohnt den Heimwerker aber mit gemütlichen Grillabenden draußen und ist ein echtes Highlight für Ihren Garten.