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7 Kappsägen im Test 2025: Das ist unser Fazit!

Um Latten, Leisten und Paneele zu sägen, ist die Kappsäge bei vielen Bauvorhaben nützlich. Wir unterziehen sieben Zug- und Kappsägen einem Test – vom Modell für Einsteiger bis hin zum Profi-Gerät.

Kappsäge im Test
Zug- und Kappsägen haben wir getestet© Anselm - stock.adobe.com

Sie gehören in jeder Schreinerei zur Grundausstattung, doch bei Selbermachern sind Kapp-und-Gehrungs-Sägen eher selten im Bestand zu finden. Dabei sind sie die Meister des sauberen Winkelschnitts und müssen kaum mehr kosten als eine gute Bohrmaschine. Kombiniert mit einer Zugfunktion nehmen es diese Sägen mit jeder Art Brettern, Bohlen und Kanthölzern auf.

In unserem Kappsägen-Test haben wir sieben verschiedene Geräte unter die Lupe genommen. Interessant sind neben dem Preis und der gebotenen Ausstattung die Arbeitsergebnisse beim Sägen, das Handling der Maschinen sowie Kriterien wie Ergonomie und Verarbeitungsqualität der Geräte, inklusive ihrer Anbauteile.

Alles Wichtige zu unserem Kappsägen-Test im Überblick

Kappsägen im Test

Ein Testfeld mit sieben unterschiedlichen Kappsägen: Einsteigermodelle treffen auf Sägen, die eher der Profiklasse zuzurechnen sind – für den Heimwerker mit hohen Ansprüchen. Ein unfairer Vergleich? Nein, denn besonders Letztere zeigen, was in dieser Gerätekategorie möglich ist, ob und für wen sich der höhere Preis auszahlt. Denn: Die günstigeren Kappsägen haben aufgeholt. Zugsägevorrichtungen und Ausstattung mit optischer Schneidhilfe per Laser, sowie vielfältig verstellbaren Sägeteller und -köpfe können sich sehen – und vergleichen lassen.

Kappsägen im Test
Kappsäge von Einhell
  © Ralf Glaser

1/7: Kapp- und Gehrungssäge Einhell TE-SM 254 Dual

Als einzige Maschine im Test erlaubt die Einhell TE-SM 254 Dual einen Schwenk des Sägekopfes in beide Richtungen. Die Anschläge lassen sich gut einstellen, die Skalen zeigen präzise Werte. Die Standard-Gehrungswinkel sind gerastert. Leider zeigen die Rastpositionen ein deutliches Spiel. Das ansonsten gute Handling wird dadurch etwas beeinträchtigt. Trotzdem gelingt ein gutes Schnittergebnis. Durch die Konstruktion mit nach hinten ausfahrenden Linearwellen ist der Platzbedarf erhöht.

Technische Daten:

  • Leistungsaufnahme: 1.800 W
  • Stellfläche (B x T (min-max)): 73 x 76 - 102 cm
  • Laser: ja
  • LED Beleuchtung: nein
  • Anschluss Werkstattsauger: mit Adapter (38 mm)
  • Zugfunktion: ja
  • Gehrungseinstellungen (rechts/links): 47°/47°
  • Neigungseinstellungen (rechts/links):  45°/45° 
  • Sägeblattmaße: 254 x 30 mm
  • Max. Schnittkapazität (Tiefe x Breite) bei 90°/90°: 305 x 85 mm
  • Max. Schnittkapazität (Tiefe x Breite) bei 90°/45°: 305 x 45 mm
  • Max. Schnittkapazität (Tiefe x Breite) bei 45°/90°: 215 x 85 mm
  • Max. Schnittkapazität (Tiefe x Breite) bei 45°/45°: 215 x 45 mm
  • Gewicht circa: 15,5 kg

Positiv:

  • Schwenk der Säge in beide Richtungen möglich
  • gute Justierbarkeit, gutes Schnittergebnis

Negativ: 

  • Rastpositionen für Gehrungswinkel haben Spiel
  • erhöhter Platzbedarf

Testnote: Gut

Kappsägen kaufen: Worauf kommt es an?

Welche Kappsäge in die heimische Werkstatt wandert und wie viel Geld man dafür anlegt, entscheiden neben dem Preis die Einsatzhäufigkeit und der Zweck, für den man die Kappsäge braucht. Hier haben wir die Kriterien zusammengefasst, die Ihnen die Kaufentscheidung bei Kappsägen erleichtern.

  • Leistung: Mindestens 1.000 W sollten es sein. Doch die Leistungsaufnahme alleine sagt nicht viel über die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Säge aus. Entscheidend ist auch die Qualität aller beweglichen Teile, vom Antrieb bis zu den Lagern.
  • Schnittbreite und Schnitthöhe: Zwei der wichtigsten Kriterien bei einem Sägenkauf. Wer Gartenpavillon und Dachausbau bewältigen möchte, sollte die Säge wählen, die dazu passt: eine maximale Schnitthöhe von 60 mm kann dann schnell zu wenig sein.
  • Sägeblatt: Die Güte eines Sägeschnitts hängt stark von der Qualität des Sägeblatts ab. Alle Sägen haben als Erstausstattung ein Universal-Sägeblatt, das vielen Aufgaben gewachsen ist. Fürs Sägen furnierter Oberflächen ist ein Feinzahn-Sägeblatt eine kluge Anschaffung.
  • Arbeitslicht und Schnitthilfe: Schnitthilfe, LED, Laser oder Arbeitslicht erleichtern den passgenauen Zuschnitt. Die Ein-/Aus-Schalter sollten problemlos erreichbar sein, bestenfalls in unmittelbarer Nähe der anderen Bedienelemente.
  • Anschlag und Spannklemme: Die Anschlagschiene muss perfekt ge- und verarbeitet sein, denn hier werden Latte und Leiste beim Kappschnitt angelegt. Eine Spannklemme sichert das Werkstück gegen das Verrutschen beim Arbeiten.
  • Sicherheitsschalter: Die Säge startet, wenn Taster und eine mechanische Entriegelung zusammen betätigt werden. Bei manchen Geräten sind es sogar drei Bedienelemente, die aktiviert sein wollen – das klappt erstaunlich gut. Beim Loslassen des Tasters wird das Blatt gebremst.
  • Auflager für Schnittgut: Je nach Beschaffenheit flattern auch bei kurze Leisten und Paneele beim Sägen die Enden. Ein Sägetisch mit ausziehbaren Seitenteilen hilft etwas, bei längeren Werkstücken sind Stative nötig.
  • Verstellbarer Sägetisch: Winkelschnitte in der Horizontalen erreicht man durch Drehen des Sägetisches nach links oder rechts. Das sollte leicht und präzise geschehen, der mittels Skala eingestellte Wert korrekt sein. Mit einer Einstellung von mehr als 45 Grad sind Hinterschnitte möglich.
  • Neigbarer Sägekopf: Mit der Neigung gelingen Schrägschnitte aus der Vertikalen. Einfache Modelle lassen sich in eine Richtung schwenken, komfortablere zu beiden Seiten – eine Arbeitserleichterung. Die Verstellung sollte einfach sein, der auf der Skala eingestellte Wert stimmen.
  • Zugfunktion: Indem Sägekopf und Sägeblatt auf den Führungsschienen gleiten, erweitert sich der zu sägende Bereich beträchtlich. So werden Kappschnitte an breiteren Leisten und Paneelen möglich, die eine reine Kappsäge nicht leistet.
  • Spindelarretierung: Gegen ungewolltes Drehen des Sägeblatts beim Ein- oder Ausbau sichert eine mechanische Sperre das Blatt. Nach dem Loslassen der Betätigungstaste dreht das Blatt wieder ungehindert.
  • Absaugstutzen: Es gibt ihn mit Anschluss für ein passives oder aktives System (Staubfangsack oder Werkstattsauger). Ein Staubfangsack kann nur eine Behelfslösung sein, eine Anbindung mittels Adapter an den Werkststattsauger ist unbedingt angeraten.
  • Kabelaufwicklung: Es ist leider kein Standard, dass man das Netzkabel an dem Gerät aufwickeln kann. Beim Transport oder Lagern im Schrank stört ein umherfliegendes Kabel. Bei Sägen ohne Vorrichtung helfen eventuell Kabel-Clips aus dem Baumarkt.
  • Geschwindigkeitsregler: Der Standard bei vielen Geräten ist der Lauf auf Fest- und/oder Maximaldrehzahl. Materialien wie Acryl und andere Kunststoffe lassen sich mit reduzierter Drehgeschwindigkeit besser bzw. überhaupt erst trennen. Eine Regelung der Drehzahl beim Sägen ist hilfreich.
  • Haltegriffe: Einige Sägenhersteller verweisen darauf, dass ihre Systeme auch für den mobilen Einsatz geeignet seien. Gut platzierte Griffe (etwa bei Metabo und Festool) erleichtern den Transport, aber angesichts der Gewichte und der Abmessungen gerät das Tragen der Maschinen eher zu einem Kraft- und Geschicklichkeitstraining.
  • Preis: Wer nur gelegentlich mal ein paar Bretter rechtwinklig abschneiden will, der kommt mit einer preisgünstigen Säge gut zurecht. Sinnvoll ist es, noch ein besseres Sägeblatt zu kaufen, um auch in beschichtetem Material ausrissfreie Schnitte zu machen. Für durchschnittliche Selbermacher lohnt die Anschaffung einer "Mittelklasse- Säge", denn hier garantieren Verarbeitung und Grundausstattung lange Zeit Spaß am Arbeiten mit dem Werkzeug.

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Artikel aktualisiert am 15.01.2025 

Quellen: Angaben der Hersteller, Recherchen der Redaktion; Alle in diesem Test gezeigten Kappsägen wurden uns von den Herstellern für die Dauer der Produktion zur Verfügung gestellt.

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