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Tischkreissägen im Test: Die 5 besten Tischkreissägen

Tischkreissägen sind vielseitig, aber nicht ganz ungefährlich. Wie viel man für eine gute Maschine investieren sollte, erfahren Sie in unserem Tischkreissägen Test.

Tischkreissägen-Vergleichstest
Wir haben fünf Tischkreissägen getestet und miteinander verglichen.© Alexanian Arsen - stock.adobe.com

Präzise Längs-, Quer- und Gehrungsschnitte, nuten und schlitzen – bei nicht zu großen Werkstücken sind dies Arbeiten, für die eine Tischkreissäge wie geschaffen ist. Eine solche Maschine wird so schnell zum Dreh- und Angelpunkt einer fortgeschrittenen Holzwerkstatt.

Wir haben fünf Tischkreissägen genauer unter die Lupe genommen, getestet und miteinander verglichen.

Sie wollen lieber mobil sein und suchen eher eine Akku-Handkreissäge? Hier gehts zu unserem ausführlichen Handkreissägen-Test.

Alles Wichtige zu unserem Tischkreissägen-Test im Überblick

Testergebnisse im Detail

Vergleichstests verlaufen oft vorhersehbar. Alle Maschinen durchlaufen dasselbe Test-Prozedere – am Ende gewinnt eine der teuersten Maschinen. Dass dies ausgerechnet bei Tischkreissägen anders ist, war im Vorfeld nicht zu erwarten!

Bosch GTS 10 XC professional

Die Bosch GTS 10 XC professional gilt als eine Art Platzhirsch bei Tischkreissägen. Die Staubabsaugung ist gut, könnte jedoch für eine Maschine dieser Preisklasse besser sein.

Als einzige Maschine im Test bringt die GTS 10 XC einen integrierten Schiebeschlitten, was ihre Nase in der Disziplin „Gehrungsschnitte“ klar nach vorne bringt. Leider verzichtet sie – ebenfalls als einzige Maschine – auf einen Zahnstangen-Verstellmechanismus für die Sägeblattneigung.

Die Einstellung eines korrekten Neigungswinkels gerät so zum Glücksspiel. Nichts zu bemängeln gibt es an Verarbeitung, Motor und Elektronik. Der Parallelanschlag darf sich mit Fug und Recht so nennen.

+ integrierter Schiebeschlitten mit guter Führung- Neigungsverstellung unbequem und wenig präzise
+ extrem robuste und steife Bauweise 
+ sehr guter und präziser
Parallelanschlag
 
+ durch Tragegriffe im Tisch
noch gut transportabel

 

 

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Tischkreissäge Bosch Professional GTS 10 XC

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Hikoki C10RJ

Dass die Hikoki C 10 RJ mit dem nominell schwächsten Motor des Tests antritt, ist zumindest subjektiv nicht zu bemerken. Auch dicke Balken bringen die Maschine nicht aus der Ruhe. Dies liegt auch an der extrem robusten Bauweise, welche die Tischkreissäge uneingeschränkt für den Baustelleneinsatz tauglich macht. Dort wird man sich über die immense Schnittbreite von 88,5 Zentimetern freuen – fast 20 Zentimeter mehr, als die Konkurrenz anbietet. Auch durch den cleveren Trolley-Unterbau stellt sie ihre Mitbewerber im mobilen Einsatz in den Schatten. Von einer „Baukreissäge“ lässt sich trotzdem nicht sprechen – auch feine Schreinerschnitte erledigt die Hikoki ohne Fehl und Tadel.

+ sehr robuste Bauweise, trotzdem extrem gut transportabel- Gehrungsschlitten hat Spiel
+ maximale Schnittbreite von 88,5 Zentimetern 
+ werkzeuglos versenkbarer Spaltkeil mit integrierter Rückschlagsicherung 
+ sehr guter Parallelanschlag mit Zahnstangenführung 

 

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Makita 2704 N 

Die Makita 2704 N spielt in derselben Liga wie ihr Konkurrent von Bosch. Die Makita ist robust gebaut wie ein Panzer. Sicher geht das zulasten der Transportabilität. Dafür sind diese Maschinen aber auch nicht gedacht: Deren Domäne sind feine Schreinerarbeiten im stationären Einsatz. Hierfür ist man mit der Makita gut gerüstet.

Zwar liefern deren Skalen (wie bei allen Maschinen im Test) eher Orientierungswerte. Trotzdem erlaubt die extrem gute Verarbeitung der 2704 N präzise Schnitte. Bedenkenswert: Als einzige Maschine verzichtet die Makita auf einen versenkbaren Spaltkeil und eine demontierbare Haube. Dies entspricht den geltenden Normen und ist daher nicht zu kritisieren. Allerdings sind damit verdeckte Schnitte nicht möglich.

+ robust gebaut und sehr gut verarbeitet- robust gebaut und sehr gut verarbeitet
+ sämtliche Schnittparameter lassen sich sehr flüssig und präzise einstellen 
+ Rückschlagsicherung am Spaltkeil 

 

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Ryobi RTS 1800

Die Ryobi RTS1800 macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Der Maschinentisch ist aus  Alu-Druckguss gefertigt und plan, ebenso wie das Insert zum Sägeblatt-Raum, welches sich mit eine Handgriff entfernen lässt. Auch der Spaltkeil lässt sich werkzeuglos absenken – verdeckte Schnitte sind kein Problem.

Dann aber trübt sich das Bild. Das Ende des Parallelanschlags verzieht sich beim Arretieren um fünf Millimeter in Richtung Sägeblatt. Dies lässt sich zwar manuell korrigieren, ist aber dennoch indiskutabel, da sicherheitsrelevant. Auch die Spanabsaugung lässt zu wünschen übrig. Zudem lenkt eine Nase an der Abdeckhaube ausgeworfene Späne nach oben ab. Auch das Untergestell kann wegen seitlichen Spiels nicht überzeugen.

+ stabiler Maschinentisch- Parallelanschlag verzieht sich Sägeblatt
+ Sägeblatt-Insert mit Schnellverriegelung- Spannabsaugung ineffizient
+ Spaltkeil werkzeuglos absenkbar- Untergestell mit seitlichem Spiel, sehr instabil

 

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Scheppach HS 100 S

Mit rund 150 Euro ist die Scheppach HS100S zu einem echten Kampfpreis zu haben. Das geht nicht ohne Kompromisse. Am Maschinentisch aus gefalztem Stahlblech sind die Tischverbreiterungen fest verschraubt – nicht schön, aber ausreichend stabil.

Der Parallelanschlag ist zwar parallel, flext aber merklich. Dann wieder glänzt die HS100S mit pfiffigen Details. Mit der zusätzlichen Spanabsaugung an der Abdeckhaube hat die Scheppach ein Alleinstellungsmerkmal. Von den „sauberen“ Arbeitsergebnissen, die die HS100S dadurch abliefert, kann sich die Konkurrenz eine dicke Scheibe abschneiden! Auch die Einstellung der Schnittparameter geht flüssig und präzise vonstatten. Als Einsteiger mit knappem Budget macht man hier nichts falsch.

+  top Spannabsauger durch zusätzliche Absaugpunkt- Parallelanschlag flext
+ Motor mit Sanftanlauf und Drehzahlvorwahl. In dieser Preisklasse super!- geringe Schnittbreite durch fest verschraubte Tischverbreiterung
+ Einstellung der Blattneigung sehr präzise 

 

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Tischkreissägen – die Testergebnisse

Um die Tischkreissägen genau miteinander vergleichen zu können, wurde mit allen Maschinen die jeweils genau dieselbe Arbeit verrichtet. Dabei handelte es sich um häufig vorkommenden Werkstattaufgaben.

Tischkreissägen im Dauerbetrieb

Wir wollten wissen, wie sich die Testkandidaten im Dauerbetrieb schlagen. Der Parallelanschlag wurde auf die geringstmögliche Distanz zum Sägeblatt gebracht – sodass der Schiebestock gerade noch in die Lücke passte. Dann wurde je eine 100 x 60 Zentimeter messende Sperrholz- beziehungsweise MDF-Platte in schmale Streifen geschnitten. Sind die Schnittkanten sauber, sodass sich die Tischkreissäge auch zum Fügen nutzen lässt? Oder zeigen sich Rattermarken und Lichtspalte? Wie viel Staub und Späne entgehen der Absaugung?

Längsschnitte mit  voller Schnitthöhe

Fast alle Testkandidaten kommen mit einem 254-Millimeter-Sägeblatt und generieren eine maximale Schnitthöhe von um die 80 Millimeter. Aber wie verhalten sich die Sägen, wenn diese maximale Schnitthöhe tatsächlich abgerufen wird?

An einem Fichtenbalken mussten sie dies unter Beweis stellen. Dieser Test wurde je zweimal durchgeführt. Einmal mit dem mitgelieferten Sägeblatt, dann mit einem speziellen Längsschnitt-Blatt in Industriequalität. Der Test erlaubt Rückschlüsse auf Leistung und Regelelektronik, aber auch auf die Qualität der Lager.

Quer- und  Gehrungsschnitte

Wenn die Kanten eines Bilderrahmens fugenlos passen sollen, muss ein 45 -Winkel auch 45 messen. Sind solche Winkel „mit Bordmitteln“ innerhalb einer vernünftigen Toleranz erreichbar? Oder benötigt man zusätzliche Hilfsmittel? Sind die Schnitte wiederholgenau? Oder zeigt sich eine Streuung durch Spiel in den Führungen?

Tischkreissägen  - 45-Grad-Schnitt
Die 45-Grad-Einstellung bei Tischkreissägen sollten auch genau 45 Grad betragen. Nur so erhält man ein wirklich sauberes und perfekt passendes Werkstück.© Anneke Fuchs

Das ernüchternde Fazit: überzeugend „abgeschnitten“ hat keine der getesteten Maschinen. Präzise Gehrungen sind die Königsdisziplin und offenbar der Profiklasse vorbehalten.

Volle Breitseite

Getestet wurde die maximal mögliche Schnittbreite der Kandidaten, sowie die Schnittqualität und das Handling. Das zu erwartende Fazit: Eine gute Leistung bringen hier nur die teuren Sägen. Bei maximalem Auszug hängt die Tischverbreiterung am langen Hebel. Hier kommt es auf Steifigkeit und die Qualität der Führungen an. Beides ist nur durch Materialeinsatz zu erreichen.

Bedienbarkeit der Tischkreissägen

Die Bedienbarkeit einer Maschine hat großen Einfluss auf die Arbeitsprozesse. Indirekt aber auch auf deren Ergebnis. Lässt sich das Sägeblatt mit wenigen Handgriffen wechseln, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man für jeden Schnitt auch tatsächlich das passende Blatt einlegt. Ob die Skalen realistische Werte anzeigen, ob sich der Parallelanschlag auch ohne Nachhilfe in die Parallelität fügt – all dies trägt zu einer flüssigen Arbeitsweise bei. Manch eine Frage hat aber auch Sicherheitsrelevanz. Wenn sich etwa Werkstücke verkanten oder sich das Blatt festfrisst, wird man froh über einen großen Notausschalter sein, der sich intuitiv und blind treffen lässt.

Das ist uns aufgefallen

Eine perfekte Maschine war in diesem Test nicht dabei. Alle Kandidaten haben ihre Schwächen, punkten aber auch mit pfiffigen Details.

Die getesteten Maschinen verfolgen unterschiedliche Konzepte. An der Spitze der Preisrange reihen sich Bosch Pro und Makita ein. Diese Sägen sind gebaut wie Panzer und dadurch schlecht transportabel. Solche Sägen sind für Präzisionsschnitte im stationären Einsatz gedacht.

Kaum weniger solide ist der Testsieger von Hikoki. Der faltbare Unterbau mit Trolleyfunktion macht diese Säge aber extrem transportabel.

Damit lässt sie sich sowohl für feinfühlige Schreinerarbeiten, als auch auf der Baustelle nutzen. Bei Ryobi und Scheppach bezahlt man den geringeren Preis mit weniger Stabilität.

Tischkreissägen zählen mitunter zu den gefährlichsten Maschinen und bergen ein hohes Unfallpotenzial. Ein Fokus des Tests lag daher auf der Anwendersicherheit. Wenig überraschend: Alle getesteten Maschinen halten die geltenden Normen ein.

Sicherheitsnormen bei Tischkreissägen

Die geltende Norm besagt, dass insbesondere Sägeblattabdeckung und Spaltkeil nicht demontiert werden dürfen. Alle getesteten Maschinen entsprechen dieser Norm, wenn auch mit unterschiedlicher Interpretation. Makita beispielsweise ist konsequent und erschwert das Entfernen der Abdeckung erheblich.

Das Problem dabei: Verdeckte Schnitte, etwa für Schlitz- und Zapfenverbindungen, sind dann unmöglich. Im Handwerk werden solche Schnitte trotzdem praktiziert. Hier kommen allerdings Formatkreissägen zum Einsatz, bei denen Spaltkeil und Abdeckung unabhängige Bauteile sind.

Meist kann die Sägeblatt-Abdeckung bei Tischkreissägen dennoch demontiert werden. Der Norm folgend, gilt das als Fehlbedienung und kann daher nicht empfohlen werden. Trotzdem ist es gelebte Praxis und zu verantworten – solange Sie sehr vorsichtig sind und die Abdeckung unmittelbar danach wieder montieren.

Tischkreissägen - Sägeblatt wechseln
Ob Sie nun das Sägeblatt Ihrer Tischkreissäge wechseln oder Sie aus einem anderen Grund demontieren: Achtem Sie stets auf genaues Arbeiten und Ihre Sicherheit.© Anneke Fuchs

Demontieren Sie jedoch unter keinen Umständen den Spaltkeil! Dieser dient der Prävention eines Rückschlags und zählt zu den wichtigsten Sicherheitseinrichtungen. Rückschläge entstehen etwa dann, wenn sich ein Holzabschnitt zwischen Anschlag und Sägeblatt verklemmt. Tischkreissägen sind stark genug, um solche Abschnitte mit Wucht durch die Werkstatt zu schleudern. Schlimmste Verletzungen können die Folge sein!

Testkriterien und ihre Gewichtung

Holz kleinschneiden können alle Maschinen und mit dem passenden Sägeblatt gelingt auch ein sauberer Schnitt. Ob die Arbeit damit jedoch Spaß macht, hängt vor allem vom Bedienkomfort ab. Aber auch von der Effizienz der Staubabsaugung.

Handling (40 %)

Hier geht es zum einen um das Bedienkonzept der Maschinen. Sind alle Bedienelemente dort, wo ich sie erwarte? Ist der Notausknopf leicht erreichbar? Sind Einstellarbeiten werkzeuglos durchführbar, oder muss ich eventuell sogar mehrere Werkzeuge bereithalten? All dies trägt zu einer guten Nutzungserfahrung bei. Bewertet wird aber auch die gemessene Präzision der Maschinen. Ist ein angezeigter 90-Grad-Winkel beim Querschnitt wirklich exakt rechtwinklig? Sind fünf Zentimeter genau 50 Millimeter oder nur ungefähr? Ständig nachmessen zu müssen verlangsamt die Arbeit und zieht deren Ergebnis in Mitleidenschaft.

Absaugung (25 %)

Holzspäne in der Werkstatt sind nicht nur schmutzig. Holzstaub in der Lunge gefährdet die Gesundheit (Eiche gilt sogar als krebserregend). Und Tischkreissägen produzieren viel Staub und Späne! Die Frage, ein wie großer Teil des entstandenen Holzabfalls im Fangbeutel des Staubsaugers landet und wie viel freigesetzt wird, ist für eine Kreissäge also mehr als relevant.

Ausstattung (15 %)

Funktionen wie ein Softstart oder eine Motorbremse, ein zweistufiger Sicherheitsschalter oder eine Rückschlagsicherung – all das ist „nice to have“, aber nicht unbedingt nötig. Wenn eine Maschine solche Dinge mitbringt, kann sie aber Punkte sammeln.

Preis/Leistung (20 %)

Die Faustregel „teurer ist besser“ gilt bei diesem Test nur bedingt. In diesem Feld punkten günstige Maschinen mit beachtlichen Alleinstellungsmerkmalen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bekommt daher dieses Mal ausnahmsweise ein höheres Gewicht.

Je nachdem worauf Sie besonders viel Wert legen, eignet sich ein anderes Modell. Achten Sie beim Arbeiten mit einer Tischkreissäge jedoch stets auf Ihre Sicherheit.

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Artikel aktualisiert am 10.09.2024

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