Werkzeug

Exzenterschleifer im Test

Auf der Suche nach der perfekten Oberfläche hatten wir diesmal vier Exzenterschleifer im Test. Welcher schafft die Arbeiten schnell, sauber und effektiv? Unser Test zeigt: Gute Leistung muss nicht unbedingt teuer sein.

Exzenterschleifer-Test
  © Monika Wisniewska - stock.adobe.com

Wer in seiner Heimwerkstatt raue Holzoberflächen glätten will oder auf Regalen eine schön lackierte Oberfläche entstehen lässt, braucht nur ein Gerät: einen guten Exzenterschleifer.

Im Gegensatz zum Schwingschleifer, bei dem sich die Schleifkörner sehr schnell über ein und dieselbe Stelle bewegen und dabei leicht Rillen in der Oberfläche hinterlassen, arbeitet der Exzenterschleifer effektiver und mit besserem Schleifbild.

Er kombiniert zur üblichen Schwingbewegung noch eine Drehbewegung, indem eine rotierende Schleifscheibe im Zentrum zusätzlich kreisförmig angetrieben wird. So entsteht ein "verwischender" Schliff mit einem feineren Endergebnis.

Alles Wichtige zu unserem Exzenterschleifer-Test im Überblick

Exzenterschleifer-Test - Testergebnisse

Exzenterschleifer-Test
Exzenterschleifer-Test – AEG EX 150 E
© PZT

1/4: AEG EX 150 E

Positiv: Lange Gummi-Anschlussleitung. 2 Schwingkreiseinstellungen. Zweithandgriff. Sehr guter Schleifabtrag. Gute Feinstaubaufnahme.

Negativ: Schweres Gerät. Lange Nachlaufzeit. Hoher Vibrationswert. Laut.

Gesamturteil: Gut

Exzenterschleifer-Test – Bosch PEX 400 AE
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2/4: Bosch PEX 400 AE

Positiv: Großer Schwingkreis. Umfangreiches Sonderzubehör. Sehr guter Abtrag beim Schleifen. Kurze Nachlaufzeit.

Negativ: Kurze PVC-Anschlussleitung. Nur ausreichender Feinstaubauffang. Zweithandgriff nicht verstellbar. Hoher Vibrationswert.

Gesamturteil: Gut

Exzenterschleifer-Test – Flex ORE 125-2
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3/4: Flex ORE 125-2

Positiv: Lange Gummi-Anschlussleitung. Guter Schleifabtrag. Kurze Nachlaufzeit. Sehr handlich. Leichtestes Gerät im Test.

Negativ: Kleiner Schwingkreis (2 mm). Hoher Vibrationswert.

Gesamturteil: Gut

Exzenterschleifer-Test – Makita BO5031K
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4/4: Makita BO5031K

Positiv: Gummi-Anschlussleitung. Guter Schleifabtrag. Kurze Nachlaufzeit. Geringes Gewicht.

Negativ: Kurze Geräte-Anschlussleitung. Hohe Drehzahl des Schleiftellers bei maximaler Drehzahleinstellung im Leerlauf.

Gesamturteil: Gut

Exzenterschleifer-Test – Zusammenfassung

Unser SELBER MACHEN-Prüfinstitut PZT hat diesmal mehrere Exzenterschleifer untersucht. Die Testkandidaten – obwohl sehr unterschiedlich im Preis – lagen bei den Ergebnissen erstaunlich nah beieinander.

Abgesehen vom mitgelieferten Zubehör unterschieden sich die Geräte schon allein beim Gewicht: Flex mit nur 1,2 kg stand AEG mit ganzen 2,8 kg gegenüber.

Als weiteren Pluspunkt bieten Testteilnehmer wie AEG, und Bosch einen zweiten Handgriff an. Dieser ist meist abnehmbar und verstellbar. Für Arbeiten auf großen Flächen – entfernt vom Körper – ist das sinnvoll: Andruck und saubere Führung des Geräts sind mit zwei Händen einfach leichter möglich, und das Arbeitsergebnis fällt besser aus.

Vorsicht ist bei zu starkem Andruck geboten, dadurch wird der Schleifvorgang nicht besser oder schneller. Im Gegenteil! Presst man zu stark an, dann dreht der Teller nicht mehr, und man erhält das Ergebnis eines Schwingschleifers mit Riefen in der Oberfläche.

Exzenterschleifer-Test – das Schleifen

Beim Schleifen zeigt sich klar, worauf man als Selbermacher unbedingt achten sollte: Ist das Gerät dafür da, eher Masse zu schaffen und große Flächen herunterzuschleifen?

Hier bieten AEG, und Bosch gute Werte mit bis zu 38 g Holzabtrag beim 5-min-Schleiftest mit 40er-Körnung. Makita und Flex bekommen da deutlich weniger Holz von der Fläche. Dafür punkten sie aber bei feinen Arbeiten an Abrundungen, schmalen und senkrechten Flächen.

Schleifen ist mit hoher Staubbelastung verbunden. Für die eigene Gesundheit ist daher die Feinstaubrückhaltung der Geräte ein wichtiger Punkt, wie etwa beim Restaurieren alter Möbel oder beim Aufarbeiten alter Karosserien. AEG, Flex und Makita erreichten hier gute Werte, lassen sich auch an eine externe Absaugung anschließen.

Exzenterschleifer-Test – technische Prüfungen

Im Bereich technische Prüfungen zeigten sich bei der Nachlaufzeit Unterschiede: Beträgt sie nur wenige Sekunden, werden Schleifriefen auf der Oberfläche verhindert. Flex schnitt hier am besten ab, Worx und AEG bildeten das Schlusslicht.

Ein Tipp: Bei feinen Holzarbeiten ohne Lackierung verhilft das Schleifen im Maserungsverlauf zu einem guten Ergebnis.

Für den Komfort beim Bedienen sind zwei weitere Punkte bei der technischen Prüfung wichtig: Die Lautstärke war bei AEG mit 88 dB(A) und mehr besonders hoch, wogegen das Gerät von Flex angenehm leise arbeitete.

Der zweite Punkt ist die Belastung durch die Vibration der Geräte. AEG hatte im Test den schlechtesten Wert, gefolgt von Flex und Bosch. Das Gerät von Makita schnitt am besten ab.

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Exzenterschleifer-Test mit Schleifpapier und Schneideklotz

Früher führte an diesen einfachen Mitteln kein Weg vorbei, und für kleine Arbeiten sind sie auch heute noch erste Wahl. Geht es darum, eine kleine Macke an der Holztür auszubessern, muss man hier kein Gerät hervorholen und die nächste Steckdose suchen.

Eine ganze Altbautür zu restaurieren oder ein Holzregal zu bauen, dafür braucht es definitiv maschinelle Unterstützung. Deltaschleifer eignen sich für Ecken, aber setzen sich leicht zu. Ein Schwingschleifer ist meist die erste Wahl.

Noch schneller geht es mit einem Bandschleifer – hier erlaubt das umlaufende Schleifmittel einen wesentlich höheren Abtrag und eignet sich gut für grobe Arbeiten. Allerdings ist ein Feinschliff – gerade auf empfindlichen Oberflächen – nicht möglich. Sind diese zudem noch gewölbt, wie zum Beispiel bei Autokarosserien, führt an einem Exzenterschleifer kein Weg vorbei.

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Artikel aktualisiert am 12.03.2024

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