Giersch bekämpfen – effektiv und nachhaltig
Giersch gehört zu den hartnäckigsten Unkräutern im Garten und kann Hobbygärtner zum Verzweifeln bringen. Wie Sie Giersch bekämpfen und nachhaltig aus Ihrem Garten entfernen, lesen Sie hier.
Giersch ist ein sehr hartnäckiges Unkraut, das mitsamt seiner weißen Blüten bis zu 100 Zentimeter hoch werden kann und sehr dicht wächst. Giersch verbreitet sich sehr schnell, denn er vermehrt sich sowohl über seine Samen als auch über unterirdische Triebe. Einmal im Garten etabliert, ist es deshalb sehr mühselig und langwierig, ihn wieder loszuwerden.
Alles Wichtige zum Thema Giersch bekämpfen im Überblick
- Regelmäßiges Jäten/Mähen
- Wurzeln und Triebe vollständig roden
- Giersch abdecken
- Giersch mit anderen Pflanzen bekämpfen
- Anti-Giersch-Mittel
1. Regelmäßiges Jäten/Mähen
Eine Möglichkeit, Giersch zu bekämpfen, ist ihn immer wieder zu mähen oder mit der Harke abzuschlagen. Am besten beginnt man damit schon im Frühling und wiederholt den Vorgang regelmäßig, mehrmals pro Jahr. So wird das Unkraut immer weiter geschwächt. Diese Methode ist allerdings sehr langwierig und muss über einen langen Zeitraum angewendet werden.
2. Wurzeln und Triebe vollständig roden
Eine sehr effektive Option zur Bekämpfung von Giersch ist es, mit der Grabegabel* durch den Boden zu gehen und die Wurzeln und Triebe des Giersch vollständig zu entfernen. Das kostet zwar einmal viel Zeit, doch ist richtig gemacht sehr hilfreich. Allerdings müssen Sie dabei sehr vorsichtig vorgehen und die Wurzeln und Triebe nicht zerbrechen. Giersch kann aus jedem noch so kleinen Teil wieder schnell wachsen. Daher sollten Sie den Boden auch nicht umgraben.
Wenn sich im Beet noch andere Pflanzen befinden, graben Sie diese mitsamt der Wurzeln aus und entfernen Sie Giersch-Wurzeln, die sich darin verfangen haben. Nach der Giersch-Rodung können Sie sie wieder in den Boden einsetzen.
3. Giersch abdecken
Vor allem bei unbepflanzten Flächen kann man Giersch auch durch Abdecken bekämpfen. Dafür schneiden Sie den Giersch zunächst bodentief und bedecken die gesamte Fläche mit dicker, unbehandelter Pappe und anschließend mit einer zehn Zentimeter hohen Schicht Rindenmulch. Nach ein bis zwei Jahren ist die Pappe verrottet und die Triebe sind abgestorben, da keine Luft und kein Wasser mehr an sie herankommt.
Bei bepflanzten Flächen können Sie Gartenvlies* anstelle der Pappe verwenden. In das Vlies können Sie Löcher für die anderen Pflanzen hineinschneiden.
Tipp: Sie sollten die betroffene Fläche weiterhin beobachten, da sich der Giersch eventuell über restliche Samen weiter ausbreiten kann.
4. Giersch mit anderen Pflanzen bekämpfen
Ein weiterer Tipp gegen Giersch ist es, andere nährstoffziehende Pflanzen anzupflanzen, die ebenfalls sehr dicht wachsen und dem Giersch Nährstoffe und Wasser „wegnehmen“. Die Kartoffel gilt hier als beste Option. Aber auch andere Pflanzen wie zum Beispiel Chinaschilf oder Geranien sollen helfen.
Mit dieser Methode werden Sie den Giersch nicht ganz loswerden, aber eindämmen. Im Vordergrund stehen dann auf jeden Fall die anderen Pflanzen.
5. Anti-Giersch-Mittel
Es gibt auch Mittel gegen Giersch zu kaufen, sogenannte Herbizide. Ein Bespiel für solch ein Mittel ist das GierschFrei-Spray von Neudorff*.
Beim Einsatz dieser Mittel sollte man allerdings sehr vorsichtig sein, gerade wenn sich auch andere Pflanzen in der Nähe befinden. Denn die Mittel unterscheiden nicht zwischen Giersch und „Nicht-Giersch“ und schädigen daher auch andere Pflanzen. Wenn Sie das Mittel im Beet oder in der Nähe anderer Pflanzen anwenden wollen, sollten Sie daher …
- … die anderen Pflanzen gut abdecken (zum Beispiel mit Folie oder Eimern) oder ausgraben
- … den Giersch punktgenau besprühen
Will man Giersch in Beeten oder zwischen anderen Pflanzen in größeren Mengen bekämpfen, ist es am sinnvollsten, die Beete oder Mischpflanzungen im Frühjahr oder Herbst neu anzulegen. Stauden und Sträucher können Sie ausgraben, von Giersch-Wurzeln befreien und dann wieder in das neu angelegte Beet einsetzen. Im Gemüsebeet warten Sie am besten, bis die Ernte vorüber ist und legen das Beet dann neu an oder Sie erledigen das schon vor der Gemüsesaison.
In der Regel müssen Sie Anti-Giersch-Mittel zwei- oder dreimal auftragen, jeweils im Abstand von einigen Wochen. Beachten Sie hierfür die Angaben des Herstellers.
Giersch essen
Eine weitere Möglichkeit, Giersch loszuwerden, ist ihn einfach zu essen. Giersch ist ein altes Heilkraut und verfügt über wertvolle Nährstoffe wie Vitamin C, Mineralstoffe und Proteine. Natürlich bekämpfen Sie ihn so nicht vollständig, Sie können ihn dafür aber optimal nutzen und seine Verbreitung etwas eindämmen: Giersch lässt sich sowohl roh als auch gekocht verzehren. Zum Beispiel kann man daraus Pesto machen, aber auch Salate, Aufläufe oder Suppen lassen sich damit wunderbar verfeinern. Ernten Sie den Giersch schon im Frühjahr und verwenden Sie die jungen, hellen Blätter zum Verzehr.
Giftige Doppelgänger von Giersch
Vorsicht: Giersch hat einige giftige Doppelgänger. Auch andere Pflanzen, die zu den Doldenblütlern gehören, haben ähnliche Blätter wie der Giersch und tragen weiße Blüten. Das sind zum Beispiel:
- Gefleckter Schierling (Unterschied zu Giersch: riecht unangenehm, hat rot-braune Flecken auf dem Stängel)
- Wasserschierling (Unterschied zu Giersch: beim Anschneiden tritt eine gelbliche Flüssigkeit aus)
- Hundspetersilie (Unterschied zu Giersch: Stängel manchmal rötlich; Blüten haben drei nach unten zeigende, länglich Hüllblätter)
Wenn Sie sich nicht sicher sind, um welche Pflanze es sich in Ihrem Garten handelt, sollten Sie vom Verzehr absehen und zunächst einen Experten um Rat fragen.
Mit diesen Tipps können Sie Giersch in Ihrem Garten eindämmen oder ganz bekämpfen.
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