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Schafskälte, Hundstage und Eisheilige – was es damit auf sich hat

Schafskälte, Hundstage und Eisheilige sind Begriffe für bestimmte Zeitperioden mit teilweise extremen Temperaturen. Wir erklären, was es jeweils damit auf sich hat und wann Sie damit rechnen müssen.
Aktualisiert am
Mai 3, 2023
Termometer
Während der Schafskälte können die Temperaturen binnen weniger Stunden um bis zu zehn Grad fallen, während der Hundstage ist mit einer Hitzewelle zu rechnen.
Foto von  Tracy King - stock.adobe.com

Weit weniger bekannt als die Eisheiligen sind die Begriffe „Schafskälte“ und „Hundstage“. Beide beschreiben ähnlich wie die Eisheiligen eine Zeitspanne mit extremen Temperaturen. Im Unterschied zu den Eisheiligen sind beide jedoch jedes Jahr innerhalb eines leicht variablen Zeitraums.

Wir erklären Ihnen, was Sie über Schafskäse, Hundstage und Eisheilige wissen sollten. 

Schafskälte, Hundstage und Eisheilige – diese Punkte sind wichtig 

Das sollte man vor den Eisheiligen erledigen 

Insbesondere die Eisheiligen (11.05 bis 15.05) sind vielen geläufig. Für Pflanzenfreunde markieren die Eisheiligen den Start der neuen Gartensaison. Eine uralte Faustregel besagt, dass bis einschließlich der Eisheiligen noch mit Nachtfrösten und teilweise sehr kalten Tagen zu rechnen ist und frostempfindliche Pflanzen unbedingt erst danach nach draußen verbracht werden sollten.

Diese Dinge sollten Sie vor den Eisheiligen im Garten erledigt haben: 

  • frostempfindliche Pflanzen abdecken oder ins Haus holen

  • Pflanzen, die im Winter eingehen, durch winterharte Alternativen ersetzen

  • Boden um die Pflanzen lockern und Unkraut entfernen

  • letzte Baumschnitte durchführen, bevor das Wachstum beginnt

  • Rasen mähen und düngen, um ihn auf das Wachstum vorzubereiten

  • frühblühende Sträucher nach der Blüte zurückschneiden

  • Gartengeräte reinigen und warten, damit sie einsatzbereit sind

  • Wasserleitungen und -hähne überprüfen und gegebenenfalls abstellen

  • Blumenzwiebeln und -knollen setzen, damit sie im Sommer blühen

  • vorhandene Gartendekoration und Gartenmöbel reinigen und reparieren

Was ist die Schafskälte?

Die Tage der Schafskälte liegen stets irgendwo zwischen dem 04. und dem 20. Juni. Während dieser Zeitperiode ist in Mitteleuropa mit stellenweise extremen Kälteeinbrüchen beziehungsweise Temperaturschwankungen zu rechnen.

Während der Schafskälte sorgen kühle sowie feuchte Luftströme aus dem Nordwesten dafür, dass hierzulande die Temperaturen binnen weniger Stunden um mehrere Grade fallen. Der Temperaturunterschied kann bis zu zehn Grad betragen.

Die globale Erwärmung sowie der Klimawandel tragen generell dazu bei, dass die Temperaturen bei uns stetig weniger tief sinken. Die Eisheiligen beispielsweise fallen immer öfter frostfrei aus. Auch die Schafskälte bleibt bisweilen aus, trifft aber in immer noch in rund 30 Prozent der Fälle ein.

Völlig unvermittelt kommt die Schafskälte übrigens nicht. In der Regel geht der Schafskälte eine deutliche Abkühlung voraus.

Dieses Temperatur-Phänomen trägt den Namen Schafskälte aus folgendem Grund: Schäfer und die Besitzer von Schafen scheuen sich davor, ihre Tiere vor der Schafskälte zu scheren. Wird die Wolle vorher entfernt und folgt dann doch der Kälteeinbruch, kann das für das betreffende Schaf extrem gefährlich werden.

Schaf beim Scheren
Schafe werden traditionell erst nach den Tagen der Schafskälte geschoren. Kommt es nämlich zu einem extremen Temperatursturz, nachdem die Schafe ihr wärmendes Fell gestutzt bekommen haben, kann das ernsthaft gesundheitsgefährdend für die Tiere sein.
Foto von Mats Tooming - stock.adobe.com

Was den Tieren nicht guttut, schadet auch häufig den Pflanzen. Mit den extremen Temperaturschwankungen während der Schafskälte gehen häufig auch hohe Niederschlagsmengen einher. Während Nutzpflanzen im Juni oft schon ihre Blüte hinter sich haben und zudem tiefer gehende Wurzeln besitzen, die der Kälte und der Nässe trotzen, ist bei Kübelpflanzen Vorsicht geboten.

Achten Sie unbedingt darauf, dass bei Kübel und Balkonpflanzen kein Wasser im Pflanzbehälter stehen bleibt. Staunässe vertragen die allerwenigsten Pflanzen. Nach heftigeren Regenschauern sollten Sie kontrollieren, ob sich Wasser in den Übertöpfen und dergleichen gesammelt hat und dieses gegebenenfalls wegschütten.

Etwas empfindlichere Pflanzen sollten Sie zudem während der kältere Nächte (unter 10 Grad Celsius) lieber nach drinnen holen, zumindest jedoch mit einem Frostglasvlies abdecken.

Was im Juni außerdem im Garten zu tun ist, lesen Sie in unserem Gartenkalender.

Was sind die Hundstage?

Die sogenannten Hundstage sind mehr oder weniger das Gegenstück zur Schafskälte. Zwischen Juli und August (23.07 bis 23.08) kann es zu extremen Hitzewellen kommen. In Europa beschreiben die Hundstage in der Regel die heißesten Tage des Sommers.

Der Begriff leitet sich vom Sternbild „Großer Hund“ ab, das zu dieser Zeit im Jahr besonders gut sichtbar ist. Zudem sind sich in diesem Zeitraum Sonne und Erde so nah wie zu keiner anderen Zeit im Jahr.

Sternbild Großer Hund
Etwa um die Zeit, an der die Sonne der Erde so nah ist wie sonst nie im Jahr, ist das Sternbild Großer Hund besonders gut zu erkennen. Daher stammt der Begriff Hundstage.
Foto von virtua73 - stock.adobe.com

Die erhöhten Temperaturen sind eine Herausforderung für den Pflanzen- und Gartenfreund. Blumen und Nutzpflanzen haben dann in der Regel einen erhöhten Wasserbedarf. Allerdings sorgen die warmen Tage auch häufig dafür, dass die Ernte im September besonders reich ausfällt.

In unserem Artikel „Bauernregeln im Garten“ finden Sie weitere Informationen zu den Hundstagen, der Schafskälte sowie anderen Wetter-Phänomenen wie zum Beispiel dem Siebenschläfer.

Bauernregeln folgen keinem bestimmten Gesetz. Das Wetter lässt sich nun mal nicht eindeutig und unwiderlegbar vorhersagen. Die Erfahrung sowie heutzutage die modernen Wetterstatistiken zeigen jedoch, dass durchaus etwas dran ist.

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Picture of Alexandra Lindner
Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung der Online-Redaktion. Seit der Eingliederung der Webseite in die Gesamt-Selbermachen-Redaktion ist sie zunehmend auch mit Printprojekten betraut. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.
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