Sichtschutz selber bauen – 8 Varianten
Der Sitzplatz im Garten oder auf der Terrasse ist mit Sichtschutzwänden einfach gemütlicher. Wir zeigen acht Varianten, die zu unterschiedlichen Gartentypen passen und erklären, wie Sie diesen Sichtschutz selber bauen.
Ein Sichtschutz wahrt die Privatsphäre der Nachbarn ebenso wie die eigene und trägt damit zum angenehmen Zusammenleben bei.
Wie dicht die Wand sein sollte, hängt von der Situation ab: Grenzen zwei Terrassen oder Sitzplätze direkt aneinander, ist eine geschlossene Abtrennung passend, liegen auf der anderen Seite Beete oder Freiflächen, muss sie nur gerade eben blickdicht sein oder aus Gitterwerk bestehen, das mit Kletterpflanzen begrünt wird.
Unabhängig von diesen Überlegungen ist die Wahl von Material und Bauweise. Hier ist der Stil des Gartens entscheidend, in den sich die Sichtschutzwand als prägendes Element einfügen soll.
Sichtschutz selber bauen – alles Wichtige im Überblick
- Sichtschutz aus Bambus selber bauen
- eleganten Sichtschutz selber bauen
- rustikalen Sichtschutz selber bauen
- Sichtschutz im ländlichen Stil selber bauen
- romantischen Sichtschutz selber bauen
- Fundament für die Sichtschutzwand
1. Sichtschutz selber bauen aus Bambus
Es gibt kaum ein Naturmaterial, das so hart und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit ist wie Bambus. Dicke Bambusrohre sind deshalb wie geschaffen für alle möglichen Bauten im Garten, natürlich auch für Sichtschutzwände.
Die Bambusrohre werden dicht an dicht in den Boden eingegraben und nicht miteinander verbunden. Gegenüber hölzernen Konstruktionen mit Pfosten und Zaunfeldern hat das den Vorteil, das die Wand nicht nur gerade, sondern auch in Bögen verlaufen kann.
Der Verlauf der Wand wird erst als Linie auf den Boden aufgezeichnet, dann hebt man einen 50 bis 80 cm tiefen Graben aus. Die Rohre hineinstellen, lotrecht ausrichten und Erde anschütten.
Die Erde kann mit etwas Zement versetzt werden, damit die Rohre fester darin stehen.
Alternativ kann man die Rohre auch etwas weiter auseinander platzieren und fertig gekaufte Bambusmatten eingehängen. Gewichte verhindern, dass die Matten im Wind schwanken.
Geeignet sind Natursteine mit Bohrloch, in das ein Haken einzementiert ist, aber auch Lochziegel oder selbstgegossene Betongewichte. Falls die Matten nicht ausreichend zugstabil sind, kann man zwischen Aufhängung und Gewicht Drahtseile einziehen.
2. Eleganten Sichtschutz selber bauen
Bei dieser Wand hängt es von der Perspektive ab, ob sie blickdicht ist oder nicht. Sie ist aus 14 Zentimeter breiten Glattkantbrettern gebaut, die oben, in der Mitte und unten mit 6 Zentimeter breiten Abstandsklötzchen verbunden werden.
Die Klötzchen werden an beiden Enden auf 45 Grad abgeschrägt und so aufgeschraubt, das sie von beiden Brettkanten etwas zurückspringen.
Die Schrägung ergibt sich dadurch, dass das Klötzchen zwischen Pfosten und dem ersten Brett einen dreieckigen Querschnitt hat.
Zum Montieren legen Sie die Teile auf den Boden: Dafür schrauben Sie zuerst die Dreiecksklötzchen an den Pfosten, dann das erste Brett dagegen, Abstandsklötzchen, das zweite Brett und so weiter.
Zum Schluss wird ein Querriegel zur Stabilisierung aufgesetzt.
Mehr Durchblick erlaubt ein Zaunfeld aus Leisten. Die Querriegel sind ausgeklinkt, so dass die Senkrechten einfach eingelegt und mit wasserfestem Holzleim befestigt werden.
Zickzack-Wand: Wenn die Zaunfelder im Zickzack aufgestellt werden, erscheinen sie blickdicht, auch wenn die Bretter in jeden Feld parallel stehen. Eine solche Wand braucht aber mehr Platz.
Schritt 1/4: Position anzeichnen
Auf den zugeschnittenen Brettern wird Stück für Stück die Position der Abstandsklötzchen angezeichnet, damit sie in fertigen Zaunfeld genau auf einer Linie liegen.
Schritt 2/4: Abstandsklötzchen abschrägen
Die Abstandsklötzchen werden schräg aufgesetzt und bekommen deshalb an beiden Enden einen 45°- Schrägschnitt.
Schritt 3/4: Zaunfeld montieren
Am Boden oder auf einer anderen ebenen Unterlage arbeitet es sich am besten bei der Montage des Zaunfeldes. Wichtig: Die Schraublöcher sind angesenkt.
Schritt 4/4: Querrigel anschrauben
Ein Querriegel stabilisiert das Feld. Es liegt genau hinter der mittleren Klötzchenreihe und ist von vorne nicht zu sehen.
3. Rustikalen Sichtschutz selber bauen
Wo eine wirklich dichte Abtrennung erwünscht ist, passt diese einfache Bretterwand gut. Sie schirmt nicht nur gegen Blicke, sondern auch gegen Lärm ab, denn die doppellagen Bretter schlucken Schall. Für eine Trennwand zwischen zwei Terrassen oder an der Grundstücksgrenze zu einer befahrenen Straße ist dieser Effekt sehr angenehm.
Ob die Wand rustikal oder edel wirkt, hängt vor allem vom Baumaterial ab. Hier wurde unbehandeltes, sägeraues Holz verwendet: preiswert und auch lange haltbar, wenn es keinen direkten Erdkontakt hat. Edler sieht die Wand mit gehobelten Brettern aus Lärche oder Eiche aus. Für die Montage sollten Sie bei so hochwertigem Holz Edelstahlschrauben nehmen, die – sauber in Reihe gesetzt – zum Gestaltungselement werden.
Tipp: Damit kein Wasser auf den Querriegeln stehenbleibt, können Sie die Oberkante der Riegel der Länge nach leicht anschrägen. Auch die Bretter sind besser geschützt, wenn die obere Schnittkante leicht angeschrägt wird.
Kletterpflanzen lockern die geschlossene Fläche auf. Die Breite der Bretter ist variabel, wie die nach demselben Prinzip gebaute Wand rechts zeigt. Die Pfosten haben etwa 2 Meter Abstand.
Schritt 1/6: Querrigel zuschneiden
Die Querriegel werden so zugeschnitten, dass die Stoßstellen von zwei Stücken direkt auf einem Pfosten liegen.
Schritt 2/6: Bretter montieren
Die erste Lage Bretter kann am Boden montiert werden. Zeichnen Sie die Linie, auf der die Schrauben sitzen sollen, vorher an und bohren Sie vor.
Schritt 3/6: Brettbreite abmessen
Bei der doppellagigen Verbretterung kann der Zwischenraum eine halbe Brettbreite betragen. Messen Sie genau aus oder (besser) benutzen Sie nach Maß zugeschnittene Holzklötzchen als Abstandhalter.
Schritt 4/6: Querriegel an Pfosten anschrauben
Wenn die Schrauben auf einer Seite unsichtbar sein sollen, werden die Querriegel an die Pfosten geschraubt.
Schritt 5/6: Mit Schraubzwingen fixieren
Dann die Bretter mit Schraubzwingen fixiert und durch den Querriegel verschraubt.
Schritt 6/6: Bretterabstand
Auch bei der zweiten Brettlage wird der Abstandhalter gebraucht. Die Bretter oben bündig ausrichten, vorbohren und dann festschrauben.
4. Sichtschutz im ländlichen Stil selber bauen
Eine Flechtwand aus Weidenruten passt wunderbar in Cottage-Gärten, in denen die Natur mit ihrer Formenvielfalt über Normmaße und rechte Winkel triumphiert. So auch bei diesem Geflecht: Die Pflöcke sind zwar in gleichen Abständen gesetzt und so gerade wie möglich, aber eben auch nicht mehr. Die Ruten haben alle etwa die gleiche Dicke und Farbe, doch Abweichungen sind unvermeidlich, und das ergibt eine sehr lebendige Oberfläche mit mal feinen, mal breiteren Fugen.
Das Flechten selber erfordert vor allem Geduld, denn die Übung kommt beim Arbeiten mit der Zeit von selbst. Wer noch keine Erfahrung hat, sollte sich erst einmal ein Zaunfeld vornehmen – Stück für Stück lassen sich auch daraus Wände bauen.
Bevor es mit dem Flechten losgehen kann, müssen die Ruten gründlich eingeweicht werden. Das dauert je nach Dicke der Stücke fünf bis zehn Tage. Kann das dicke Ende der Rute in einem Winkel von 90 Grad gebogen werden, ohne dass sie bricht oder die Rinde abspringt, ist die Rute gebrauchsfertig.
Schritt 1/9: Material und Werkzeuge
Diese Materialien und Werkzeuge benötigen Sie zum Zaunflechten.
Schritt 2/9: Pflöcke einschlagen
Bei niedrigen Zäunen werden die Pflöcke eingeschlagen, bei hohen eingegraben.
Schritt 3/9: Rute hinlegen
Die erste Rute abwechselnd vor und hinter einem Pfosten eingelegen. Die Enden liegen etwa zwischen zwei Pfosten.
Schritt 4/9: Zweite Rute einlegen
Die zweite Rute wird um einen Pflock versetzt in umgekehrter Richtung und entgegengesetzter Folge eingelegt. Die Enden liegen also nicht übereinander und das dicke Ende der einen liegt über dem dünnen Ende der anderen Rute. Die Rutenenden sollten immer auf derselben Seite der Wand liegen, das ergibt eine sehr saubere Seite.
Schritt 5/9: Ruten nach unten drücken
Sind etwa zehn Ruten verarbeitet, drückt man sie gleichmäßig nach unten. Zur Kontrolle kann man mit einer Spannschnur die Höhe kontrollieren.
Schritt 6/9: Rutenenden abschneiden
Rutenenden, die nach außen abstehen, kürzt man zum Schluss einfach mit der Astschere. Dabei leicht schräg schneiden.
Schritt 7/9: Muster bei höherem Zaun
So sieht das Muster in unserem Beispiel bei einem höheren Zaun aus.
Schritt 8/9: Muster mit senkrechten und waagrechten Streifen
Es sind aber auch andere Flechtvarianten möglich, hier wurde auch senkrecht geflochten. Dafür verbindet man mehrere Pflöcke mit Querverstrebungen in mehreren Höhen, und legt die Ruten von unten nach oben nach dem gleichen Prinzip ein.
Schritt 9/9: Muster mit breiten Streifen
Bei diesem Zaun wurden mehrere Ruten in der gleichen Ausrichtung eingelegt, erst danach werden die nächsten Ruten wie in unserem Beispiel um einen Pflock versetzt in umgekehrter Richtung und entgegengesetzter Folge eingelegt. Dadurch ergibt sich ein regelmäßigeres Muster mit breiten Streifen.
Worauf man außerdem achten muss, wenn man Weiden flechten möchte, zeigen wir hier.
5. Romantischen Sichtschutz selber bauen
Ganz leicht und ein bisschen verspielt wirken die Zaunfelder aus dünnen Viertelstableisten. Durch die Rundung auf der einen und die gerade Kante auf der anderen Seite ergeben sich interessante Lichteffekte und abhängig von der Blickrichtung wechselnde Durchblicke. Die Leisten sind durch schmale Querriegel verbunden. Da von der Seite der Querriegel in die Leisten geschraubt wird, sind auf der Vorderseite keine Schraubenköpfe sichtbar.
Tipp: Bestellen Sie die Leisten im Baumarkt oder in der Holzhandlung vor, da es sie möglicherweise nicht in der von Ihnen benötigten Menge vorrätig gibt.
Mit Winkeln werden die Querriegel an den Pfosten verschraubt. Das Zaunfeld wird nach Maß fertig gebaut und dann montiert.
Damit Sie lange Freude an Ihrem Sichtschutz haben, kommt es auf den richtigen Holzschutz an. Den besten Holzschutz für drinnen und draußen finden Sie hier:
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6. Sichtschutz aus Holz selber bauen
Für den Sitzplatz im ländlichen Garten ist die klassische Bretterwand eine ideale Ergänzung. Rustikale Naturstein- oder Klinkerpflaster passen in Stil und Farbe sehr gut zum naturbelassenen, leicht angewitterten Holz, und Blumen kommen vor dem unaufdringlichen Hintergrund schön zur Geltung.
Der Bau einer Sichtschutzwand aus Holz ist recht einfach: Die Wand hat ein Gerüst aus Pfosten und Querlatten, auf das Bretter und Leisten im Wechsel aufgenagelt werden. Breite und schmale Hölzer können nach einem regelmäßigen Muster angebracht werden, sie können aber auch frei wechseln.
Die Abstände zwischen den Brettern beziehungsweise Leisten sollten annähernd gleich sein. Mit leichten Abweichungen wirkt die Fläche jedoch interessanter. Wichtiger als das Distanzbrett für gleichmäßige Fugen ist ein Lot, mit dem die Hölzer exakt senkrecht aufgerichtet werden.
7. Sichtschutz aus Metall
Zu modern gestalteten Gärten passen moderne, technische Materialien wie beispielsweise Platten aus verzinktem Wellblech. Die Platten nehmen im Lauf der Zeit einen mattgrauen Ton an und glänzen weniger als zu Beginn. Wer den Glanz mag, kann Platten aus rostfreiem Stahl nehmen, warme Rosttöne bietet Corten-Stahl.
Das Gerüst, an dem die Platten befestigt werden, sollte ein kleines Raster aus Quer- und Längslatten haben, damit es in sich stabil ist und viele Befestigungspunkte bietet. Sind die Abstände zwischen Schraubpunkten zu groß, kann die Platte bei Wind in Schwingungen kommen und Geräusche machen. Geschraubt wird wegen der besseren Stabilität anders als beim Dach in der Welle. Auch wenn man die Köpfe der Schrauben kaum sieht: Sie sollten eine gerade Linie und gleiche Abstände halten.
8. Sichtschutz aus Schilfmatten und Naturholz
Auch Allerweltsmaterialien wie Schilfmatten eignen sich für den Bau von Sichtschutzwänden. Da sie in sich nicht sehr stabil sind, brauchen sie jedoch ein solides Gerüst aus Pfosten und Querlatten, an denen sie mit Draht befestigt werden. Sie sollten an der Unterkante möglichst keinen Bodenkontakt haben, weil sie bei Dauerfeuchtigkeit leicht verrotten.
Schilf ist leicht zu schneiden. Diese Eigenschaft kann genutzt werden, um etwas Schwung in die Sache zu bringen: Die Oberkante der Wand verläuft in weichen Bögen und nimmt die Form auf, die aus Ästen und Stämmchen davor gesetzt wurde. Die Äste sind mehr Dekoration als Stütze für die Wand; Wer will, kann sie als Rankhilfe für Kletterpflanzen nutzen. Damit sie sicher stehen, befestigt man sie mit Draht oder Schrauben am Gerüst der Wand.
Fundament für die Sichtschutzwand: So stehen die Pfosten gut
Eine Sichtschutzwand ist so gut wie die Pfosten, an denen Zaunfelder und Gerüstlatten befestigt sind. Und von deren Verankerung im Boden hängt es ab, wie lange die Wand fest steht und ihren Zweck erfüllt.
Früher wurden Pfosten aus druckimprägniertem Holz direkt in den Boden eingegraben oder in Betonsockel eingegossen. Inzwischen hat sich gezeigt, dass auch behandeltes Holz nach einigen Jahren an der Übergangsstelle zwischen Erde und Luft zu faulen beginnt und wackelig wird. Deshalb wird jetzt nur noch mit Pfostenankern gearbeitet.
Für leichte Wände reichen Einschlaghülsen, wo mehr Halt gefordert ist, werden die Anker in selbstgegossene oder fertig gekaufte Betonsockel eingesetzt.
- Bodeneinschlaghülsen: Kräftige Schläge mit einem Vorschlaghammer treiben den Anker in den Boden. Manche Hersteller bieten Einschlagwerkzeug als Schlagfläche. Ein Drehgelenk dient zum Ausrichten, seitliche Bohrungen zum Befestigen des Pfostens. Ein Schlüsselschraube setzt das Gelenk fest.
- Einbetonierte Anker: Exakt gradlinig werden die H-Anker in ihrem Betonbett ausgerichtet, bevor der Beton abbindet. Untergelegte Hölzer halten sie hoch. Eingezwängt zwischen den Ankerschenkeln hält eine Zwinge den Pfosten. Jetzt wird vorgebohrt und mit VA-Schlüsselschrauben montiert.
Artikel aktualisiert am 15.03.2024
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