Sichtschutzwände für die Terrasse
Nichts gegen Offenheit. Aber oft ist weniger mehr: Der Sitzplatz im Garten ist mit einer oder zwei Sichtschutzwänden einfach gemütlicher. Wir zeigen fünf sehr verschiedene Varianten, die zu unterschiedlichen Gartentypen passen. Alle zum Nachbauen!
Sichtschutz hat immer mindestens zwei gute Seiten, denn er wahrt die Privatsphäre des Nachbarn ebenso wie die eigene und trägt damit zum angenehmen Zusammenleben bei. Wie durchlässig beziehungsweise dicht die Wand sein sollte, hängt von der Situation ab: Grenzen zwei Terrassen oder Sitzplätze direkt aneinander, ist eine geschlossene Abtrennung passend, liegen auf der anderen Seite Beete oder Freiflächen, muss sie nur gerade eben blickdicht sein oder aus Gitterwerk bestehen, das mit Kletterpflanzen begrünt wird.
Unabhängig von diesen Überlegungen ist die Wahl von Material und Bauweise. Hier ist der Stil des Gartens entscheidend, in den sich die Sichtschutzwand als prägendes Element einfügen soll.
1. Sichtschutzzaun selber bauen: Fernöstlicher Stil
Für Gärten mit fernöstlichen Anklängen ist Bambus das schönste Material. Für die hier gezeigte Wand wurde ein Gerüst aus etwa 10 cm dicken Bambusstangen gebaut, in das fertig gekaufte Bambusmatten eingehängt wurden. Gewichte verhindern, dass sie im Wind schwanken. Geeignet sind Natursteine mit Bohrloch, in das ein Haken einzementiert ist, aber auch Lochziegel oder selbstgegossene Betongewichte. Falls die Matten nicht ausreichend zugstabil sind, kann man zwischen Aufhängung und Gewicht Drahtseile einziehen.
2. Sichtschutzzaun selber bauen: Eleganter Stil
Bei dieser Wand hängt es von der Perspektive ab, ob sie blickdicht ist oder nicht. Sie ist aus 14 cm breiten Glattkantbrettern gebaut, die oben, in der Mitte und unten mit 6 cm breiten Abstandsklötzchen verbunden werden. Die Klötzchen werden an beiden Enden auf 45° abgeschrägt und so aufgeschraubt, das sie von beiden Brettkanten etwas zurückspringen. Die Schrägung ergibt sich dadurch, dass das Klötzchen zwischen Pfosten und dem ersten Brett einen dreieckigen Querschnitt hat. Zum Montieren legt man die Teile auf den Boden: Zuerst die Dreiecksklötzchen an den Pfosten schrauben, dann das erste Brett dagegen, Abstandsklötzchen, das zweite Brett und so weiter. Zum Schluss wird ein Querriegel zur Stabilisierung aufgesetzt.
Mehr Durchblick erlaubt ein Zaunfeld aus Leisten. Die Querriegel sind ausgeklinkt, so dass die Senkrechten einfach eingelegt und mit wasserfestem Holzleim befestigt werden.
Zickzack-Wand: Wenn die Zaunfelder im Zickzack aufgestellt werden, erscheinen sie blickdicht, auch wenn die Bretter in jeden Feld parallel stehen. Eine solche Wand braucht aber mehr Platz.
Sichtschutzelement: Elegant
Schritt 1/4: Position anzeichnen
Auf den zugeschnittenen Brettern wird Stück für Stück die Position der Abstandsklötzchen angezeichnet, damit sie in fertigen Zaunfeld genau auf einer Linie liegen.
Schritt 2/4: Abstandsklötzchen abschrägen
Die Abstandsklötzchen werden schräg aufgesetzt und bekommen deshalb an beiden Enden einen 45°- Schrägschnitt.
Schritt 3/4: Montage des Zaunfeldes
Am Boden oder auf einer anderen ebenen Unterlage arbeitet es sich am besten bei der Montage des Zaunfeldes. Wichtig: Die Schraublöcher sind angesenkt.
3. Sichtschutzzaun selber bauen: Rustikaler Stil
Wo eine wirklich dichte Abtrennung erwünscht ist, passt diese einfache Bretterwand gut. Sie schirmt nicht nur gegen Blicke, sondern auch gegen Lärm ab, denn die Doppellage Bretter schluckt Schall. Für eine Trennwand zwischen zwei Terrassen oder an der Grundstücksgrenze zu einer befahrenen Straße ist dieser Effekt sehr angenehm.
Ob die Wand rustikal oder edel wirkt, hängt vor allem vom Baumaterial ab. Hier wurde unbehandeltes, sägeraues Holz verwendet: preiswert und auch lange haltbar, wenn es keinen direkten Erdkontakt hat. Sehr viel feiner sieht die Wand mit gehobelten Brettern aus Lärche oder Eiche aus. Das Material ist deutlich teurer, aber auch haltbarer, selbst wenn es nicht geölt oder gestrichen wird. Für die Montage sollte man bei so hochwertigem Holz Edelstahlschrauben nehmen, die – sauber in Reihe gesetzt – zum Gestaltungselement werden.
Jedes Holz hält länger, wenn es luftig verbaut wird und selbst nach langen Regenperioden schnell wieder abtrocknet. Um zu verhindern, dass Wasser auf den Querriegeln stehenbleibt, kann man die Oberkante der Riegel der Länge nach leicht anschrägen. Auch die Bretter sind besser geschützt, wenn die obere Schnittkante leicht angeschrägt wird.
Kletterpflanzen lockern die geschlossene Fläche auf. Die Breite der Bretter ist variabel, wie die nach demselben Prinzip gebaute Wand rechts zeigt. Die Pfosten haben etwa 2 m Abstand.
Rustikales Sichtschutzelement: Anleitung
Schritt 1/6: Querriegel zuschneiden
Die Querriegel werden so zugeschnitten, dass die Stoßstellen von zwei Stücken direkt auf einem Pfosten liegen.
Schritt 2/6: Bretter montieren
Die erste Lage Bretter kann am Boden montiert werden. Zeichnen Sie die Linie, auf der die Schrauben sitzen sollen, vorher an und bohren Sie vor.
Schritt 3/6: Brettbreite abmessen
Bei der doppellagigen Verbretterung kann der Zwischenraum eine halbe Brettbreite betragen. Messen Sie genau aus oder (besser) benutzen Sie nach Maß zugeschnittene Holzklötzchen als Abstandhalter.
Schritt 4/6: Querriegel an Pfosten anschrauben
Wenn die Schrauben auf einer Seite unsichtbar sein sollen, werden die Querriegel an die Pfosten geschraubt.
Schritt 5/6: Mit Schraubzwingen fixieren
Dann die Bretter mit Schraubzwingen fixiert und durch den Querriegel verschraubt.
4. Sichtschutzzaun selber bauen: Ländlicher Stil
Eine Flechtwand aus Weidenruten passt wunderbar in Cottage-Gärten, in denen die Natur mit ihrer Formenvielfalt über Normmaße und rechte Winkel triumphiert. So auch bei diesem Geflecht: Die Pflöcke sind zwar in gleichen Abständen gesetzt und so gerade wie möglich, aber eben auch nicht mehr. Die Ruten haben alle etwa die gleiche Dicke und Farbe, doch Abweichungen sind unvermeidlich, und das ergibt eine sehr lebendige Oberfläche mit mal feinen, mal breiteren Fugen.
Das Flechten selber erfordert vor allem Geduld, denn die Übung kommt beim Arbeiten mit der Zeit von selbst. Wer noch keine Erfahrung hat, sollte sich erst einmal ein Zaunfeld vornehmen – Stück für Stück lassen sich auch daraus Wände bauen.
Bevor es mit dem Flechten losgehen kann, müssen die Ruten gründlich eingeweicht werden. Das dauert je nach Dicke der Stücke fünf bis zehn Tage. Kann das dicke Ende der Rute in einem Winkel von 90° gebogen werden, ohne dass sie bricht oder die Rinde abspringt, ist die Rute gebrauchsfertig.
Ländliches Sichtschutzelement: Anleitung
Schritt 2/9: Pflöcke einschlagen
Bei niedrigen Zäunen werden die Pflöcke eingeschlagen, bei hohen eingegraben.
Schritt 3/9: Rute hinlegen
Die erste Rute abwechselnd vor und hinter einem Pfosten eingelegen. Die Enden liegen etwa zwischen zwei Pfosten.
Schritt 4/9: Zweite Rute entgegensetzen
Die zweite Rute wird um einen Pflock versetzt in umgekehrter Richtung und entgegengesetzter Folge eingelegt. Die Enden liegen also nicht übereinander und das dicke Ende der einen liegt über dem dünnen Ende der anderen Rute. Die Rutenenden sollten immer auf derselben Seite der Wand liegen, das ergibt eine sehr saubere Seite.
Schritt 5/9: Ruten nach unten drücken
Sind etwa zehn Ruten verarbeitet, drückt man sie gleichmäßig nach unten. Zur Kontrolle kann man mit einer Spannschnur die Höhe kontrollieren.
Schritt 6/9: Rutenenden abschneiden
Rutenenden, die nach außen abstehen, kürzt man zum Schluss einfach mit der Astschere. Dabei leicht schräg schneiden.
Schritt 8/9: Muster mit senkrechten und waagrechten Streifen
Es sind aber auch andere Flechtvarianten möglich, hier wurde auch senkrecht geflochten. Dafür verbindet man mehrere Pflöcke mit Querverstrebungen in mehreren Höhen, und legt die Ruten von unten nach oben nach dem gleichen Prinzip ein.
Schritt 9/9: Muster mit breiten Streifen
Bei diesem Zaun wurden mehrere Ruten in der gleichen Ausrichtung eingelegt, erst danach werden die nächsten Ruten wie in unserem Beispiel um einen Pflock versetzt in umgekehrter Richtung und entgegengesetzter Folge eingelegt. Dadurch ergibt sich ein regelmäßigeres Muster mit breiten Streifen.
5. Sichtschutzzaun selber bauen: Romantischer Stil
Ganz leicht und ein bisschen verspielt wirken die Zaunfelder aus dünnen Viertelstableisten. Durch die Rundung auf der einen und die gerade Kante auf der anderen Seite ergeben sich interessante Lichteffekte und abhängig von der Blickrichtung wechselnde Durchblicke. Die Leisten sind durch schmale Querriegel verbunden. Da von der Seite der Querriegel in die Leisten geschraubt wird, sind auf der Vorderseite keine Schraubenköpfe sichtbar. Tipp: Bestellen Sie die Leisten im Baumarkt oder in der Holzhandlung vor, da es sie möglicherweise nicht in der von Ihnen benötigten Menge vorrätig gibt.
Mit Winkeln werden die Querriegel an den Pfosten verschraubt. Das Zaunfeld wird nach Maß fertig gebaut und dann montiert.
Inspiration: Sichtschutzzäune aus den Gärten unserer Leser
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