Trübes Poolwasser – Ursachen und was jetzt zu tun ist
Ein eigener Pool ist an heißen Sommertagen ein wahrer Segen. Trübt das Poolwasser im Laufe der Badesaison ein, müssen Sie nicht das ganze Wasser ablassen. Wir zeigen, warum Ihr Poolwasser trüb geworden ist und was Sie dagegen tun können.
An heißen Sommertagen gibt es wohl kaum etwas Schöneres, als sich beim Baden abzukühlen. Besonderen Komfort bietet ein privater Pool im eigenen Garten. Aber insbesondere im Spätsommer kann es passieren, dass sich das Poolwasser eintrübt und milchig wird.
Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass für Sie die Badesaison beendet ist und das Wasser vollständig abgelassen werden muss.
Warum wird das Poolwasser trüb?
Die Ursache für milchiges oder trübes Poolwasser sind in den meisten Fällen Keime und Bakterien. Diese bilden sich zum Beispiel aus Hautschüppchen, Haaren, Pflanzenpartikel oder auch toten Insekten.
All das Genannte landet in annähernd jedem Pool, wenn man darin badet und auch Insekten ertrinken leider hin und wieder im Pool. Beides können Sie nur schwer verhindern. Umso wichtiger ist es da, den pH-Wert des Wassers regelmäßig zu überprüfen und bei einem zu hohen oder zu niedrigen Wert frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Der Handel bietet eine ganze Fülle entsprechender Testgeräte* an. Alternativ gibt es auch nicht elektronische Teststreifen, die sich entsprechend dem pH-Wert verfärben. Die jeweilige Bedeutung respektive den ermittelten pH-Wert entnehmen Sie der Beschreibung der Teststreifen*.
Sieht das Wasser in Ihrem Pool normal aus, reicht es, wenn Sie den Test etwa ein bis zweimal in der Woche durchführen.
Der Optimalwert liegt zwischen pH 7,0 und 7,4. Alles, was darunter oder darüber liegt, sollte genauer unter die Lupe genommen werden.
Was tun bei einem zu hohen pH-Wert im Pool?
Ist der pH-Wert zu hoch, liegt also bei über 7,4, bedeutet das, dass Ihr Poolwasser alkalisch ist. Badet man nun in diesem Wasser, kann dieses den Säureschutzmantel der Haut angreifen beziehungsweise diesen neutralisieren. Mikroorganismen haben dann leichteres Spiel. Kurz gesagt sind Infektionen von Hautausschlag bis hin zu schwerwiegenderen Blasenentzündungen und dergleichen leichter möglich.
Ehe Sie das Symptom „schwankender pH-Wert“ behandeln, sollten Sie die Ursache in Angriff nehmen. Kontrollieren Sie die Filteranlage (Hautschuppen und anderweitig ins Wasser eingetragene Mikroorganismen können von den meisten Filteranlagen nicht abgefangen werden), reinigen Sie dieses gegebenenfalls oder tauschen Sie das Filtermedium* aus. Ferner sollten Sie die Dosierung und Wirksamkeit Ihres Desinfektionsmittels* überprüfen.
Um den pH-Wert des Poolwassers nun zu senken, können Sie sogenanntes pH-Minus-Granulat* einsetzen. Berechnen Sie die benötigte Menge entsprechend dem Volumen Ihres Pools. Dosieren Sie lieber zurückhaltend! Bleibt das Wasser weiterhin trüb oder ist der pH-Wert nach Zugabe und Wirkzeit weiterhin über 7,4, können Sie vorsichtig nachdosieren.
Tipp: Möchten Sie den zu hohen pH-Wert mit Hausmitteln regulieren, eignet sich hierfür zum Beispiel Essig* oder Essigessenz*. Vorsicht! Insbesondere Essigessenz hat einen sehr hohen Säuregehalt und sollte unter keinen Umständen zu hoch dosiert werden.
Gehen Sie behutsam vor und geben Sie den Essig oder die Essigessenz nur nach und nach hinein. Durchmischen Sie das gesamte Becken im Zuge dieses Vorgehens immer wieder gründlich und warten Sie eine Weile, bevor Sie erneut testen und gegebenenfalls weitere Säure nachschütten.
Was tun bei einem zu niedrigen pH-Wert im Pool?
Auch der umgekehrte Fall, ein zu niedriger pH-Wert (unter 7,0) ist möglich. In solch einem Fall spricht man von saurem Wasser. Eine häufige Ursache für einen zu niedrigen pH-Wert im Wasser ist der Zufluss von Frischwasser. Leitungswasser variiert hin und wieder in Bezug auf den pH-Wert.
Ein weiterer Grund für saures Wasser ist der Mensch oder besser gesagt der Hautschweiß und andere körpereigene Stoffe, die ein Badender unweigerlich ins Poolwasser einbringt. Außerdem können Niederschlag und Temperaturschwankungen auf den pH-Wert des Poolwassers Einfluss nehmen.
Ein zu niedriger pH-Wert kann die Wirkung von ins Wasser beigefügten Desinfektionsmitteln mindern und das Wachstum von Bakterien und Algen begünstigen. Das Wasser wird trüb und kann schnell eine gelbliche bis grünlich-braune Färbung annehmen. Im schlechtesten Fall bildet sich zudem ein unangenehmer Geruch, sprich: Das Wasser fängt an zu stinken.
Bevor es dazu kommt, sollten Sie dringend Gegenmaßnahmen einleiten! Stellen Sie bei der wöchentlichen Wasserprüfung fest, dass der pH-Wert zu niedrig ist, sollten Sie, wie beim zu hohen pH-Wert, zunächst das Filtersystem überprüfen. Hier können sich beispielsweise Bakterienherde festsetzen und gedeihen.
Im nächsten Schritt mischt man dem Poolwasser sogenanntes pH-Plus-Granulat* bei. Berücksichtigen Sie hierbei unbedingt die Wassermenge im Pool sowie die Herstellerangaben zur genauen Dosierung.
Tipp: Statt auf spezielle Mittel zurückzugreifen, können Sie zur Erhöhung des pH-Wertes in Ihrem Poolwasser auch auf das altbewährte Hausmittel Natron* zurückgreifen. Natron ist von Natur aus leicht alkalisch.
Bei einem zu niedrigen pH-Wert geben Sie nach und nach dem Volumen Ihres Pools entsprechend Natron ins Wasser. Durchmischen Sie alles immer wieder gut und geben Sie dem Natron etwas Zeit, sich zu verteilen und seine Wirkung zu entfalten, ehe Sie den pH-Wert erneut bestimmen und gegebenenfalls weiteres Natron hinzugeben.
Trübem Poolwasser vorbeugen
Statt erst bei trübem Poolwasser Gegenmaßnahmen einzuleiten, sollten Sie lieber dafür sorgen, dass es gar nicht erst dazu kommt.
1. Entfernen Sie gröbere Partikel wie Pflanzenteile und tote Insekten möglichst sofort. Dazu eignet sich unter anderem ein Poolkescher*.
2. Überprüfen Sie den pH-Wert Ihres Pools mindestens einmal die Woche mit einem entsprechenden Testgerät oder Test-Kit.
3. Duschen Sie sich kurz ab, bevor Sie in den Pool gehen. Damit waschen Sie Schweiß und Co ab und bringen den pH-Wert des Pools damit nicht durcheinander.
4. Decken Sie den Pool bei Nichtbenutzung sowie nachts stets ab. Damit verhindern Sie nicht nur, dass Pflanzenteile, Insekten und Ähnliches darin landen, Sie sorgen außerdem dafür, dass die Wassertemperatur nachts weniger stark absinkt. Temperaturschwankungen begünstigen die Eintrübung des Poolwassers ebenfalls.
5. Verwenden Sie geeignete Desinfektionsmittel in Ihrem Pool. Einzig wenn Sie einen Naturschwimmteich haben, sollten Sie auf chemische Desinfektion besser verzichten. Hier sorgen entsprechende Wasserpflanzen für eine ausgewogene Balance der Wasserqualität beziehungsweise für den richtigen pH-Wert.
Ein eigener Pool im Garten ist für viele ein wahrer Wohntraum. Wie Sie sich diesen Traum erfüllen und Ihren eigenen Pool bauen und Ihren Pool pflegen und reinigen, erfahren Sie hier.
Wenn Sie eher die natürliche Version bevorzugen, finden Sie hier außerdem eine Anleitung dazu, wie Sie sich Ihren eigenen Schwimmteich anlegen.
Aber ob himmelblauer Pool oder natürlicher Schwimmteich, beiden gemein ist, dass Sie ohne regelmäßige Überprüfung des Wassers nicht auskommen. Jedenfalls dann nicht, wenn Sie sich darin gefahrlos und ohne Geruchsbelästigung oder Algenwachstum abkühlen möchten. Bedenken Sie immer: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Lieber regelmäßig die Qualität überprüfen und frühzeitig auf einen veränderten pH-Wert reagieren, als im Nachhinein mühevoll eingetrübtes Wasser wieder klar zu bekommen.
In diesem Text verwenden wir sogenannte Affiliate-Links. Produkte, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, können Sie käuflich erwerben. Kommt der Kauf zustande, erhalten wir eine kleine Provision. Sie bezahlen deshalb jedoch nicht mehr für die Produkte als üblich. Mehr zum Thema Affiliate finden Sie hier.