Funktionen und Kaufberatung

Kombizangen

Fragt man die Deutschen, welches Werkzeug ihnen spontan einfällt, gehört die Zange zu den drei Erstgenannten. Fragt man nach den Unterschieden zwischen den Zangentypen, herrscht Schweigen. Deshalb möchten wir Ihnen anhand der Kombizange die wichtigsten Merkmale und Qualitätskriterien erläutern.

Kombizange
Kombizange© Selbermachen

Sie ist aus keinem halbwegs seriös gemeinten Werkzeugkasten mehr wegzudenken. Überall dort, wo Sie als Selbermacher filigran greifen, stabil halten oder brachial abkneifen wollen, brauchen Sie die Kombizange. Das Praktische an ihr ist, dass sie gleich mehrere Zangen in einer vereinigt und deshalb Platz im Werkzeugkasten und Geld im Portmonee spart. Für eine Kombizange können Sie zwischen 3 Euro am Grabbeltisch und 30 Euro beim Fachhändler ausgeben.

Blaue Kombizange
© Selbermachen

Die landläufige Meinung, dass auch ein Billigexemplar für den Hausgebrauch durchaus ausreicht, relativiert sich spätestens dann, wenn man Zangen beider Preisextreme direkt miteinander vergleicht. Dabei geht es eben nicht nur um die Haltbarkeit und Stabilität der Werkzeuge, sondern auch um Aspekte wie etwa Leichtgängigkeit des Gelenks, Standzeit der scharfen Schneide oder Ermüdung der Hände bei längeren Arbeiten.

In allen Disziplinen sind die teureren Markenprodukte den Billigheimern deutlich überlegen. Im Folgenden werden wir Ihnen erklären, woran Sie die Qualität einer Kombizange erkennen können, damit sich die Mehrausgaben wirklich lohnen.

Backe

Halteflächen
© Selbermachen
Runde Greifzähne
© Selbermachen

Wenn Sie beim Händler eine Kombizange in die Hand nehmen, werden Sie wahrscheinlich zuerst das Auffälligste begutachten: die beiden Greifbacken. Auch als Laie können Sie anhand einiger Kriterien durchaus beurteilen, ob die Zange etwas taugt oder nicht. Zum Beispiel die Passgenauigkeit: Die beiden Halteflächen müssen im zusammengekniffenen Zustand exakt bündig aneinander liegen. Schon wenige Zehntelmillimeter Spiel lassen auf eine schlechte Verarbeitung und Stabilität der Zange schließen.

Das gleiche gilt auch für die Fräsung der groben Greifzähne. Achten Sie hier vor allem darauf, das diese exakt ausgeformt und alle Grate entfernt sind. Ein nützliches Extra bieten einige Kombizangen, die auf Höhe der Schneidkanten zusätzlich etwas runder angeordnete Greifzähne bieten. Damit lassen sich besonders Sechskantmuttern gut greifen und an unzugänglichen Stellen fest- oder losdrehen.

Gerade bei den kleinen Kombizangen, den Feinmechanikerzangen, ist es wichtig, dass sie mit einer Feder oder Doppelfeder ausgestattet sind. Diese Federn öffnen die Zange automatisch, was vor allem bei den filigraneren Arbeiten eine große Erleichterung darstellt.

Material

Material

Bei der Oberflächenbehandlung des schon erwähnten Werkzeugstahls haben Sie je nach Beanspruchung die Wahl zwischen poliert und brüniert (für den gelegentlichen Selbermacher) bis zur hochwertigen Chrom-Nickel-Beschichtung (für den Profi). Achten Sie hier vor allem darauf, dass die Stahloberflächen der Zange matt sind und somit nicht blenden können. Von entscheidender Bedeutung für die Schärfe der Klingen wie auch für die Verwindungssteifigkeit der Halteflächen ist die Stahlqualität. Einige Hersteller kennzeichnen diese Qualität auf dem Gelenk.

So ist ein C60-Werkzeugstahlzäher und härter als ein C30-Stahl, die Zange insgesamt natürlich auch teurer. Bei guten Exemplaren sind die Schneidkanten zusätzlich induktiv gehärtet. Je näher das Drehgelenk der Kombizange an der Schneide und damit auch an den Halteflächen liegt, desto günstiger sind die Hebelverhältnisse beim Greifen und desto mehr Kraft können Sie aufbringen. Oder die Zange kann bei gleicher Kraftübertragung kürzer und damit auch leichter und handlicher sein.

Gelenk

Gelenk

Die Zangen für diese höheren Anforderungen weisen deshalb einen sogenannten Gelenkexzenter auf, der auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Griffschale

Wie bei mittlerweile fast allen Handwerkzeugen, so ist auch bei den Kombizangen der zweikomponentige Griff Standard. Die zweite, weichere Komponente an der Griffaußenseite sorgt dabei für rutschfestes Zugreifen. Achten Sie bei der Griffausformung unbedingt darauf, dass die Griffschalen am oberen Ende einen Abgleitschutz haben. Das sind die beidseitigen Ausbuchtungen, die verhindern, dass Sie durch das viele Auf und Zu in Richtung Schneide abrutschen können.

Eine Besonderheit bieten die Elektrikerzangen, die an einer gelben zweiten Griffkomponente zu erkennen sind. Diese Griffschalen schützen bis 1000 V Wechselstrom und 1500 V Gleichstrom, was durch eine Einzelstückprüfung gewährleistet wird. Aufgedruckt ist das dreieckige VDE-Zeichen.

Wieso heißt die Kombizange Kombizange?

Die Kombizange ist eine Kombination aus Greifzange und Schneidezange. Wie bei allen Kombiprodukten sind auch diese Zangen in den Einzeldisziplinen nicht so gut wie die Einzelzangen. Trotzdem reicht eine Kombizange meist für alle Selbermacher-Tätigkeiten in Haushalt und Werkstatt aus, sofern Sie nicht auf ein Billigangebot vom Grabbeltisch hereingefallen sind. Im Übrigen gelten die hier für die Kombizangen genannten Qualitätskriterien genauso für die Einzelzangen.

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Die Rohrzange hat verstellbare Halteflächen, um Rohre jeden Durchmessers fassen zu können. Die sogenannte Wasserpumpenzange kann das auch, allerdings wird die Greifweite per Hülse über ein Gewinde eingestellt.

Seitenschneider

Der Seitenschneider weist eine relativ kurze Schneide auf, was den Druck beim Schneiden erhöht. Einen Seitenschneider brauchen Sie vor allem, um Kabel und Drähte zu kürzen.

kombizange.jpg

Die Kombizange vereint Schneide-, Greif- und Halteflächen in einer Zange. Naturgemäß fehlt bei Kombizangen die Möglichkeit, die Greifweite wie bei einer Rohrzange einzustellen.

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