Messgerät

Laser-Entfernungsmesser

Entfernungen per Knopfdruck messen. Laser-Entfernungsmesser werden immer billiger. Mit Preisen von knapp über 100 Euro lohnt es sich jetzt auch für Heimwerker, über die Anschaffung eines solchen elektronischen Messgerätes nachzudenken.

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Messgerät© PR

Laser-Entfernungsmesser waren bis vor kurzem teure High-Tech-Geräte mit Preisen ab 400 Euro. Eine neue, preiswerte Gerätegeneration soll den Einsatz der Laser-Entfernungsmessung jetzt auch für Heimwerker erschwinglich machen.

Laser-Entfernungsmesser im Test: Stabila LE 20

Der LE 20 vom Messgerätespezialisten Stabila kostet knapp 120 Euro. Er stammt wie der weitgehend baugleiche Stanley TLM 130 von Leica Geosystems, einem der drei großen Hersteller von Laser- Entfernungsmessern. Leica Geosystems bietet bisher selber nur teurere Profigeräte an. Allerdings wollen die Schweizer mit ihrer Tochter Prexiso AG ab Ende des Jahres auch im deutschen Heimwerkermarkt mitmischen.

Der Stabila LE 20 arbeitet nach demselben Prinzip wie die teureren Laser-Entfernungsmesser auch. Das Gerät sendet einen scharf gebündelten Laserstrahl aus, der von der gegenüberliegenden Messfläche reflektiert wird. Ein Sensor im Gerät empfängt das zurückkommende Laserlicht und errechnet aus der Zeitdifferenz zwischen Senden und Empfangen die Entfernung vom Messgerät zur Reflektionsstelle. Da der Laserstrahl als roter Punkt sichtbar ist, lassen sich mit diesem Messprinzip anders als bei der Ultraschall-Messung, punktgenaue Messungen durchführen. Die Ergebnisse werden in Millimetern angezeigt. Der Hersteller gibt allerdings nur eine Genauigkeit von ±5 mm an. Ab 12 m steigt die Ungenauigkeit auf ±0,25 mm pro Meter an. Im direkten Vergleich mit professionellen Laserentfernungsmessern (Genauigkeit ±1,5 mm) konnten wir bei Probemessungen allerdings keine Differenzen feststellen.

Die Reichweite des LE 20 ist jedoch geringer als die der Profigeräte. Laut Bedienungsanleitung eignet sich das Gerät für Messungen von 20 cm bis 30 m. Bei größeren Entfernungen empfiehlt der Hersteller, eine Zieltafel zu verwenden. Die tatsächliche Reichweite ist vom Umgebungslicht und dem Reflektionsgrad der anvisierten Messfläche abhängig. In Innenräumen ist das Messen meist kein Problem. Schwieriger wird es bei gleißendem Sonnenlicht im Freien.

Zum einen ist der winzige Laserpunkt (6 mm Durchmesser in 10 m) oft nur wenige Meter weit sichtbar (eine rote Lasersichtbrille verbessert die Erkennbarkeit), zum anderen kann das Empfangssignal so schwach sein, dass es nicht mehr präzise ausgewertet werden kann. Das Gerät liefert dann anstelle des Messergebnisses eine Fehlermeldung. Bei bedecktem Himmel konnten wir auch ohne Zieltafel Entfernungen von mehr als 20 m messen. Bei Sonnenschein waren es oft weniger als 10 m.

Die Bedienung des LE 20 mit vier Tasten, die jeweils mit mehreren Funktionen belegt sind, ist etwas verwirrend. Langes Drücken der linken Taste schaltet die Bezugsebene von der Hinterkante auf die Vorderkante um. Kurzes Drücken der linken Taste aktivert die Flächenmessung, zweimaliges Drücken die Volumenmessung und so weiter.

Ähnlich ist es bei der grünen Messtaste: Ein kurzer Druck auf die Taste aktiviert den Laserstrahl, ein weiterer Druck löst die Messung aus. Ein langer Druck auf die Taste schaltet jedoch auf Dauermessung um (zum Beispiel zum Abtragen festgelegter Abstände), ein kurzer Tastendruck wechselt dann wieder zur Einzelmessung.

Vermisst haben wir beim Arbeiten mit dem LE 20 eine akustische Bestätigung der Messung, denn während des Arbeitens waren die Tester auf den roten Messpunkt fixiert und nicht auf das Display. Ein akustisches Signal bei erfolgter Messung könnte verhindern, dass der Anwender zu lange drückt und versehentlich auf Dauermessung umschaltet. Einen Minuspunkt muss der LE 20 noch einstecken: Die Stromversorgung mit einer 9-Volt-Blockbatterie ist teuer, zumal eine Batterieladung gerade mal für zirka 3000 Messungen reicht.

Messgerät
Berührungsloses messen
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Schritt 1/5: Berührungsloses messen

Der handliche Stabila LE 20 ermöglicht schnelles und berührungsloses Messen von Entfernungen bis zu 30 m.

Noppen
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Schritt 2/5: Noppen

Die Noppen an der Hinterkante ermöglichen präzises Anlegen des Messegeräts an einer glatten Fläche, erschweren aber das präzise Ausrichtes des Geräts auf einer markierten Linie.

Batterie
© Selbermachen

Schritt 3/5: Batterie

Teure Batterie für nur 3000 Messungen. Immerhin schaltet das Gerät nach etwa 90 Sekunden automatisch ab, um Energie zu sparen.

Tasten
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Schritt 4/5: Tasten

Mit vier Tasten wird der Laser- Entfernungsmesser bedient. Wegen der Mehrfachbelegung ist das Bedienkonzept aber nicht intuitiv genug. Die zarte Linie am Symbol oben links im Display signalisiert, dass der LE 20 jetzt ab Hinterkante misst. Das rechteckige Symbol darunter steht für die Flächenmessung, bei der zwei Messwerte automatisch multipliziert werden.

Gürteltasche
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Schritt 5/5: Gürteltasche

Praktisch: In der Gürteltasche ist der kleine Laser-Entfernungsmesser immer griffbereit.

Auf den Punkt gebracht

  • Positiv: Kleiner, leichter und preiswerter Laser- Entfernungsmesser, umschaltbare Messebenen (Hinterkante/Vorderkante), praktische Gürteltasche.
  • Negativ: Mehrfachbelegung der Tasten, kein akustisches Signal bei erfolgter Messung, teure 9-Volt-Batterie, die für zirka 3000 Messungen reicht, Messgenauigkeit laut Herstellerangaben schlechter als bei anderen Laser-Entfernungsmessern.
  • Fazit: Der Stabila LE 20 ist ein preiswerter Laser-Entfernungsmesser vorwiegend für innen. Die Messergebnisse waren präziser als die Genauigkeitsangabe des Herstellers vermuten ließ.

Elektronische Entfernungsmessgeräte ersetzen immer öfter Zollstock und Bandmaß. Ihr wesentlicher Vorteil ist das einfache Messen von Strecken auf Knopfdruck. Selbst größere Entfernungen lassen sich meist ohne Helfer schnell und präzise vermessen. Eingebaute Rechenfunktionen ermitteln aus mehreren Maßen automatisch Flächengrößen und Volumina. Es gibt allerdings zwei unterschiedliche Messtechniken: Ultraschall- und Lasermessung.

Die Ultraschall-Entfernungsmesser senden nicht hörbare Ultraschallwellen aus, die von einer gegenüberliegenden Wand reflektiert und vom Gerät wieder empfangen werden. Aus der Zeit zwischen dem Senden und dem Empfangen des Signals errechnet der Entfernungsmesser die Länge der Strecke. Die Schallwellen lassen sich zu einem Messkegel von zirka 10° bündeln, können aber durch Gegenstände im Raum oder stärkere Luftbewegungen irritiert werden.

Da zudem die Messgenauigkeit im Zentimeterbereich liegt, eignen sich die preiswerteren Ultraschall-Entfernungsmesser eher für gröbere Messaufgaben, zum Beispiel, um die Anzahl von Tapetenrollen oder Farbeimern zu ermitteln.

Laser-Entfernungsmesser messen mit einem sichtbaren Laserlicht punktgenau. Die Messergebnisse sind selbst auf längere Entfernungen auf wenige Millimeter genau. Nur auf kurzen Strecken können Zollstock oder Bandmaß präziser sein. Laser-Entferungsmesser empfehlen sich für universelle Messaufgaben im Innenbereich und bedingt auch für außen.

Einkaufstipp Entfernungsmesser: Darauf sollten Sie achten

  • Ultraschall-Entfernungsmesser eignen sich zum Ausmessen leerer Räume, wenn es nicht auf millimetergenaue Maße ankommt.
  • Laser-Entfernungsmesser eigenen sich für Innen- und Außenmessungen (Messbereich beachten) und liefern punkt- und millimetergenaue Ergebnisse.
  • Rechenfunktionen ermöglichen das schnelle Ermitteln von Flächenmaßen und Raumvolumina.
  • Umschaltbare Bezugpunkte (Hinterkante, Vorderkante, Messpin) erleichtern Messungen in besonderen Situationen.

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