Baumstumpf entfernen – Methoden und Anleitung
Ein Baum ist mit Kettensäge, Axt und Co schnell gefällt. Was bleibt, ist der Baumstumpf. Wir zeigen Ihnen sechs Methoden, wie Sie den Baumstumpf entfernen können.
Bäume sind eine echte Bereicherung für den Garten. Je nach Sorte sind sie Schattenspender, Obstlieferant oder einfach nur schön anzusehen. Leider muss der ein oder andere Baum auch mal gefällt werden. Sei es aufgrund einer Gartenumgestaltung oder weil der Baum krank geworden ist.
Der Baum selbst ist dabei weniger das Problem. Mittels Kettensäge, Axt oder Ähnlichem wird der Baum ganz einfach gefällt. Was jedoch bleibt, ist der Baumstumpf. Und der kann zu einer echten Herausforderung werden.
Baumstumpf entfernen - diese Methoden gibt es
- Verrotten lassen
- Ausgraben
- Oberflächlich entfernen
- Abtöten mit Salz
- Ausfräsen
- Umfunktionieren
- Methoden, die sich nicht eignen
Baumstumpf entfernen – So gehen Sie vor
Der sichtbare Teil des Baumstumpfs ist nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Schwerer zu entfernen sind die Wurzeln im Boden. Zunächst sollten Sie in Erfahrung bringen, um welche Wurzel-Art es sich handelt. Man unterscheidet zwischen
- Flachwurzeln
- Tiefwurzeln
- Herzwurzeln
Abhängig davon, was Sie mit der frei werdenden Fläche nun vorhaben, eignet sich eine andere Vorgehensweise. War der Baum lediglich zu groß und hat zu viel Schatten geworfen, können Sie den Stumpf beispielsweise ganz natürlich verrotten lassen.
Baumstumpf entfernen durch Verrottung
Bei dieser Vorgehensweise können Sie den Stamm so kurz wie möglich stehen lassen. Je flacher der Stumpf ist, desto weniger muss zersetzt werden.
Baumstümpfe verrotten allerdings abhängig von der Baumsorte extrem langsam. Früher oder später bietet der Stumpf ein Habitat für Insekten, aber auch Pilze und Bakterien, die ihn mit der Zeit zersetzen. Bis der Stumpf vollständig verrottet ist, können aber gut zehn Jahre oder sogar mehr vergehen.
Beschleunigen können Sie den Prozess mit einem Wurzel-Entferner *. Der Handel bietet dafür verschiedene Produkte und Darreichungsformen an. Verwendet werden die Produkte hingegen alle ähnlich:
- Bohren Sie einige Löcher in den Baumstumpf.
- Füllen Sie das Wurzel-Entferner-Mittel ein.
- Warten Sie nun so lange, bis ein deutlicher Zersetzungsprozess zu erkennen ist (dauert meist mehrere Monate).
- Entfernen Sie die verbliebenen Überreste und kompostiere Sie sie.
Alternativ können Sie die Überreste des verrotteten Baumstumpfs auch einfach im Boden belassen. Er wird weiter zersetzt und irgendwann völlig verschwunden sein. Da kann allerdings auch mehrere Jahre dauern.
Baumstumpf entfernen durch Ausgraben
Die effektivste Methode, einen Baumstumpf zu entfernen, ist es, ihn auszugraben. Allerdings dürfte das auch die körperlich anstrengendste Vorgehensweise sein. Bedenken Sie hierbei, dass manche Bäume extrem tief wurzeln. Kiefern beispielsweise strecken ihre Wurzeln gerne mal bis zu zehn Meter tief in die Erde. Sofern Sie keinen neuen Tiefbau an die Stelle des Stumpfes beabsichtigen, ist hier Ausgraben wohl nicht die richtige Methode.
Flachwurzler, die hingegen nur rund 1-1,5 Meter tief in die Erde reichen, können ausgegraben werden.
- Beim Kappen des Baumes sollten Sie hierbei mindestens 1,5 Meter stehen bleiben.
- Legen Sie den Stumpf und seine Wurzeln nun mit einem scharfen Spaten* frei.
- Hacke Sie dabei dünnere Wurzeln direkt ab.
- Dickere Wurzeln werden mittels Axt* oder Säge abgetrennt.
- Sägen oder hacken Sie außerdem die Wurzeln direkt am Stamm durch.
- Durch hin und her bewegen sowie mithilfe geeigneten Werkzeugs wird der Stumpf nun herausgehebelt.
- Stück für Stück durchtrennen Sie so außerdem die restlichen Wurzeln.
- Zum Abschluss wird der ganze noch verbliebene Stumpf aus dem Loch gehoben.
Ist der Baumstumpf entfernt, können Sie das entstandene Loch nun mit Erde, Humus oder dergleichen auffüllen. Oder Sie nutzen die Vertiefung direkt als Anfang für Ihren eigenen Gartenteich? Wie Sie einen Gartenteich selber anlegen, lese Sie hier.
Baumstumpf nur durch oberflächlich entfernen
Ist beispielsweise eine Terrasse oder ein Hochbeet (mit Fundament) an der Stelle vorgesehen, an der der Baum stand, genügt es, wenn Sie die Wurzeln nur so weit freilegen beziehungsweise entfernen, dass die gewünschte Tiefe für das neue Bauwerk erreicht wird. Alles, was sich noch tiefer in der Erde befindet, ist unerheblich.
Auch wenn Sie an der betreffenden Stelle lediglich eine Rasenfläche anlegen möchten, ist eine oberflächliche Entfernung grundsätzlich möglich. Allerdings kann es sein, dass der darüber gepflanzte Rasen weniger gut wächst, da er schlicht kaum Platz zum Wurzeln hat.
Wenn Sie sich für die oberflächliche Entfernung entschieden haben, gehen Sie so vor:
- Lasse Sie beim Fällen einen Stumpf von mindestens 1,5 Meter stehen
- Graben Sie den Stamm samt Wurzeln nun nur so tief aus wie nötig, um die Terrasse oder dergleichen anlegen zu können, ohne dass etwaige Wurzelreste eine Nivellierung behindern.
- Sägen Sie die dickeren Wurzeln nah am Stamm ab.
- Heben Sie den Stumpf nun durch hin und her bewegen sowie gegebenenfalls mit Zuhilfenahme geeigneten Werkzeugs den Rest heraus. Durchtrennen Sie dabei auch noch im Boden verbliebene Wurzeln.
Je nach vorgesehenem Verwendungszweck des ursprünglichen Baum-Standortes schütten Sie nun entweder Erde auf, um Gras zu sähen, oder aber Sie beginnen mit dem Bau des Fundaments für das Hochbeet oder dergleichen.
Baumstumpf entfernen mit Salz
Bäume sind echte Überlebenskünstler. Selbst wenn sie gefällt werden, treiben sie häufig aus den Stümpfen von Neuem aus. Zumindest dann, wenn man den Stumpf stehen lässt. Wenn Sie jedoch genau das verhindern und den Baumstumpf ganz entfernen möchten, hilft gegebenenfalls Salz. Das Salz tötet die letzten verbliebenen Lebensgeister des Baums ab.
Wichtig: Herkömmliches Kochsalz ist für diese Methode zum Baumstumpf entfernen nicht geeignet! Es würde nicht nur den Stumpf abtöten, sondern auch das umliegende Erdreich schädigen.
Besser eignet sich:
Und so gehen Sie vor, um einen Baumstumpf mit Salz zu entfernen
- Kürzen Sie den Baumstumpf so weit wie möglich. Wenige Zentimeter über dem Boden sind ausreichend.
- Bohren Sie mehrere Löcher von 20 bis 30 Zentimeter in den Stumpf. Verwenden Sie hierfür mindestens einen 10er-Bohrer.
- Füllen Sie das Salz in die Löcher. Achten Sie dabei darauf, die Löcher nicht ganz zu füllen. Lassen Sie noch ein bis zwei Zentimeter Luft nach oben.
- Zum Schluss füllen Sie die Löcher bis zum oberen Rand mit Kerzenwachs auf. Damit sorgen Sie dafür, dass das Salz nicht mit Regen oder Tau in Berührung kommt und gegebenenfalls ausgespült wird.
- Optional können Sie zudem eine schwarze Gartenfolie* (lichtundurchlässig) über den Stumpf drapieren. Pflanzen brauchen Licht, um zu gedeihen. So stirbt der Baumstumpf schneller ab. Außerdem staut sich unter der Folie die wärme und der Zersetzungsprozess wird beschleunigt.
Baumstumpf entfernen durch ausfräsen
Wer keine Lust auf Ausgraben hat, kann auch zur Fräse greifen. Handelt es sich um einen nicht allzu dicken und großen Stumpf, kann man es mit einer Raspelscheibe* und Winkelschleifer probieren.
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Ist der Baumstumpf hingegen recht umfangreich, sollen besser die Profis ans Werk. Fachbetriebe rücken dem Baumstumpf meist mit einer sogenannten Stubbenfräse zu Leibe. Eine der Voraussetzungen dafür ist allerdings, dass der Zufahrtsweg zum Stumpf gewährleistet ist.
Baumstumpf nicht entfernen, sondern umfunktionieren
Wenn Sie auf keine der genannten Methoden zurückgreifen möchten, können Sie den Baumstumpf auch einfach stehen lassen und ihn stattdessen umfunktionieren. Je nachdem, wie groß die nun glatte Fläche des Stumpfes ist, können Sie darauf beispielsweise eine Steinfigur, einen Gartenzwerg oder auch ein Pflanzgefäß stellen.
Haben Sie den Stumpf lang genug stehen lassen, macht sich beispielsweise auch ein Vogelfutter-Haus sehr gut darauf. Achten Sie hierbei allerdings darauf, dass Katzen und Co kein allzu leichtes Spiel dabei haben, die Vögel zu fangen.
Wie Sie ein Vogelhaus ganz einfach selber bauen, erfahren Sie hier.
Diese Methoden eignen sich nicht zum Baumstumpf entfernen
- Baumstumpf ausbrennen: Im Netz findet man immer wieder Anleitungen zum sogenannten „Ausbrennen“ des Baumstumpfes. Dabei wird ein Gemisch aus Petroleum und anderen Chemikalien oder Diesel in mehrere in den Baumstumpf gebohrte Löcher gefüllt und angezündet. Diese Methode ist jedoch nicht nur sehr gefährlich für Mensch und Umwelt, sondern auch nicht sonderlich effektiv. Der Baumstumpf verbrennt dabei nur sehr oberflächlich. Das Gros davon, der teilweise tief im Erdreich steckt, bleibt hingegen unberührt. Zudem behindert die durch die Verbrennung entstandene Holzasche das Verrotten des Restes erheblich.
- Kupfernägel einschlagen: Eine weitere Methode, die im Netz häufig angepriesen wird, ist das Einschlagen von Kupfernägeln. Die Idee dahinter besagt, dass das Kupfer den Baum oder besser den Stumpf nachhaltig schädigt und abtötet. Fakt ist allerdings, dass die von den Nägeln abgegebene Menge an Kupfer dafür in der Regel nicht ausreicht, egal wie viele Nägel Sie verwenden.
- Kupfersulfat: Mehr Kupfer wird an den Baumstumpf mittels Kupfersulfat abgegeben, füllt man dieses in mehrere Bohrlöcher in den Stumpf. Von dieser Vorgehensweise ist allerdings dringend abzuraten! Kupfersulfat ist nicht nur sehr giftig für Mensch und Tier, es schädigt zudem den Boden, Wasserorganismen und das Grundwasser langfristig.
Egal welche Vorgehensweise man wählt, einen Baumstumpf entfernt man nicht so leicht. Aber es ist möglich. Ehe Sie den Baum jedoch fällen, sollten Sie gut überlegen, ob das überhaupt notwendig ist.
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