Katzentreppe selber bauen – Schritt für Schritt
Katzen sind wahre Kletterkünstler. Ohne Hilfsmittel auf den Balkon im ersten oder sogar zweiten Stock zu gelangen, stellt jedoch eine Herausforderung dar. Eine Katzentreppe kann helfen.
Katzen stehen auf der Liste der beliebtesten Haustiere in Deutschland unangefochten auf Platz Eins. Hunde kommen erst danach. Verwunderlich ist das nicht. Katzen habe viele fantastische Eigenschaften.
Grob gesagt unterscheidet man zwischen reinen Wohnungskatzen und Freigänger-Katzen. Liegt die Wohnung des Katzenbesitzers im Erdgeschoss, ist es keine große Schwierigkeit den Stubentiger hinauszulassen. Ist jedoch ein oder sind gar mehrere Stockwerke zu überwinden, kann das zur Herausforderung werden.
Die Lösung lautet: Katzentreppe oder Katzenleiter. Da jedes Haus etwas anders ist, ist es oft schwer, ein perfekt passendes Modell im Handel zu finden. Einfacher ist es, wenn Sie die Katzentreppe selber bauen.
Der Unterschied zwischen Katzentreppe und Katzenleiter ist schnell erklärt: Eine Katzentreppe führt ähnlich wie eine Wendeltreppe in Stufen senkrecht nach oben. Dazu werden mehrere Ebenen an einem Mittelstab angebracht (hier geht’s zur Bauanleitung).
Eine Katzenleiter hingegen wird in der Regel aus mehreren schmalen Planken gefertigt, die im Zickzack-Kurs oder schräg direkt an der Hauswand angebracht werden und so einen Weg nach oben gewähren.
Aber: Eine Katzenleiter ist verhältnismäßig einfach zu erklimmen, nicht nur für Katzen. Auch Störenfriede wie Marder, Ratten oder dergleichen finden relativ schnell heraus, wie eine Katzenleiter zu gebrauchen ist und wohin sie führt.
Was Sie generell gegen Marder tun können, lesen Sie hier.
Besser als eine Katzenleiter eignet sich also eine Katzentreppe. Geschickte Nager könnten die Hauswand damit zwar auch erklimmen, der Aufstieg ist jedoch insbesondere für kleinere Tiere deutlich schwerer als über eine Katzenleiter.
Katzentreppe selber bauen
Suchen Sie zunächst eine geeignete Stelle direkt unter Ihrem Balkon. Wichtig ist dabei, dass die Katze am oberen Ende die Möglichkeit hat, auch auf den Balkon zu gelangen. Entweder Sie bauen die Katzentreppe so, dass Ihr Stubentiger über die Brüstung springen kann, oder Sie wählen eine Stelle, an der die Treppe an einer Öffnung in der Brüstung endet.
Wenn Sie nicht der Hauseigentümer sind, klären Sie vor dem Bau unbedingt ab, ob Sie eine Katzenleiter bauen dürfen. Ferner sollten Sie sicherstellen, dass Sie keine Genehmigung für die Katzentreppe benötigen. Diese ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von außen sichtbar und könnte ohne Zustimmung der betreffenden Behörde gegebenenfalls gegen die Bauvorschriften verstoßen.
Sind alle bürokratischen Hürden aus dem Weg geräumt, können Sie mit der konkreteren Planung und dem Bau der Katzentreppe beginnen.
Ermitteln Sie im ersten Schritt die genaue Höhe Ihre Balkons sowie die Höhe der einzelnen Stufen. Bedenken Sie dabei die Fitness ihrer Katze. Generell sollten die Stufen aber nicht allzu weit auseinander bauen. Die Katzentreppe soll ja eine Aufstiegshilfe und kein Sportgerät für Ihre Katze sein.
Um eine Katzentreppe selber zu bauen, benötigen Sie
- Pfosten (mindestens 8 x 8 Zentimeter) in der Länge/Höhe Ihres Balkons
Tipp: Soll die Katzenleiter bis in den zweiten Stock gehen, können Sie auch einen Absatz einbauen und dann mit einem zweiten Pfosten vorfahren. Bedenken Sie, dass Sie die Zwischenplattform auf der Höhe des ersten Obergeschosses derart gut befestigen, dass sie einen zweiten Pfosten tragen kann.
- Aufschraubhülse*, passend zu den Maßen des Pfostens
- Bretter für die Stufen (40 x 40 x 20 Zentimeter)
- Winkelverbinder*
- Schrauben
- Holzschutz* (optional)
- Kunstrasenteppich* (optional)
Katzentreppe selber bauen - Schritt für Schritt
- Verankern Sie die Aufschraubhülse stabil im Boden. Achten Sie bei der Positionierung unbedingt darauf, dass der später darin eingesetzte Pfosten am oberen Ende an der vorgesehenen Stelle des Balkons ankommt oder aber die oberste Stufe daran anschließt.
- Sägen Sie in die Bretter für die Stufen eine Aussparung in der Größe des Pfostens. Positionieren Sie die Aussparung an einer der Ecken. Brechen Sie die Kanten und runden Sie sie besser mit einem Schleifpapier ab. So minimieren Sie die Verletzungsgefahr für Ihre Katze.
- Zeichnen Sie die Position der Stufen am Posten an. Ist dieser an allen vier Seiten zugänglich, können Sie die Stufen rundherum, ähnlich wie bei einer Wendeltreppe anbringen. Lehnt der Pfosten hingegen mit einer Seite an der Hauswand an, verteilen Sie die Stufen an den drei verbleibenden Seiten so, dass Ihre Katze bequem von einer Stufe zur nächsten springen kann.
- Jede Stufe wird mit zwei Winkelverbindern befestigt. Einfacher geht es, wenn Sie sich die Löcher dafür im Pfosten leicht vorbohren.
- Befestigen Sie im nächsten Schritt die Stufen mithilfe der Winkelverbinder am Pfosten. Die Schrauben sollten lang genug sein, um das Gewicht der einzelnen Stufen, plus das Ihrer Katze, problemlos zu tragen. Zu lang sollten die Schrauben allerdings auch nicht sein, da sie die Brettstärke der Stufen nicht überschreiten dürfen. Verwenden Sie für die Befestigung am Pfosten sowie am Stufenbrett gegebenenfalls Schrauben in unterschiedlicher Länge.
- Sind die Stufen am Pfosten montiert, wird dieser in die Aufschraubhülse eingeführt und darin befestigt.
- Abschließend wird das obere Ende der Katzentreppe mit dem Balkon verbunden. Abhängig von der Positionierung wird entweder direkt der Pfosten an der Brüstung befestigt oder Sie verschrauben die oberste Stufe mit dem Balkon.
Je nachdem, welches Holz Sie für den Bau Ihrer Katzentreppe gewählt haben, sollten Sie es gegen Wind und Wetter schützen. Achten Sie bei der Wahl des Holzschutzes aber unbedingt darauf, ein Produkt zu wählen, das Ihrer Katze nicht schaden kann. - Ferner sollten Sie dafür Sorge tragen, dass Ihre Katze einen sicheren Halt auf den einzelnen Stufen hat. Dazu eignet sich zum Beispiel ein handelsüblicher Kunstrasenteppich oder dergleichen. Befestigen Sie diesen mit Tackernadeln oder einem geeigneten Klebstoff*.
Eine Katzentreppe ist eine tolle Möglichkeit, Ihrer Katze einen bequemen Weg nach draußen zu gewähren. Mit etwas Fantasie lässt sich die Aufstiegshilfe auch ganz individuell gestalten.
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