Eigene Fotos als Tapete
Bildtapeten gibt es seit den 70er Jahren in unzähligen Variationen. Relativ neu hingegen ist die Tapete mit dem ganz persönlichen Motiv. Wir haben sie für Sie ausprobiert.
Denken Sie doch einmal an Ihren letzten (guten) Urlaub zurück. Die Sonne schien herrlich, und Sie saßen am Strand, in den Bergen oder gar unter Palmen. Wie wunderbar war diese Zeit, wie großartig der Ausblick. Sie denken jetzt: "Ach, wenn man den Blick doch immer hätte." Moment, das können Sie doch! Lassen Sie sich eines Ihrer Urlaubsfoto als ganz persönliche Bildtapete anfertigen. Dann hätten sie stets diesen tollen Ausblick und eine Wandgestaltung wie sonst niemand. Und der Weg zur individuellen Bildtapete ist gar nicht mal so steinig, wie man denkt.
Alles was Sie benötigen, ist ein digitalisiertes Bild mit ausreichender Qualität. Und die sollte mit dem Tapetenhersteller abgeglichen werden, denn von ihr hängt letztlich die gewünschte Größe der Bildtapete ab. Das von uns benutzte Foto hat übrigens ein Kollege aus der Redaktion auf der Nordseeinsel Spiekeroog aufgenommen. Die Bilddatei hat bei einer Auflösung von 100 dpi (dots per inch=Punkte pro Zoll) eine Größe von etwa 100 x 80 cm. Als wir dann die Fototapete bei der Firma Schäffer & Peters in Auftrag gaben, mussten wir noch unsere Wunschgröße angeben: Das Motiv sollte eine Höhe von 140 cm haben.
Die Firma prüfte die Bilddatei auf ihre Qualität (Schärfe, Farbe, Kontraste etc.) und gab dann für unser Foto grünes Licht. Für rund 170 Euro plus Versand erhielten wir unser Motiv auf eine Vliestapete gedruckt. Und so war es ebenso ein Leichtes, das Bild auf die Wand zu bekommen. Wie das genau geht, zeigen wir Ihnen hier. Zum Nachmachen uneingeschränkt zu empfehlen.
Fototapete: Die richtige Vorbereitung
Bevor die Bildtapete auf die Wand geklebt werden kann, muss der Untergrund überprüft und gegebenenfalls tapezierfähig vorbereitet werden. Dies bedeutet: Der Untergrund muss trocken, tragfähig, glatt, sauber, gleichmäßig saugfähig und farblich einheitlich hell, am besten weiß sein. So werden Löcher, Risse und andere Unebenheiten mit gipshaltigen Spachtelmassen verschlossen und geglättet.
Tipp: Tapezieren Sie danach die gesamte Wand noch mit einem Renovier-Vlies. So erhalten Sie das beste Ergebnis sowie die beste Grundvoraussetzung für das Verkleben der Bildtapete. Ist die Bildtapete dann auf der Wand, kann der Raum drumherum noch farbig gestaltet werden. Auch hierfür ist das Renovier-Vlies gut geeignet.
Fototapete anbringen
Schritt 1/11: Rand entfernen
Bevor die Fototapete aufgeklebt wird, muss der umlaufende weiße Rand mit einem Cuttermesser entfernt werden. Dieser Rand schützt das Bild beim Transport beziehungsweise bei der Lagerung und sollte auch erst kurz vor der Verarbeitung abgeschnitten werden. Dabei sorgt eine Metallschiene als Schneidhilfe für einen geraden Schnitt. Führen Sie das Cuttermesser stets auf der bildabgewandten Seite. So kann weitestgehend ausgeschlossen werden, dass man das Foto durch einen verrutschten Schnitt beschädigt.
Schritt 2/11: Sitz markieren
Zeichnen Sie den Sitz der Tapetenstreifen mittels einer langen Wasserwaage und eines Bleistifts auf die Wand. Jede Bahn sollte ringsherum eine Positionsmarkierung erhalten.
Schritt 3/11: Tapetenkleister auftragen
Der Tapetenkleister wird satt aufgetragen und gleichmäßig verteilt.
Schritt 4/11: Tapete anbringen
Die erste Bahn wird in das Kleisterbett gelegt und in Position geschoben.
Schritt 5/11: Tapete andrücken
Mit einer Gummirolle drückt man die Tapeten an. Dabei immer von innen nach außen rollen, um einen eventuellen Kleisterüberschuss zum Rand zu befördern.
Schritt 6/11: Nächste Bahn anlegen
Das Anlegen der nächsten Bahn erfolgt in gleicher Weise: Wand einkleistern, Tapete ins Kleisterbett legen und ausrichten.
Schritt 7/11: Versatzfrei anlegen
Gerade beim Stoß, also der Fortsetzung des Fotos, ist ein versatzfreies Anlegen für ein gutes Erscheinungsbild das absolute Muss.
Schritt 8/11: Naht andrücken
Mit einer kleinen Rolle wird der Bereich der Naht angedrückt.
Schritt 9/11: Leim abnehmen
Wie in Bild 5 erläutert, wird die Tapete von außen nach innen angedrückt. Der dabei austretende Leim muss sofort mit einem weichen Tuch abgenommen werden.
Schritt 10/11: Tapetenschutz-Finish auftragen
Ist die Tapete gründlich durchgetrocknet, wird ein Tapetenschutz-Finish aufgetragen.
Schritt 11/11: Wand streichen
Da die Bildtapete auf weißem Untergrund geklebt wurde, um ein andersfarbiges Durchschlagen zu verhindern, wird nun die Wand in der gewünschten Farbe gestrichen.
Auf den Kleister kommt es an
Die von uns verwendete sehr strapazierfähige Bildtapete der Firma Schäffer & Peters (Universal decor) besteht aus einem speziellen Zellstoff und Textilfasern, kombiniert mit polymeren Bindemitteln und wiegt 200 g je Quadratmeter. Sie wird trocken in das Kleisterbett eingelegt, und so verlangt diese Tapete auch einen speziellen Kleister. Der Tapetenhersteller empfiehlt aus dem Hause Henkel den Kleister Methylan Secura, der im Verhältnis 1:10 angesetzt wird.