Klebetechniken mit Holzleim
Klebstoffe brauchen Zeit, bis sie endgültig haften. Deshalb müssen die Klebeflächen entsprechend lange in der richtigen Position gehalten werden.
Wer Klebeverbindungen herstellen will, muss zunächst wissen, welches Material er verarbeitet, denn: Jedes Material verlangt nach einem speziellen Kleber. Damit Sie den jeweils richtigen Klebstoff leicht herausfinden können, haben die Hersteller Merkmal-Tabellen zusammengestellt, erhältlich im Fachhandel, in Baumärkten oder direkt beim Hersteller. Ist schließlich der richtige Kleber zur Hand, dann richten Sie sich unbedingt nach den Zeitangaben der Gebrauchsanweisung.
Die offene Zeit zählt, bis der Kleber beginnt auszuhärten. Die Ablüftzeit bei Kontaktklebern ist der Zeitraum, den ein solcher Klebstoff zum Abgeben des Lösemittels benötigt, um beim Zusammenpressen eine ausreichende Anfangshaftung zu erreichen. Bevor Sie dann den Klebstoff auftragen, sollte alles sorgfältig vorbereitet sein, das nötige Werkzeug griffbereit.
Klebeverbindungen leichtgemacht
Mit Wicklungen aus Tesa-Filmlassen sich Splitter so lange fixieren, bis der Leim abgebunden ist. Wird mehr Druck benötigt, helfen Zwingen und entsprechende Gegenprofile.
Eingerissenes Holz sollte man zum Verleimen nicht ganz entfernen, sondern den Span nur leicht anheben und mit einer Messerklinge den Leim dazwischen auftragen.
Eine lose Funierecke lässt sich mit dem Schraubendreher so anheben, dass man mit einem kleinen Pinsel Leim auftragen kann. Mit warmem Bügeleisen anpressen.
Wird ein Furnier ausgeflickt, legt man das Ersatzfurnier (mit Schmelzkleber-Rückseite) über die beschädigte Fläche und schneidet das neue und alte Stück gleichzeitig zu.
Das ausgeschnittene Furnierstück in Rautenform wird mit dem Bügeleisen aufgebügelt – so wie man es von den Umleimerkanten mit Schmelzkleber-Rückseite kennt.
Um eine Gehrung zu kleben werden beide Teile so auf ausgerollte Streifen Packband gelegt, dass die Außenkanten der Gehrung zusammenstoßen. Leim in die Fuge geben.
Das kleine Brett gegen das größere klappen. Mit weiteren Packbandstreifen, auf Zug verklebt, für den nötigen Druck sorgen. Leimreste mit einem Stechbeitel entfernen.
Zum Teppichverkleben wird erst eine Hälfte der zugeschnittenen Auslegeware umgeschlagen und dann der Kleber mit einem
Zahnspachtel auf den Boden aufgetragen.
Die umgeschlagene Fläche wird in die Kleberschicht eingebettet. Anschließend schlägt man die andere Hälfte zurück, um nun auch hier den Kleber aufzutragen.
Wölbungen im Teppich werden beseitigt, indem man mit einer Einmalspritze (Apotheke!) Klebstoff unter den Teppich spritzt. Zum Beschweren genügt ein Sandsack.
Mit speziellen Fixierzangen lässt sich auch Rundmaterial spannen. Ermöglicht wird das durch Spannbacken mit einer doppelten V-Nut.
Bei besonders kniffligen Arbeiten oder beim Modellbau machen die kleinen Federzwingen mit einer Spannweite von 30 mm kräftig Druck.
Leimstränge nur dort einsetzen, wo die Leimdicke variieren darf und es zudem schnell gehen soll. Ansonsten wird der Leim mit einem Spachtel gleichmäßig verteilt.
Bei Montageklebern hingegen ist ein Strang notwendig, damit der Kleber seitlich mit der Luft reagieren und aushärten kann. Flächige Verteilung unbedingt vermeiden.
Wird Papier mit Sprühkleber aufgezogen, dann läßt es sich am besten mit einer Gummirolle andrücken. So kann man auch Lufteinschlüsse leicht herausrollen.
Beim Kontaktkleben wird auf beiden Seiten Kleber verteilt und erst dann, wenn der Kleber beim Berühren keine Fäden mehr zieht, mit hohem Druck zusammengepresst.
Wichtig: Hautkontakt mit Kleber vermeiden -
Einige Klebstoffe können bei Hautkontakt dem Körper schaden, die Gefahrenhinweise stehen auf der Verpackung. Kleber mit gefährlichen Inhaltsstoffen sind durch Symbole gekennzeichnet: Andreaskreuz plus (Xn) = minder giftig, Andreaskreuz plus (Xi) = reizend, Totenkopf = Vergiftungsgefahr. Ihre Hände können Sie zum Beispiel mit Einmalhandschuhen aus der Apotheke hinreichend schützen.