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Balkonpflanzen: Welche eignen sich, welche sind verboten?

Vor allem in den warmen Sommermonaten nutzen viele den Balkon als Urlaubsalternative. Hier erfahren Sie, welche Pflanzen sich für Ihren Balkon eignen und welche verboten sind.

Balkonpflanzen
Welche Pflanzen eignen sich für meinen Balkon?© ankenevermann - stock.adobe.com

Menschen in der Stadt wissen ihren Balkon und ihre Terrasse zu schätzen, denn sie bieten einen Rückzugsort von der Hektik. Dazu gehören für viele auch ansprechende Pflanzen, die den Balkon in eine grüne Insel verwandeln. Welche Pflanzen eignen sich dafür? Und welche sind sogar verboten?

Alles Wichtige zum Thema Balkonpflanzen im Überblick

Was eignen sich besonders gut als Balkonpflanze?

Sind die letzten kalten Nächte der Eisheiligen vorbei (Mitte Mai), kann nach Lust und Laune gepflanzt werden. Denn jetzt nehmen frostempfindliche Beet- und Balkonpflanzen keinen Schaden mehr. Hängende Arten wie Surfinia-Petunien eignen sich mit ihren vielen Blüten besonders gut für Balkonkästen oder Ampeln.

Ein möglichst sonniger, windgeschützter Platz ist wichtig, damit Ihr Minigarten auf Balkon und Terrasse optimal gedeiht. Aber auch, wer einen schattigen Balkon hat, muss auf Blüten nicht verzichten. Wichtig ist hier die passende Pflanzenauswahl.

An einem sonnigen Standort sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Hier eignen sich:

  • bunte Geranien und Petunien
  • hängende Verbenen
  • gelbe und orangefarbene Gazanien
  • weiße Zwergmargeriten
  • Duftsteinrich (Alyssum)

Wer es ausgefallener mag, greift zu:

  • blaues Gänseblümchen (Brachyscome multifida)
  • blaue Fächerblume (Scaevola)
  • Portulakröschen
  • robusten Strohblumen
  • afrikanische Kapblume (Osteospermum)

Im Halbschatten oder Schatten gedeihen:

  • Fleißige Lieschen
  • hängende Schneeflockenblume (Bacopa)
  • Begonien
  • hängende oder stehende Fuchsien
  • Zier- und Buntnesseln

Wichtigste Voraussetzung für einen guten Start ist frische, nährstoffreiche Erde. Man füllt die Kästen deshalb jedes Jahr neu. Für Balkonpflanzen sollte der Nährstoffgehalt der Erde hoch sein und der pH-Wert mit 6,5 bis 7,0 im leicht sauren Bereich liegen. Außerdem sollte das Substrat möglichst locker sein, damit sich die Wurzelzone nicht verdichtet und Wasser sowie Nährstoffe mühelos zu den Wurzeln gelangen.

Zum Weiterlesen: Hier finden Sie drei DIY-Ideen für kleine Balkone und Terrassen.

Der richtige Standort für Balkonpflanzen

 Damit die Pflanzen gedeihen und viele Blüten entwickeln, ist der Standort beziehungsweise die Ausrichtung des Balkons oder der Terrasse nach Norden, Osten, Süden oder Westen entscheidend.

  • Nordbalkon: Weil hier kaum die Sonne scheint, wachsen am besten Pflanzen, die sich im Schatten sehr wohlfühlen und ohnehin kein direktes Sonnenlicht vertragen.
  • Ostbalkon: Diese Balkone bekommen nur morgens Sonne ab. Deshalb sind auch hier Pflanzen zu wählen, die ein schattiges Plätzchen dem direkten Sonnenlicht vorziehen.
  • Südbalkon: Hier ist es immer sehr hell und gerade im Hochsommer kann es dort ziemlich heiß werden. Balkon- und Kübelpflanzen müssen also viel direkte Sonne und Hitze aushalten können, sonst ist die Blütenpracht im Nu dahin. Außerdem brauchen die Pflanzen in den Sommermonaten sehr viel Wasser. Hilfreich ist deshalb ein Bewässerungssystem speziell für Blumenkästen.
  • Westbalkon: Hier verweilt die Sonne vom Nachmittag bis zum Sonnenuntergang, sodass man die angenehme Abendsonne zum Feierabend genießen kann. Auch für viele Balkonpflanzen und Kräuter ist der Mix aus Sonne und Schatten der ideale Lebensraum.

Balkonpflanzen für den Schattenbalkon

Sie besitzen einen Balkon in Nordlage? Kein Problem. Sie können Ihren Balkon genauso schön und blütenreich gestalten, wie bei einer südexponierten Lage. Der Trick liegt in der Auswahl der Pflanzen. Es gibt eine ganze Reihe, die sich nur im Schatten oder Halbschatten wohlfühlen.

Neben Grünpflanzen wie:

  • Efeu
  • Farn
  • Funkie
  • Segge
  • Japangras

gibt es auch Blütenpflanzen:

  • Fuchsien
  • Fleißige Lieschen
  • Eis- und Knollenbegonien

Alle Arten gibt es in vielen verschiedenen Blütenfarben und -formen.

Eine weitere bekannte Pflanze für den Schattenbalkon ist die beliebte Hortensie. Sie braucht allerdings mehr Wasser als die meisten anderen Schattenpflanzen.

Unser Geheimtipp: Eine wunderschöne Blattzeichnung hat die Buntnessel. Es gibt die Pflanzen in allen Rot- und Grüntönen. Buntnesseln lassen sich ähnlich wie Schneeflockenblume, Weihrauch und Taubnessel gut als Füllpflanze einsetzen.

Balkonpflanzen für die Sonnenseite

Hat man das Glück, einen Süd- oder Südwestbalkon zu besitzen, bedeutet das im Sommer oft mehrmals täglich Gießen. Auch wenn die Pflanzenauswahl viel größer ist als bei einem Schattenbalkon, gibt es einige Pflanzen, die besonders robust und hitzeresistent sind. Dazu gehören:

Neben diesen Blütenpflanzen gibt es mediterrane Kräuter wie:

  • Oregano
  • Thymian
  • Salbei
  • Rosmarin

die an die Hitze angepasst sind und – neben ihrem praktischen Nutzen – eine gute Ergänzung für die Sommerblumen darstellen.

Absolut hitzeresistent sind Pflanzenarten wie Kakteen und Sukkulenten. Sie können Wasser in ihren dicken Blättern oder Blattorganen speichern. Bekannte Sukkulenten sind:

  • Fetthenne
  • Mauerpfeffer
  • Dach- und Hauswurzarten

Welche spezielle Pflege Aloe vera benötigen und was Sonst noch über die beliebte Sukkulente wissen müssen, lesen Sie hier.

Balkonpflanzen
Ein üppig bepflanzter Balkon bereitet im Sommer große Freude.© ankenevermann - stock.adobe.com

Worauf ist bei Balkonkästen zu achten?

Achten Sie bei Balkonkästen auf eine konische Form, die sich nach unten verjüngt. Dann lassen sich die Gefäße über Winter besser stapeln. Abflusslöcher sind wichtig und Abmessungen von mindestens 20 bis 25 Zentimeter Höhe und Breite, damit sich die Wurzeln ein wenig ausbreiten können.

Zeitgemäß sind Gefäße mit doppeltem Boden, also mit einem Wasservorrat, damit sich die Pflanzen über mehrere Tage selbst versorgen können. In Variationen bieten mehrere Firmen solche Systeme an.

Im Prinzip kann jedes Gefäß zum Bepflanzen genutzt werden. Wichtig ist jedoch ein freier Wasserabzug, damit die Pflanzen nach einem Dauerregen nicht absaufen und so die Wurzeln verfaulen. Bohren Sie daher vor dem Bepflanzen ein etwa daumengroßes Loch in den Boden des Gefäßes und bedecken es anschließend mit einer Tonscherbe. Sie verhindert, dass Erde oder Pflanzenwurzeln den Abzug verstopfen.

Wichtig: Beim Aufstellen von Kästen und Kübeln muss der Mieter sicherstellen, dass die Gefäße bei Unwetter nicht herunterfallen. Andernfalls haftet der Mieter für entstehende Personen- oder Sachschäden und muss im schlimmsten Fall Schadenersatzzahlungen leisten. Am besten gleich die Blumenkästen sicher an der Innenseite des Balkongeländers aufhängen!

Was Mieter in Bezug auf die Nutzung ihres Balkons außerdem beachten müssen, lesen Sie hier.

Wasser und Nährstoffe für Balkonpflanzen

Der Balkonbesitzer kann es sich bei der Wasserversorgung seiner Pflanzen etwas leichter machen: Neben einer automatischen Bewässerungsanlage* gibt es auch Wasser-speichernde Vliesmatten*, die vor der Bepflanzung in die Töpfe oder Kästen gelegt werden. Darüber wird dann ganz normal die Blumenerde gefüllt. Auch Kästen mit eingebautem Wasserreservoir gibt es längst im Handel. Für einen heißen Sonnenbalkon lohnen sich diese Anschaffungen auf jeden Fall.

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Neben erhöhtem Wasserbedarf ist auf dem Sonnenbalkon auch die Nährstoffzufuhr zu beachten: Ohne Dünger laugen die üppigen Blütenpflanzen bald aus. Hier kann man entweder wöchentlich einen Flüssigdünger in das Gießwasser geben, oder man nutzt Langzeitdünger in Form von Stäbchen oder Trockengranulat, das einfach unter das Substrat gemischt wird.

So gehen Sie bei der Balkonbepflanzung vor 

  1. Platzieren Sie beim Bepflanzen zunächst die Leitpflanzen wie zum Beispiel Geranien oder Petunien
  2. anschließend das Beiwerk wie Zwergmargeriten oder Männertreu. Die Ballen werden dabei locker eingesetzt und angedrückt, fehlende Erde kommt hinzu.
  3. Füllen Sie nur so weit auf, dass nach dem Andrücken ein Gießrand von zwei bis drei Zentimeter entsteht.
  4. Erst zum Schluss, wenn der Kasten schon in den Halterungen hängt oder der Kübel an seinem endgültigen Standort steht, wird kräftig und durchdringend gegossen.

Auch später dürfen die blühenden Farbenbringer weder welken, noch unter übermäßiger Nässe leiden. Geben Sie Ihren Balkonblumen gleich beim Pflanzen eine Struktur-stabile Erde, die sich nicht sofort verdichtet. Markenerden sind frei von Unkraut und ausreichend locker. Die meisten enthalten Langzeitdünger, der bis Ende Juni genügend Nährstoffe bereithält.

Vorsicht: Diese Pflanzen sind auf dem Balkon verboten

Laut Gesetzgeber haben Mieter grundsätzlich das Recht, ihren Balkon oder ihre Terrasse nach Belieben zu bepflanzen. Allerdings sollte man besser auf stark wuchernde und rankende Pflanzen verzichten, weil sie sich über den Balkon hinaus ausbreiten und mit der Zeit das Mauerwerk und andere Bauteile des Hauses beschädigen können. In solchen Fällen kann der Vermieter einen Rückschnitt der Gewächse und die Übernahme von Reparaturkosten durch den Mieter verlangen.

Ebenso gilt: Wenn die Bepflanzung auf dem Balkon aufgrund ihres Umfangs das Erscheinungsbild der Fassade so sehr verändert, dass er einer baulichen Veränderung gleichkommt, sind die Pflanzen nicht mehr vom üblichen Mietgebrauch gedeckt. Auch aus diesem Grund sollte auf Rankpflanzen verzichtet werden, die sich auch jenseits des eigenen Balkons ausbreiten.

Bei Balkonpflanzen gibt es noch weitere Einschränkungen, die jedoch immer vom Einzelfall abhängig sind. Vor Gericht landete beispielsweise der kuriose Fall, bei dem ein Ahornbaum auf einem Balkon gepflanzt wurde. Das Landgericht München entschied, dass der Baum auf dem Balkon nichts zu suchen hat.

Pflanzen im Innenbereich sowie auf dem Balkon oder der Terrasse sollen in erster Linie ihrem Besitzer gefallen. Und Geschmäcker sind nun mal verschieden. Während der eine vor allem Grünpflanzen bevorzugt, findet man beim anderen eine schiere Farbexplosion.

Artikel aktualisiert am 15.05.2024

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