Garten

Hühnerstall selber bauen

Frische Eier von glücklichen Hühnern aus dem eigenen Garten sind eine paradiesische Vorstellung für viele Verbraucher. Wir verraten, worauf Sie achten müssen, wenn Sie einen Hühnerstall selber bauen.

Hühnerstall bauen – Auslauf
Sichern Sie den Außenbereich des Hühnerstalls gegen Raubtiere.© nd700 - stock.adobe.com

„Urban Farming“ liegt im Trend: Zu tausenden werden Hühner in kleinen und großen Gärten gehalten. Allerdings ist nicht jeder Garten für die Hühnerhaltung geeignet und auch beim Bau des Hühnerstalls gibt es Fallstricke. Damit Ihre Hühner gesund und glücklich bleiben, gibt es einiges zu beachten. Worauf Sie sonst noch achten müssen, wenn Sie einen Hühnerstall bauen möchten, lesen Sie hier.

Das müssen Sie beim Hühnerstall bauen beachten

Hühnerstall bauen – die Fläche

Hühner picken und scharren den ganzen Tag. Daher sollten pro Quadratmeter Stallfläche nicht mehr als drei mittelgroße oder fünf Zwerghühner gehalten werden. Dazu kommen mindestens vier Quadratmeter Außenfläche pro Huhn.

Bei drei Hühnern sollten die Höhe des Stalls mindestens 80 Zentimeter betragen. Möchten Sie mehr Hühner halten, muss der Stall deutlich größer gebaut werden und mindestens so hoch sein, dass Sie aufrecht darin stehen können. Das erleichtert Ihnen die Arbeit beim Wechseln der Einstreu und bei der Reinigung des Hühnerstalls.

Bei kleineren Ställen ist es praktisch, wenn Sie das Dach abnehmen können, um den Stall bequem zu reinigen und die Eier zu entnehmen.

Bedenken Sie außerdem: Hühner machen Lärm und können auch für unangenehme Gerüche sorgen. Nehmen Sie daher bei der Wahl des Standortes Rücksicht auf Ihre Nachbarn.

Hühnerstall bauen – Hühnerklappe
Eine Hühnerleiter erleichtert den Abstieg in den Außenbereich.© annebel146 - stock.adobe.com

Welches Material braucht man zum Hühnerstall bauen?

Neben im Handel erhältlichen Bausätzen aus Holz* oder Kunststoff haben sich bei den selbstgebauten Hühnerställen Varianten aus Stein oder Holz bewährt.

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  • Einen Hühnerstall aus Holz selbern zu bauen ist auch mit geringen Vorkenntnissen vergleichsweise einfach. Ein Holz-Stall eignet sich besonders dann, wenn Sie nur eine kleine Gruppe Hühner halten möchten.
  • Allerdings ist Holz sehr wartungsintensiv und verwittert schnell. Ein Hühnerstall aus Holz bedarf regelmäßiger Pflege.
  • Für größere Hühnergruppen eignet sich ein Hühnerstall aus Stein gut. Stein ist sehr robust und beständig und bietet mehr Schutz vor der Witterung und vor Fressfeinden.
  • Allerdings sollten Sie Vorkenntnisse beim Mauern und Verputzen mitbringen, wenn Sie einen Hühnerstall aus Stein bauen wollen.
  • Ein Hühnerstall aus Stein braucht außerdem ein Fundament aus Beton, damit der Boden nicht ungleichmäßig absackt und das Bauwerk zum Einsturz bringt. Ein Fundament empfiehlt sich auch, wenn Sie einen Hühnerstall aus Holz bauen, das fest auf einem Fleck und direkt auf dem Boden stehen soll. Das Fundament verhindert, dass Feuchtigkeit aus der Erde durch den Stallboden drückt.
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Hühnerstall bauen – Dach und Fenster

Bauen Sie das Dach bei kleineren Hühnerställen so, dass Sie es abnehmen können, um den Stall zu reinigen. Als Dachbelag eignet sich Dachpappe* besonders gut. Auch für größere Ställe ist Dachpappe gut geeignet, denn sie ist leicht und einfach zu befestigen.

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Denken Sie allerdings daran, dass Dachpappe etwa alle drei bis fünf Jahre ausgewechselt werden muss. Langlebiger aber auch schwerer sind Ziegel.

Achten Sie in jedem Fall darauf, dass das Dach fest auf den Wänden aufliegt und keine Lücken bleiben, durch die ansonsten nicht nur Schädlinge wie Mäuse und Ratten, sondern auch Raubtiere wie Marder und Füchse in den Stall gelangen können.

Hühnerstall bauen – Legenest
Bis zu drei Hennen können sich ein Nest teilen.© Mongkolchon - stock.adobe.com

Die Legeleistung der Hennen steht in direktem Zusammenhang mit der Helligkeit im Stall. Die Fensterfläche sollte daher für drei Hühner mindestens 0,2 Quadratmeter betragen, bei fünf Hühnern sind es schon 0,4 Quadratmeter.

In einem kleinen Stall kann auch die Tür als Fenster fungieren, wenn Sie sie aus Plexiglas* fertigen.

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Tipp: Plexiglas können Sie sich entweder im Fachhandel zuschneiden lassen, oder Sie passend die Größe mit einer Stichsäge oder dergleichen selbst an. Verwenden Sie eine Stichsäge, sollten Sie unbedingt ein Sägeblatt verwenden, dessen Zähne nicht verschränkt sind.

Eine Stichsäge benötigt man nicht nur zum Zusägen von Plexiglas. Auch bei vielen anderen Arbeiten ist eine Stichsäge ein nützliches Werkzeug. Die besten Angebote für Stichsägen finden Sie hier:

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Der Hühnerstall sollte also hell und luftig sein, sodass Feuchtigkeit gut abziehen kann. Allerdings darf im Stall kein Durchzug herrschen.

Im Sommer können Sie jeweils ein Fenster auch nachts zum Lüften offen halten. Sichern Sie das geöffnete Fenster aber sorgfältig mit einem Drahtgitter*, damit keine Schädlinge oder Fressfeinde in den Stall gelangen können.

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Hühnerstall bauen – das Legenest

Mit einem Legenest bieten Sie Ihren Hennen einen sicheren und bequemen Platz zum Eierlegen und können zudem verhindern, dass Sie die Eier im ganzen Stall und Gehege suchen müssen.

  • Das Nest sollte jeweils etwa 30 Zentimeter hoch, breit und tief sein.
  • Drei Hennen können sich ein Nest teilen, bei einer größeren Gruppe sollten Sie mehr Nester bereitstellen.
  • Bringen Sie das Nest – eine alte Obstkiste aus Holz* eignet sich gut – etwas erhöht an und bieten Sie gegebenenfalls eine Hühnerleiter an, über die die Hennen bequem hinauf und hinab gelangen.
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Tipp: Einige Gipseier* im Nest vermitteln den Hennen, dass dies ein sicherer Platz zum Eierlegen ist. Das Nest wird so besonders von jungen Hennen besser angenommen.

Hühnerstall bauen – die Sitzstangen

Zum Schlafen sitzen Hühner gerne erhöht und nehmen Sitzstangen gut an.

  • Jedes Huhn sollte 20 bis 25 Zentimeter Platz auf den Sitzstangen haben.
  • Bringen Sie die Stangen in einer Höhe von 30 bis 70 Zentimetern an, je nach Größe Ihrer Hühner.
  • Wenn Sie verschieden große Hühner halten, orientieren Sie sich an den kleinsten und bringen Sie die Sitzstangen alle auf einer Höhe an, um Rangkämpfe um die höhergelegenen Plätze zu vermeiden.
  • Achten Sie auch darauf, dass die Sitzstange das Gewicht der Hühner tragen kann und stützen Sie die Sitzstange gegebenenfalls zusätzlich ab.
Hühnerstall bauen – Sitzstange für Hühner
Bringen Sie alle Sitzstangen auf einer Höhe an.© Ivonne Wierink - stock.adobe.com

Hühner werden häufig nachts, während sie schlafen, von Vogelmilben befallen. Die Parasiten kommen im Schutz der Dunkelheit aus ihren Verstecken und wandern auf den Sitzstangen bis zu den Hühnern.

Um Ihre Hühner zu schützen, können Sie die Sitzstangen mit Sonnenblumenöl einstreichen. Eine dünne Ölschicht hindert die Milben am Vorwärtskommen. Erneuern Sie den Ölanstrich alle zwei bis drei Tage.

Hühnerstall bauen – das Kotbrett

Auch während der Nacht setzen Hühner Kot ab. Damit Sie die Einstreu seltener wechseln müssen, können Sie etwa 25 Zentimeter unterhalb der Sitzstangen ein Kotbrett anbringen.

Dieses sollte eine möglichst glatte Oberfläche haben und leicht zu entfernen sein, damit Sie es aus dem Hühnerstall nehmen und draußen reinigen können.

Reinigen Sie das Kotbrett regelmäßig, damit sich keine Pilze und Keime im Hühnerstall einnisten können.

Hühnerstall bauen – die Isolierung im Hühnerstall

Damit sowohl im Sommer als auch im Winter angenehme Temperaturen im Hühnerstall herrschen, empfiehlt sich besonders bei einem Hühnerstall aus Holz eine Doppelwand-Konstruktion mit einer Isolierung in der Mitte zu errichten.

  • Achten Sie bei der Verkleidung des Stallinneren darauf, möglichst glattes Holz zu verwenden und keine Fugen oder Lücken zu lassen, in denen sich Schädlinge einnisten können.
  • Ergänzend können Sie die Innenwände des Hühnerstalls auch mit einer speziellen Kalkfarbe für Hühnerställe*streichen. Diese wirkt Keim-abtötend und bietet zusätzlichen Schutz.
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Hühnerstall bauen – die Hühnerklappe

Damit Ihre Hühner sicher nach draußen gelangen, braucht Ihr Hühnerstall eine Hühnerklappe*.

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  • Diese sollte etwa 25 Zentimeter breit und 40 Zentimeter hoch sein, abhängig davon, wie groß Ihre Hühner sind.
  • Bei Hühnern unterschiedlicher Größe orientieren Sie sich an den größten.
  • Bringen Sie die Hühnerklappe etwa 25 Zentimeter über dem Stallboden an. So scharren Ihre Hühner die Einstreu nicht nach draußen.
  • Sorgen Sie außerdem für eine Hühnerleiter*, über die Ihre Hühner bequem vom Eingang nach draußen gelangen.
  • Ein Brett von der Breite der Hühnerklappe, auf das Sie in regelmäßigen Abständen dünne Latten nageln, die den Hühnern Halt geben, erfüllt diesen Zweck.
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Die Hühnerklappe sollte außerdem eine Tür mit einem festen Schloss oder Riegel haben. Wählen Sie hier immer die stabilere Variante. Die Tür zur Hühnerklappe wie auch die Stalltür und gegebenenfalls das Dach werden nachts fest verschlossen, damit die Hühner im Stall vor Fuchs und Marder geschützt sind.

Marder attackieren übrigens nicht nur gerne Hühner, sondern auch Autos. Was Sie tun können, um Ihr Auto vor Mardern zu schützen, erfahren Sie hier.

Hühnerstall bauen – die Einstreu

Besonders im Winter ist die richtige Einstreu wichtig.

  • Dafür bieten sich zum Beispiel Stroh und Heu an, auch Holzspäne und sogar Papierschnipsel aus dem Aktenschredder haben sich bewährt.
  • Die Einstreu sollte dabei schnell abtrocknen, denn in feuchter Einstreu können sich Schimmel und Keimherde bilden.
  • Je nach Material müssen Sie die Einstreu täglich oder mehrmals wöchentlich wechseln.

Stellen Sie während der kalten Monate auch Sand im Hühnerstall bereit, damit die Vögel regelmäßig Sandbäder nehmen können. Dies ist wichtig für ihre Körperhygiene.  

Schneller geht der Hühnerstall-Bau mit leistungsstarken Werkzeugen. Eine Auswahl der besten Handkreissägen zum fairen Preis finden Sie hier:

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Hühnerstall bauen – die Freifläche

Eine ausreichend große Freifläche gehört unbedingt zum Hühnerstall. Pro Huhn sollten für eine artgerechte Haltung mindestens vier Quadratmeter veranschlagt werden. Hühner brauchen Platz und Gelegenheit zum Scharren und Picken, für ausreichende Bewegung und für Sandbäder zur Körperhygiene.

Damit Ihre Blumen- und Gemüsebeete vor den Schnäbeln der Hühner sicher sind, zäunen Sie die Freifläche am besten ein.

  • Dazu stellen Sie etwa 2 Meter hohe Holzpfosten in einem Abstand von zwei bis drei Metern auf und spannen einen stabilen Drahtzaun*.
  • Befestigen Sie das Gitter an den Pfosten und vergraben Sie die untere Zaunkante etwa 20 Zentimeter tief im Boden.
  • So können Ihre Hühner nicht unter dem Zaun hindurchschlüpfen und ihre Entdeckerlust in Ihrem Gemüsegarten stillen.
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Hühnerstall bauen – Schutz vor dem Hühnerhabicht

Der eingegrabene Zaun hindert nicht nur Ihre Hühner am Ausbrechen, sondern verhindert auch, dass Raubtiere in das Gehege gelangen. So gibt es Hühnerhabichte, die nicht aus der Luft angreifen, sondern sich am Boden an Ihre Beute heranpirschen.

Zusätzlich sollten Sie Ihre Hühner natürlich auch gegen Angriffe aus der Luft schützen. Dazu können Sie einfach das Freigehege mit Zaungitter „überdachen“. Bei größeren Freiflächen haben sich Flatterbänder* bewährt.

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Hühnerstall selber bauen – Hühnerstall im Schrebergarten

Die Vorausgesetzt zur Hühnerhaltung ist, dass Sie einen eigenen Garten haben. Die Haltung von Hühnern und anderen  Kleintieren ist in Schrebergärten grundsätzlich nicht gestattet. Einzig, wer bereits vor dem 03.10.1990 Kleintiere in seinem Schrebergarten gehalten hat, darf diese gemäß des Bestandsschutzes weiterhin halten. In welcher Form und was dennoch berücksichtigt werden muss, regelt das Bundeskleingartengesetz.

Im eigenen Garten hingegen spricht nichts gegen die Hühnerhaltung. Wenn Sie all die oben beschriebenen Punkte beachten, können Sie sich bald über viele Eier von glücklichen Hühnern freuen!

Übrigens:

Artikel aktualisiert am 27.02.2024

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