Sägestation „PLS 300“
Bosch hat den Stichsägen-Arbeitsplatz auf ein handliches Format geschrumpft: Die neue Sägestation "PLS 300" ermöglicht überaus präzise Schnitte – und lässt sich danach einfach im Schrank verstauen.
Am liebsten würde man gleich den Redaktionsschreibtisch frei machen, die Sägestation zwischen Tastatur und Telefon stellen, ein Brett vom letzten Parkett-Workshop zur Hand nehmen, Schutzbrille nicht vergessen, los geht’s! Denn die "PLS 300" mit ihren grünen Kunststoffarmen sieht zwar unspektakulär aus, verspricht aber eine Menge. Kinderleicht sollen präzise Winkel- und Gehrungsschnitte sein und so manchem Heimwerker den ausladenden Tisch mit fest installierter Säge sparen.
Was haben die Ingenieure ausgetüftelt, damit dieser XS-Sägetisch funktioniert? Kern der Konstruktion ist ein Führungskanal aus Aluminium. Hier setzt man die Fußplatte der Säge ein: Klar, dass die aktuellen Bosch-Modelle von der kleinen "PST 650" bis zur semi-professionellen "PST 900 PEL" passen. Auf diese Weise in ein metallenes Korsett gepresst, haben Wackler keine Chance und die Schnitte erreichen höchste Genauigkeit.
Außerdem kommt die Stichsäge der Hand garantiert nicht zu nahe – ideal, für alle die sich bisher nicht an so ein Gerät herangetraut haben. So wie die beste Ehefrau von allen, die – Klischee hin, Klischee her – wie viele ihrer Geschlechtsgenossinnen um Elektrowerkzeuge lieber einen Bogen macht. Doch die mehr als armdicken Seitenelemente der "PLS 300" geben Sicherheit und zusätzlich verhindern schwarze Stützen Kippeln. Klasse: Da Hersteller Bosch auf soliden Kunststoff setzt, erweist sich die Sägestation mit 3 kg Gewicht selbst für Heimwerkerinnen als gut handhabbar.
Um mit unhandlichen Werkstücken wie einer langen Fußleiste klar zu kommen, gehören verschiedene Module zum Lieferumfang. Man klinkt die T-förmigen Nasen der Elemente einfach in die passende Aussparung ein: Ganz ohne Schrauben lässt sich der Arbeitsplatz damit zu beiden Seiten (symmetrisch) oder nur in eine Richtung (asymmetrisch) erweitern. So wie der Aluminiumkanal, der die Stichsäge aufnimmt, das Herz der "PLS 300" bildet, findet sich am Ende der Führungsschiene das "intelligente" Hirn der Station. Die Produktdesigner haben dafür gesorgt, dass so viel Cleverness gewiss nicht übersehen wird: Ein leuchtend roter Knopf lädt geradezu zum Winkelverstellen ein, erinnert er doch ein wenig an die markanten "Buzzer" aus Fernsehratespielen.
Millionengewinne winken in diesem Fall natürlich nicht, dafür darf man sich über exakte Winkelschnitte freuen. Mit Hilfe des Knopfes stellt man einen 90 Grad weiten Gehrungswinkel zwischen + 45 und – 45 Grad ein. Eine gut ablesbare Skala unterstützt Renovierer und Bastler bei dieser Arbeit. Aus schickem Holz einen individuellen Rahmen für das Familienfoto zu erstellen, anstatt eines der Rechtecke von der Stange zu kaufen, wird spielend einfach. Dank einer Festklemmfunktion bereiten selbst runde Werkstücke keinerlei Schwierigkeiten. Und auch in puncto Material darf man der Kreativität freien Lauf lassen. Die zum Werkstoff passenden Sägeblätter vorausgesetzt, rückt die "PLS 300" Holz und Kunststoff ebenso zu Leibe wie Metall.
Bei Holz erreicht sie mit 25 mm die größte Schnitttiefe, es folgen Kunststoff mit 10 mm und Aluminium mit 8 mm. Die Breite von Leisten, Brettern usw. beschränkt sich auf 315 mm, eine seitliche Abstützung sorgt für Stabilität beim Schneiden. Bei der Dicke eines Werkstücks bringen 30 mm die Station ans Limit. Das sind allesamt absolut alltagstaugliche technische Werte, insbesondere wenn man auf die Preisempfehlung von knapp 100 Euro blickt: Eine überschaubare Investition, die sich oft schon beim ersten Projekt, das angepackt wird, rechnet.
Altgediente Do-it-yourself-Anhänger sind nun womöglich mit einer wegwischenden Handbewegung zur Stelle und verweisen auf ihren fest installierten Sägetisch, doch die sauberen Ergebnisse, die die "PLS 300" ermöglicht, sprechen für sich. Und wie praktisch eine griffbereite Mini-Werkstatt im Vergleich zum Do-ityourself- Paradies im Keller sein kann, dürfte sich jedem erschließen, der schon einmal Parkettelemente durchs Haus geschleppt oder eine 3 m lange Fußleiste die Wendeltreppe hinunter bugsiert hat.