Wandbordüren richtig anbringen
Wenn Sie Ihre Wände ohne großen Zeitaufwand neu gestalten wollen, geht auch eine Renovierung im Kleinformat. Zum Beispiel mit ausgefallenen Bordüren, die es in diversen Mustern gibt.
Auch wenn Sie farblich ein wenig Abwechslung ins Wohnzimmer bringen wollen, müssen ja nicht gleich alle vier Wände frisch gestrichen oder tapeziert werden. Eine große Wirkung lässt sich schon mit Bordüren erzielen. Diese werden mit Streifen, Blümchen, Karos oder Kindermotiven in Hülle und Fülle im Baumarkt angeboten. Aber nicht nur das Muster ist ausschlaggebend, sondern auch die Art der Anbringung. Mit Borten lassen sich Fenster und Türen umrahmen sowie Sockelbereiche absetzen und vieles mehr. Hier kann man entweder mit Tapeten aus der passenden Kollektion frische und harmonische Farbeffekte erzielen. Oder – eine Variante mit Anstrich: Die Bordüre auf halber Wandhöhe kleben und die Flächen mit farbverwandten Tönen aus der Borte streichen.
Borten kleben mit Spaßfaktor
Kinderzimmer brauchen öfter mal ein neues Outfit. Denn zum einen werden von den ganz Kleinen gerne die Wände bemalt und zum anderen hinterlassen die wilden Fahrten mit dem Bobby-Car erhebliche Spuren. Kommen die Kinder ins Schulalter, haben sie meist ihre eigenen Vorstellungen und können bei der Neugestaltung ihres Zimmers mithelfen. Da die Wandflächen, die nicht in Reichweite von Kinderhänden sind, oftmals noch passabel aussehen, kann man die Renovierung auf den unteren Wandbereich beschränken.
Wir haben die Pünktchentapete auf halber Höhe mit hellgrüner Farbe überstrichen. Niklas mag große Tiere und hat sich die Bordüre mit der lustigen Giraffe nicht nur selbst ausgesucht, sondern beim Ankleben fleißig mitgemacht. Die Schönheitskur seines Zimmers hat ihm – wie man sieht – Spaß gemacht.
Kinderbordüre
Schritt 1/5: Linie zeichnen
Mit Lineal und Bleistift wird eine gerade Linie auf der Pünktchentapete ("Luzies World", 17,50 Euro/ Rolle von Gardisette) gezogen. Diese Hilfslinie dient später als untere Abschlusskante der Bordüre.
Schritt 2/5: Farbe auftragen
Oberhalb des Bleistiftstrichs die Tapete mit Malerkrepp abkleben. Dann die Farbe mit der Lammfellrolle auftragen. Eventuelle Löcher vorher ausspachteln.
Schritt 3/5: Kreppband abziehen
Ist die Farbe getrocknet, können Sie das Kreppband abziehen. Sollten Sie oder der kleine Helfer mit der Rolle übers Malerkrepp hinausschießen, ist das kein Problem, denn diese Farbkleckse werden später von der Bordüre völlig überdeckt.
Schritt 4/5: Bordürenkleber auftragen
Jetzt wird die Borte ("Tobby" aus der Serie "Luzies World", 15 Euro/Rolle, Gardisette) mit einem Bordürenkleber ganzflächig eingestrichen. Bei dieser Borte aus Papier können Sie auch normalen Tapetenkleister verwenden.
Schritt 5/5: Borte aufwalzen
Die Borte über der grünen Farbfläche anlegen und mit einer Gummiwalze fest andrücken.
Eine Alternative ganz ohne Kleister sind selbstklebende Bordüren. Ist die Platzierung klar, wird die Borte auf die entsprechende Länge zugeschnitten. Dann das rückseitige Schutzpapier zirka 50 bis 60 cm weit abziehen, die Bordüre an der markierten Linie exakt ansetzen und leicht andrücken. Zum Schluss die Borte mit einer Gummiwalze festdrücken.
Um bei Einfassungen mit Bordüren richtig die Kurve zu kriegen, geht es nicht ohne Gehrungsschnitte. Für einen exakten Übergang wird die Borte erst überlappend geklebt. Diese Überstände mit einem Cutter und einer Stahlschiene sauber schneiden.
Kleine Rollen - große Wirkung
Für eine Wandgestaltung der besonderen Art lassen sich Vliestapeten sehr gut einsetzen. In unserem Beispiel begrenzt die Bordüre mit ausgeprägten Akantusblättern (Kollektion "Patent Decor", um 23 Euro/Rolle, Marburg) den Sockelfries (25 m x 1,06 m, 108 Euro, Marburg). Erst durch den kompletten Anstrich der Wand in einem warmen Rotton kommen die Strukturen der Borte schön zum Vorschein. Wenn Sie sich für eine Bordüre aus Vlies entscheiden, müssen Sie einen speziellen Kleber (zum Beispiel "Ovalit" von Henkel) verwenden. Bei der Anbringung von Papierborten auf glatten Untergründen reicht der handelsübliche Tapetenkleister aus.
Renovierung auf die Schnelle
Damit die neue Bordüre auch wirklich ein Hingucker wird und nicht auf die schiefe Bahn kommt, muss die Raufasertapete mit strukturierter Oberfläche an dieser Stelle Platz machen. Denn Voraussetzung für einen guten Halt ist nicht nur der Kleber, sondern auch ein glatter Untergrund. Wie Sie Schritt für Schritt vorgehen müssen, zeigen unsere Abbildungen rechts. Die alten Wandflächen haben wir bei dieser Blitz-Renovierung farblich dem Ton der Borte angepasst. Wenn Sie auf Kontraste stehen – ein dezenter Blauton würde hier auch gut zur Geltung kommen.
Bordüre richtig anbringen
Schritt 1/4: Tapete einritzen
Wenn die Platzierung an der Wand feststeht, wird die Breite der Bordüre mit Bleistift und Stahllineal angezeichnet. Ritzen Sie mit einem Cuttermesser an den angezeichneten Linien die Raufaser an. Der Untergrund soll dabei nicht beschädigt werden.
Schritt 2/4: Bahn anfeuchten
Die gekennzeichnete Bahn mit einem Schwamm mehrmals gut anfeuchten und weichen lassen.
Schritt 3/4: Tapeten abziehen
Vorsichtig die Tapete Stück für Stück von der Wand ziehen, eventuell mit einem Spachtel nachhelfen, bis der Untergrund von allen Resten befreit ist.
Schritt 4/4: Wand streichen
Bevor die Bordüre angeklebt wird, die obere und untere Wandfläche mit Farbe streichen.
Tipp: Bevor Sie die Bordüre ankleben, sollten Sie deren Platzierung exakt festlegen. Dazu messen Sie an beiden Enden der Wand mit einem Zollstock die Strecke vom Fußboden bis Oberkante (oder Unterkante) der Borte und markieren diese Punkte mit dem Bleistift. Mit einer Schlagschnur (erhältlich im Baumarkt) verbinden Sie diese beiden Punkte. So entsteht ein gerader Strich, dessen Verlauf Sie mit der Wasserwaage kontrollieren. Alternativ können Sie mit der Wasserwaage auch direkt auf der Wand arbeiten. Noch schneller geht es, wenn Sie im Besitz eines Lasergerätes sind und die Linie damit festlegen.