Beet & Hochbeet

Zucchini anbauen, pflegen und ernten

Zucchini sind ein äußerst beliebtes Gemüse für den eigenen Garten. Was Sie beachten müssen, wenn Sie Zucchini anbauen und wie Sie eine reiche Ernte erzielen, lesen Sie hier.

Zucchini im Garten
Zucchini können Sie ganz einfach selber anpflanzen.© Daorson - stock.adobe.com

Zucchini gehören zur Familie der Kürbisgewächse und zählen zu den einjährigen Fruchtgemüsen. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Erstmals im 17. Jahrhundert kam die Zucchini nach (Süd-)Europa. Zunächst wurden Zucchini in Italien und Südfrankreich angebaut. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Zucchini vermehrt auch in Mitteleuropa angebaut und gilt deshalb als mediterranes Gemüse. 

Besonders im Sommer landen Zucchini in vielen Haushalten auf dem Tisch. Sie lassen sich ganz einfach im eigenen Garten anbauen. Zucchini sind sehr pflegeleicht und somit auch für den Garten-Anfänger gut geeignet. Was Sie beachten müssen, wenn Sie Zucchini selber anbauen und wie Sie eine reiche Ernte erzielen können, lesen Sie hier.

Zucchini anpflanzen - diese Punkte sind wichtig 

Zucchini selbst aus Samen heranziehen oder Jungpflanzen kaufen?

Ab April können Zucchinipflanzen auf dem Fensterbrett - vor Frost und Kälte geschützt – herangezogen werden. Zuerst muss die Aussaat in Anzuchtschalen erfolgen. Dafür setzen Sie zwei bis drei Samenkörner pro Saatschale circa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Die Samen der Zucchini benötigen ungefähr ein bis zwei Wochen bis zur Keimung. Anschließend setzen Sie die stärksten Keimlinge in kleinere Pflanztöpfe mit Anzuchterde.

Wie Sie Anzuchterde ganz einfach selber machen, lesen Sie hier.

Diese sollten einen sonnigen Platz am Fenster bekommen und regelmäßig gegossen werden, bis Mitte Mai die Pflanzung im Freiland erfolgt.

Tipp: Pflanzen Sie nur die kräftigsten Setzlinge mit drei bis fünf Blättchen ins Beet. So wird sichergestellt, dass die Pflanzen bei guter Pflege eine reiche Ernte bringen.

Zucchinipflanzen kaufen

Wollen Sie keine Setzlinge vorziehen, können Sie ab Anfang Mai Jungpflanzen im Gartencenter kaufen. Dabei stehen Zucchini mit gelben, grünen sowie gestreiften Früchten zur Auswahl. Neben den ursprünglich länglichen gibt es auch runde Zucchini. Neuerdings sind sogar Kletter-Zucchini mit langen Trieben erhältlich, die an Rankhilfen bis zu zwei Meter hochwachsen können.

Zwei bis drei Pflanzen reichen in der Regel aus, um den Bedarf einer vierköpfigen Familie zu decken. Bei guter Pflege kann eine Pflanze von Juni bis Herbst bis zu fünf Früchte pro Woche liefern.

Wann können Zucchini im Freiland gepflanzt werden?

Zucchini sind sehr frostempfindlich. Sie sollten deshalb nicht vor Mitte Mai, also nach den Eisheiligen (12.-15. Mai), ins Beet gesetzt werden. Pflanzt man sie zu früh ein, könnten die Setzlinge erfrieren.

Wo ist der richtige Standort für die Zucchinipflanzen?

Zucchini bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Es sollte sich um einen lockeren und nährstoffreichen Boden handeln.

Wie Sie in Ihrem Garten einen lockeren und nährstoffreichen Boden hinbekommen, lesen Sie hier.

Wichtig: Zu beachten ist, dass jede Zucchinipflanze genügend Platz hat. Zucchini sind sogenannte Flachwurzler. Deshalb ist zwischen den Pflanzen ein Abstand von etwa 1,2 Metern einzuhalten. 

Wie pflanzen Sie Zucchini richtig ein?

Arbeiten Sie zur Vorbereitung des Beets bis zu fünf Liter reifen Kompost pro Quadratmeter in den Boden ein.

Tipp: Heben Sie das Pflanzloch sehr großzügig aus. Füllen Sie das Loch mit frischer, feuchter Pflanzerde auf.

Danach kann man die Zucchinipflanzen einsetzen. Anschließend formen Sie einen Gießrand aus Erde mit einem Durchmesser von etwa 80 Zentimeter um die Pflanze. Dieser Gießrand sorgt dafür, dass das Wasser beim Gießen unmittelbar der Zucchini zugutekommt. Der Bereich zwischen Gießrand und Pflanze sollte auch noch mit frischer, feuchter Gartenerde aufgefüllt werden.

Zucchini
Nach den Eisheiligen können die vorgezogenen Zucchinipflänzchen ins Freiland umziehen.© fotogerstl - stock.adobe.com

Zucchini richtig pflegen

Zucchini sind Starkzehrer. Sie benötigen viel Sonne und viel Wasser. In den heißen Sommermonaten sollten Sie Ihre Zucchini täglich, mindestens jedoch jeden zweiten Tag gießen. Wassermangel kann zur Verformung und einem bitteren Geschmack der Früchte führen. Zucchini mit einem bitteren Geschmack sollten Sie niemals essen, da diese giftig sein könnten.

Wöchentliche Düngergaben und eine Brennnesseljauche im Gießwasser liefern der Zucchini weitere Nährstoffe. Sollten Sie beobachten, dass kleine Blüten von der Zucchinipflanze abfallen, kann dies mehrere Ursachen haben:

  • Wassermangel
  • schlechter Boden
  • unzureichende Düngung

Wie Sie Dünger selber herstellen, lesen Sie hier.

Befruchtung von Zucchini

An den langen Stielen entwickeln sich Blüten. Diese können entweder männlich oder weiblich sein. Eine Zucchinipflanze bildet im Schnitt alle zwei Tage eine Blüte. In der Regel blüht allerdings nur eine Blüte. Eine Eigenbestäubung kommt nur selten vor, da an einer Pflanze die männlichen und weiblichen Blüten zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Einzelpflanzen bringen daher keine oder nur geringe Erträge. Aus diesem Grund sollten zwei oder mehr Pflanzen gesetzt werden. Eine Bestäubung ist so durch ein anderes Exemplar mit anderem Blührhythmus möglich.

Zucchini-Blüte
Erste Zucchini-Blüte (12 cm breit) - drei Wochen nach Pflanzung ins Beet.© Stefan Fischer

Zucchini richtig ernten

Bei viel Sonne und regelmäßigem Gießen können Sie bereits Ende Juni mit erntereifen Früchten rechnen. Zum Ernten wird die Zucchini etwa einen Zentimeter nach dem Stielansatz mit einem Messer oder einer Gartenschere abgeschnitten.

Krankheiten und Schädlinge bei Zucchini

Junge Zucchinipflanzen sind besonders beliebt bei Schnecken. Es kann passieren, dass von den Zucchini bereits innerhalb einer Nacht nicht mehr viel übrigbleibt. Hier können entweder ein Schneckenzaun, ein Pflanzen-Gitter oder Bierfallen Abhilfe schaffen.

Was sonst noch gegen Schnecken im Garten hilft, erfahren Sie in diesem Artikel.

Außerdem können Zucchinipflanzen von Mehltau befallen werden. Dies passiert vor allem, wenn es warm und trocken ist. Betroffen sind eher ältere und stark beschattete Blätter der Zucchinipflanze. Wie Sie Mehltau bekämpfen, zeigen wir Ihnen hier.

Lagerung und Aufbewahrung von Zucchini

Zucchini können nach der Ernte noch bis zu zehn Tage gelagert werden, vorausgesetzt sie haben noch eine feste und unversehrte Schale. An verletzten Stellen kann es zu Schimmelbildung kommen. Lagern Sie Ihre Zucchini leicht gekühlt, allerdings bei mindestens acht Grad Celsius. Werden die Zucchini zu kalt gelagert, kann die Oberfläche weich werden. Ebenso sollten sie nicht in der Nähe von Tomaten, Äpfeln aufbewahrt werden, da diese sonst die Zucchini schnell überreif und verderben lassen.

Besonders zart und wohlschmeckend sind Zucchini mit 15 bis 20 Zentimeter Länge, aber auch mit größeren Exemplaren lassen sich noch tolle Gemüsegerichte zaubern.

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